Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#1411 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von ThomasM » Mo 31. Jul 2017, 11:25

Pluto hat geschrieben: Warum bist du so erpicht darauf, aus dem Verhältnis Theologie zu Wissenschaft einen Kampf zu machen?
Oder bist du nur im mittelalterlichen Denken stecken geblieben?
Das ist falsch ausgedrückt, Roland will die Wissenschaft der Theologie unterordnen.

Das sieht man an seiner Reaktion auf meine Aussage, dass die Entstehung des Universums 15 Milliarden Jahre her ist, die Entstehung der Erde 5 Milliarden Jahre, die Entstehung des Lebens 2-3 Milliarden Jahre, die Entstehung des Homo Sapiens 150.000 Jahre und Adam und Eva 10.000 Jahre her ist.
Roland meinte dazu: "Die Zahlen müssen falsch sein"

Zu so einer Aussage kann er durch Wissenschaft nicht kommen und er ordnet damit die Wissenschaft seiner persönlichen Bibelauslegung unter.
Also genau das, was er als "echte Wissenschaft" versteht.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

R.F.
Beiträge: 6664
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:20

#1412 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von R.F. » Mo 31. Jul 2017, 11:53

ThomasM hat geschrieben: - - -
Zu so einer Aussage kann er durch Wissenschaft nicht kommen...
- - -
Ne, mit der Wissenschaft nicht. Aber durch eigene Beobachtungen und Einsatz des eigenen Verstandes...

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#1413 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von sven23 » Mo 31. Jul 2017, 11:57

Roland hat geschrieben: Wenn am Ende nichts bleibt als das Nichts, wo ist der Sinn des Ganzen?
Ein kurzes Aufflackern des Lebens – und danach das spurlose Wiederverschwinden.
Der Sinn liegt im Leben selbst. Der Weg ist das Ziel.


Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Vielleicht haben die Menschen sich deshalb Götter erfunden, um sich ein Stück Ewigkeit und ewiges Leben nach dem Tod erschleichen zu können, zumindest in ihrer Vorstellung.
Vielleicht, ja. Vielleicht war Jesus aber auch kein Lügner, kein Betrüger, kein Irrer sondern wirklich Gottes Sohn!
Sehr viel spricht dafür. Wer sich auf ihn einlässt, kann es erfahren!
Das siehst du falsch. Jesus muss kein Betrüger gewesen sein. Er war ein jüdischer Apokalyptiker und gottgläubiger religiöser Eiferer, vielleicht sogar mit einem gewissen Hang zum Fanatismus, der im Verdacht stand, die Bevölkerung aufzurühren.. Sein Verurteilung durch die Römer spräche dafür.
Dass er sich in puncto Naherwartung geirrt hat, macht ihn doch umso menschlicher. (errare humanum est)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#1414 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von ThomasM » Mo 31. Jul 2017, 12:02

R.F. hat geschrieben: Ne, mit der Wissenschaft nicht. Aber durch eigene Beobachtungen und Einsatz des eigenen Verstandes...
Da deine Beobachtungen nicht vorhanden und dein Verstand getrübt ist, kannst du das nicht aus eigener Erfahrung sagen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#1415 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Mo 31. Jul 2017, 12:28

Roland hat geschrieben:Nur – bei der Frage, wie der Mensch entstanden ist, sind mE weltanschauliche Grenzüberschreitungen unvermeidlich.
Hier wird aus meiner Sicht oft der Fehler gemacht, biologische Entstehung und geistige Entstehung zu verwechseln - konkret: Ich habe aus geistiger Sicht nicht das geringste Problem, dass der Mensch biologisch ein Trockennasenaffe ist - genauso wie ich kein Problem damit habe, dass eine Stradivari aus Holz ist. - Trotzdem ist die Stradivari in Bezug auf das, was sie als Musikinstrument ist, kein Holz.

Natürlich kann man Stradivaris biologisch bzw. chemisch untersuchen - und da stellt man übrigens Erstaunliches fest, wenn man sich besondere Holzeigenschaften anschaut und Effekte, die aus der Verarbeitung mit diversen Klebstoffen, etc. entstehen. - Trotzdem ist "Musik" dadurch nicht erklärbar. - Und das muss man halt kategorial trennen.

Roland hat geschrieben:Darwin wollte mit dem Selektionsprozess Gott als Schöpfer überflüssig machen!
Dazu kenne ich ihn nicht gut genug, jedoch sollte man es ihm nicht vorschnell unterstellen. - Es könnte genauso sein, dass er in guter aufklärerischer Tradition lediglich aufzeigen wollte, WIE etwas funktioniert - also völlig unabhängig von der Schöpfungsfrage. - Konkret: Ob Schöpfung von Gott kommt oder aus sich selbst, ist aus wissenschaftlicher Beobachtung prinzipiell NICHT ablesbar. - Es ist also eine laienhafte oder ideologische Vorstellung, man könne wissenschaftlich "nachweisen", dass Schöpfung von Gott oder nicht von Gott "ist".

Roland hat geschrieben:Darwin: "Wir können nicht länger annehmen, dass beispielsweise das schöne Gelenk von einer zweischaligen Muschel von einer Intelligenz erschaffen wurde"
Da hat Darwin möglicherweise nicht verstanden, dass göttliche Schöpfung ein Prozess ist. - Schade, dass man ihn nicht mehr fragen kann.

Roland hat geschrieben:Darum geht’s bei der Evolutionstheorie! Der Versuch unsere Herkunft ohne Gott zu erklären. Und dagegen ist nichts einzuwenden, man muss diese Grenzüberschreitung ins Weltanschauliche nur kenntlich machen! Und das geschieht meist nicht.
Genau das ist auch mein Punkt, den ich seit langer Zeit mit nur begrenztem Erfolg versuche zu vermitteln: Den Unterschied zwischen Beobachtung/Beschreibung und Interpretation. - Es ist für mich unfassbar, wie sehr beides - wohl aus ideologischen Gründen - inzwischen derart verschmolzen ist, dass daraus EINE Masse wurde, die einerseits komplett unaufgeklärt ist, aber andererseits bestens für die Selbst-Immunisierung derer geeignet ist, die sich von dieser Masse ernähren.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#1416 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Mo 31. Jul 2017, 12:32

R.F. hat geschrieben:Ne, mit der Wissenschaft nicht. Aber durch eigene Beobachtungen und Einsatz des eigenen Verstandes...
Auch durch Beobachtung nicht.
Dazu bedarf es einer dezidiert ideologischen Ausrichtung, wie du und Roland sie besitzen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#1417 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Mo 31. Jul 2017, 12:36

Roland hat geschrieben:Vielleicht war Jesus aber auch kein Lügner, kein Betrüger, kein Irrer sondern wirklich Gottes Sohn!
Vielleicht war er ja bloß ein gottgläubiger Mensch und Prediger. Wie willst du das feststellen?
Roland hat geschrieben:Sehr viel spricht dafür.
Was denn zum Beispiel?

sven23 hat geschrieben:Dass er sich in puncto Naherwartung geirrt hat, macht ihn doch umso menschlicher. (errare humanum est)
E-ben!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#1418 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Mo 31. Jul 2017, 12:58

closs hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Nur – bei der Frage, wie der Mensch entstanden ist, sind mE weltanschauliche Grenzüberschreitungen unvermeidlich.
Hier wird aus meiner Sicht oft der Fehler gemacht, biologische Entstehung und geistige Entstehung zu verwechseln
Warum willst du andauernd diese Dinge trennen?
Gibt es dafür handfeste Belege? Wenn nicht, ist eine persönliche und wahrscheinlich irrige Meinung.

closs hat geschrieben:Natürlich kann man Stradivaris biologisch bzw. chemisch untersuchen - und da stellt man übrigens Erstaunliches fest, wenn man sich besondere Holzeigenschaften anschaut und Effekte, die aus der Verarbeitung mit diversen Klebstoffen, etc. entstehen. - Trotzdem ist "Musik" dadurch nicht erklärbar.
So was bezeichnet man als gieriger Reduktionismus und wird von Niemanden befürwortet.

Ein anderes Beispiel:
Kann man mit der Bewegung von Elekronen, einen Mausklick auf eine Interne-Adresse erklären?

closs hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Darwin wollte mit dem Selektionsprozess Gott als Schöpfer überflüssig machen!
Dazu kenne ich ihn nicht gut genug, jedoch sollte man es ihm nicht vorschnell unterstellen.
Das ist tatsächlich eine fiese Unterstellung, und ein Strohmann-Argument. Es war niemals Darwin Absicht sich gegen die Religion zu stellen. Wer da behauptet, tut dies aus ideologischen Gründen.

Weil er genau wusste, wie spaltend seine Theorie sein könnte, hat Darwin in seinem Werk die Abstammung des Menschen kein Wort über die Abstammung des Menschen geschrieben.
Leider haben spätere Erkenntnisse belegt, dass er recht hatte, was spirituell denkende Menschen erzürnt hat ("Wir sind doch keine Affen"). Was aber Niemand ahnen konnte, ist die Tatsache, dass heute, mehr als 150 Jahre nach Erscheinen von Darwins Werk, es immer noch Leute gibt, die sich seine Theorie zum Feindbild machen, und daran zweifeln, dass die Entstehung der Vielfalt der Arten durch Evolution entstanden ist. Diese Leute sind unentschuldbar ignorant.

closs hat geschrieben:Es ist also eine laienhafte oder ideologische Vorstellung, man könne wissenschaftlich "nachweisen", dass Schöpfung von Gott oder nicht von Gott "ist".
Man kann Darwins Theorie Vieles vorwerfen, aber eines ganz sicher nicht, dass sie laienhaft sei.

closs hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Darwin: "Wir können nicht länger annehmen, dass beispielsweise das schöne Gelenk von einer zweischaligen Muschel von einer Intelligenz erschaffen wurde"
Da hat Darwin möglicherweise nicht verstanden, dass göttliche Schöpfung ein Prozess ist. - Schade, dass man ihn nicht mehr fragen kann.
Das Problem ist ein anderes:
Dass das Gelenk einer Muschel durch schöpferische Intelligenz entstand, ist eine teleologische Erklärung. Die Biologie bietet alternative Entstehungsmodelle, die sich allesamt als weitaus vernünftiger heraus stellten.

closs hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Darum geht’s bei der Evolutionstheorie! Der Versuch unsere Herkunft ohne Gott zu erklären. Und dagegen ist nichts einzuwenden, man muss diese Grenzüberschreitung ins Weltanschauliche nur kenntlich machen! Und das geschieht meist nicht.
Genau das ist auch mein Punkt, den ich seit langer Zeit mit nur begrenztem Erfolg versuche zu vermitteln: Den Unterschied zwischen Beobachtung/Beschreibung und Interpretation. - Es ist für mich unfassbar, wie sehr beides - wohl aus ideologischen Gründen - inzwischen derart verschmolzen ist, dass daraus EINE Masse wurde, die einerseits komplett unaufgeklärt ist, aber andererseits bestens für die Selbst-Immunisierung derer geeignet ist, die sich von dieser Masse ernähren.
Das ist ein ziemlich transparenter Versuch die biologischen Erkenntnisse platt zu machen.
Der Wissenschaftler ist weitaus mehr daran interessiert, dass seine Modelle zu vernünftigen Beschreibungen führen als ob das einen Einfluss auf die eine oder andere Weltanschauung hat.
Die Arbeit der Wissenschaft ist apriori nicht ideologisch geprägt. Wer etwas anderes behauptet, macht die Arbeit zum Kampf der Ideologien.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

R.F.
Beiträge: 6664
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:20

#1419 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von R.F. » Mo 31. Jul 2017, 13:12

Pluto hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Ne, mit der Wissenschaft nicht. Aber durch eigene Beobachtungen und Einsatz des eigenen Verstandes...
Auch durch Beobachtung nicht.
Dazu bedarf es einer dezidiert ideologischen Ausrichtung, wie du und Roland sie besitzen.
Die Naturalisten meinen mit Zeit alles erklären zu können. Mal davon abgesehen, dass das mit überzeugenden Experimenten einfach nichts werden will, genügt schon die Inaugenscheinnahme einiger der unzähligen Aufschlüsse, um zu zeigen, dass das mit der langsamen Ablagerung von Schichten nicht sein kann. Selbst schlichteste Gemüter begreifen dies...

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#1420 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von ThomasM » Mo 31. Jul 2017, 13:30

Pluto hat geschrieben: Gibt es dafür handfeste Belege? Wenn nicht, ist eine persönliche und wahrscheinlich irrige Meinung.
Natürlich gibt es handfeste Belege.
Der biologische Mensch Pluto ist vor XX Jahren (hier bitte dein Alter eintragen) entstanden.
Der geistige Mensch Pluto ist frühestens nach der Pubertät des biologischen Menschen entstanden, nach dem, was ich von dir gehört habe, vermute ich, dass die eigentliche Entstehung des geistigen Menschen Pluto viel später stattfand, vermutlich nach dem Tod deiner Frau

Pluto hat geschrieben: So was bezeichnet man als gieriger Reduktionismus und wird von Niemanden befürwortet.
Was den Menschen angeht, von dir. Du vertrittst die These, dass der Mensch nichts weiter ist, als eine Sammlung von Gehirnfunktionen.
Jack geht noch weiter und bezeichnet den Menschen als Ansammlung von biologischen Messdaten.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Antworten