Das ist falsch - es gibt auch den Weg einer geistigen Gesamtsicht, wenn es sich um geistige Kontexte handelt. - Einfaches Beispiel: Wenn Du´irgendetwas Spezielles im Privaten tust, dies gefilmt wird und dieses Video zur Auswertung zur Verfügung gestellt wird, wird ein Wissenschaftler (in Deinem Sinne) daraus Schlussfolgerungen ziehen, die er mit Erhebungen zu vergleichbaren Vorgängen interpretiert und damit auf der methodisch sicheren Seite ist (ob dann die Interpretation richtig ist, steht auf einem anderen Blatt). - Jemand, der Dich seit Jahrzehnten kennt, wird spontan sagen: "Ja, das hat er schon als Kind gemacht - das macht er immer dann, wenn. Ich weiß das, ich kenne ihn (geistig)". - Verstehst Du den Unterschied?sven23 hat geschrieben:Wir können uns Historie nur über die Quellen (Texte, Artefakte, archäologische Funde) erschließen. Was anders haben wir nicht zu Verfügung.
Ich kenne diesen Begriff nicht gut genug - allerdings habe ich mal gegoogelt und folgendes Augustinus-Zitat gefunden:sven23 hat geschrieben:Im Gegenteil hat Augustinus mit seinem Neugierdeverbot (curiositas) wissenschaftliche Neugier be- und verhindert.
"Die Neugier nun wird durch maßvolle Wissbegierde unterbunden. Also ist die Wissbegierde Teil der Maßhaltung".
Geh mal davon aus, dass auch diesmal etwas ganz anderes gemeint ist, also Du unterstellst.
Das ist meine Rede seit ewig - siehe "Setzung". - Aber Du zitierst so, als meine Bultmann damit, dass die Die Voraussetzung wäre, die Texte zu lesen - wenn er das/Du das meinen würde/st, wäre es Slapstick.sven23 hat geschrieben:Ihm war klar, dass es keine vorraussetzungslose Exegese geben kann.
Jawohl - DAS ist eine astreine Setzung, auf Basis derer man seinen "Ergebnisoffenheits-Korridor" aufbaut. - Meine Rede.sven23 hat geschrieben:Hat Bultmann auch nicht behauptet.
„Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben. Und wer meint, es für seine Person tun zu können, muß sich klar machen, daß er, wenn er das für die Haltung des christlichen Glaubens erklärt, damit die christliche Verkündigung in der Gegenwart unverständlich und unmöglich macht.“
– Rudolf Bultmann: Neues Testament und Mythologie. 1941, 18
Ein über-offensives Beispiel für Dunning-Kruger-Effekt: Man definiere flach-wisserisch den Unterschied zwischen methodischer und ontologischer Wirklichkeit als identisch, baue auf diesem Irrtum sein System auf und riskiere dann eine selbstbewusste Lippe.sven23 hat geschrieben:Mehr Immunisierung gegen die Forschung geht nicht. Dabei bleiben natürlich Wissenschaft und Redlichkeit auf der Strecke.
Das sowieso - aber viel wichtiger ist seine Unterscheidung zwischen "methodischen Ergebnissen" und Ergebnissen in Bezug auf die Wirklichkeit - er erkennt den kategorialen Unterschied dieser beiden Begriffe.sven23 hat geschrieben:Genau das macht die Forschung. Theißen betont doch immer wieder, dass es keine absolute Sicherheit geben kann.
Ich verstehe auch Deinen/Euren Ansatz - aber er ist im größeren Kontext laienhaft. - Damit kommst Du bei gestandenen Wissenschaftlern/Theologen, die hinter/über ihre Disziplin gucken, nicht durch. - Das ist eine Veranstaltung für (D)eine weltanschauliche Glaubensgemeinschaft, die allerdings zeitbedingt viele Anhänger hat.