Alles Teufelszeug? VI

Roland
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#1531 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Roland » Do 17. Aug 2017, 17:01

Pluto hat geschrieben: Warum redest du eigentlich von Bibelfälschung? Dass Gott nicht existiert, hast auch DU jetzt gesagt.
Die HKM geht nicht von einem handelnden Gott aus. Alles wird so ausgelegt, als gäbe es den Hauptakteur der Bibel garnicht. Alle Autoren der Bibel hatten aber das Ziel, über den lebendigen, handelnden Gott, Schöpfer und Erlöser zu berichten.

Wer also bei der Auslegung der Bibel weder die Intention der Autoren, noch große Teile des Inhalts, noch der handelnden Akteure als möglicherweise real in Betracht zieht, der macht sich mE der bewussten Fälschung schuldig.
 
Pluto hat geschrieben: Für mich gilt die Aussage meiner Signatur:
Die ja auch ein Wort weglässt (ich will jetzt mal nicht von Fälschung sprechen), denn das Originalzitat von Robert Pennock lautet ja: "Der methodologische  Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt existiert und was nicht."
Pennock unterscheidet klar zwischen methodologischem und ontologischem (oder metaphysischem) Naturalismus. Letzter sagt natürlich Abschließendes darüber, was in der Welt existiert und was nicht.
Als Werkzeug in den empirischen Wissenschaften ist der methodologische Naturalismus sinnvoll. Wendet man ihn aber bei der Beurteilung der Bibel an, muss er mE zwangsläufig zur oben beschriebenen "Bibelfälschung" führen.  
Pluto hat geschrieben: Leute die die historisch-kritische Methode anwenden, sind gestandene Theologen...
Was glaubst du denn, wie viele Theologen auf den Kanzeln stehen, die von Sozialethik, Friedenspolitik, Flüchtlingspolitik, Umweltpolitik usw. reden - und bei denen Gott nur noch eine "Idee" ist aber nicht real?  
Pluto hat geschrieben: Was qualifiziert dich überhaupt, die Kompetenz der HKM-Theologen in Frage zu stellen?
Es geht nicht um die Kompetenz der HKM-Theologen sondern um deren Weltanschauung.  
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

Pluto
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#1532 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Pluto » Do 17. Aug 2017, 17:53

Roland hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Warum redest du eigentlich von Bibelfälschung? Dass Gott nicht existiert, hast auch DU jetzt gesagt.
Die HKM geht nicht von einem handelnden Gott aus. Alles wird so ausgelegt, als gäbe es den Hauptakteur der Bibel garnicht.
Auch das habe ich nicht gesagt. Ich meine, man sollte die Bibel so lesen, als sei man weder für, noch gegen Gott.
Die Probleme entstehen doch erst, wenn man sich a priori festlegt. Das sollte man nicht tun.

Roland hat geschrieben:Die ja auch ein Wort weglässt (ich will jetzt mal nicht von Fälschung sprechen), denn das Originalzitat von Robert Pennock lautet ja: "Der methodologische  Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt existiert und was nicht."
Pennock unterscheidet klar zwischen methodologischem und ontologischem (oder metaphysischem) Naturalismus. Letzter sagt natürlich Abschließendes darüber, was in der Welt existiert und was nicht.
Stimmt. Aber im Gegensatz zu Pennock, mache ich da keinerlei Unterschied.

Roland hat geschrieben:Als Werkzeug in den empirischen Wissenschaften ist der methodologische Naturalismus sinnvoll. Wendet man ihn aber bei der Beurteilung der Bibel an, muss er mE zwangsläufig zur oben beschriebenen "Bibelfälschung" führen.
Also ist es besser, anzunehmen, dass Gott existiert, selbst dann wenn wir uns wissentlich selbst dabei betrügen, weil wir ahnungslos sind?

Roland hat geschrieben:Was glaubst du denn, wie viele Theologen auf den Kanzeln stehen, die von Sozialethik, Friedenspolitik, Flüchtlingspolitik, Umweltpolitik usw. reden - und bei denen Gott nur noch eine "Idee" ist aber nicht real?
Du meinst also, die Existenz Gott vorauszusetzen, obwohl wir nicht wirklich Ahnung haben, ist die intellektuell redlichere Alternative?

Roland hat geschrieben:Es geht nicht um die Kompetenz der HKM-Theologen sondern um deren Weltanschauung.  
Du verurteilst also deren Weltanschauung, weil sie nicht der Deinen entspricht? Mit welchem Recht? Und das, obwohl du genauso ahnungslos bist, wie wir alle.
Stellst du dich da nicht als Besserwisser hin?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#1533 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Catholic » Do 17. Aug 2017, 17:57

Pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Was glaubst du denn, wie viele Theologen auf den Kanzeln stehen, ...bei denen Gott nur noch eine "Idee" ist aber nicht real?
Du meinst also, die Existenz Gott vorauszusetzen, obwohl wir nicht wirklich Ahnung haben, ist intellektuell redlich?

Egal ob jemand katholischer oder lutherischer Pfarrer ist,wenn er nicht an Gott glaubt sollte er überlegen warum er noch im "Amt" ist.
Was würdest Du von einem deutschen Richter halten,der Recht sprechen soll aber Dir sagen würde dass er die deutschen Gesetze ablehnt?

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#1534 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Catholic » Do 17. Aug 2017, 17:59

Pluto hat geschrieben:Also ist es besser, anzunehmen, dass Gott existiert, selbst dann wenn wir uns wissentlich selbst dabei betrügen, weil wir ahnungslos sind?

Nein es ist besser davon auszugehen dass die Bibelverfasser von der Existenz Gottes überzeugt waren.

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#1535 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Pluto » Do 17. Aug 2017, 18:02

Catholic hat geschrieben:Egal ob jemand katholischer oder lutherischer Pfarrer ist,wenn er nicht an Gott glaubt sollte er überlegen warum er noch im "Amt" ist.
Man sagt, das Studium der Theologie, ist der schnellste Weg zum Atheismus.

Catholic hat geschrieben:Was würdest Du von einem deutschen Richter halten,der Recht sprechen soll aber Dir sagen würde dass er die deutschen Gesetze ablehnt?
Das ist etwas anderes. Die Gesetze werden von einem Gremium bestehend aus den besten Köpfen die wir haben, gemacht.
Das kann man nur von der Bibel sagen, weil man sich der Krücke bedient, die Worte seien von Gott quasi diktiert (welchen Gott?). Welche Belege kann man vorlegen, dass dies tatsächlich so war?
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#1536 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Pluto » Do 17. Aug 2017, 18:03

Catholic hat geschrieben:Nein es ist besser davon auszugehen dass die Bibelverfasser von der Existenz Gottes überzeugt waren.
Mag sein. Aber muss deshalb jeder Bibelleser auch davon überzeugt sein?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#1537 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von NIS » Do 17. Aug 2017, 18:08

Pluto hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:Nein es ist besser davon auszugehen dass die Bibelverfasser von der Existenz Gottes überzeugt waren.
Mag sein. Aber muss deshalb jeder Bibelleser auch davon überzeugt sein?
Wenn er den Autor der Bibel in Frage stellt, warum sollte er dann sein Werk lesen?
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#1538 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Pluto » Do 17. Aug 2017, 18:17

NIS hat geschrieben:Wenn er den Autor der Bibel in Frage stellt, warum sollte er dann sein Werk lesen?
Aus Neugierde vielleicht?
Hast du nicht auch Grimms Märchen gelesen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#1539 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von NIS » Do 17. Aug 2017, 18:21

Pluto hat geschrieben:
NIS hat geschrieben:Wenn er den Autor der Bibel in Frage stellt, warum sollte er dann sein Werk lesen?
Aus Neugierde vielleicht?
Hast du nicht auch Grimms Märchen gelesen?
Ja! Aber da wußte ich, was ich lese! ;)
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#1540 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Catholic » Do 17. Aug 2017, 18:58

Pluto hat geschrieben:
NIS hat geschrieben:Wenn er den Autor der Bibel in Frage stellt, warum sollte er dann sein Werk lesen?
Aus Neugierde vielleicht?
Hast du nicht auch Grimms Märchen gelesen?

Ich habe sie gelesen,teils zumindest.
Man kann einen Text unterschiedlich lesen.
Entweder einfach,mehr oder wenige unvoreingenommen,nur als Text,den ich z.B. nach textkritischen,analytischen Aspekten lese.
Oder ich lese ihn,in diesem Fall den Bibeltext,aus religiöser Sicht oder mit historischem Interesse oder....
So oder so gehe ich aber bereits mit einer mehr oder weniger deutlichen Prämisse an den Text heran.
Natürlich kann auch ein nichtreligiöser Mensch die Bibel lesen.
Hier zu Hause habe ich ein Buch
"Bibel für Ungläubige"
das ich schon mit grossem persönlichem Gewinn gelesen habe,und das als überzeugter Christ.

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