Halman hat geschrieben:Die Naturwissenschaft Biologie war damals noch völlig fremd.
Exakt - und genau darum geht es schließlich. Für die Menschen (!) von damals war das alles fremd. "Gott" hingegen müsste es wissen. Und er hätte einiges auch anders formulieren können, sodass es sowohl damalige Zuhörer begreifen, als auch heutige Leser überaschen würde, da es sogar sehr exakt richtig wäre.
Ja, diese Definition war damals eben unbekannt.
"Gott" müsste sie kennen
Es ging nur um die kultisch-rituellen Speisegebote, die nachvollziebar und damit einhaltbar sein sollten und diese betrafen eben auch den Hasen.
Das ist mir ebenfalls klar - und darum geht es dabei ja auch gar nicht. Es geht mir zumindest eben nur darum, ob die Bibel "Wort über Gott" oder "Wort von Gott" ist. Wer letzteres glaubt, der muss vermutlich damit leben, dass viele dies anzweifeln - auch viele, die an Gott glauben. Die Ein- oder Ansicht, dass die Bibel geschriebene Worte über Gott, aber nicht von Gott sind, würden helfen, toleranter zu werden, da die Bibel dann nicht absolut gesehen werden müsste. Letzteres machen nur Fundamentalisten, das ist mir auch klar. Aber um die geht es mir.
Wer reden hier über Nomadenstämme, welches auf dem Weg zur Sesshaftigkeit als Bauern- und Hirtenvolk waren. Zeitlich ist die Torah etwa in der Mittelbronzezeit (Hügelgräber) oder Spätbronzezeit einzuordnen. An diese Menschen war die Torah gerichtet mit den Worten:
Und von diesen ist auch das Wort geschrieben worden, was man eben erkennt. Deshalb auch das sich ständig ändernde Gottesbild. Ergo: Worte über Gott und nicht von Gott.
Sie kannten die Tiere aus der Beobachtung, ihren konkreten Augenschein und konnten verstehen: Der Hase kaut wieder in dem Sinne, dass er seinen grünen Kotkügelchen noch mal friss und ist daher nicht koscher.
Klar. Hätte es Gott erklärt, hätte er weitere "Nagetiere" im weiteren Sinn mit einbezogen (dann wäre es logischer). So wird nur ein Beispiel einer coprophagen Art genannt. Der Autor kannte vermutlich nur dieses eine.
So kann man es sehen. Eine andere Möglichkeit wäre die Torah als Gottes Weisung zu verstehen, die durch Moses verkündet wurde und somit in mosaischen Worten verfasst ist.
Auch wenn man es so sieht, dann ist es Moses, der versucht (!) hat, die Weisung zu formulieren (Sender-Empfänger-Modell). Das heißt, ein Mensch hat etwas geschrieben, hat dabei selbst kodiert, selbst interpretiert und versucht(!) alles richtig widerzugeben. Das heißt, es muss nicht alles richtig sein. Man muss nicht alles wortwörtlich annehmen, denn Menschen haben es geschrieben, nicht Gott persönlich.
Also, dass in Markus 4:31 mit Erde übersetzte griechische Wort γης (gÄ“s), im Infinitiv γῆ (gÄ“), kann auch einfach Land bedeuten. Hier ging es um das Ackerland und nicht global um die Erde als Planet. Das wäre viel zu abstrakt für ein jesuanisches Gleichnis, welches typischerweise an die konkrete Lebenswirklichkeit seiner Zuhörer anknüpfte.
Was ist ein Baum?
SENF? Auch eine Frage der Definition.
Jetzt sind wir genau da, wo es - sorry - lächerlich wird. Eine Staude ist kein Baum. Bäume sind verholzt, haben einen Stamm und sind langlebig.
In Palästina gibt es mehrere wildwachsende Senfarten, angebaut wird jedoch im allgemeinen der Schwarze Senf (Brassica nigra). In fruchtbarem Boden wächst der Same in wenigen Monaten zu einer baumähnlichen Pflanze heran, die bis 4,5 m hoch werden kann und deren Hauptstengel armdick ist.
Brassica nigra wird bis 2 Meter hoch, selten maximal 3 Meter. 4,5 Meter glaube ich nicht, das ist so wie 15 Meter lange Weiße Haie - die hat noch niemand gesehen. Und baumähnliche Pflanze ist völliger Unsinn. Vergleiche es mit Raps - die Rapsstauden härten auch aus (auch ein Kreuzblütler) und werden auch recht hoch. Das ist dennoch kein Baum, denn nach der Frucht sterben sie ab. Bäume wachsen und leben, tragen Früchte, wachsen weiter, leben immer noch, tragen wieder Früchte. Woher ist das Zitat? Wer dreht sich die Welt so zurecht, dass man damit versuchen kann, einen objektiven Fehler wegzudrehen? Man übertreibt in den Dimensionen und man dichtet einer Staude "Baumähnlichkeit" an. Naja
Einige mögen zwar behaupten, das Senfkorn sei nicht die „winzigste“ Samenart, Orchideensamen seien kleiner, auch entstehe daraus kein richtiger
Für seine Zuhörer war das Senfkorn das winzigste der Samenkörner, die bei ihnen ausgesät wurden. Interessanterweise bezeichnen die Araber sogar Pflanzen, die kleiner sind als die Senfpflanze, als „Bäume“ (Mat 13:31, 32).
Dass Senfkörner relativ klein sind, ist klar. Dass Orchideensamen um eine Größenordnung kleiner sind, ist ebenfalls klar. Ich vermute, dass Jesus nicht klar war, dass die winzigen Punkte Samen sind (bei Orchideen). Aber die Seite der Story ist klar, gehen wir davon aus, dass er es bewusst als Gleichnis wegen der Aussaat gesetzt hat. Interessanterweise bezeichne auch ich Pflanzen, die kleiner als 3 Meter werden, als Bäume. Ja, wenn sie verholzen, einen Stamm ausbilden und langlebig sind. Die Größe definiert nicht "Baum". Und welche Araber? Heutige Araber? Welches Beispiel ist gemeint? Was bezeichnen sie als Baum, was unter 3 Meter groß ist?
Dein Text klingt sehr nach einer Tatsachenverdrehung, um Schäfchen, die über solche Bibelstellen stolpern, zu beruhigen. Der Textinhalt ist aber absolut unseriös.
P.S.: (Nachtrag) Klar, er stammt von den Zeugen Jehovas, habe jetzt erst auf den Link geklickt. Da wird Senf natürlich 4,5 Meter hoch, man rundet einfach auf über das doppelte auf... und klar, da wird er zum Baum erklärt und auf ominöse Araber verwiesen... Der Text hinter dem "Senf-Link" ist völlig daneben, aus biologischer Sicht gesehen. Da wird verdreht, verbogen, erdacht und geschönt. Keine neutrale Quelle, um es vorsichtig auszudrücken.
Oh, wenn die Senfpflanze 4,5 m hoch wächst, mit einem armdicken Hauptstengel, dann ist es schon ein „Baum“. Vielleicht sahen es die jüdischen Bauern in er Antike einfach so.
Die Größe stimmt nicht und wie gesagt ist es dann noch lange kein Baum.
Dann entschuldige ich mich für mein Wörtchen "auch". Betrachte es als gestrichen und ich nehme Deine berechtigte Kritik an.
Ich ärgere mich nur, wenn ich z.B. die Bibelwissenschaft verlinke, ein hebräisches Wort erkläre, ein griechisches usw., wohlgemerkt mit seriösen Quellen und dann immer noch nicht verstanden wird, dass das, was ich sage stimmt.
Das kann ich nachvollziehen. Mir geht es auch so (bei anderen Inhalten), wenn ich einem Kreationisten versuche, auch nur irgendwas zum Thema Evolution zu erklären.
Die alten Hebräer unterscheiden die Tiere nach den "Räumen", die sie bewohnen in Flugtiere, Wassertiere und Landtiere. Dies ist eine einfache Systematik aus dem Altertum, die nicht 1:1 mit modernen deutschen Worten wie Vögel und Fische zutreffend übersetzbar ist.
Stimmt. So passieren dann eben Schoten, dass Wale zu den Fischen gezählt werden. Die Kategorien und die Textinhalte passen eben darauf, dass Menschen es geschrieben haben.
Worte über Gott.
Für die Schwächen der Bibelübersetzungen kann ich nichts. Ich kann hier nur - MIT SEHR VIEL ZEIT UND MÜHE - Versuchen so gut wie möglich Erklärungen zu geben.
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Dass da viel Mühe und Zeit dahinter steckt, ist sicher jedem bewusst. Und ich habe dir in der Vergangenheit ja auch dafür gedankt. Dass du aber nicht ganz neutral an die Sache gehen kannst, sollte dir auch klar sein. Ärgere dich also nicht über Beispiele wie die von mir gebrachten. Ich halte die Bibel eben für Menschenwerk. Und ich denke, würden das noch mehr Menschen tun, hätten wir weniger Probleme. Dann müsste niemand alles wortwörtlich ernst nehmen und kann über die Gewaltverherrlichungen hinweg sehen und sich trotz der "Jehova-Geschichten" an einen barmherzigen Gott glauben. Der Anfang ist es, Fehler in der Bibel auch anzuerkennen und sich nicht zu sehr zu verbiegen, um ann plötzlich Stauden zu Bäumen zu erklären oder mit dem Zahnbürstenbaum zu kommen, nur weil manche ihn Senfbaum nennen. Das sind nur Tricks, die irreführen.