Kindergeburtstag ist es eher,wenn man die schon 100 mal zitierten Aussagen Bultmanns einfach ignoriert.Rembremerding hat geschrieben: Und dann kommen Kubitza-Jünger und postulieren dessen redliche, setzungsfreie "Forschung", obwohl es zur Eruierung seiner Vorprägung gar keiner Nachschau bedarf.
Gleichzeitig wird dann die Exegese jener, die ihre Setzungen darlegen (etwa Jesus ist göttlich), als "unredlich" tituliert, weil sie ja Setzungen verwenden. Wie lächerlich ist doch dieser Kindergeburtstag.
Servus
„Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben. Und wer meint, es für seine Person tun zu können, muß sich klar machen, daß er, wenn er das für die Haltung des christlichen Glaubens erklärt, damit die christliche Verkündigung in der Gegenwart unverständlich und unmöglich macht.“
– Rudolf Bultmann: Neues Testament und Mythologie. 1941, 18
„Voraussetzungslose Exegese kann es nicht geben. … Unabdingliche Voraussetzung aber ist die historische Methode in der Befragung der Texte. Exegese ist ja als Interpretation historischer Texte ein Stück Geschichtswissenschaft.“
(Ist voraussetzungslose Exegese möglich?, 1957, S. 410)
„Die historische Methode schließt die Voraussetzung ein, daß die Geschichte eine Einheit ist im Sinne eines geschlossenen Wirkungs-Zusammenhangs, in dem die einzelnen Ereignisse durch die Folge von Ursache und Wirkung verknüpft sind. … Diese Geschlossenheit bedeutet, daß der Zusammenhang des geschichtlichen Geschehens nicht durch das Eingreifen übernatürlicher, jenseitiger Mächte zerrissen werden kann, dass es also kein 'Wunder' in diesem Sinne gibt. … Während z.B. die alttestamentliche Geschichtserzählung vom handelnden Eingreifen Gottes in die Geschichte redet, kann die historische Wissenschaft nicht ein Handeln Gottes konstatieren, sondern nimmt nur den Glauben an Gott und sein Handeln wahr. Als historische Wissenschaft darf sie freilich nicht behaupten, daß solcher Glaube eine Illusion sei, und daß es kein Handeln Gottes in der Geschichte gäbe. Aber sie selbst kann das als Wissenschaft nicht wahrnehmen und damit rechnen; sie kann es nur jedermann freistellen, ob er in einem geschichtlichen Ereignis, das sich selbst aus seinen innergeschichtlichen Ursachen versteht, ein Handeln Gottes sehen will.“
(Ist voraussetzungslose Exegese möglich?, 1957, S. 411f.)
Bultmann legt also ganz klar die Voraussetzungen offen und befindet sich damit in der Linie heutiger Forschung, dass religiöse Texte keinen Anspruch auf Sonderbehandlung erheben können, das gilt selbstverständlich auch für die christliche Mythologie.
Wer auf der Irrtumslosigkeit religiöser Schriften beharrt, weil sie angeblich göttlich inspiriert seien, verläßt die wissenschaftliche Abteilung und wechselt in die glaubensdogmatische.
Kann man machen, aber dann noch den Wissenschafts-TÜV-Stempel verlangen, wie closs, läuft nicht.