Helmuth hat geschrieben:
Wo legst du den Bezugspinkt der Definition genau an? Wann exakt ist nah nicht mehr nah sondern fern? Oder gibt es eine andere Möglichkeit des Verständnisses?
Exakt kann man nicht sagen, was nahe ist, aber man kann es klar eingrenzen, anhand klarer Aussagen. Der beliebte Vers:
Mt 24,36 Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel in den Himmeln, auch nicht der Sohn, sondern der Vater allein.
taugt nicht eine beliebige Ungenauigkeit, sagen wir auf 2000 Jahre auszudehnen. Hier ist von einer Unkenntnis von Tag und Stunde die Rede. Alleine hier wäre es unlogisch, wenn 2000 Jahre gemeint wären, warum sollte Jesus sich dann auf Tag und Stunde festlegen wollen? Das macht nur Sinn, wenn er die Lebensspanne von Menschen meint, zu denen er es sagte. Unmittelbar davor sagt er:
Mat 24,34 Wahrlich, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.
Dieser Vers wäre völlig unsinnig, wenn 2000 Jahre gemeint sind. Also was sagt Jesus, nachdem ihn die Jünger ungeduldig gefragt hatten, wann denn nun alles geschehen solle? Er gibt ihnen einen Zeitrahmen von einer Generation vor, sagt aber, genauer wird der Zeitpunkt nicht definiert.
Noch ein Beispiel, was das Generationszeitfenster untermauert:
Mt 10,23 Wenn sie euch aber verfolgen in dieser Stadt, so flieht in die andere! Denn wahrlich, ich sage euch, ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende sein, bis der Sohn des Menschen gekommen sein wird.
Ein anderes Beispiel für eine ferne bzw. nahe Prophetie:
Dan 12,9 Und er sagte: Geh hin, Daniel! Denn die Worte sollen geheim gehalten und versiegelt sein bis zur Zeit des Endes.
Das macht Sinn für einen Erfüllungszeitraum von ca. 500 Jahren.
Offb 22,10 Und er spricht zu mir: Versiegle nicht die Worte der Weissagung dieses Buches! Denn die Zeit ist nahe.
Hier machen 2000 Jahre überhaupt keinen Sinn. In Daniel war von der Zeit des Endes die Rede, welche in ca. 500 Jahren stattfinden sollte. In der Offenbarung ist ebenfalls von der zeit des Endes die Rede. Es wäre absurd, hier nahe mit 2000 Jahren rechtfertigen zu wollen. Dann würde Gott wirres Zeug faseln.
Helmuth hat geschrieben:
Wenn du das präzisieren kannst, dann bitte tue es. Aber bitte nicht anhand einer gefühlsmäßigen Einstufung, sondern aufgrund konkreter biblischer Offenbarung. ansonst müsste ich dir denselben Vorwurf machen, dass dein Ego das bewertet und nicht der HG.
Das habe ich nun in Form von einigen wenigen Beispielen getan. Es lassen sich noch etliche andere Beispiele auzeigen, die Du aber leider genauso beharrlich ignorieren wirst.