Moral ist keine unveränderliche Größe

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#71 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Pluto » Fr 3. Mär 2017, 17:29

Helmuth hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:z.B. ist es keine Sünde mehr, am Sonntag Holz zu sammeln. :P
Ok, 1:0 für Pluto. :mrgreen: Und weiter? Oder war's das für dich?
Es gibt (bei uns) keine Steinigungen mehr, und die Sklaverei, eine der großen Stützen der damaligen Zivilisation ist (formal) abgeschafft.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 4758
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

#72 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von AlTheKingBundy » Fr 3. Mär 2017, 17:36

Hallo Pluto,

die Steinigung mag bei uns (=Deutschland?) abgeschafft sein, die Sklaverei jedoch nicht. Sie hat nur andere Formen angenommen. Überhaupt ist die Sklaverei ein Grundprinzip der menschlichen Existenz, selbst Du und ich, wir sind Nutznießer der Sklaverei bzw. "beschäftigen" indirekt Sklaven.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#73 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Pluto » Fr 3. Mär 2017, 17:42

AlTheKingBundy hat geschrieben:die Steinigung mag bei uns (=Deutschland?) abgeschafft sein, die Sklaverei jedoch nicht. Sie hat nur andere Formen angenommen. Überhaupt ist die Sklaverei ein Grundprinzip der menschlichen Existenz, selbst Du und ich, wir sind Nutznießer der Sklaverei bzw. "beschäftigen" indirekt Sklaven.
Hi Al,
Deshalb sagte ich, bei uns ist die Sklaverei formal abgeschafft.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 4758
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

#74 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von AlTheKingBundy » Fr 3. Mär 2017, 17:48

Pluto hat geschrieben:Deshalb sagte ich, bei uns ist die Sklaverei formal abgeschafft.

Hi Pluto,

ah OK. Meinst Du, dass die heutige Form der Sklaverei besser/schlechter ist als die "damalige".
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Benutzeravatar
Detlef
Beiträge: 1190
Registriert: So 12. Feb 2017, 12:09
Wohnort: Alfred-Kunze-Sportpark

#75 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Detlef » Fr 3. Mär 2017, 17:54

Helmuth hat geschrieben:Aber ja, darauf sind wir heute wohl mächtig stolz, dass wir nicht mehr den Schädel des Nächsten zertrummern müssen um an dessen EIgentum oder Ehefrau zu gelangen.
Ich sehe, für dich ist also auch noch das 10.Gebot, in welchem Frauen wie Sklaven mit Tieren und Sachen gleichgesetzt werden und Besitztümer des Mannes sind, gültig. Lass das mal nicht deine Ehefrau wissen, also meine würde mir die Löffel lang ziehen, wenn ich sowas von mir geben würde. :mrgreen:
Aber dir ist schon klar, das 6.Gebot ist korrigiert worden: Du sollst nicht ehe(r)brechen, ehe der Eimer da ist. (Oder war es:"Du sollst nicht eher brechen als dir schlecht ist!", na egal, kommt auf's selbe raus) :silent:
Helmuth hat geschrieben:Für Eskalierung der Gewalt unter Jugendichen haben wir die Jugendämter und Justizanstalten und für die unliebsamen alternden Eltern die Heime und Geriatrie. Ei, welch Fortschritt. :shock:
Jaja, und früher war sowieso alles besser, oder sind hier Ursache und Wirkung nicht doch ein klizekleines Bischen komplexer?
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

Benutzeravatar
Magdalena61
Beiträge: 15073
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44

#76 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Magdalena61 » Fr 3. Mär 2017, 23:01

AlTheKingBundy hat geschrieben:die Steinigung mag bei uns (=Deutschland?) abgeschafft sein, die Sklaverei jedoch nicht. Sie hat nur andere Formen angenommen.
*unterschreibe* Wobei in vergangenen Zeiten die Besitzer der Sklaven direkt verantwortlich waren für das Wohlergehen ihrer Milchkühe. Behandelten sie sie schlecht, verloren sie mit einem Sklaven auch eine Menge Geld. Heute läuft die Sklaverei anonymer. Es gibt keinen "Eigentümer", jedenfalls nicht in Deutschland, und wenn der Sklave nicht mehr arbeiten kann, wird er einfach ausgetauscht und fällt der Allgemeinheit zur Last. Für die Nutznießer der Sklaverei ist dieses System freilich günstiger.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

JackSparrow
Beiträge: 5501
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 13:28

#77 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von JackSparrow » Fr 3. Mär 2017, 23:34

AlTheKingBundy hat geschrieben:die Steinigung mag bei uns (=Deutschland?) abgeschafft sein, die Sklaverei jedoch nicht. Sie hat nur andere Formen angenommen.
Sklave ist man unfreiwillig. Wer sich in Deutschland als Sklave fühlt, darf jederzeit kündigen und anschließend sogar völlig freiwillig auf jegliche staatliche Unterstützung verzichten.

Überhaupt ist die Sklaverei ein Grundprinzip der menschlichen Existenz, selbst Du und ich, wir sind Nutznießer der Sklaverei bzw. "beschäftigen" indirekt Sklaven.
Im Kapitalismus gibt es keine Sklaven. Da gibt einen Arbeitsmarkt, wo sich ein angemessener Lohn nach klaren mathematischen Regeln aus der Differenz zwischen Angebot und Nachfrage errechnet.

Karl Marx (der selbst niemals einer vergüteteten Arbeit nachging) kritisierte die ungleiche Verteilung des Kapitals. Dabei ist es doch völlig natürlich und alles andere als ungerecht, dass in einer freien Marktwirtschaft manche Leute eben mehr Kapital anhäufen als andere...

Benutzeravatar
Ska'ara
Beiträge: 2912
Registriert: Mi 24. Aug 2016, 00:12

#78 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Ska'ara » Sa 4. Mär 2017, 00:16

JackSparrow hat geschrieben:Sklave ist man unfreiwillig. Wer sich in Deutschland als Sklave fühlt, darf jederzeit kündigen und anschließend sogar völlig freiwillig auf jegliche staatliche Unterstützung verzichten.
Da dieser "Nichtsklave" aber gezwungen ist zu arbeiten und auch nicht auf Unterstützung verzichten kann, ist die Freiwilligkeit an den Haaren herbeigezogen. Dieser Sklave hat zwar keinen eindeutigen Besitzer, ist aber Teil eines Ganzen, so dass die Sklaverei verschleiert wird, so wie du es ja auch tust.

JackSparrow
Beiträge: 5501
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 13:28

#79 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von JackSparrow » Sa 4. Mär 2017, 01:06

Ska'ara hat geschrieben:Dieser Sklave hat zwar keinen eindeutigen Besitzer, ist aber Teil eines Ganzen, so dass die Sklaverei verschleiert wird, so wie du es ja auch tust.
Du bist niemandes Teil. Es steht dir völlig frei, deine Staatsbürgerschaft aufzugeben, auf sämtliche Errungenschaften der Zivilisation (Straßen, Schulen, Sozialhilfe, medizinische Versorgung, Polizei, Justiz) zu verzichten und auf besitzerlosem Territorium deinen eigenen Staat gründen. Von soviel Freiheit konnte ein Leibeigener im Mittelalter nur träumen.

Helmuth
Beiträge: 7948
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51

#80 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Helmuth » Sa 4. Mär 2017, 07:10

Pluto hat geschrieben: Es gibt (bei uns) keine Steinigungen mehr, und die Sklaverei, eine der großen Stützen der damaligen Zivilisation ist (formal) abgeschafft.
Natürlich ist mir eine gewaltfreie Gesellschaft lieber, wem bitte nicht? Nur, wie gehst du mit Mördern und Verbrechern um? Mit solchen, die sich eine Sch... um deine Würde kümmern?

Meinst du also tatsächlich, die Abschaffung der Todesstrafe ist ein gesellschaftlicher Fortschritt? Ein idealistischer vom humanisttischen Weltbild geprägter Gedanke, rein menschlich aber völlig unbiblisch und für mich obendrein realitätsfremd.

Ich will darüber nun keine Diskussion entfachen, man könnte das in einem eigenen Thema abhandeln. Wenn durch deren Beseitigung die Mordrate zurückgegangen wäre, könnte ich eventuell beipflichten. tatsächlich ist sie das aber nicht. Weltweit nehmen die Gewaltverbrechen immer mehr zu. Wir dürfen da nicht nur unser Land betrachten, sondern müssen über den Tellerrand sehen.

Was die Sklaverei anbelangt, so bin ich zienlich konform zu Al. Du solltest mal eine Vorlesung über römisches Recht belegen, dann wird dir schnell klar, dass z.B. die griechischen Sklaven Privilegien genossen hatten, von denen heute Durchschnittsarbeiter oder Angestellte nur träumen können.

Die Gräulel der Sklaverei, die es natürlich auch gegeben hatte kann man 1:1 den Verbrechen der heutigen Zeit gegenüberstellen. Man muss nur Gleiches mit Gleichem vergleichen, also nicht Sklaverei versus Erwerbstätigkeit heute sondern Gewaltverbrechen der Griechen und Römer damals versus Gewaltverbrechen der Europäer heute.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Antworten