Münek hat geschrieben:Du hast in Bezug auf die HKM geschrieben: "Wir untersuchen nur das, was nachweisbar ist".
Richtig - die Theologie sagt "Wir untersuchen das, was wissenschaftlich untersuchbar ist, selbst wenn es nicht nachweisbar ist". - Das ist eine andere Aussage.
Münek hat geschrieben:Wie sollte das gehen? Das kann selbst der Papst als Stellvertreter Gottes auf Erden nicht.
GLEICHZEITIG sagst Du, bei Deiner Version würde es KEINEN Ausschluss von Realität geben. - Du sagst also, dass nur das Realität sein kann, was vom Menschen nachweisbar untersuchbar ist. - Anthropozentrismus pur.
Davon abgesehen: Selbstverständlich kann Jesus als göttliche Person untersucht werden: "Was haben seine Aussagen zu bedeuten, wenn er göttlich war?".
Münek hat geschrieben:Wie oft schon musste ich hier auf die Einhaltung dieses ethischen Gebotes hinweisen?!
Nach meiner Erinnerung nie zu Recht, sondern immer weltanschaulich begründet.
Münek hat geschrieben:Es ist NIEMANDEN möglich festzustellen, ob der historische Jesu ein göttliches Wesen war.
Deswegen setzt man es doch (wozu man selbstverständlich philosophische/theologische Gründe hat) - genauso wie die HKM nie feststellen kann, dass Jesus nur Mensch war - man setzt es methodisch.
Im übrigen ist es NICHT Aufgabe von Wissenschaft, nicht-falsifizierbare Setzungen zu untersuchen - es ist ihre Aufgabe, unter diesen Bedingungen zu arbeiten. - Das ist etwas ganz anderes.
Münek hat geschrieben: Niemand ist gezwungen, etwas zu setzen. NIEMAND.
Wir sprechen hier von HKM und christlichen Exegesen - und ALLE setzen etwas - offensichtlich sogar freiwillig.
Münek hat geschrieben:Die historisch-kritische Exegese IST eine wissenschaftliche Diziplin.
Natürlich ist sie das - wer zweifelt daran?
Münek hat geschrieben: Deine Unterstellungen sind hanebüchen.
Die hermeneutische Position einer wissenschaftlichen Methodik zu beschreiben, ist keine "Unterschellung". - Ich weiß nicht, worauf Du raus willst.
Münek hat geschrieben:Wenn die Kirche setzt, Gott ist existent und diese Setzung zur absoluten Wahrheit erklärt, dann ist meine Kritik mehr als berechtigt, dass man mit Setzungen keine Realitäten schaffen kann.
Du schmeißt jetzt wieder alles Mögliche munter durcheinander:
1) Selbstverständlich schafft die Glaubensentscheidung "Jesus=göttlich" keine Realität - denn entweder Jesus IST göttlich oder nur Mensch.
2) Dasselbe gilt für die methodische Entscheidung "Jesus=nur Mensch" - denn entweder Jesus IST göttlich oder nur Mensch.
Diese jeweiligen Setzungen haben nicht die Funktion, Realität zu schaffen, sondern als beste geglaubte hermeneutische Position zu dienen - im Sinne von: "Wir glauben, dass wir (mit unserer jeweiligen Setzung) am besten aufgestellt sind, den wirklichen Jesus zu verstehen". -Basteln kann sich Jesus keine der beiden Seiten - der ist sein fast 2000 Jahren tot (und auferstanden) - da lässt sich rückwirkend nichts mehr ändern.
Münek hat geschrieben:Die HKM "besteht nicht" darauf, dass es keine Wunder gibt. Eine solche Äußerung wirst Du nie aus dem Munde eines seriösen Exegeten vernehmen.
Aha - dann gilt das mit den historischen Wirkungszusammenhängen DOCH nicht? - Bultmann ist NICHT seriös?