Der WAHRE Gott

Rund um Bibel und Glaube
Hemul
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#191 Re: Der WAHRE Gott

Beitrag von Hemul » Do 6. Apr 2017, 21:40

http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 85#p244485
Halman hat geschrieben:Ich ärgere mich nur, wenn ich z.B. die Bibelwissenschaft verlinke, ein hebräisches Wort erkläre, ein griechisches usw., wohlgemerkt mit seriösen Quellen und dann immer noch nicht verstanden wird, dass das, was ich sage stimmt.
Bitte nicht ärgern Halmänchen. Immer an folgende Worte Daniels in Daniel 12:8-10 denken:
8 Ich hörte seine Worte, konnte sie aber nicht begreifen. Deshalb fragte ich: »Mein Herr, wie wird das Ende aussehen?« 9 Er sagte: »Geh jetzt, Daniel! Was ich dir gesagt habe, soll bis zur letzten Zeit geheim und versiegelt bleiben. 10 Viele werden von Gott geprüft werden, damit Gottes Volk am Ende rein und geläutert dasteht; und die Treulosen, die sich von Gott abgewandt haben, werden bis zuletzt auf ihrer Untreue beharren. Sie werden nicht verstehen können, was ich dir offenbart habe, aber die Einsichtigen werden es verstehen.
;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Tyrion
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#192 Re: Der WAHRE Gott

Beitrag von Tyrion » Do 6. Apr 2017, 21:59

Halman hat geschrieben:Die Naturwissenschaft Biologie war damals noch völlig fremd.

Exakt - und genau darum geht es schließlich. Für die Menschen (!) von damals war das alles fremd. "Gott" hingegen müsste es wissen. Und er hätte einiges auch anders formulieren können, sodass es sowohl damalige Zuhörer begreifen, als auch heutige Leser überaschen würde, da es sogar sehr exakt richtig wäre.

Ja, diese Definition war damals eben unbekannt.

"Gott" müsste sie kennen ;)

Es ging nur um die kultisch-rituellen Speisegebote, die nachvollziebar und damit einhaltbar sein sollten und diese betrafen eben auch den Hasen.

Das ist mir ebenfalls klar - und darum geht es dabei ja auch gar nicht. Es geht mir zumindest eben nur darum, ob die Bibel "Wort über Gott" oder "Wort von Gott" ist. Wer letzteres glaubt, der muss vermutlich damit leben, dass viele dies anzweifeln - auch viele, die an Gott glauben. Die Ein- oder Ansicht, dass die Bibel geschriebene Worte über Gott, aber nicht von Gott sind, würden helfen, toleranter zu werden, da die Bibel dann nicht absolut gesehen werden müsste. Letzteres machen nur Fundamentalisten, das ist mir auch klar. Aber um die geht es mir.

Wer reden hier über Nomadenstämme, welches auf dem Weg zur Sesshaftigkeit als Bauern- und Hirtenvolk waren. Zeitlich ist die Torah etwa in der Mittelbronzezeit (Hügelgräber) oder Spätbronzezeit einzuordnen. An diese Menschen war die Torah gerichtet mit den Worten:

Und von diesen ist auch das Wort geschrieben worden, was man eben erkennt. Deshalb auch das sich ständig ändernde Gottesbild. Ergo: Worte über Gott und nicht von Gott.

Sie kannten die Tiere aus der Beobachtung, ihren konkreten Augenschein und konnten verstehen: Der Hase kaut wieder in dem Sinne, dass er seinen grünen Kotkügelchen noch mal friss und ist daher nicht koscher.

Klar. Hätte es Gott erklärt, hätte er weitere "Nagetiere" im weiteren Sinn mit einbezogen (dann wäre es logischer). So wird nur ein Beispiel einer coprophagen Art genannt. Der Autor kannte vermutlich nur dieses eine.

So kann man es sehen. Eine andere Möglichkeit wäre die Torah als Gottes Weisung zu verstehen, die durch Moses verkündet wurde und somit in mosaischen Worten verfasst ist.

Auch wenn man es so sieht, dann ist es Moses, der versucht (!) hat, die Weisung zu formulieren (Sender-Empfänger-Modell). Das heißt, ein Mensch hat etwas geschrieben, hat dabei selbst kodiert, selbst interpretiert und versucht(!) alles richtig widerzugeben. Das heißt, es muss nicht alles richtig sein. Man muss nicht alles wortwörtlich annehmen, denn Menschen haben es geschrieben, nicht Gott persönlich.

Also, dass in Markus 4:31 mit Erde übersetzte griechische Wort γης (gÄ“s), im Infinitiv γῆ (gÄ“), kann auch einfach Land bedeuten. Hier ging es um das Ackerland und nicht global um die Erde als Planet. Das wäre viel zu abstrakt für ein jesuanisches Gleichnis, welches typischerweise an die konkrete Lebenswirklichkeit seiner Zuhörer anknüpfte.

Was ist ein Baum? SENF? Auch eine Frage der Definition.

Jetzt sind wir genau da, wo es - sorry - lächerlich wird. Eine Staude ist kein Baum. Bäume sind verholzt, haben einen Stamm und sind langlebig.

In Palästina gibt es mehrere wildwachsende Senfarten, angebaut wird jedoch im allgemeinen der Schwarze Senf (Brassica nigra). In fruchtbarem Boden wächst der Same in wenigen Monaten zu einer baumähnlichen Pflanze heran, die bis 4,5 m hoch werden kann und deren Hauptstengel armdick ist.

Brassica nigra wird bis 2 Meter hoch, selten maximal 3 Meter. 4,5 Meter glaube ich nicht, das ist so wie 15 Meter lange Weiße Haie - die hat noch niemand gesehen. Und baumähnliche Pflanze ist völliger Unsinn. Vergleiche es mit Raps - die Rapsstauden härten auch aus (auch ein Kreuzblütler) und werden auch recht hoch. Das ist dennoch kein Baum, denn nach der Frucht sterben sie ab. Bäume wachsen und leben, tragen Früchte, wachsen weiter, leben immer noch, tragen wieder Früchte. Woher ist das Zitat? Wer dreht sich die Welt so zurecht, dass man damit versuchen kann, einen objektiven Fehler wegzudrehen? Man übertreibt in den Dimensionen und man dichtet einer Staude "Baumähnlichkeit" an. Naja :shock:

Einige mögen zwar behaupten, das Senfkorn sei nicht die „winzigste“ Samenart, Orchideensamen seien kleiner, auch entstehe daraus kein richtiger

Für seine Zuhörer war das Senfkorn das winzigste der Samenkörner, die bei ihnen ausgesät wurden. Interessanterweise bezeichnen die Araber sogar Pflanzen, die kleiner sind als die Senfpflanze, als „Bäume“ (Mat 13:31, 32).

Dass Senfkörner relativ klein sind, ist klar. Dass Orchideensamen um eine Größenordnung kleiner sind, ist ebenfalls klar. Ich vermute, dass Jesus nicht klar war, dass die winzigen Punkte Samen sind (bei Orchideen). Aber die Seite der Story ist klar, gehen wir davon aus, dass er es bewusst als Gleichnis wegen der Aussaat gesetzt hat. Interessanterweise bezeichne auch ich Pflanzen, die kleiner als 3 Meter werden, als Bäume. Ja, wenn sie verholzen, einen Stamm ausbilden und langlebig sind. Die Größe definiert nicht "Baum". Und welche Araber? Heutige Araber? Welches Beispiel ist gemeint? Was bezeichnen sie als Baum, was unter 3 Meter groß ist?

Dein Text klingt sehr nach einer Tatsachenverdrehung, um Schäfchen, die über solche Bibelstellen stolpern, zu beruhigen. Der Textinhalt ist aber absolut unseriös.

P.S.: (Nachtrag) Klar, er stammt von den Zeugen Jehovas, habe jetzt erst auf den Link geklickt. Da wird Senf natürlich 4,5 Meter hoch, man rundet einfach auf über das doppelte auf... und klar, da wird er zum Baum erklärt und auf ominöse Araber verwiesen... Der Text hinter dem "Senf-Link" ist völlig daneben, aus biologischer Sicht gesehen. Da wird verdreht, verbogen, erdacht und geschönt. Keine neutrale Quelle, um es vorsichtig auszudrücken.

Oh, wenn die Senfpflanze 4,5 m hoch wächst, mit einem armdicken Hauptstengel, dann ist es schon ein „Baum“. Vielleicht sahen es die jüdischen Bauern in er Antike einfach so.

Die Größe stimmt nicht und wie gesagt ist es dann noch lange kein Baum.

Dann entschuldige ich mich für mein Wörtchen "auch". Betrachte es als gestrichen und ich nehme Deine berechtigte Kritik an.

:clap:

Ich ärgere mich nur, wenn ich z.B. die Bibelwissenschaft verlinke, ein hebräisches Wort erkläre, ein griechisches usw., wohlgemerkt mit seriösen Quellen und dann immer noch nicht verstanden wird, dass das, was ich sage stimmt.

Das kann ich nachvollziehen. Mir geht es auch so (bei anderen Inhalten), wenn ich einem Kreationisten versuche, auch nur irgendwas zum Thema Evolution zu erklären.

Die alten Hebräer unterscheiden die Tiere nach den "Räumen", die sie bewohnen in Flugtiere, Wassertiere und Landtiere. Dies ist eine einfache Systematik aus dem Altertum, die nicht 1:1 mit modernen deutschen Worten wie Vögel und Fische zutreffend übersetzbar ist.

Stimmt. So passieren dann eben Schoten, dass Wale zu den Fischen gezählt werden. Die Kategorien und die Textinhalte passen eben darauf, dass Menschen es geschrieben haben.

Worte über Gott.

Für die Schwächen der Bibelübersetzungen kann ich nichts. Ich kann hier nur - MIT SEHR VIEL ZEIT UND MÜHE - Versuchen so gut wie möglich Erklärungen zu geben.
[/quote][/quote]

Dass da viel Mühe und Zeit dahinter steckt, ist sicher jedem bewusst. Und ich habe dir in der Vergangenheit ja auch dafür gedankt. Dass du aber nicht ganz neutral an die Sache gehen kannst, sollte dir auch klar sein. Ärgere dich also nicht über Beispiele wie die von mir gebrachten. Ich halte die Bibel eben für Menschenwerk. Und ich denke, würden das noch mehr Menschen tun, hätten wir weniger Probleme. Dann müsste niemand alles wortwörtlich ernst nehmen und kann über die Gewaltverherrlichungen hinweg sehen und sich trotz der "Jehova-Geschichten" an einen barmherzigen Gott glauben. Der Anfang ist es, Fehler in der Bibel auch anzuerkennen und sich nicht zu sehr zu verbiegen, um ann plötzlich Stauden zu Bäumen zu erklären oder mit dem Zahnbürstenbaum zu kommen, nur weil manche ihn Senfbaum nennen. Das sind nur Tricks, die irreführen.

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Opa Klaus
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#193 Re: Wer ist der WAHRE Gott wirklich ?

Beitrag von Opa Klaus » Fr 7. Apr 2017, 00:16

Opa Klaus grüßt alle; ich muss mal auch was hier sagen.
Ich habe diesen Thread gerade ganz durchgelesen und muss sagen, "Manden" schreibt immer noch zu kurz wie eh und jeh.
Mir kommt es so vor, als wäre 'Manden' ein Schreib-Computer, der nur über einen begrenzten Vorrat von stereotypen Antworten verfügt und echt nicht selbstständig, autonom denken kann. Ich bevorzuge zwar sehr auf den Punkt gebrachte, kurze Darlegungen - aber etwas mehr, als ein Monolog auf einer Visitenkarte, dürfte es schon sein. Eine DIN A 4 Seite mit 11 pt. Schrift wäre dazu schon weit besser.
Wer sich wirklich über lange Zeit angeblich Gedanken gemacht hat, müsste auch mehr von sich geben können - besonders auf Fragen.

Diesen Thread hat Manden eröffnet: "Beitrag von manden1804 » Do 23. Mär 2017, 17:34
Der WAHRE Gott ist NICHT der Gott der Bibel noch der einer anderen Religion !"

Auf diese VERNEINUNG erwartet man auch eine alternative BEJAHUNG. Diese fehlt da. Diese kommt erst viel später:
"Beitragvon manden1804 » Mo 3. Apr 2017, 18:27
Der Wahre Gott ist der WIRKLICHE Erschaffer des Universums .
Mehr von ihm selbst ist so nicht erkennbar !"

"Mehr ist von ihm so nicht erkennbar" ... ?? DAS behauptet Manden und manche anderen sicher auch. Trainierte Denker sind sicher schon weiter.

Dann wieder Manden: "Beitrag von manden1804 » Mo 3. Apr 2017, 18:53
Falsch ! Die Bibel ist falsche Menschenschreibe !
Erkennen kann man die Existenz des WIRKLICHEN Erschaffer des Universums NUR an seiner Schöpfung ! ! !
Und das ist ungeheuer schwer , weil die Menschheit so verdorben geworden ist !


Der "Manden-Logik" über den Zusammenhang dieser beiden Sätze kann ich nicht folgen!
Denn... was hat die "Verdorbenheit der Menschen" mit dem eigenen, persönlichen "Erkennen des wirklichen Erschaffers" zu tun?

Das klingt so, als ob Manden selbst unter der Verdorbenheit leidet und deshalb unter einer gewissen Erkenntnis-"Blindheit" leidet.
Dann ist natürlich alles klar... er sieht nichts... er weiß nichts und kann auch nicht viel schreiben als immer nur die eine "Platte auflegen".
Und ... genau so kenne ich ihn seit langem.

Es gab sogar eine Zeit, da hat man seine Beiträge in einem Forum vermißt und hinterher gejammert, weil ein "Kasper" für Smalltalk fehlte.
Tja, lieber Manden, da siehst Du, wofür Du in Foren gut bist. Sorry für meinen Sarkasmus. Ich hatte damals leider vergeblich über PN einen ergiebigen Dialog mit Manden versucht.

Zum Thread-Thema direkt schreibe ich noch.
Wohltätig ist des Geistes macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht. Wer die Vernunft ausschaltet, findet im Dunkeln den Schalter zum Wiedereinschalten nicht mehr. http://www.prueter.eu

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Halman
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#194 Re: Der WAHRE Gott

Beitrag von Halman » Fr 7. Apr 2017, 00:38

Tyrion hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Die Naturwissenschaft Biologie war damals noch völlig fremd.

Exakt - und genau darum geht es schließlich. Für die Menschen (!) von damals war das alles fremd. "Gott" hingegen müsste es wissen. Und er hätte einiges auch anders formulieren können, sodass es sowohl damalige Zuhörer begreifen, als auch heutige Leser überaschen würde, da es sogar sehr exakt richtig wäre.
Es wurde aber von den Bibelschreibern frei formuliert. Die Bibel ist nicht verbalinspiriert. Aus konservativer Sicht könnte man noch die Selbstoffenbarung Gottes in Ex 3:14 (das Kernzentrum der Torah), die Dekaloge und das Menetekel "Mene mene tekel u-parsin" (מנא ,מנא, תקל, ופרסין) als quasi-verbalinspiriert auffassen.

Vermutlich sind die Aramäischen Ausdrücke im NT authenische Jesus-Worte:
Talitha kumi – Mädchen, stehe auf! (Mk 5,41)
Ephata! – Werde aufgetan! (Mk 7,34)
Eloi, Eloi, lama sabachthani – Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Mt 27,46; Mk 15,31)
Bemerkenswert ist, dass besonders Markus die ursprünglichen Jesu-Logien überliefert. In zwei von drei Fällen betrifft dies Wundererzählungen über Auferstehung und Heilung.

In griechischsprachigen Urchristengemeinde war der aramäische Ausruf Maranatha – Der Herr kommt! (1. Kor 16,22) geläufig.

Auch der Ausdruck Abba, Vater und die Redewendung Amen, ich sage euch dürfte direkt auf Jesus zurückgehen. Mehr "Verbalinspiriation" (näherungsweise) kann ich Dir nicht bieten.

Tyrion hat geschrieben:
Ja, diese Definition war damals eben unbekannt.

"Gott" müsste sie kennen ;)
Ja, aber warum muss Gott all sein Wissen durch die Bibelschreiber offenbaren? Soll ich die Bibel verwerfen, weil darin keine vollständige Theorie der Quantengravitation zu finden ist?
Die Bibel ist kein naturwissenschaftliches Lehrbuch, sondern ein religiöses Werk.

Tyrion hat geschrieben:
Es ging nur um die kultisch-rituellen Speisegebote, die nachvollziebar und damit einhaltbar sein sollten und diese betrafen eben auch den Hasen.

Das ist mir ebenfalls klar - und darum geht es dabei ja auch gar nicht. Es geht mir zumindest eben nur darum, ob die Bibel "Wort über Gott" oder "Wort von Gott" ist. Wer letzteres glaubt, der muss vermutlich damit leben, dass viele dies anzweifeln - auch viele, die an Gott glauben. Die Ein- oder Ansicht, dass die Bibel geschriebene Worte über Gott, aber nicht von Gott sind, würden helfen, toleranter zu werden, da die Bibel dann nicht absolut gesehen werden müsste. Letzteres machen nur Fundamentalisten, das ist mir auch klar. Aber um die geht es mir.
Sollte ich mich angesprochen fühlen? :roll:

Tyrion hat geschrieben:
Wer reden hier über Nomadenstämme, welches auf dem Weg zur Sesshaftigkeit als Bauern- und Hirtenvolk waren. Zeitlich ist die Torah etwa in der Mittelbronzezeit (Hügelgräber) oder Spätbronzezeit einzuordnen. An diese Menschen war die Torah gerichtet mit den Worten:

Und von diesen ist auch das Wort geschrieben worden, was man eben erkennt. Deshalb auch das sich ständig ändernde Gottesbild. Ergo: Worte über Gott und nicht von Gott.
Nicht verbalinspiriert. Verbalinspirierte Worte von Gott (Allah), durchgängig, vom ersten bis zum letzten Vers, findest Du nur im Koran. Sure 5:38, Sure 9:5 u. 9:29 z.B. Gemeinsam wird uns wohl sein, dies nicht zu glauben.

Tyrion hat geschrieben:
So kann man es sehen. Eine andere Möglichkeit wäre die Torah als Gottes Weisung zu verstehen, die durch Moses verkündet wurde und somit in mosaischen Worten verfasst ist.

Auch wenn man es so sieht, dann ist es Moses, der versucht (!) hat, die Weisung zu formulieren (Sender-Empfänger-Modell). Das heißt, ein Mensch hat etwas geschrieben, hat dabei selbst kodiert, selbst interpretiert und versucht(!) alles richtig widerzugeben. Das heißt, es muss nicht alles richtig sein. Man muss nicht alles wortwörtlich annehmen, denn Menschen haben es geschrieben, nicht Gott persönlich.
Ja, "Moses" hat etwas geschrieben. Und mit großer Wahrscheinlichkeit wurde die Tora redaktiert. Ein Beispiel dafür ist meiner Meinung nach Gen 36:31:
Die Könige aber, die im Lande Edom regiert haben, bevor ein König über die Israeliten herrschte, sind diese:
Wenn die Torah auf Moses zurückgeht, dann wurde die Urtorah vor der Zeit geschrieben, als man überhaupt an Könige über Israel dachte. Dies scheint mir eine spätere Redaktion des Textes zu sein, um die Torah für den Empfängerkreis aktuell zu halten. Heute würden wir solche Anmerkungen in Fussnoten bemerken.

Der Exeget Zenger stellt fest:
• Die Tempelrolle von Qumran gibt eine etwas verwandelte Gestalt des Dtn, und zwar nur 12-26 und alles als Gottesrede am Sinai. Sie ist aber nicht mehr kanonisch geworden.
Quelle: PDF-Dokument (erster Suchvorschlag)
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Halman
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#195 Re: Der WAHRE Gott

Beitrag von Halman » Fr 7. Apr 2017, 00:43

Tyrion hat geschrieben:
Was ist ein Baum? SENF? Auch eine Frage der Definition.

Jetzt sind wir genau da, wo es - sorry - lächerlich wird. Eine Staude ist kein Baum. Bäume sind verholzt, haben einen Stamm und sind langlebig.
Ja, natürlich stimmt es, dass Bäume sich durch die von Dir genannten Kriterien auszeichnen. Allerdings bin ich kein Botaniker. Biologie hat mich noch nie besonders interessiert.
Können wir zur Quantenmechanik wechseln? :oops: :lol:

Tyrion hat geschrieben:
In Palästina gibt es mehrere wildwachsende Senfarten, angebaut wird jedoch im allgemeinen der Schwarze Senf (Brassica nigra). In fruchtbarem Boden wächst der Same in wenigen Monaten zu einer baumähnlichen Pflanze heran, die bis 4,5 m hoch werden kann und deren Hauptstengel armdick ist.

Brassica nigra wird bis 2 Meter hoch, selten maximal 3 Meter. 4,5 Meter glaube ich nicht, das ist so wie 15 Meter lange Weiße Haie - die hat noch niemand gesehen. Und baumähnliche Pflanze ist völliger Unsinn. Vergleiche es mit Raps - die Rapsstauden härten auch aus (auch ein Kreuzblütler) und werden auch recht hoch. Das ist dennoch kein Baum, denn nach der Frucht sterben sie ab. Bäume wachsen und leben, tragen Früchte, wachsen weiter, leben immer noch, tragen wieder Früchte. Woher ist das Zitat? Wer dreht sich die Welt so zurecht, dass man damit versuchen kann, einen objektiven Fehler wegzudrehen? Man übertreibt in den Dimensionen und man dichtet einer Staude "Baumähnlichkeit" an. Naja :shock:

Einige mögen zwar behaupten, das Senfkorn sei nicht die „winzigste“ Samenart, Orchideensamen seien kleiner, auch entstehe daraus kein richtiger
Ja, in seltenen Fällen wird die Brassica nigra bis zu 3,10 Meter hoch. Vielleicht spielte Jesus darauf an.

Tyrion hat geschrieben:
Für seine Zuhörer war das Senfkorn das winzigste der Samenkörner, die bei ihnen ausgesät wurden. Interessanterweise bezeichnen die Araber sogar Pflanzen, die kleiner sind als die Senfpflanze, als „Bäume“ (Mat 13:31, 32).

Dass Senfkörner relativ klein sind, ist klar. Dass Orchideensamen um eine Größenordnung kleiner sind, ist ebenfalls klar. Ich vermute, dass Jesus nicht klar war, dass die winzigen Punkte Samen sind (bei Orchideen).
Wachsen denn Orchideen in Palestina?

Kleine Blumen wären für Jesu Gleichnis nicht geeignet gewesen, er brauchte ein großes Gartengewächs für seine Veranschaulichung, kein besonders schönes.

Tyrion hat geschrieben:Aber die Seite der Story ist klar, gehen wir davon aus, dass er es bewusst als Gleichnis wegen der Aussaat gesetzt hat. Interessanterweise bezeichne auch ich Pflanzen, die kleiner als 3 Meter werden, als Bäume. Ja, wenn sie verholzen, einen Stamm ausbilden und langlebig sind. Die Größe definiert nicht "Baum". Und welche Araber? Heutige Araber? Welches Beispiel ist gemeint? Was bezeichnen sie als Baum, was unter 3 Meter groß ist?

Dein Text klingt sehr nach einer Tatsachenverdrehung, um Schäfchen, die über solche Bibelstellen stolpern, zu beruhigen. Der Textinhalt ist aber absolut unseriös.
Das kann ich nicht beurteilen.

Dann versuche ich es mit einer anderen Quelle und zwar mit Bibelwissenschaft zum Senfkorn.
Im Gegensatz zu der sprichwörtlichen Kleinheit des Samens von Brassica nigra steht der hohe Wuchs der Senfstaude, die mit 1,5 bis 3 m Höhe die größte Gartenpflanze war. Die einjährige Pflanze hat einen starken Hauptstängel, der sich nach oben hin verzweigt und gelbe Blüten trägt.
Jesus wollte damit anschaulich erklären, wie das Reich Gottes ist. Es beginnt klein, wächst doch aber zur erstaunlicher Größe heran. Dabei gebrauchte Jesus Bilder, die man sich mündlich gut merken konnte und für seine Zuhörerschaft, die zu 95% aus Tagelöhnern bestand, verständlich waren.
... In der neutestamentlichen Bildsprache (griechisch: σίναπι sinapi) wird auf den Kontrast zwischen der Kleinheit des Samens und der Größe der Staude, die sogar Vögeln Schutz und Schatten gewährt, Bezug genommen: So wird z.B. in den auf das Reich Gottes abzielenden Kontrastgleichnissen Mk 4,30-32 par. Mt 13,31-33 der kleine Anfang der Größe des Endes gegenübergestellt. In Lk 13,18-21 dagegen liegt ein Wachstumsgleichnis vor: „aus dem Samenkorn wird ein Baum. Der Kleinheit des Anfangs der Gottesherrschaft folgt mit Sicherheit die Größe ihrer Vollendung“ (Palzkill 1983, 586).

Tyrion hat geschrieben:
Oh, wenn die Senfpflanze 4,5 m hoch wächst, mit einem armdicken Hauptstengel, dann ist es schon ein „Baum“. Vielleicht sahen es die jüdischen Bauern in er Antike einfach so.

Die Größe stimmt nicht und wie gesagt ist es dann noch lange kein Baum.
Okay. Können wir uns auf 3,1 Meter einigen? Jesus meinte wohl einen besonders großes Gartengewächs.

Ich lade Dich ein in die Synoptiker zu schauen (unterstützt durch farbliche Formatierungen).

Gem. Matthäus sagte Jesus:
Zitat aus Mat 13:31-32:
31 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; 32 das ist das kleinste unter allen Samenkörnern; wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als alle Kräuter und wird ein Baum, dass die Vögel unter dem Himmel kommen und wohnen in seinen Zweigen.

Laut Markus sagte er:
Zitat aus Mk 4:31-32:
31 Es ist wie mit einem Senfkorn: Wenn das gesät wird aufs Land, so ist's das kleinste unter allen Samenkörnern auf Erden; 32 und wenn es gesät ist, so geht es auf und wird größer als alle Kräuter und treibt große Zweige, sodass die Vögel unter dem Himmel unter seinem Schatten wohnen können.

Und gem. Lukas sagte Jesus:
Zitat aus Luk 13:19:
19 Es gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und warf's in seinen Garten; und es wuchs und wurde ein Baum, und die Vögel des Himmels wohnten in seinen Zweigen.
Dir fällt sicher auf, dass die Wiedergaben zwar sinngemäß übereinstimmen, aber im genauen Wortlaut differieren. Wir lesen nicht Jesu Zitate im originalen Wortlaut, sondern die deutschen Übersetzungen der griechischen Wiedergaben der Synoptiker. In den matthäischen und lukaischen Wortlauten wird die Senfpflanze zum "Baum".
Nüchterner und vermutlich authentischer ist die markenische Widergabe. Demnach sprach Jesus einfach davon, dass die Schwarze Senfplanze "größer als alle Kräuter" des Feldes wird. Daraus wurde wohl bei Matthäus und Lukas ein Baum, möglicherweise einer mündlichen Tradierung folgend.
Der "Baum" ist hier ein Bild für das große Kraut. Bei Matthäus wird aus einem Hügel auch ein Berg (Bergpredigt). Diese Begrifflichkeiten verstärken die bildhafte Kraft der Sprache und unterstützen die religiöse Botschaft. Es sind theologische Bäume und Berge.
Markus schrieb in einem nüchterneren, römischen Stil und gilt gem. der HKM als ältestes Evangelium. Gerade durch diese synoptischen Zeugnisse bezeugt die Bibel selbst, dass wir nicht Jesu Worte im genauen Wortlaut lesen. Daraus macht die Bibel kein Geheimnis und vermutlich war dies den Urchristen auch nicht so wichtig. Ihnen war es wohl wichtiger sich auf mehrere Zeugen stützen zu können.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#196 Re: Der WAHRE Gott

Beitrag von Halman » Fr 7. Apr 2017, 00:46

Tyrion hat geschrieben:
Ich ärgere mich nur, wenn ich z.B. die Bibelwissenschaft verlinke, ein hebräisches Wort erkläre, ein griechisches usw., wohlgemerkt mit seriösen Quellen und dann immer noch nicht verstanden wird, dass das, was ich sage stimmt.

Das kann ich nachvollziehen. Mir geht es auch so (bei anderen Inhalten), wenn ich einem Kreationisten versuche, auch nur irgendwas zum Thema Evolution zu erklären.
Ja, das kann ich nachvollziehen. Doch wenn ich mit Leuten rede, die beanspruchen rational und kritisch zu sein, dann erwarte ich, dass meine Erkärungen zur Bibelphilologie, wenn ich sie seriös durch die Bibelwissenschaft oder Interlinarübersetzungen belege, auch aktzeptiert werden. Ich erwarte Lernbereitschaft.

Du erwartest doch auch von mir zu lernen, dass gem. den meisten verfügbaren seriösen Quellen die Senfpflanze mit dem schwarzen Senf zwei bis drei Meter große wird und nicht über vier Meter. Ist doch nicht zu viel verlangt und nachvollziebar.
Du weiß über mein Medikament bescheid, kennst Dich in Botanik aus - meine Güte. Du lässt mich richtig schlecht aussehen. ;) :thumbup: Dies kann ich doch mal anerkennen.

Ich bin eben der Bibelfreak. - Hast Du dir diesen Beitrag angesehen?

Tyrion hat geschrieben:
Die alten Hebräer unterscheiden die Tiere nach den "Räumen", die sie bewohnen in Flugtiere, Wassertiere und Landtiere. Dies ist eine einfache Systematik aus dem Altertum, die nicht 1:1 mit modernen deutschen Worten wie Vögel und Fische zutreffend übersetzbar ist.

Stimmt. So passieren dann eben Schoten, dass Wale zu den Fischen gezählt werden. Die Kategorien und die Textinhalte passen eben darauf, dass Menschen es geschrieben haben.

Worte über Gott.
Das erste Testament der Bibel wurde in größtenteils Althebräisch geschrieben, ein kleiner Teil in Aramäisch. Das zweite Testament wurde in Altgriechisch (Koine) verfasst.
In welcher Sprache würde Gott zu uns sprechen? Ich nehme an in einer, die wir verstehen können. Würden wir mit eigenen Worten diese Offenbarungen niederschreiben oder andere für uns und würde man Jahrtausende später die deutschen Texte lesen, müsste man sie höchstwahrscheinlich von Exegeten erklärt bekommen.

Teil der Exegese ist die Analyse der Begriffe des Grundtextes. Dabei kann sich herausstellen, dass die deutschen Bibelübersetzungen missverständlich übersetzen.

Ich nehme an, dass die Übersetzer davon ausgehen, dass die meisten Rezipienten gar nicht so genau sind und einfach einen gut verständlichen Bibeltext lesen wollen. Der Trend geht in Richtung »kommunikative Übersetzung«. Ich bevorzuge die strukturtreue.

Tyrion hat geschrieben:
Für die Schwächen der Bibelübersetzungen kann ich nichts. Ich kann hier nur - MIT SEHR VIEL ZEIT UND MÜHE - Versuchen so gut wie möglich Erklärungen zu geben.

Dass da viel Mühe und Zeit dahinter steckt, ist sicher jedem bewusst. Und ich habe dir in der Vergangenheit ja auch dafür gedankt. Dass du aber nicht ganz neutral an die Sache gehen kannst, sollte dir auch klar sein. Ärgere dich also nicht über Beispiele wie die von mir gebrachten.
Ich ärgere mich eher über solche Beiträge.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#197 Re: Der WAHRE Gott

Beitrag von Tyrion » Fr 7. Apr 2017, 01:40

Halman hat geschrieben:Es wurde aber von den Bibelschreibern frei formuliert.

Was doch bestätigt, dass man sie nicht wortwörtlich sehen darf/sollte. Das Wort "Zuhörer" übernahm ich zudem aus deinem Beitrag. Ob verbalinspiriert oder nicht - das meinte ich gar nicht. Ich finde nur die Vorstellung, Gott hätte durch die Autoren selbst geschrieben, abstrus. Und wenn ich aber davon ausgehe, es sei alles Gottes Wort, dann würde ich vermeidbare Fehler nicht wirklich erwarten.

Vermutlich sind die Aramäischen Ausdrücke im NT authenische Jesus-Worte:
Talitha kumi – Mädchen, stehe auf! (Mk 5,41)
Ephata! – Werde aufgetan! (Mk 7,34)
Eloi, Eloi, lama sabachthani – Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Mt 27,46; Mk 15,31)
Bemerkenswert ist, dass besonders Markus die ursprünglichen Jesu-Logien überliefert. In zwei von drei Fällen betrifft dies Wundererzählungen über Auferstehung und Heilung.

Mag sein. Nur wurden auch die Evangelien so spät aufgeschrieben, dass ich kaum an authentische Jesus-Worte glaube. Möglich ist es aber, klar.

Ja, aber warum muss Gott all sein Wissen durch die Bibelschreiber offenbaren? Soll ich die Bibel verwerfen, weil darin keine vollständige Theorie der Quantengravitation zu finden ist?

Jetzt wirst du unfair. Darum geht es doch nicht. Ich erwarte auch kein Botaniklehrbuch in der Bibel. Wenn aber beispielsweise in der Bibel stehen würde, dass Masse ohne Krafteinwirkung stehen bleibt so würde ich erkennen, dass die Autoren Reibung nicht verstanden haben und (natürlich) die Newton-Gesetze nicht kennen (woher auch?). Nur wäre der Autor dann nicht Gott. Kurz gesagt: keine Theorien in der Bibel, aber auch keine groben Fehler.

Die Bibel ist kein naturwissenschaftliches Lehrbuch, sondern ein religiöses Werk.

Stimmt.

Sollte ich mich angesprochen fühlen? :roll:

Das musst du selbst beantworten. Es war aber nicht auf dich gemünzt. Dafür weiß ich nicht gut genug, was du wie glaubst. Sagst du, entgegen aller Empirie gibt es erst seit 6000 Jahren Menschen? Ist für dich immer die Schrift vor der Empirie und auch vor der Emapthie, vor dem Mitgefühl, vor dem Gewissen? Dann wärst du natürlich angesprochen. Das weiß ich aber nicht.

Ja, "Moses" hat etwas geschrieben. Und mit großer Wahrscheinlichkeit wurde die Tora redaktiert. Ein Beispiel dafür ist meiner Meinung nach Gen 36:31:
Die Könige aber, die im Lande Edom regiert haben, bevor ein König über die Israeliten herrschte, sind diese:
Wenn die Torah auf Moses zurückgeht, dann wurde die Urtorah vor der Zeit geschrieben, als man überhaupt an Könige über Israel dachte. Dies scheint mir eine spätere Redaktion des Textes zu sein, um die Torah für den Empfängerkreis aktuell zu halten. Heute würden wir solche Anmerkungen in Fussnoten bemerken.

Das würde es ja noch mehr bestätigen - wenn nachträglich abgeändert wird/wurde, dann ist das Ergebnis eine nachträgliche Interpretation/Ergänzung durch Menschen (sowie auch der Originaltext aus Menschenhand stammt).

Ja, natürlich stimmt es, dass Bäume sich durch die von Dir genannten Kriterien auszeichnen. Allerdings bin ich kein Botaniker. Biologie hat mich noch nie besonders interessiert.

Es geht ja auch nicht darum, ob dich Biologie interessiert hat. Raps, Senf & Co. als Baum zu bezeichnen, empfinde ich eben als groben Fehler. Für einen Autor der damaligen Zeit (der nicht Gott ist), ist es hingegen nachvollziehbar und nicht wichtig gewesen.

Wachsen denn Orchideen in Palestina?

Na klar, sogar wunderschöne (z. B. Gattung Ophrys).

Kleine Blumen wären für Jesu Gleichnis nicht geeignet gewesen, er brauchte ein großes Gartengewächs für seine Veranschaulichung, kein besonders schönes.

Darum geht es doch nicht. Hätte der Autor geschrieben "winzige Samen", wäre es richtig. Schreibt er aber "von allen Gewächsen die kleinsten" ist es falsch. Das Gleichnis versteht man auch mit "winzigen Samen" statt "den kleinsten, die es gibt". Ergo: ein Mensch, nicht Gott hat es geschrieben.

Dein Text klingt sehr nach einer Tatsachenverdrehung, um Schäfchen, die über solche Bibelstellen stolpern, zu beruhigen. Der Textinhalt ist aber absolut unseriös.

Das kann ich nicht beurteilen.

Ich denke schon, dass du das beurteilen kannst. Lies ihn durch und prüfe ihn auf Suggestion, auf Seriösität und auf Falschdarstellung. Die Aussage über die Araber am Schluss ist typisch für unseriöse Propaganda. Die Übertreibung der Größe ist unseriös. Die Anmerkung "baumartig" ist in sich verquer und seltsam. Dass diese Passage aber von einem bibelhörigen Menschen als Bestätigung genutzt werden kann, ist klar. Aber wenn man solche Stilmittel dafür einsetzen muss, ist es peinlich. Da finde ich keine sachliche Diskussion. Und das geht auch nicht. Wenn die Bibel von Baum schreibt, dann macht man Senf zum Baum. Und wenn es kein Baum ist, macht es auch nichts, denn man macht ihn trotzdem zum Baum und verweist auf "Araber".

Jesus wollte damit anschaulich erklären, wie das Reich Gottes ist. Es beginnt klein, wächst doch aber zur erstaunlicher Größe heran. Dabei gebrauchte Jesus Bilder, die man sich mündlich gut merken konnte und für seine Zuhörerschaft, die zu 95% aus Tagelöhnern bestand, verständlich waren.

Alles nachvollziehbar. Vielleicht hat es Jesus auch richtig erzählt, denn auch Tagelöhner verstehen "winzig". Vielleicht hat er auch (typisch orientalisch?) übertrieben. Dann muss man aber auch andere Angaben (Alter von Personen usw.) als Übertreibung ansehen und darf nicht glauben, dass Menschen 900 Jahre alt wurden. Man muss den Text relativieren und den Hintergund ansehen. Und das machst du ja hier auch. Darum geht es - wie gesagt: Worte über Gott, aus Menschenhand.

Ich lade Dich ein in die Synoptiker zu schauen (unterstützt durch farbliche Formatierungen).

Gerne. Markus beschreibt es (natürlich) am wenigsten ausgeschmückt. Das "das kleinste unter allen Samenkörnern auf Erden" ist dennoch einfach falsch. Das ist nicht schlimm, ändert nichts am Gleichnis, ist aber einfach nur falsch. Und zwar unnötig falsch.

Was ist also so schlimm daran, einzugestehen, dass in der Bibel sachliche Fehler enthalten sind? Es ist eben, wie du sagst, ein religiöses Werk. Das heißt, die Naturbeschreibungen sind teilweise falsch. Punkt. Und die Fehler sind nicht schlimm, da man sie eben nicht naturwissenschaftlich lesen soll.

Ich verstehe nicht, warum sich da viele so schwer tun. Nur, wei der Nimbus der Unfehlbarkeit weg wäre? Menschen schrieben das Buch, Menschen übersetzten das Buch, Menschen schrieben das Buch teils um, Menschen machen Fehler, das Buch enthält Fehler. Wo ist da das Problem?

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Tyrion
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#198 Re: Der WAHRE Gott

Beitrag von Tyrion » Fr 7. Apr 2017, 02:01

Halman hat geschrieben:... wenn ich mit Leuten rede, die beanspruchen rational und kritisch zu sein, dann erwarte ich, dass meine Erkärungen zur Bibelphilologie, wenn ich sie seriös durch die Bibelwissenschaft oder Interlinarübersetzungen belege, auch aktzeptiert werden. Ich erwarte Lernbereitschaft.

Wie gesagt: Verstehe ich. ;)

Du erwartest doch auch von mir zu lernen, dass gem. den meisten verfügbaren seriösen Quellen die Senfpflanze mit dem schwarzen Senf zwei bis drei Meter große wird und nicht über vier Meter. Ist doch nicht zu viel verlangt und nachvollziebar.

Letzten Endes erwarte ich nur, dass du erkennst, dass die eine Quelle, die du verwendet hast, unseriös und reißerisch ist und zudem (bewusst?) falsche Angaben macht. Allein an der Website (ZJ) kann man sehen, dass sie befangen ist. Wie groß Schwarzer Senf wirklich wird, ist hingegen nebensächlich. Auch wenn er vier Meter fuffzig hoch würde, wäre es noch kein Baum ;)

Du weiß über mein Medikament bescheid, kennst Dich in Botanik aus - meine Güte. Du lässt mich richtig schlecht aussehen. ;) :thumbup: Dies kann ich doch mal anerkennen.

Wobei ich dich nicht schlecht aussehen lassen will. Ich bin eben Botaniker, ich habe das Fach studiert und die Hefe in deinem Präparat und die Wirkweise des Präparats kenne ich halt auch. Ist ja auch nicht weiter kompliziert. Genauso habe ich kein Problem damit, anzuerkennen, dass du dich viel intensiver mit der Bibel beschäftigt hast.

Ich bin eben der Bibelfreak. - Hast Du dir diesen Beitrag angesehen?

Ja, habe ich - eben durch deinen Link...

Das erste Testament der Bibel wurde in größtenteils Althebräisch geschrieben, ein kleiner Teil in Aramäisch. Das zweite Testament wurde in Altgriechisch (Koine) verfasst.
In welcher Sprache würde Gott zu uns sprechen? Ich nehme an in einer, die wir verstehen können. Würden wir mit eigenen Worten diese Offenbarungen niederschreiben oder andere für uns und würde man Jahrtausende später die deutschen Texte lesen, müsste man sie höchstwahrscheinlich von Exegeten erklärt bekommen.

Um die Sprache geht es hier doch gar nicht. Es geht um die Kategorien. Natürlich kann man Wassertiere, Lufttiere usw. als Schubladen festlegen. Es ist ein auf den Lebensraum festgelegte Einteilung, die halt nicht die Verwandtschaft berücksichtigt. Wenn man mehr nicht weiß, ist das der schnellste Weg. Dass Wal und "Fisch" (auch der Begriff ist problematisch - Haie sind z. B. keine "echten" Fische, Neunaugen sowieso nicht - usw.) hier in die gleiche Kategorie kommen, ist klar und nachvollziehbar. Nur denke ich eben, dass für den Fall, dass Gott höchstselbst der Autor wäre, er manches hätte klarer /besser / richtiger schreiben können. Und eben echte Fehlaussagen wie das mit dem Senf hätte vermeiden können.

Teil der Exegese ist die Analyse der Begriffe des Grundtextes. Dabei kann sich herausstellen, dass die deutschen Bibelübersetzungen missverständlich übersetzen.

Völlig klar. Umso grotesker ist es, wenn man dann die deutsche Bibelübersetzung (oder die englische) wortwörtlich auslegt. Denn auch hier haben Menschen übersetzt, nicht Gott höchstselbst (gleiches Argument, eigentlich ein analoger Fall).

Ich nehme an, dass die Übersetzer davon ausgehen, dass die meisten Rezipienten gar nicht so genau sind und einfach einen gut verständlichen Bibeltext lesen wollen. Der Trend geht in Richtung »kommunikative Übersetzung«. Ich bevorzuge die strukturtreue.

Ich ärgere mich eher über solche Beiträge.

Wie gesagt, das kann ich nachvollziehen. Manche Aussagen darin sind trotz deines Ärgers stichhaltig. So z.B. dass "Wassertiere" insgesamt älter als "Lufttiere" sind und daher der Schöpfungsmythos schief ist. Pluto und du kommen aber nicht auf einen Nenner - und ich kann verstehen, dass du in dem Thread verärgert bist, weil deine Argumente, die klar vorgetragen sind, quasi ignoriert werden.

Nebenbei bemerkt ist die Aussage, dass Pflanzen nach den Bakterien am ältesten sind, auch nicht stichhaltig. Pilze sind sehr alt. Die Aufspaltung Tier / Pilz / Pflanze scheint zwar wirklich so gewesen zu sein, dass Pflanzen zuerst abgespaltet wurden, dann erst Pilze und Tiere, aber es gibt mehr als diese drei Reiche. Und das ganze war auf Einzellerniveau. Da wird es richtig spannend, finde ich. Aber falls du (weiß ich ja nicht) Kreationist bist, bringt es da nichts, zu diskutieren, denn dann wirst du vermutlich alle Argumente anzweifeln, ohne sie ernst zu nehmen oder zu druchdenken. Dann wäre die Situation, die dich ärgert, nur gespiegelt ;)

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Münek
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#199 Re: Wer ist der WAHRE Gott wirklich ?

Beitrag von Münek » Fr 7. Apr 2017, 04:07

Hallo, Opa Klaus. Wo hast Du denn so lange gesteckt? Hatte Dir Deine Gattin Schreibverbot erteilt oder war Dein Laptop kaputt oder hast Du Dich in anderen Foren getummelt? :)

Dass manden 1804 immer wieder dieselbe Platte auflegt, könnte auch an kognitiven Defiziten aufgrund seines biblischen Alters liegen. Soll-
te er wirklich 1804 geboren sein, hätte er jetzt das Alter von - lass mich nicht lügen - schlappen 213 Jahren erreicht. Dass da nicht mehr alle Sicherungen einwandfrei funktionieren, sollte auf der Hand liegen.

Also Nachsicht bitte. :)

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Erich
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#200 Re: Wer ist der WAHRE Gott wirklich ?

Beitrag von Erich » Fr 7. Apr 2017, 08:33

Hallo "manden1804"!

manden1804 hat geschrieben:
Erich hat geschrieben:
manden1804 hat geschrieben:Man muss wirklich e r k a n n t haben , dass der wirkliche Erschaffer des Universums existiert .

Dann kann man mit Vernunft , Logik und Moral auch erkennen , was die Aufgabe der Menschheit ist u n d sie auch tun .
Röm 1,18-32
19 Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart.
20 Denn sein unsichtbares Wesen – das ist seine ewige Kraft und Gottheit – wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es wahrnimmt, ersehen an seinen Werken, sodass sie keine Entschuldigung haben.
21 Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert.
22 Die sich für Weise hielten, sind zu Narren geworden

...

28 Und wie sie es für nichts geachtet haben, Gott zu erkennen, hat sie Gott dahingegeben in verkehrten Sinn, sodass sie tun, was nicht recht ist,
Erich , ich halte wenig von Vorschriften der Bibel .
Von welchen anderen "Vorschriften" hältst Du denn viel?

Man muss im Einzelfall genau prüfen , was davon richtig ist .
1. Wer ist "Man"? - "manden1804" vielleicht?
2. Du hast also noch gar nichts in der Bibel geprüft? - Na dann bitte prüfe doch bitte mal selbst, bevor Du richtest und be- oder verurteilst!

Das WORT GOTTES ist die Bibelauf KEINEN Fall .
1. Woher willst Du das wissen, wenn Du sie selbst noch nicht "geprüft" hast?
2. Welche Bücher liest Du denn? - In welchem Deiner Bücher steht denn das WORT GOTTES auf JEDEN Fall?
3. Oder ist es nur "Deine Vernunft , Logik und Moral" auf die Du dich stützt? - Hast Du selbst ein Buch geschrieben (das uns aufklärt)?

manden1804 hat geschrieben:Sie enthält viele Fehler und Widersprüche . Hoffentlich merkst Du das bald !
- Wer dem Wort Gottes nicht glaubt, der glaubt auch nicht an Jesus Christus!
- Wer nicht an Jesus Christus glaubt, der hat auch nicht den Heiligen Geist!
- Und wer den Heiligen Geist, den Geist der Wahrheit, den Geist aus Gott, nicht hat, der hat den Geist dieser Welt, und somit hat er auch keine wahre Weisheit, keinen Verstand, keine Vernunft und keine Erkenntnis und deshalb auch gewiss keinen Sinn für die Worte Gottes!!
1. Kor 2,12-16
12 Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, dass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist.
13 Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen.
14 Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden.
15 Der geistliche Mensch aber beurteilt alles und wird doch selber von niemandem beurteilt.
16 Denn »wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen«? (Jesaja 40,13) Wir aber haben Christi Sinn.

manden1804 hat geschrieben:Geht ganz einfach : google einfach : Fehler in der Bibel - da findest Du genügend !
(ich möchte die Menschen , die noch frei denken können , auch dazu bringen)
Schau:
Immer wieder machst Du die Menschen schlecht, und nun berufst Du dich auf die "kranke, verdorbene Menschheit", die ihre menschlichen Beiträge (die Du googlen willst) geschrieben haben, "ihre Menschenschreibe", "ihren Unsinn" (wie Du sagst) usw:
manden1804 hat geschrieben: Wer krank ist , kann ich Dir sagen : diese Menschheit (incl. Dir natürlich) .
Eure Krankheit ist (mir) klar : die Verdorbenheit der Menschheit .
... die Menschheit so verdorben geworden ist !
... Verdorbene Menschen
... d i e s e r Menschheit !
... die verdorbenen Religionen und diese verdorbene Welt .
... Menschenschreibe !
... Unsinn !

manden1804 hat geschrieben:Mein Glaube ist mehr Wissen .
Und wer nun bringt Dir das "mehr Wissen", also "Deinen Glauben", bei?
- Ist es nicht "die kranke und verdorbene Menschheit", die nur "Unsinn" redet und schreibt?

manden1804 hat geschrieben:Ich will den richtigen Weg zeigen .
OK. Dann fange doch auch bitte mal damit an (wir warten alle darauf)! - Ja, zeige uns die ersten Schritte!
Lektion 1 (von Lehrer Manden): ...

manden1804 hat geschrieben:Der Wahre Gott ist der WIRKLICHE Erschaffer des Universums .
Richtig!
Kol 1,16 Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.
Hebr 11,3
Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, sodass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.
1.Mose 1,1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
1Mo 2,4 So sind Himmel und Erde geworden, als sie geschaffen wurden.
Hi 38,4 Wo warst du, als ich die Erde gründete? Sage mir's, wenn du so klug bist!
Ps 90,2 Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Ps 104,1 Lobe den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, du bist sehr herrlich; du bist schön und prächtig geschmückt.
Joh 1,1-3
1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
2 Dasselbe war im Anfang bei Gott.
3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
Offb 4,11 Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen.


Mehr von ihm selbst ist so nicht erkennbar !
Dann lies doch mal die Bibel!
Jes 42,18 Hört, ihr Tauben, und schaut her, ihr Blinden, dass ihr seht!
Ps 34,9 Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!
Jak 1,5-8
5 Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt,
so bitte er Gott, der jedermann gern gibt und niemanden schilt;
so wird sie ihm gegeben werden.

6 Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und bewegt wird.
7 Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde.
8 Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen.

Mt 11,4-6
4 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht:
5 Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt;
6 und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebr 13,8)

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