Hat für mich den Charakter, als ob ich paläontologische Sammlungen von Heimatmuseen aufarbeiten sollte. Was ja nun auch häufig an mich herangetragen wird. Wissenschaftlich ist das nur meistenteils deshalb nicht prickelnd, weil man sich auf die Angaben zu den Fundstücken nicht wirklich verlassen kann. Und wenn ich selber ins Gelände gehe, habe ich danach Funde mit wirklich allen detaillierten Angaben, die ich für Darstellungen im wissenschaftlichen Kontext brauche.closs hat geschrieben:Naja - hätte man diese Datei (wahrscheinlich gibt es die sogar noch, wenn sie keiner weggeworfen hat), könnte man zumindest die Systematik überprüfen, nach der dieser Arzt vorgegangen ist.Anton B. hat geschrieben:Wie soll HP wissenschaftlich untersucht werden, wenn es kein HP-Modell gibt?
Also ja, man kann sowas aufarbeiten, ist aber aus pragmatischen und effektiven Gesichtspunkten heraus meistens suboptimal. Dann lieber "neu" beginnen.
Also, um den Stand wie ich -- aus wissenschaftlicher Sicht -- ihn verstehe, nochmals zusammenzufassen:closs hat geschrieben:Davon abgesehen: Der fairste Satz ist nach wie vor (zudem von Dir): "Es lässt sich bisher wissenschaftlich nichts über HP sagen".
- Spezifische HP-Modelle wie das "Simile-Prinzip" sind so, wie vom Autor spezifiziert, als Modell falsifiziert.
- Unspezifische "Ideen" zum "Wirkmechanismus" lassen sich wissenschaftlich nicht behandeln
- Ausprägungen in der Art von "HP-Behandlung wirkt" konnten studienmäßig nachvollzogen werden. Die aufgezeigte Wirkstärke entspricht aber nicht der Wirkstärke, wie sie HP-Anhänger wahrnehmen. Die Wirkstärke der HP-Behandlung gemäß den Studien lässt sich wissenschaftlich durch bekannte und etablierte wissenschaftliche Modelle erklären.
Das halte ich aus wissenschaftlicher Sicht für fair dargestellt.
Warte mal. Die Wissenschaft hat erst gar nicht den Anspruch, mit "dem was ist, koinzidieren" zu wollen. Klar, sie würde es wohl gerne, aber der Weg dahin konnte nicht aufgezeigt werden. Deshalb die Genügsamkeit im Anspruch. Nur das beanspruchen, was auch geleistet werden kann.closs hat geschrieben:Diese Begründung ist falsch, da Wirklichkeit nicht abhängig ist von Überprüfung/Wahrnehmung. - Deshalb meine ich doch mit "Wirklichkeit" nicht "meine Wahrnehmung" davon", sondern das, was ist, egal ob meine Wahrnehmung damit übereinstimmt oder nicht.Anton B. hat geschrieben: Weil er noch immer nicht darstellen kann, wie objektiv nun die Wirklichkeit gemessen werden kann.
Wenn die Wissenschaft 100x sagt, HP habe keine Eigen-Wirkung, und die HP HAT aber eine, "ist" das so. - Wenn die HP-ler 100x sagen, HP habe Eigen-Wirkung, und die HP HAT aber KEINE, "ist" das ebenfalls so. - Es gibt keine Garantie, dass wissenschaftliche oder gefühlte Modelle mit "dem, was ist", koinzidieren.
Du dagegen suchst immer wieder den Rückgriff zur "Wirklichkeit". Argumentierst damit. "Was wäre denn, wenn in Wirklichkeit das so und so wäre." Kannst aber nicht darlegen, wie die Wirklichkeit als Wirklichkeit erkannt werden soll. Die "Wirklichkeit" ist unter diesen Bedingungen ein Popanz.
Wieso morgen. Das wird schon seit geraumer Weile als Erklärung ins Feld geführt. Ob die Begründung aus fachlicher Sicht nun hinreichend ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Und ich glaube, Du als Nicht-Mediziner und Nicht-Naturwissenschaftler auch nicht. Du weist diese Erklärung ab, nicht aufgrund fachlich hervorgebrachter vernünftiger Einwände, sondern begründet auf Deinen Wahrnehmungen. Und um die dann in einen "vernünftig begründeten" Kontext einzubringen, kommt es zu Kreationen wie Wirklichkeitspraxis und Wirklichkeitsebene.closs hat geschrieben:Das ist überhaupt nicht DIE Meinung von mir - es ist eine aus meiner Sicht aufgrund der Phänomene rund um HP plausible Möglichkeit der Realität. - Wenn morgen einer kommt und sagt, all diese Phänomene seien mit Placebo-Effekt oä in Vorhersehbarkeit und Intensität erklärbar, ist dies ebenfalls eine plausible Möglichkeit.Anton B. hat geschrieben:Des clossens Meinung und Überzeugung, "HP ist", ist als seine Meinung zu respektieren.
Ja, schön. Genau das ist ja auch mein Anliegen hier. Darzustellen, was Wissenschaft ist und was nicht. Warum man was wissenschaftlich "wissen" kann, und anderes eben nicht.closs hat geschrieben:Mein Einsatz hier gilt vielmehr gängigen Automatismen, die in der öffentlichen Meinungsbildung Fuß gefasst haben - nämlich: "Wenn wissenschaftlich etwas falsifiziert ist, ist es Fake". - Und da denkt man natürlich NICHT an MODELL-Falsifizierung, sondern an die Falsifizierung einer postulierten WIRKLICHKEIT. - Und man denkt weiterhin nicht daran, dass "falsifizieren" (wie ich hier gelernt habe) nicht nur positive Widerlegung ist ("Hier ist der schwarze Schwan"), sondern auch per Usum für negative Widerlegung steht ("Wir können keine Wirkung erkenne, ergo falsifiziert").
So vertieft denkt man da nicht - und das wird von Wissenschafts-Darstellern ausgenutzt, die damit massenweise Meinungsbildung machen und den Leuten damit glauben machen, sie seien "aufgeklärt".
Dazu muss man "Wissenschaft" aber als System kennen. Und kann nicht mit etwas argumentieren, was außerhalb Wissenschaft steht und an sich auch geradezu problematisch ist. Nämlich mit "Wirklichkeit" und "was der Fall ist"!