Es ist nicht mein Verständnis von Kirche, sondern das Selbstverständnis der Römisch-Katholischen Kirche. Du wirst es auch nicht schaffen, aus der straff-hierarchischen Organisation einen lockeren Glaubensverbund zu machen, dem man nach gusto angehört oder halt nicht, ganz nach Closs-Manier. Da hast du was ganz Grundsätzliches nicht kapiert.closs hat geschrieben:Das hängt von der Definition von "Kirche" ab. - Wenn man so definiert, wie ich es lt. Wik definiert habe, steht die Kirche NICHT zwischen mir und Gott. - Wenn man es so versteht, wie Du es verstehst, tut sie es.sven23 hat geschrieben:weil du meinst, die Kirche stünde zwischen dir und Gott.
Aber wie gesagt: Leute wie du sind der größte Profiteur der säkularen Gesellschaft. Sie können sich ihren Glauben selbst zusammenbasteln und ihn auch öffentlich vertreten und gleichzeitig über die säkulare Gesellschaft jammern und vergangene Zeiten verklären. Ein Hauch von Schizophrenie weht durch den Raum.
Genauer gesagt, eine Erläuterung von Pius IX, wie dieses Dogma zu verstehen und auszulegen ist.closs hat geschrieben:Ja - aber nach meinem Verständnis ist das eine Replik auf das Dogma "Nulla Salus ..." aus dem 15. Jh. - Oder nicht?sven23 hat geschrieben:"Diese Aussage ist allerdings keine "Revolutionstat" des 2. Vatikanischen Konzils, denn bereits Papst Pius IX. hatte 1854 in seiner Ansprache "Singulari quadam" genau darauf hingewiesen:
"Im Glauben müssen wir festhalten, daß außerhalb der apostolischen römischen Kirche niemand gerettet werden kann; sie ist die einzige Arche des Heils und jeder, der nicht in sie eintritt, muß in der Flut untergehen.""
Ausnahmen sind die Heiden, die nichts wissen von der "wahren Religion". Das betrifft also den Eskimo, dich nicht mehr. Begründet werden die Ausnahmen mit Paulus. Römer 2,14-16
Was bei dir ja immer dasselbe ist.closs hat geschrieben:Nein - indem man VERSTEHT, was da steht.sven23 hat geschrieben:Indem man die Rezeption, also die Veränderung und Verfälschung der Lehre nachbetet?

So mag das ein Laie sehen. Die Quellen legen andere Schlüsse nahe.closs hat geschrieben:Absolut richtig. - Theologisch wird dies interpretiert: "Jesus hat das nahe Gottesreich gepredigt. - Dies wurde zeitgemäß physikalisch-apokalyptisch verstanden. - Mit der Zeit wurde verstanden, dass es anders gemeint gewesen war."sven23 hat geschrieben: "Die neutestamentliche Eschatologie nimmt ihren Ausgangspunkt in der Ankündigung Jesu, dass die Gottesherrschaft nahegekommen sei (Mk 1,15 EU)
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Paulus lebte in der Erwartung der baldigen Auferstehung Jesu und erhoffte seine Wiederkunft noch zu seinen Lebzeiten.[6] Trotzdem wurde diese Sicherheit durch diejenigen auf die Probe gestellt, die in den Gemeinden starben, bevor der Christus wiederkam, sodass eine Anpassung der Lehre notwendig wurde."
Natürlich ist es gesamt-kanonisch schlüssig, weil die posthume Vergottung des Wanderprediger der Hauptinhalt des Kanons ist.closs hat geschrieben: Kann man natürlich drüber streiten - aber es ist halt geistig/gesamt-kanonisch/kontextual schlüssig.

Zirkelschlüssiger kann man nicht argumentieren.
Ich denke nicht, dass Müller intellektuell nicht in der Lage ist, zu verstehen, was Bultmann zur Naherwartung sagte, oder Weiss, Schweitzer oder Overbeck.closs hat geschrieben:Moment: Müller "leugnet" nichts, sondern vertritt die Theologie - und zitiert dabei u.a. Bultmann in dessen Grundgedanken. - Meinst Du, dass Müller Bultmann falsch verstanden hat?sven23 hat geschrieben:Dass Glaubensdogmatiker die Naherwartung leugnen, ist nichts Neues.
Begründet werden weder die eine noch die andere Position, sondern lediglich aufgezählt. Deshalb fragte ich ja, welchen Erkenntnisgewinn das haben soll, denn das wußten wir ja alles schon vorher. Wenn man tiefer einsteigen will, muss man sich näher mit den Forschungsergebnissen beschäftigen und wie sie zustande kamen.