Dann dürfte man niemanden frei rumlaufen lassen - auch nicht Naturwissenschaftler.Zeus hat geschrieben:wenn deine Wahrnehmung unabhängig von der Realität ist, dann wäre es sicherlich besser für dich und deine Umwelt, dich nicht frei herumlaufen zu lassen.
Aber vielleicht verstehst Du hier das Wort "unabhängig" falsch.
Stelle Dir mal einen Bergsteiger und einen Berg vor. Der Berg (hier: Realität) ist gleich hoch, ob der Mensch (hier: Wahrnehmung) sich verbuddelt oder den Berg hoch steigt - beide, Berg und Mensch, sind also autonome Größen.
Der Unterschied ist, dass die Realität eine Konstante und die Wahrnehmung eine Variable ist.
Naturwissenschaftler neigen dazu, sich, erstens, NICHT vor der Realität zu verbuddeln, aber, zweitens, auch nur so weit zu steigen, wie ihre Messwerkzeuge funktionieren. Das ist ok und vorsichtig. Immerhin haben sie ein großes Maß an Übereinstimmung mit der Realität zu erwarten, soweit sie selbige "besteigen". - Nicht ok ist, wenn aufkommende Wolken rund um den Berg zur Schlussfolgerung führen, dass es nicht weiter geht: "Meine Wahrnehmung hört auf, also hört auch der Berg auf". - Hört man de facto oft.
Geistige Menschen (oder was auch immer sich unter diesem Begriff so alles versammelt) handeln viel inhomogener als Naturwissenschaftler, eben weil sie nicht so strenge Regeln haben wie Naturwissenschaftler. Da gibt es die einen, die sich verbuddeln und die Regenwürmer, die sie finden, für Gott halten. - Da gibt es die anderen, die über den Zugang der Naturwissenschaften hinaus spekulative Wege erschließen können, wie die weitere Route am Berg aussehen könnte, die aber aus menschlicher Wahrnehmung umwölkt ist.
Die geistigen Regenwürmer-Buddler sind den Naturwissenschaften unterlegen, die geistigen Routensucher sind den Naturwissenschaften überlegen - weil ihr Radius einfach größer ist. - Andererseits scheinen Naturwissenschaftler die Regenwürmer-Buddler nicht von geistigen Routensuchern unterscheiden zu können (was auch tatsächlich schwer ist). - Das ist nicht das Problem - das Problem ist, dass Naturwissenschaften beides oft gar nicht unterscheiden WOLLEN, weil sie meinen, es sei dasselbe ("Kopfkino").
Wie auch immer man das sieht: Offensichtlich sollte doch sein, dass Realität und (welche) Wahrnehmung (auch immer) autonome Größen sind !?!?!?!