Münek hat geschrieben:Hattest Du nicht gerade behauptet, innerhalb der Theologie würde durchaus "kritisch diskutiert" werden.
Richtig - aber man muss verstehen ("Verständnis"), was man kritisiert. - Die meisten säkular-orientierten Kritiker verstehen/kapieren nicht, was da eigentlich drinsteht - verbal natürlich schon, aber nicht substantiell.
Münek hat geschrieben:Wenn der Kapierer allerdings berechtigte Kritik nicht zulässt, wirds arg finster und unredlich.
Wenn BEIDE Seiten kapieren, kann auch hart diskutiert werden.
Münek hat geschrieben:Das Thema hier ist das eigentlich selbstverständliche Recht, BESTEHENDE Dogmen kritisch hinterfragen zu dürfen.
Die "Himmelfahrt Mariä" IST ein gestehendes Dogma.
Münek hat geschrieben:Woher willst Du die überwiegende Meinung der Theologie in der Naherwartungsfrage kennen?
Weil ich die Haltung der kirchlichen Theologie (auch der evangelischen) dazu inzwischen kenne - dazu muss man nur mal 10 Theologen fragen, die an unterschiedlichen Unis studiert haben. - Wenn die Antwort homogen ist, wird es an anderen Unis nicht anders sein.
Münek hat geschrieben:Ich wüsste nicht, dass die "Theologie" zu einem anderen Ergebnis gekommen ist. Kann man das irgendwo nachlesen?
Frage mal 10 geistliche Theologen, die an unterschiedlichen Unis studiert haben. - Wenn Du natürlich säkular orientierte Theologen fragst, kannst Du leicht abweichende Antworten bekommen - in dieser Frage könnte der "Kulturkampf" innerhalb der Theologie durchbrechen.
Münek hat geschrieben:Eine Annäherung an die historische Wirklichkeit Jesu gelingt nur über das diziplinierte Studium der überlieferten Quellen.
Zustimmung - aber damit kannst Du keinen Keil zwischen HKM-ler und Hermeneutiker treiben. - Sie untersuchen BEIDE diszipliniert die Quellen, legen sie aber je nach ihrer methodischen Ausrichtung unterschiedlich aus.
Münek hat geschrieben:Dogmatiker halten sich aus gutem Grund bedeckt, wenn es um Ergebnisse der historisch-kritischen Exegese geht.
Stimmt - man weiß, dass HKM-ler Spezialisten in vielen Sachfragen sind und wird sich nicht erblöden, hier andere Antworten zu geben. - Allerdings hört diese Freundschaft dann auf, wenn die HKM in Interpretationen geht, die nur aus theologischer Sicht möglich sind.
Münek hat geschrieben:Wer nimmt diese dogmatisch verknöcherten alten Männer schon ernst?
Schon viele - und ihr Einfluss wird wachsen, selbst wenn sie gestorben sind. - Einfach deshalb, weil es auch eine Theologie geben muss, die auf der Basis interpretiert, dass Jesus das ist, weshalb es das Christentum gibt.
Münek hat geschrieben:... und primär die zentrale Botschaft Jesu von der unmittelbar bevorstehenden Gottesherrschaft als historisch ernst zu nehmendes und wissenschaftlich zu untersuchendes Faktum.
Genau das ist nichts Sachaussage, sondern Interpretation. - Und da reagiert die Theologie zunehmend empfindlich.
Münek hat geschrieben:Das kannst Du alles in den synoptischen Evangelien nachlesen
Da steht unterm Strich genau DAS drin, was gegen Deine Version spricht, wenn man unter anderen Voraus-Setzungen liest.