Rembremerding hat geschrieben:Schade, aus diesem wertvollen Thema wird wieder eine ideologische Veranstaltung gemacht. Es ist für die Gottesfrage völlig unerheblich, ob es die Nahtoderfahrung gibt oder nicht.
Hi Rembremerding,
Dass er für die Existenz Gottes unerheblich ist, damit hast du vollkommen Recht! Es geht auch nicht um Ideologien, sondern zunächst einmal um Definitionen.
Eine Nahtoderfarhung, ist nun mal, wie esder Name schon sagt,
per definitionem diesseits, und NICHT jenseits des Todes, und so sollte sie auch diskutiert werden, und nicht als Erfahrung die irgendwie auf dem Wg zum Tod ist, sonst wäre es eine transzendente oder jenseitige Erfahrung und nicht der Nahtod.
Es ist durchaus noch nicht geklärt, wie manches Wissen von Nahtodpatienten zustande gekommen ist, welches sie aufgrund der örtlichen oder zeitlichen Gegebenheiten eigentlich gar nicht haben dürften.
Ganz genau so sehe ich das auch.
Dass einzelne Menschen solche Erlebnisse haben, und diese vermutlich nicht erfunden haben, steht für mich ebenfalls außer zweifel.
Nachdem wir uns über die Definition eines solchen Erlebnisses geeinigt haben, ist die Frage, zu welchem Zeitpunkt ein Mensch solche Erlebnisse überhaupt registrieren, also sich daran erinnern kann. Es gibt Patienten, bei denen während einer OP, die Hirntätigkeit komplett aussetzt, wo keinerlei Aktivität mehr feststellbar ist — man nennt das "Hirntod".
Menschen überleben oft solche Zustände ohne dauerhafte Schäden, vorausgesetzt, (a) das Gehirn wird untekühlt (bei Hirn-OPs üblich) und (b) sie sind an Lebenserhaltungsmaschinen angeschlossen, welche die wichtigen Organe mit Blut und Sauerstoff versorgen.
In einem solchen "hirntoten" Zustand ist es aber für einen Patienten unmöglich, dass das Gehirn etwas reigstriert (speichert), weil Erinnerung Hirnativität voraussetzt:
Hirnzellen können ohne Aktivität nichts speichern. Ergo,
muss die Erfahrung entweder vor dem Eintreten dieses Zustands, oder nach dem "Wiedererwachen" entstehen. Das bedeutet, sie treten vielleicht unbewusst auf, aber sicher nicht, wenn der Mensch sich in einem "hirntoten" Zustand befindet.
So viel zum Zeitpunkt von Hirntoderlebnissen.
Bleibt noch die Frage, nach der Glaubwürdigkeit der Erfahrungen. Ich will nicht unterstellen, dass jemand der so etwas durcmacht hinterher lügt, sondern lediglich die Frage in die Diskussion werfen, wie wir als unbeteiligte Beobachter mit solchen Erzählungen umgehen, wie wir sie interpretieren sollen? Das Gehirn wird in solchen Situationen extremem Stress ausgesetzt. Ist es dann nicht naheliegend, abzunehmen, das die Gedanken eines derart gestressten Gehirns extreme Bilder erzeugt (z. Bsp. grelles Licht), die Patienten dann als Nahtoderfahrungen auslegen. In solchen Fällen meine ich, sind nicht die Auslegungen des Patienten massgebend, sondern die rationale Interpetation von neutralen Beobachtern.