Versagt die Evolutionstheorie?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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ThomasM
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#141 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von ThomasM » Mi 4. Okt 2017, 09:42

Flavius hat geschrieben: Da es kein "reiner Zufall" sein kann/konnte oder dies mit einer ca. 90%-igen Wahrscheinlichkeit ausschliesbar ist, gibt es mind. 2-3 andere Möglichkeiten. (Da fällt klugen Denkern schon auch was selbst ein.).
Also wirklich. Den Zufall mit Hilfe des Zufalls ausschließen zu wollen, ist wie den Teufel mit dem Beelzebub austreiben zu wollen. Das bringt Christen immer in Teufels Küche.

Das Problem ist aber prinzipiell. Wenn du keine natürlichen Ursachen für die Entstehung des Lebens haben willst, dann gibt es nichts, was einem einfallen könnte. Denn sobald du natürliche Ursachen ausschließt, verlässt du die Naturwissenschaft und damit ist es keine Alternative mehr.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Flavius
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#142 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von Flavius » Mi 4. Okt 2017, 10:43

Gott würfelt nicht, meinte Einstein.
Das sagte er übrigens in einer heftiger Diskussion mit Heisenberg (über ein Problem der Quantenmechanik, bei der frage der "Zufälligkeit" von Quantensprüngen. - Einstein meinte da heftig: "Gott würfelt nicht".. Es ist git hier keinen "Zufall", auch wenn es erstmal danach aussieht.

Im Übrigen ist den Zufall herbei zu zitieren oft ein Verlegenheits-Manöver. Lückerbüsser u. entsprechende Argumente halten sich meistens doch nur so lange, wie es bessere Theorie oder Erkenntnisse gibt.

Dass die Sonne um die Erde kreise, war anfangs einem Mangel an Wissen, aber ab einem gewissem Punkt reiner Sturheit u. and. Interessen geschuldet. Die (zum Teil schon länger bekannte) Wahrheit , dass Kopernikus irrte, haben sowohl der Großteil der damaligen Gelehrten also auch Andere. Kirchliche oder anders abhängige Gelehrte meist den Brotgebern zuliebe, andere Gelehrte teils auch aus reinem Ehrgeiz u. Ruhm-Streben. Immerhin wurde so die richtige Erkenntnis um fast 100 Jahre (im Prinzip sogar viel länger) verschleppt oder es war mangels Beweisen jahrhundertelang eine "unsichere Sache", die man aber "unter Gelehrten" gerne diskutierte.
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

Pluto
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#143 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von Pluto » Mi 4. Okt 2017, 11:06

Flavius hat geschrieben:
Gott würfelt nicht, meinte Einstein.
Das sagte er übrigens in einer heftiger Diskussion mit Heisenberg (über ein Problem der Quantenmechanik, bei Quantensprüngen. Einstein meinte heftig: "Gott würfelt nicht".. Es ist git da keinen "Zufall", auch wenn es erstmal danach aussieht.
Nun.. Das is klassische Quantenphysik. Mit anderen Worten, es handelt sich um die Kopenhagener Interpretation von Einstein, Podolsky und Rosen (EPR). Diese geht davon aus, dass entweder der Quantezustand (Schrödingers Welllengleichung) zerfällt, oder aber es gebe versteckte Parameter. Der Physikeru nd Mathematiker J.S. Bell zeigte, dass diese beiden Erklärungen irrig sind. (Siehe Bell'sche Ungleichungen)

Flavius hat geschrieben:Im Übrigen ist den Zufall herbei zu zitieren oft ein Verlegenheits-Manöver. Lückerbüsser u. entsprechende Argumente halten sich meistens doch nur so lange, wie es bessere Theorie oder Erkenntnisse gibt.
Nein. Genau das ist falsch.
Es gibt echten Zufall: Man kann nicht vorhersagen welches der Atome in einem Uranblock als nächstes zerfällt. Das gehört zu einer Gruppe von Phänomenen, die NUR statistisch erfassbar sind (Wir bezeichnen es als Halbwertszeit => ein rein vom Zufall dominierten Parameter.
Zu deiner Info, Mutationen der DNA gehören ebenfalls zu dieser Gruppe unvorhersehbarer Phänomene.

Flavius hat geschrieben:Dass die Sonne um die Erde kreise, war anfangs einem Mangel an Wissen, aber ab einem gewissem Punkt reiner Sturheit u. and. Interessen geschuldet. Die (zum Teil schon länger bekannte) Wahrheit haben sowohl die damaligen Gelehrten also auch Anderere (kirchliche, aus verschied. Gründen, Gelhrte teils aus eigenem Ehrgeiz u. Ruhm-Streben etc. ) immerhin 90-120 Jahre hinausgezögert.
Richtig!
Allerdings gehört dieses Phänomen nicht zur Gruppe der statistisch Erfassbaren.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#144 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von ThomasM » Mi 4. Okt 2017, 15:02

Flavius hat geschrieben: Das sagte er übrigens in einer heftiger Diskussion mit Heisenberg (über ein Problem der Quantenmechanik, bei der frage der "Zufälligkeit" von Quantensprüngen. - Einstein meinte da heftig: "Gott würfelt nicht".. Es ist git hier keinen "Zufall", auch wenn es erstmal danach aussieht.
Aber Einstein irrte, wie man heute weiss.

Flavius hat geschrieben: Im Übrigen ist den Zufall herbei zu zitieren oft ein Verlegenheits-Manöver. Lückerbüsser u. entsprechende Argumente halten sich meistens doch nur so lange, wie es bessere Theorie oder Erkenntnisse gibt.
Der "Zufall" ist Bestandteil aller, ich betone aller, natürlichen Abläufe. Es gibt kein einziges Gebiet der Naturwissenschaft, in dem nicht fundamental Wahrscheinlichkeitsrechnung eingesetzt wird.
Insofern ist es Unsinn, von so etwas wie Lückenbüsser zu reden.

Flavius hat geschrieben: Dass die Sonne um die Erde kreise, war anfangs einem Mangel an Wissen, aber ab einem gewissem Punkt reiner Sturheit u. and. Interessen geschuldet. Die (zum Teil schon länger bekannte) Wahrheit , dass Kopernikus irrte, haben sowohl der Großteil der damaligen Gelehrten also auch Andere. Kirchliche oder anders abhängige Gelehrte meist den Brotgebern zuliebe, andere Gelehrte teils auch aus reinem Ehrgeiz u. Ruhm-Streben. Immerhin wurde so die richtige Erkenntnis um fast 100 Jahre (im Prinzip sogar viel länger) verschleppt oder es war mangels Beweisen jahrhundertelang eine "unsichere Sache", die man aber "unter Gelehrten" gerne diskutierte.
Das ist eine interessante Sache, da ich - im Gegensatz zur Mehrheit der Laien hier - weiß, dass es durchaus möglich ist, das Koordinatensystem in den Schwerpunkt der Erde zu legen. Physikalisch spricht nichts dagegen.
Es ist nur kein gleichmäßig bewegtes Koordinatensystem mehr, sondern ein beschleunigtes, weswegen "Coriolis" Kräfte in die Bewegungsgleichungen hereinkommen.
Also so schlecht war das Ptolemäische System nicht. Und seine Epizyklen waren geradezu genial, da diese die Fourier Entwicklung vorwegnahmen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#145 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von Pluto » Mi 4. Okt 2017, 15:05

ThomasM hat geschrieben:Also so schlecht war das Ptolemäische System nicht. Und seine Epizyklen waren geradezu genial, da diese die Fourier Entwicklung vorwegnahmen.
Stimmt!

Der Grund warum sich das heliozentrische Modell durchgesetzt hat, liegt mMn einzig in der Einfachheit.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#146 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von Janina » Mi 4. Okt 2017, 15:22

Pluto hat geschrieben:Der Grund warum sich das heliozentrische Modell durchgesetzt hat, liegt mMn einzig in der Einfachheit.
Inzwischen hätte man andernfalls auch ein Problem mit der Impulserhaltung.

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#147 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von Christian41285 » Mi 4. Okt 2017, 17:05

Es heißt. ,,Evolutionstheorie,,. ...die Betonung lautet auf ,,Theorie,,! :thumbup:

Es handelt sich hierbei nicht um Tatsachen sondern um eine Theorie und diese

ist NICHT bewiesen denn dann wäre es keine Theorie mehr!

LG Christian

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#148 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von Flavius » Mi 4. Okt 2017, 20:44

Pluto = Nein. Genau das ist falsch.
Es gibt echten Zufall: Man kann nicht vorhersagen welches der Atome in einem Uranblock als nächstes zerfällt. Das gehört zu einer Gruppe von Phänomenen, die NUR statistisch erfassbar sind (Wir bezeichnen es als Halbwertszeit => ein rein vom Zufall dominierten Parameter.
Zu deiner Info, Mutationen der DNA gehören ebenfalls zu dieser Gruppe unvorhersehbarer Phänomene.

Da hast Du recht, Pluto. Ich sage aber ja nicht (auch früher versuchte ich /wir da zu differenzieren), dass es überhaupt keinen Zufall gibt !

Ich sage "nur", dass es nicht bewiesen ist u. ich nicht glaube - auch aufrund einiger Beobachtungen u. Gedanken, dass all die zu sehenden Strukturen "durch puren Zufall geschaffen wurden"
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

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#149 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von Pluto » Mi 4. Okt 2017, 20:57

Flavius hat geschrieben:Ich sage "nur", dass es nicht bewiesen ist u. ich nicht glaube - auch aufrund einiger Beobachtungen u. Gedanken, dass all die zu sehenden Strukturen "durch puren Zufall geschaffen wurden"
Wie oft denn noch?
Es gibt außer in der Mathematik und der Logik keine Beweise. In der Naturwissenschaft ist eine Theorie das höchste Gut. Warum? Weil es sozusagen über den Fakten steht und diese beschreibt.

Wenn es also Zufall gibt, warum nicht in der Biologie? Weil du es nicht glaubst, ist keine Begründung.
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#150 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von Janina » Mi 4. Okt 2017, 23:00

Christian41285 hat geschrieben:Es heißt. ,,Evolutionstheorie,,. ...die Betonung lautet auf ,,Theorie,,! :thumbup:
Es handelt sich hierbei nicht um Tatsachen sondern um eine Theorie und dieseist NICHT bewiesen denn dann wäre es keine Theorie mehr!
Irrtum. Theorie ist die höchste Adelung eines Gedankengebäudes. Erst wenn etwas so richtig gesichert ist, kann es in den Stand einer Theorie erhoben werden.

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