sven23 hat geschrieben: Viren sind sind einem christlichen Sinn nicht böse und unmoralisch, sie besitzen keine Ethik. Deiner Logik folgend muss also eine schöpferische Intelligenz dahinter stecken.
Nach der Bibel war die Schöpfung ursprünglich "sehr gut". Es gab weder Krankheit, noch Tod noch eine Ökologie des Fressens und Gefressenwerdens. Das geht klar aus der Genesis hervor.
Bis zur Katastrophe des Sündenfalls.
sven23 hat geschrieben: Das Stichwort ist Selbstorganisation
Ordnung entsteht NIE spontan "von selbst", sondern wenn komplizierte Dinge entstehen, etwa Schneeflocken, dann aufgrund der naturgesetzlichen Ordnung, die
schon vorher existierte. Und wo die herkommt, das weiß auch kein Wissenschaftler.
Das gilt also schon für Schneeflocken - beim Leben befinden wir und auf einer ganz anderen Ebene. Zwischen der Komplexität einer einfachen lebenden Zelle und der einer Schneeflocke, liegen Welten!
"Selbstorganisation" gibt es mE nicht. Ich glaube man will einfach, mithilfe eines unklaren Begriffs, die Frage nach dem Subjekt des Organisationsprozesses verdrängen.
sven23 hat geschrieben: Zum einen ist der Gott der Bibel alles andere als ein Gott der Liebe.
Er ist "Die Liebe" in Person (1. Joh. 4, 16)
sven23 hat geschrieben: Zum anderen wird doch die menschliche Existenz nicht sinnlos, wenn es keine Götter gibt.
Da würde ich Fontane zustimmen.
Die ganze Welt steckt in dem Vorurteil, dass der Glauben etwas Hohes und der Unglauben etwas Niederes sei. Mit diesem furchtbaren Unsinn muss gebrochen werden.
(Theodor Fontane, dt. Schriftsteller, 1819-1898)
Vielleicht zitiere ich als Antwort mal den deutschen Ober-Atheisten Schmidt-Salomon. In einem seiner letzten Bücher schreibt er:
Das, was für uns als Individuen gilt, trifft also letztlich auf unsere gesamte Spezies zu: Irgendwann werden wir vergessen sein. Und selbst das Vergessen wird vergessen sein. "Unsterblichen Ruhm" gibt es ebenso wenig wie "unsterbliche Gene".
Nichts von dem, was wir sind oder erschaffen haben, überdauert die Zeit.
Und so steht am Ende der menschlichen Geschichte nicht der dauergrinsende "Mr. Fortschritt", sondern das heillose, trostlose, sinnlose Nichts.
Konsequent zu Ende gedachter Atheismus!
Absolute, heillose, trostlose Sinnlosigkeit...
closs hat geschrieben: Da würde ich "Wissenschaft" und "Naturalismus" unterscheiden.
"Wissenschaft" ist nach meinem Verständnis ein methodischer Ablauf ohne jegliche eigene weltanschauliche Ambition - ein Verfahren. Ein Verfahren, das auch die Theologie benutzt. - Insofern sehe ich hier keinen weltanschaulichen Diskussionsbedarf.
Naturalismus ist dagegen ein Weltbild, das auf materialistische Weise zum Gegenspieler der Theologie wird - da gibt es sehr wohl Diskussionsbedarf. - Und jetzt kommt's: Wir leben in einer Zeit, die "Wissenschaft/Verfahren" und "Naturalismus/Weltanschauung" bunt vermischt - ein Kategoriefehler. - Das führt - wie aus vielen Threads deutlich wird - dazu, dass es üblich geworden zu sein scheint, wissenschaftliche Sachergebnisse mit weltanschaulichen Interpretationen zu verwechseln. - Und dann hast Du über Bande mit Deiner Anmerkung irgendwie wieder recht.
Genau das meine ich mit "weltanschauliche Implikationen", die der Wissenschaft, insbesondere in der Frage wie wir entstanden sind, unweigerlich anhaften und um die die Menschheit streitet.
Deshalb glaube ich nicht an die "zwei ganz unterschiedlichen Karawanen", es gibt vielmehr erhebliche Überlappungen von Theologie und Naturwissenschaften.
Und viele Theologen (ganze Kirchen gar) geben, um des lieben Friedens willen und in vorauseilendem Gehorsam gegenüber den ach so unfehlbaren Experten, lieber nach – und geben gleichzeitig biblische Wahrheiten preis.
Und dabei: Wenn man genau hinschaut, ist die ET in ihrem historischen Teil alles andere als gut belegt.