Stimmt - und schwanger ist sie auch.Thaddäus hat geschrieben:Dann höre auf deine Tochter. Sie scheint intelligent zu sein ...

Was spricht dagegen, dass die Erkenntnisse der christlichen Tradition falsch sind? - Stell Dir vor, es gäbe Gott wirklich als Entität: Wie würde da die HKM dastehen?Thaddäus hat geschrieben:Weil es sich die christliche Tradition zurecht- und uminterpretiert hat, so dass es am Ende in die eigenen Vorstellungen passte.
1) Hiob ist keine historische Person, sondern Chiffre für den Menschen, der leidet.Thaddäus hat geschrieben:Willst du damit leugnen, dass JHWH Hiob quält und ungerecht behandelt, obwohl er sich nichts hat zu Schulden kommen lassen?
2) Nicht Jahwe quält Hiob, sondern Satan, der als von Gott gehaltener Protagonist das Widergöttliche repräsentiert.
3) Bei Leid gibt es kein "gerecht" oder "ungerecht" -. schau Dir die Welt an.- Es soll hier gezeigt werden, dass es über dem Unrecht der Welt ein göttliches Recht gibt, das alttestamentarisch mit "Güter" (am Ende des Buchs) chiffriert ist und für das neutestamentarisch die Auferstehung steht (wobei dieses göttliche Recht aus meiner persönlichen Sicht ein Allversöhnungs-Recht ist - aber das ist ein anderes Thema)
Du verstehst den universalen geistigen Kontext nicht, für den dieses Buch steht.Thaddäus hat geschrieben:Umso schlimmer für JHWH, der auch noch der Auftraggeber der ungerechten Schikanierung Hiobs ist und das ganze Kasperletheater erst initiiert!
Nochmals: Ich gehe davon aus, dass Hiob NICHT eine historischer Person ist, sondern die Verfasser dieses Buches genau so gestaltet haben, um einen Entwicklungs-Ablauf des Menschen darzustellen: Von anthropozentrisch zu theozentrisch.Thaddäus hat geschrieben:Die Redakteure des Hiob-Buches können mit dem aufmüpfigen Hiob nichts anfangen, denn er lehnt sich gegen Gott selbst auf.
Richtig - und Hiob ist so gut dabei, dass er seine drei Freunde einen nach dem anderen widerlegt. - Hiob hat also nach menschlichem Maß recht.Thaddäus hat geschrieben:Aber Hiob erweist sich nicht als Kadavergehorsamer, denn er klagt seinen Gott explizit und unmissverständlich an. Der Maßstab im Buch Hiob ist das Gerechtigkeitsempfinden aller Menschen, für die Hiob exemplarisch steht.
"Kadavergehorsam" wäre, wenn der Betroffene etwas opportunistisch tun würde und nicht weiß, was er tut - beides ist bei Hiob nicht der Fall. Denn er kapiert WIRKLICH, dass sein Gerechtigkeits-Sinn nicht entscheidend ist. - Und wichtig: Hiob ahnt nicht, dass es am Ende noch einmal mit ihm gut werden soll ("Güter") - DESWEGEN handelt er nicht so, wie er handelt. - Im Gegenteil: Sein Handeln ist von echter Erkenntnis geprägt.Thaddäus hat geschrieben:Deine Umdeutung ist lediglich dogmatischer Kadavergehorsam, der Hiob beugen soll unter die Knute eines Gottes
Und nach wie vor: Nicht Jahwe quält Hiob, sondern der Satan, den Jahwe walten lässt. - Vergleiche dies mit
Joh. 14,
28 Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. ...
29 Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt.
30 Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher der Welt.
Jesus/Gott lässt auch hier den Satan ("Herrscher der Welt") walten - und dieser kümmert sich nicht um Deinen oder meinen Gerechtigkeitssinn. Es geht um den Hinweis auf die eigentliche geistige Existenz des Menschen, dem die "irdischen Jammertal" folgt (ein für eine kritisch-rationale Denkweise vollkommen fremder Gedanke).
Und dass es ein Jammertal ist, erfahren wir heute nur zufällig nicht, weil wir gerade in einem westlichen Zeitfenster des Friedens leben - purer Zufall - Schau in die Welt, ob es heute Syrien oder vorher die Gulags oder noch vorher der Holocaust war. - Oder nimm die "Völkerschlacht", bei der mit einem Schlage 100.000 Menschen umkamen - oder nimm Verdun - alles Tote, bei denen die Opfer das Weiße im Auge des Täters sahen - also das Böse sehr persönlich und noch nicht per Drohne, mit der man eine Hochzeitsgesellschaft zu einem Fleisch-und-Blut-Matsch machen kann, ohne dabei den Hamburger vom Mund wegnehmen zu müssen.
Eigentlich müsste man darüber reden, was eigentlich "Leid" ist. - Jedenfalls ist Deine Interpretation von "Hiob" diesbezüglich arg bewahrt-westlich, naiv, distanziert, oberflächlich aufgeklärt - mit Verlaub.

Diese Interpretation wird der Ernsthaftigkeit des Geschehens nicht gerecht.Thaddäus hat geschrieben:Gott erweist sich als genius malignus, als herrschsüchtiger, spielchentreibender Popanz.
Habe ich gerade versucht - allerdings kann ich Deine Interpretation verstehen. - Bzw: Ich kann aus Deiner Interpretation auf Deine weltanschauliche Formatierung schließen, die ja durchaus edel ist, aber auch weit weg von dem, was "das Fürstentum der Welt" ausmacht - und da leben wir nun mal.Thaddäus hat geschrieben:Wenn du kannst, dann versuche mal eine andere Interpretation als plausibel erscheinen zu lassen.