Als ob mit noch so festem Glauben etwas für die Realität gewonnen wäre. Ein "Glaubensentscheid" (Setzung) ist ein wunderschönes Beispiel für Selbsttäuschung. Dessen scheinen sich Gottesgläubige meist überhaupt nicht bewusst zu sein.closs hat geschrieben:In der Hermeneutik ist es genauso - allerdings: Theologische Hermeneutik funktioniert nur unter dem "Glaubensentscheid" "Es gibt Gott" = "Dogma" (= "Materie ist aus Geist").Janina hat geschrieben:Sie gelten nicht als Wahrheiten. Nur als Schalter.
Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
#511 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
#512 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
Nein. Denn schon die Dogmen sind nicht hilfreich. Der Glaubensentscheid-Vorbehalt macht das Thema zur Esoterik (Geheimwissenschaft = nicht jedem zugänglich) und entzieht es damit der Überprüfbarkeit. Und das Gottesexistenz-Axiom beschreibt ihn nicht. Beide Dogmen nützen nichts, und beschreiben nicht ansatzweise ein Gotteserlebnis. Und die Natur der Materie gehört in die Domäne der Physik.closs hat geschrieben:Theologische Hermeneutik funktioniert nur unter dem "Glaubensentscheid" "Es gibt Gott" = "Dogma" (= "Materie ist aus Geist").
Dagegen steht das materialistische "Dogma" "Geist ist aus Materie". - Und dann gibt es de facto noch methodische Dogmen: "Wir untersuchen 'Geist' ausschließlich so, als sei Geist aus Materie". -
Würdest Du es dogmatisch (bedingt) nennen, wenn Naturwissenschaft Gott NICHT untersuchen kann?
#513 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
Wie willst Du Gott beweisen, wenn er keinen Ursprung hat?
#514 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
Exakt dasselbe gilt für Naturalisten - und trotzdem werfe ich beiden NICHT vor, dass ihre jeweiligen Glaubensentscheide irreal sind.Münek hat geschrieben: Ein "Glaubensentscheid" (Setzung) ist ein wunderschönes Beispiel für Selbsttäuschung. Dessen scheinen sich Gottesgläubige meist überhaupt nicht bewusst zu sein.
#515 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
Es kann doch keiner was dafür, dass Gott nicht intersubjektiv überprüfbar ist. - Soll Gott seine Koffer packen und in die Natur umziehen, nur damit Methodiker zufrieden sind?Janina hat geschrieben:Der Glaubensentscheid-Vorbehalt macht das Thema zur Esoterik (Geheimwissenschaft = nicht jedem zugänglich) und entzieht es damit der Überprüfbarkeit.
Davon abgesehen: Auch die Tiefe von Bach-Musik ist nicht jedem zugänglich - obwohl (fast) jeder hören kann. - Auch die Tiefe von Shakespeare-Texten ist nicht jedem zugänglich - obwohl (fast) jeder lesen kann. - Ist das Nicht-Nachprüfbare von solcher Realität nicht die Regel?
Da würde sogar die RKK zustimmen - theologischerweise hört man immer wieder (steht auch irgendwo in offiziellen Schriften der RKK): "Die Kirche darf nicht zwischen Gott und Mensch stehen".Janina hat geschrieben:Dogmen nützen nichts, und beschreiben nicht ansatzweise ein Gotteserlebnis.
Auch da würde die RKK zustimmen. - Das Problem ist in der Praxis umgekehrt: Das (Spirituell-) Geistige (alias "Gotteserlebnis") gehört NICHT in die Domäne der Physik. - Würde der Naturalismus nicht versuchen, "Gott" zum Teil seiner selbst zu machen, wäre allen geholfen.Janina hat geschrieben:Und die Natur der Materie gehört in die Domäne der Physik.
#516 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
Ich vermute, dass es die Gläubigen selbst sind, die diesen Zustand mit ihrem Glauben herbeigeführt haben: Sie haben ein ganzes Kartenhaus auf den Behauptungen aufgebaut.closs hat geschrieben:Es kann doch keiner was dafür, dass Gott nicht intersubjektiv überprüfbar ist.
Auf jeden Fall!closs hat geschrieben:Soll Gott seine Koffer packen und in die Natur umziehen, nur damit Methodiker zufrieden sind?
Das sagte schon Spinoza mit seinem deus sive natura.
Nein. Denn es genügt nicht zu hören oder zu lesen. Man muss auch verstehen.closs hat geschrieben:Davon abgesehen: Auch die Tiefe von Bach-Musik ist nicht jedem zugänglich - obwohl (fast) jeder hören kann. - Auch die Tiefe von Shakespeare-Texten ist nicht jedem zugänglich - obwohl (fast) jeder lesen kann. - Ist das Nicht-Nachprüfbare von solcher Realität nicht die Regel?
Bevor der Mensch auf der Bühne der Welt erschien, war alles Evidenzbasiert, und viel einfacher.
Ich sehe das eher umgekehrt, dass sich spirituelle Menschen in Angelegenheiten wie die ET einbringen wollen, ohne das sie Ahnung von der Materie haben (Beispiel: Schönborn).closs hat geschrieben:Das Problem ist in der Praxis umgekehrt: Das (Spirituell-) Geistige (alias "Gotteserlebnis") gehört NICHT in die Domäne der Physik. - Würde der Naturalismus nicht versuchen, "Gott" zum Teil seiner selbst zu machen, wäre allen geholfen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#517 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
Ein Unterschied besteht: Naturalistische Phänomene lassen sich untersuchen; Spirituelle nicht.closs hat geschrieben:Exakt dasselbe gilt für Naturalisten - und trotzdem werfe ich beiden NICHT vor, dass ihre jeweiligen Glaubensentscheide irreal sind.Münek hat geschrieben: Ein "Glaubensentscheid" (Setzung) ist ein wunderschönes Beispiel für Selbsttäuschung. Dessen scheinen sich Gottesgläubige meist überhaupt nicht bewusst zu sein.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#518 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
Wenn du dich auch nur mal kurz Hinweisen für Schüler und Studenten befassen würdest, die erklären, welchen Zweck Zusammenfassungen dienen und welche (Mindest)Anforderungen dabei gestellt werden, kämst du schnell dahinter, dass man deine Zweisatz-Behauptung nicht ansatzweise als "Zusammenfassung" erkennen bzw. akzeptieren könnte. (Teil-Zitat aus einem Ratgeber:"Zusammenfassungen dienen dem Verständnis großer Informationsmengen.In einer Zusammenfassung werden einzelne Themen häufig getrennt voneinander zusammengekürzt ohne dabei Teile des Inhalts zu vernachlässigen...")closs hat geschrieben:Meine Aussage war zusammenfassender Natur - als Ergebnis vieler Diskussionen.Pluto hat geschrieben: Es entlässt den Behaupter nicht aus seiner Pflicht, seine Aussagen zu begründen.
Das ist eben nicht dasselbe! Noch nie was von "Ockhams Rasiermesser" gehört?closs hat geschrieben:Exakt dasselbe gilt für Naturalisten - und trotzdem werfe ich beiden NICHT vor, dass ihre jeweiligen Glaubensentscheide irreal sind.Münek hat geschrieben: Ein "Glaubensentscheid" (Setzung) ist ein wunderschönes Beispiel für Selbsttäuschung. Dessen scheinen sich Gottesgläubige meist überhaupt nicht bewusst zu sein.
Ja, genau, und da sollte er dann auch noch gleich seine (tausende) Kollegen mitnehmen- gleiches Recht für allecloss hat geschrieben:Es kann doch keiner was dafür, dass Gott nicht intersubjektiv überprüfbar ist. - Soll Gott seine Koffer packen und in die Natur umziehen, nur damit Methodiker zufrieden sind?Janina hat geschrieben:Der Glaubensentscheid-Vorbehalt macht das Thema zur Esoterik (Geheimwissenschaft = nicht jedem zugänglich) und entzieht es damit der Überprüfbarkeit.

Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)
#519 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
Du meinst etwas anderes.Pluto hat geschrieben: Ein Unterschied besteht: Naturalistische Phänomene lassen sich untersuchen; Spirituelle nicht.
Spirituelle Phänomene lassen sich auch untersuchen. Das wird in unseren Breiten in der Regel "Selbsterfahrung" genannt.
Naturalistische Phänomene lassen sich mit den Werkzeugen zur Untersuchung naturalistischer Phänomene untersuchen, spirituelle nur mit den Werkzeugen zur Untersuchung von spirituellen Phänomenen.
Das ist in etwa so überraschend, wie die Tatsache, dass sich elektrische Phänomene nicht mit Hammer und Säge untersuchen lassen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.
#520 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.
Er interpretiert es so, aber er kann doch damit nichts ändern.Pluto hat geschrieben:Auf jeden Fall! Das sagte schon Spinoza mit seinem deus sive natura.
Eben - meine Worte.Pluto hat geschrieben:. Denn es genügt nicht zu hören oder zu lesen. Man muss auch verstehen.
Den Fall Schönborn kenne ich gut genug, um zu wissen, dass er genau das exakt NICHT tut.Pluto hat geschrieben:Ich sehe das eher umgekehrt, dass sich spirituelle Menschen in Angelegenheiten wie die ET einbringen wollen, ohne das sie Ahnung von der Materie haben (Beispiel: Schönborn).
Jeweils methoden-intern ist das korrekt - aber es liegt an der Natur der Sache. - Man kann die Welt nicht so lange vereinfachen, bis sie in die eigene Methodik passt.Pluto hat geschrieben:Ein Unterschied besteht: Naturalistische Phänomene lassen sich untersuchen; Spirituelle nicht.