Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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closs
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#381 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Do 2. Mär 2017, 11:29

Detlef hat geschrieben:Ohne eine grundlegende Basis kann man keine Diskussion führen.
Stimmt - daran scheitert es in der Regel. - Weshalb ich ständig über Grundlagen spreche, weil alles andere Hokuspokus ist.

Detlef hat geschrieben:Wie soll das gehen, wenn wir uns nicht mal auf den Ausgangspunkt "ich existiere, du existierst, die "Welt" existiert" einigen können
Darauf können wir uns sehr wohl einigen - denn auf dieser Basis steht sowohl der Materialismus als auch die Theologie/Philosophie (meistens zumindest). - Allerdings mit dem Unterschied, dass der Materialismus meint, dies sei voraussetzungs-freies Faktum, und die Theologie/Philosophie weiß, dass dies Folge einer "Setzung"/"Glaubensentscheidung" ist. - Hier sind Theologie/Philosophie aufgeklärter.

Detlef hat geschrieben:Philosophie ist viel Spekulation und "rumgedeutel", Wissenschaft hingegen ist faktisches Erklären. Damit kann ich viel eher was anfangen.
Kann man so stehen lassen, zumal ich im Alltag nicht anders lebe als Du. - Relevant wird es nur dann, wenn man - wie hier im Forum - in philosophische Fragen eingreift (egal, ob man es merkt oder nicht) - dann muss man den Alltag verlassen und grundsätzlich denken.

Detlef hat geschrieben:Es bedarf täglich v i e l e r "Glaubensentscheidungen" (im Sinne von "Fürwahrhalten" mit Sachbezug), oder verwurstelst du das wieder mit 'nem (religiösen) Glaubensbekenntnis?
Ich überlege gerade, wo da der Unterschied ist.

Jetzt müsste man sich das Wort "Glaube" vornehmen - was bedeutet es eigentlich? - Denn in der Sprache wird ziemlich viel mit dem Wort "Glaube" abgedeckt - von "Ich glaube an Gott" bis "Ich glaube, mein Schwein pfeift" - was in etwa dasselbe ist wie „ich glaub, mein Hund spielt Halma“ oder „mein Hamster bohnert“ oder „mich knutscht ein Elch“.

Wir haben also eine große Reichweite der Verwendung des Wortes "Glaube". - Religiös ist "Glaube" der Ausdruck für eine individuelle Gewißheit (emotional und/oder intellektuell), dass es Gott gibt, die aber per System NICHT intersubjektiv nachprüfbar ist.

Roland
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#382 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Roland » Do 2. Mär 2017, 11:30

Anton B. hat geschrieben: Also wenn hier überhaupt von "Begründungen" gesprochen werden kann, dann in der Art: Ich, Roland, bin der Meinung, es sei so. Und diese Meinung überzeugt mich in sehr hohem Maße.
Jou, so ist das in einem Forum. Wir tauschen Meinungen aus und sind (mehr oder weniger) überzeugt davon, dass sie richtig sind. Ist das denn bei dir anders?

Anton B. hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: Das ist meine Erfahrung mit Deinen und Junkers Texten, und deshalb stehe ich dazu.
Eben! Der Vorwurf dass Junker die Quellen, aus denen er in seinen Artikeln zitiert und mit Quellenangaben belegt, nicht gelesen hat, also "den Kontext nicht kennt", ist eine unglaubliche Unterstellung.
Es kann auch bedeuten, er hat den Text gelesen, aber nicht wirklich verstanden. Oder er hat ihn gelesen, verbiegt aber die Aussage bewusst. Und, und, und ...
Dann steht es dir ja frei das zu belegen.
Aber einfacher ist es natürlich unbegründete Vermutungen rauszuhauen. Ist das denn "seriöser Stil"?

Anton B. hat geschrieben: Es wäre ja auch völlig abwegig, Dir Lese-Fehlverständnisse und Zitaten-Cherrypicking vorzuwerfen.
Nein, wenn du es nachweisen kannst nicht. Bzw. wenn du nachweisen kannst, dass ich ein Zitat falsch verstanden habe oder dass es im Kontext etwas ganz anderes bedeutet, können wir ja gern drüber reden.
Bisher bleibt es aber eben meist bei diesen Vorwürfen.

Tyrion hat geschrieben: Darum ging es gar nicht.
Mir schon. Du schriebst, ich dürfe gern an Kreationismus glauben (was ich eigentlich gar nicht tue, ich glaube an Gott). Und genauso dürfe man glauben, dass Blitz und Donner von Thor stammen. Worauf ich bemerkte, dass natürlich auch der Glaube an die geistlose und ungeplante Entstehung der zu Blitz und Donner führenden Naturgesetze durch einen Knall erlaubt sei.
So hat eben jeder seinen Glauben.

Sieh es als kleinen Zwischenruf!

Tyrion hat geschrieben: Homologie hat wenig mit Ähnlichkeit zu tun.
Im weitesten Sinne viel sogar. Es werden Merkmale nach verschiedenen Kriterien verglichen, um ggf. aufgrund bestimmter Ähnlichkeitsmuster auf Verwandtschaft zu schließen. Dabei setzt man eine allgemeine Evolution voraus. Analogien, also Konvergenzen, sind ebenfalls solche Ähnlichkeiten, jedoch kann man aufgrund bestimmter Daten nicht auf Verwandtschaft schließen. Die Leimruten bei Specht und Ameisenbär z.B., sind in Aufbau und Funktion ähnlich aber offensichtlich nicht homolog, weil nicht von einer Verwandtschaft der beiden ausgegangen werden kann.

Ähnlichkeitsmuster, ob evolutionstheoretisch als homolog oder konvergent gedeutet, können auch im Sinne von Schöpfung erklärt werden. Es ist ein typisches Designer-Merkmal ähnliche Bauteile in unterschiedlichen Kontexten zu verwenden.

Tyrion hat geschrieben: Die Mechanismen sind gut untersucht und empirisch belegbar.
Nein, die Mechanismen für Makroevolution sind empirisch nicht belegbar. Man extrapoliert lediglich von Variation, also Mikroevolution, auf Makroevolution. Weil das unbefriedigend ist und es Hinweise gegen eine grenzenlose Veränderlichkeit durch Mikroevolution gibt, sucht man längst nach anderen Mechanismen.

Tyrion hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Die ET postuliert jedoch riiiiesige Grundbauplanänderungen in der Geschichte der Evolution. Das sind wirklich nur Postulate, glaub mir!
Wieder falsch. Grundbaupläne werden eben nicht abgeändert.
Eine Evolution von einer Urzelle bis hin zur gesamten Vielfalt des Lebens, bis hin zum Menschen - ohne einen Grundbauplan abzuändern… Das ist interessant.
Wenn du über Grundbaupläne schreibst "nachträglich kann man sie optimieren, aber der Grundbauplan ist nicht änderbar über zufällige kleine Schritte" musst du erklären, wo die verschiedenen Grundbaupläne denn herkommen sollen. Makroevolutive Sprünge?

Tyrion hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Das sind müßige Spekulationen.
Jetzt ist es müßig, weil es Gegenargumente gegen ID sind?
Müßig weil man es nie wird wissen können, ob hypothetische andere Konstruktionen besser funktionieren würden. Spekulativ und deshalb müßig.

Tyrion hat geschrieben: Jetzt wurden Krankheitserreger nachträglich erschaffen?
Krankheit, Leid, Schmerz, all das ist nach der Bibel tatsächlich nach dem Sündenfall in die Welt gekommen. Gar nicht so schwer vorstellbar, dass zuvor unschädliche Bakterien zu Krankheitserregern entartet sind.

Tyrion hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Ich vertrete eine biblische Schöpfungsvorstellung. Keine ausgedachte.
Ah, was in Büchern steht ist nie ausgedacht? Interessant.
Ich spreche nicht von "Büchern" sondern von der Bibel. In der Frage ob DIE "ausgedacht" ist, differieren wir beide naturgemäß.

Und zum Schluss: Nun bin ich ganz und gar ausgekommen ohne Bemerkungen wie "vermutlich hast du's nicht begriffen", "dass du leider sehr wenig Ahnung hast", "du behauptest Unsinn" usw.
Sollte unter erwachsenen Menschen doch möglich sein, oder? Einfach Argumente austauschen, ohne persönlich zu werden.

Aber immerhin finden sich bei dir noch Argumente, mache Beiträge erschöpfen sich ausschließlich in persönlichen Anwürfen.
Hm, kann man schwerlich drauf antworten, denn wir haben ja ein Thread-Thema…
Bei Anton hab ich 'ne Ausnahme gemacht :-) .
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"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

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#383 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Janina » Do 2. Mär 2017, 13:22

Roland hat geschrieben:Ähnlichkeitsmuster, ob evolutionstheoretisch als homolog oder konvergent gedeutet, können auch im Sinne von Schöpfung erklärt werden.
Das tut aber niemand, weil Schöpfung keine biologische Theorie ist. :roll:

Roland hat geschrieben:
Tyrion hat geschrieben: Die Mechanismen sind gut untersucht und empirisch belegbar.
Nein, die Mechanismen für Makroevolution sind empirisch nicht belegbar.
Doch.

Roland hat geschrieben:Man extrapoliert lediglich von Variation, also Mikroevolution, auf Makroevolution.
Na also, geht doch. Und weil das völlig ausreichend ist und es keine Hinweise gegen eine grenzenlose Veränderlichkeit durch kumulative Mikroevolution gibt, sucht man schon längst nicht mehr nach anderen Mechanismen.

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#384 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Do 2. Mär 2017, 13:23

Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: Also wenn hier überhaupt von "Begründungen" gesprochen werden kann, dann in der Art: Ich, Roland, bin der Meinung, es sei so. Und diese Meinung überzeugt mich in sehr hohem Maße.
Jou, so ist das in einem Forum.
Allerdings scheinst du zu glauben, dass wir in einer postfaktischen Welt lebe, wo Rhetorik mehr zählt als Fakten.

Roland hat geschrieben:So hat eben jeder seinen Glauben.
Dein Problem, lieber Roland, ist, dass du deinen Glauben für die unumstößliche Wahrheit hältst. Wenn Wissenschaftler glauben, so ist es nicht mehr als eine Vermutung. Immer wieder kommt es aber vor, dass man als Wissenschaftler seine Vermutung durch Beobachtung bestätigt sieht.

Auch die Wissenschaft, so mächtig sie auch ist, kann natürlich niemals etwas beweisen.
Nebenbei... Kennst du die Definition einer wissenschaftlichen Tatsache?

Roland hat geschrieben:
Tyrion hat geschrieben: Die Mechanismen sind gut untersucht und empirisch belegbar. Man extrapoliert lediglich von Variation, also Mikroevolution, auf Makroevolution. Weil das unbefriedigend ist und es Hinweise gegen eine grenzenlose Veränderlichkeit durch Mikroevolution gibt, sucht man längst nach anderen Mechanismen.
Nein, die Mechanismen für Makroevolution sind empirisch nicht belegbar.
Das ist nichts wie sinnlose rhetorische Polemik!
Schau dir einfach mal die Entwicklungsgeschichte der Pferde oder Wale an.


Roland hat geschrieben:Eine Evolution von einer Urzelle bis hin zur gesamten Vielfalt des Lebens, bis hin zum Menschen - ohne einen Grundbauplan abzuändern… Das ist interessant.
Stell dir vor, es gäbe keine Evolution, dann wären alle Lebewesen immer noch geprägt durch diese Grundbauplan.

Roland hat geschrieben:Makroevolutive Sprünge?
In der Tat.
Ich habe oben zwei erwähnt die besonders gut dokumentiert sind: Pferde und Wale.
Auh solltest du dir unbedingt das Buch The Major Transitions in Evolution besorgen und lesen. Dort wird nämlich auf große Veränderungen im Laufe der Evolution eingegangen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#385 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Janina » Do 2. Mär 2017, 13:27

Pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Makroevolutive Sprünge?
In der Tat. Ich habe oben zwei erwähnt die besonders gut dokumentiert sind: Pferde und Wale.
Gerade das sind Beispiele für lückenlos belegte kontinuierliche Veränderung, nicht für Sprünge.

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#386 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Do 2. Mär 2017, 14:00

Janina hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Makroevolutive Sprünge?
In der Tat. Ich habe oben zwei erwähnt die besonders gut dokumentiert sind: Pferde und Wale.
Gerade das sind Beispiele für lückenlos belegte kontinuierliche Veränderung, nicht für Sprünge.
Das sind Beispiele, wie viele mikroevolutive Schritte, nach und nach zu neuen Wesen führen (Makroevolution)!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Anton B.
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#387 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Anton B. » Do 2. Mär 2017, 18:00

Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: Also wenn hier überhaupt von "Begründungen" gesprochen werden kann, dann in der Art: Ich, Roland, bin der Meinung, es sei so. Und diese Meinung überzeugt mich in sehr hohem Maße.
Jou, so ist das in einem Forum. Wir tauschen Meinungen aus und sind (mehr oder weniger) überzeugt davon, dass sie richtig sind. Ist das denn bei dir anders?
Auf jedem Fall. Denn auch Meinungen hängen ja häufig nicht im luftleeren Raume. Deshalb -- und das ist bei der wissenschaftlichen Arbeit genauso wichtig -- werden nämlich erstmal Positionen und Zuweisungen dargestellt. Und da gibt es einige Möglichkeiten, die eigene Meinung ganz klein zu halten.

Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Eben! Der Vorwurf dass Junker die Quellen, aus denen er in seinen Artikeln zitiert und mit Quellenangaben belegt, nicht gelesen hat, also "den Kontext nicht kennt", ist eine unglaubliche Unterstellung.
Es kann auch bedeuten, er hat den Text gelesen, aber nicht wirklich verstanden. Oder er hat ihn gelesen, verbiegt aber die Aussage bewusst. Und, und, und ...
Dann steht es dir ja frei das zu belegen.
Aber einfacher ist es natürlich unbegründete Vermutungen rauszuhauen. Ist das denn "seriöser Stil"?
Du hattest doch gefragt, was das alles bedeuten könne. Ich hatte meinen Vorwurf jedenfalls so formuliert, dass er meine Einschätzung wiedergibt. Nur Du versuchst wieder in Deiner unnachahmlichen Art, noch Böseres darin zu sehen, als ich ausdrücken wollte und ausgedrückt habe.

Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: Es wäre ja auch völlig abwegig, Dir Lese-Fehlverständnisse und Zitaten-Cherrypicking vorzuwerfen.
Nein, wenn du es nachweisen kannst nicht. Bzw. wenn du nachweisen kannst, dass ich ein Zitat falsch verstanden habe oder dass es im Kontext etwas ganz anderes bedeutet, können wir ja gern drüber reden.
Bisher bleibt es aber eben meist bei diesen Vorwürfen.
Ist doch längst alles passiert. Alles schön nachzulesen. Was diese Nachweise "limitiert", ist eigentlich nur, dass Du im Speziellen sie nicht nachvollziehen kannst.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Anton B.
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#388 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Anton B. » Do 2. Mär 2017, 19:15

Roland hat geschrieben:
Tyrion hat geschrieben: Homologie hat wenig mit Ähnlichkeit zu tun.
Im weitesten Sinne viel sogar. Es werden Merkmale nach verschiedenen Kriterien verglichen, um ggf. aufgrund bestimmter Ähnlichkeitsmuster auf Verwandtschaft zu schließen. Dabei setzt man eine allgemeine Evolution voraus. Analogien, also Konvergenzen, sind ebenfalls solche Ähnlichkeiten, jedoch kann man aufgrund bestimmter Daten nicht auf Verwandtschaft schließen.
Roland erklärt dem Biologen mal wieder die Biologie.

Homologie hat, wie Tyrion treffend sagt, wenig mit Ähnlichkeit zu tuen. Und schon vor Cuvier, der äußerst erfolgreich die Homologisierung als explizites Mittel eingesetzt hat, wurde mittels der Homologisierung auf Verwandtschaft geschlossen. Aber in diesen vergangenen Zeiten bestimmt nicht auf Verwandtschaft im Sinne der ET. Denn die gab es damals noch gar nicht. Was man damals unter Verwandtschaft verstanden hat, ist noch nicht einmal in Richtung "Entwicklung" interpretierbar. Linnaeus z.B. hat sein System auch nach der "Verwandtschaft" aufgebaut, obwohl er eine "Stammesgeschichte" im heutigen Sinne gar nicht kannte.

"Homologie" und "Analogie" sind "Prae"-ET-Begriffe, die ohne jeden phylogenetischen Aspekt tragfähig sind und erst späterhin auch in den Kontext der ET gestellt werden konnten (und wurden).

Roland hat geschrieben: Die Leimruten bei Specht und Ameisenbär z.B., sind in Aufbau und Funktion ähnlich aber offensichtlich nicht homolog, weil nicht von einer Verwandtschaft der beiden ausgegangen werden kann.
Ich schlage folgende Formulierung vor: Die Leimruten sind als Zungen im Terapodenbauplan homolog. Leimruten wurden als spezielle Ausbildungen der Tetrapodenzunge innerhalb des Amniotenstammbaums mehrfach unabhängig voneinander entwickelt.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#389 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Tyrion » Do 2. Mär 2017, 21:17

Roland hat geschrieben:
Tyrion hat geschrieben: Homologie hat wenig mit Ähnlichkeit zu tun.
Im weitesten Sinne viel sogar. Es werden Merkmale nach verschiedenen Kriterien verglichen, um ggf. aufgrund bestimmter Ähnlichkeitsmuster auf Verwandtschaft zu schließen.

Nein! Homolog heißt nur, dass sich die Strukturen auf eine gemeinsame Struktur eines gemeinsamen Vorfahrens zurückführen lassen. Inwiefern isnd sich unsere Lunge und die Schwimmblase eines Knochenfischs ähnlich? Dennoch sind sie homolog.

Wie ich schon schrieb: du kennst dich in diesem Gebiet nicht aus, kannst daher leider(!) Argumente (egal ob pro oder kontra) nicht nachvollziehen und plapperst daher Propagandatexte nach.

Analogien, also Konvergenzen, sind ebenfalls solche Ähnlichkeiten, jedoch kann man aufgrund bestimmter Daten nicht auf Verwandtschaft schließen

Ja, Analogien sind Ähnlichkeiten - man kann eben aus Ähnlichkeit nicht auf Verwandtschaft schließen. Was du mit "bestimmte Daten" meinst, weiß ich nicht. Du weißt aber nicht, was eine Analogie und was eine Homologie ist. Dann wird das diskutieren schwierig. Leider willst du sowas auch nicht wissen, sonst hättest du nach 10 Jahren Diskussionshistorie zumindest ein bisserl Ahnung von dem, was du schreibst.

Die Leimruten bei Specht und Ameisenbär z.B., sind in Aufbau und Funktion ähnlich aber offensichtlich nicht homolog, weil nicht von einer Verwandtschaft der beiden ausgegangen werden kann.

Sie sind nicht näher verwandt, aber dennoch verwandt. Die Strukturen sind dennoch analog, da sie sich aus unterschiedlichen Grundbausteinen des Körpers (um es verständlich auszudrücken) entwickelt haben, daher unabhängig voneinander entstanden. Was du schreibst, wäre ein Zirkelschluss. Wie gesagt, dein Wissen über ET ist fast gleich null.

Ähnlichkeitsmuster, ob evolutionstheoretisch als homolog oder konvergent gedeutet, können auch im Sinne von Schöpfung erklärt werden.

Erneut: Ähnlichkeit allein ist es nicht.

Es ist ein typisches Designer-Merkmal ähnliche Bauteile in unterschiedlichen Kontexten zu verwenden.

Du kannst bei allen Dingen behaupten, ein Designer hätte es erschaffen. Auch das Leben im Mutterleib kann von einem Designer in handarbeit unabhängig von Sexualität gebasteöt werden. Das ist ein Nulargument.

Tyrion hat geschrieben: Die Mechanismen sind gut untersucht und empirisch belegbar.
Nein, die Mechanismen für Makroevolution sind empirisch nicht belegbar.

Doch, nur weißt du das nicht un verstehst du das nicht. Es ist ermüdend, wenn du immer und immer wieder Unwahrheiten aus Propagandaschriften abschreibst. Davon wird es nicht richtiger.

Man extrapoliert lediglich von Variation, also Mikroevolution, auf Makroevolution.

Du musst es ja wissen. Bist du Biologe? Ich sage: nein. Hattest du Biologie in der Schule? Sicherlich, aber wie viel ist das hängen geblieben. Und nein, normales Schulwissen reicht nicht aus.

Weil das unbefriedigend ist und es Hinweise gegen eine grenzenlose Veränderlichkeit durch Mikroevolution gibt, sucht man längst nach anderen Mechanismen.

Leere Thesen, nur Blabla. Wer ist "man"?

Eine Evolution von einer Urzelle bis hin zur gesamten Vielfalt des Lebens, bis hin zum Menschen - ohne einen Grundbauplan abzuändern… Das ist interessant.

Ja, aber leider kannst du das nicht nachvollziehen, da du den Grundbauplan ener Zelle imDetail nicht kennst. Da fällt es schwer, dir zu erklären, wie das geht.

Wenn du über Grundbaupläne schreibst "nachträglich kann man sie optimieren, aber der Grundbauplan ist nicht änderbar über zufällige kleine Schritte" musst du erklären, wo die verschiedenen Grundbaupläne denn herkommen sollen. Makroevolutive Sprünge?

Ich könnte einem Germanen auch schwer erklären, woher ein Blitz kommt und wie er entstehen könnte. Da fehlt Grundlagenwissen in Physik- Ebenso kann ich es dir hier in Kurzform auch nicht erklären. Zudem würdest du es weder nachvollziehen noch überdneken wollen, da du eine Meinung vertrittst. Hör aber auf, Biologen erklären zu wollen, was die ET aussagt. Das ist grotesk.

[quote Das sind müßige Spekulationen. [/quote]
Müßig weil man es nie wird wissen können, ob hypothetische andere Konstruktionen besser funktionieren würden. Spekulativ und deshalb müßig.[/quote]

Alles, was du schreibst, ist spekulativ. Und wenn es offernsichtliche Bauplanfehler gibt, dann ist das niczht müßig, sondern sagt aus, dass der Designer zumindest hätte lernen können, nachdem er bei Tieren schon viel Murks gebaut hat.

Krankheit, Leid, Schmerz, all das ist nach der Bibel tatsächlich nach dem Sündenfall in die Welt gekommen. Gar nicht so schwer vorstellbar, dass zuvor unschädliche Bakterien zu Krankheitserregern entartet sind.

Wieder verstehst du die banalsten Grundlagen nicht, leider. Ich sprach auch von hochgradig angepassten Parasiten wie Flöhen, Bandwürmern, Malriaerregern (das sind keine Bakterien!). Aber klar, es lebten erst die Parasiten des Menschen, bevor dieser erschaffen wurde. Ist ja logisch.

Roland hat geschrieben: Ich spreche nicht von "Büchern" sondern von der Bibel. In der Frage ob DIE "ausgedacht" ist, differieren wir beide naturgemäß.

Dass die Bibel kein Buch ist, ist mir neu.

Und zum Schluss: Nun bin ich ganz und gar ausgekommen ohne Bemerkungen wie "vermutlich hast du's nicht begriffen", "dass du leider sehr wenig Ahnung hast", "du behauptest Unsinn" usw.
Sollte unter erwachsenen Menschen doch möglich sein, oder? Einfach Argumente austauschen, ohne persönlich zu werden.

Ich weiß, dass das extrem arrogant klingt. Und du glaubst mir sicher nicht, wenn ich sage, dass es nicht arrogant gemeint ist. Nur fällt mir nichts anderes ein, wenn jemand, der wirklich keine Ahnung von einem Thema hat, anderen abgeschriebene Pamphlete vorklatscht und dann meint, zu wissen, wie ET funktioniert. Nachdem ich las, dass du schon 10 Jahre lang herumpropagandierst, ist klar, dass du keine Lust hast, etwas über Biologie zu lernen. Aber wenigstens Grundbegriffe wie Homologie vs. Analogie sollte man beherrschen, sonst macht man sich lächerlich.

Aber immerhin finden sich bei dir noch Argumente, mache Beiträge erschöpfen sich ausschließlich in persönlichen Anwürfen.

Wenn ich sage, dass du weder Biologie studiert noch dich in der ET auskennst, dann ist das kein persönlicher Angriff. Und klar, ich versuche, Argumente zu bringen. Nur ist das schwer, wenn das Gegenüber diese nicht einmal prinzipiell verstehen kann.

Bleib bei deinem Glauben, aber bitte(!), hör auf so zu tun, als würdest du dich in der ET auskennen und selbst gegen sie argumentieren können. Dem Germanen würde ich den Glauben an Thor auch nicht nehmen wollken (mit welchem Recht). Wenn der Germane mir aber erklärt, dass Physiker Trottel sind, weil sie keine Ahnung von Physik haben, dann wirds schräg. Du behauptest, Biologen seien Trottel (wie ich schon erläutert habe) - und damit beleidigst du Biologen, so auch mich (ich habe mehr als ein Fach studiert).

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#390 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Scrypton » Do 2. Mär 2017, 21:37

Hallo Roland,
Roland hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Deine Aussagen, wie "Urpsrungsfragen" behandelt werden sollen, sind dagegen nur Behauptungen.
Begründete Behauptungen.
Ähm nein, völlig unbegründet sogar weil befreit von jeglicher Plausibilität. Das sehen eigentlich (fast) alle Naturwissenschaftler so, nur ihr Kreationisten wollt derartige Behauptungen als "begründet" verstanden haben. Schade nur, dass ihr euren gewaltigen Irrtum nicht erkennt, die Naturwissenschaftler wissen es wohl besser.

Roland hat geschrieben:Der Naturalismus ist auch eine Weltanschauung.
Die Evolutionstheorie ist aber keine Weltanschauung sondern eine fundierte wissenschaftliche Theorie und nebenbei sogar eine die mit am allerbesten gesichert ist. Ich weiß dass "ihr" Kreationisten das anders seht ja sogar anders sehen müsst, doch die Bewertung gläubiger Laien hat keine weitere Bedeutung. Dass es ein paar kleine Hände voll Naturwissenschaftler gibt die es anders sehen als der große Rest, während sie sich wie du auf alte Mythen berufen verändert doch am Umstand nichts.

Roland hat geschrieben:
Tyrion hat geschrieben:Ich möchte jetzt versuchen, dich zu einem Rollenspiel einzuladen. Tu bitte mal so, als würdest du glauben, Gott schleudere selbst die Blitze. Jetzt versetze dich in die Lage von Physikern, die, es gut meinend, dir erklären, wie Blitze möglicherweise wirklich zustande kommen (auch da: nut Theorien). Und jetzt würdest du in der Diskussion zeigen, dass du zwar sehr viel über das Thema liest, insbesondere von Autoren, die die Gott-Blitz-These mit Inbrunst vertreten, aber selbst leider keine tiefere Ahnung von Elektrizitätlehre hättest. Du würdest also vieles nicht wirklich kennen und dich primär auf Sekundärliteratur stützen, die zudem eingefärbt ist. Glaubst du, man hätte eine Chance zu dir durchzudringen?
Deinen Versuch denjenigen, der die ET kritisiert, als ahnungslos hinzustellen, nehme ich zur Kenntnis.
Ähm, nein. Deine Ahnungslosigkeit stellst du ganz alleine mit deinen von dir verfassten Beiträgen selbst zur Schau, dafür kann Tyrion nun wirklich nichts.

Ich und wohl auch andere nehme aber zur Kenntnis dass du dich weigerst auf die umgemünzte Beispielhaftigkeit, die Tyrion anführte einzugehen.

Roland hat geschrieben:Da horche ich auf! Der Grundbauplan ist nicht änderbar über zufällige kleine Schritte?
Nicht rückläufig, siehe Sackgassen, siehe letzten Beiträge. Gegangene Entwicklungen verschwinden nicht einfach, selbst wenn diese sich hinsichtlich neuer Entwicklungen als Hindernis erweisen. Evolution ist eben >>nicht<< vorausschauend und planend. Es kommt zu Kompromisse die nicht optimal sind und sich als "Konstruktionsfehler" eines Designers, so es denn einen Designer geben würde äußern.
Wie gesagt erklärt die Evolutionstheorie solche Fehler, ein intelligenter Designer hingegen nicht.

Roland hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Ausgeschlossen bleibt einzig ein Schöpfer.
Auch hier wieder gut erkannt. Das gilt für alle Schöpfer und Schöpferinnen an die du als auch andere Menschen auf der Welt so glauben und glauben könnten.
Gut, dass du das nicht zu entscheiden hast…
Dass >>ich<< das entscheiden würde habe ich auch nie geäußert und konnte trotzdem deinen Glaube an einen Schöpfer jedem anderen Glaube an andere Schöpfer gegenüber stellen. Dass du deinen Mythos für so unglaublich wahr hältst und deinen Mythos als echt klassifizierst ist doch >>gar nichts<<, das machen andere auch und die Tatsache, dass sich in deinem Mythos Gott in einem Menschen offenbarte könnte an der Situation unmöglich etwas ändern da dies ein Teil von eben diesem Mythos ist.

Roland hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Das ist eine mögliche naturalistische Interpretation. Kann man auch anders interpretieren
Ähm nein, man kann es nicht anders interpretieren sondern wo man gewillt ist es falsch verstehen. Wollte man es anders interpretieren, müsse man auch dem "Verhalten" von Wasser als auch der elektrischen Spannung eine ferne unsichtbare Intelligenz unterstellen.
Nein.
Ähm, doch. :)
Siehe Begründungen im Zitat.

Dass du angeborene Verhaltensweisen (= Instinkt) mit Intelligenz gleichsetzt ist im letzten Schritt einfach nur albern und maximierst diese Alberei auch noch mit unsichtbaren Intelligenzen ohne neuronale Netzwerke.

Roland hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:Ein intelligenter Designer hätte das gewusst doch eine solche Lösung liegt nicht vor. Sind wir also intelligenter als dein geglaubter Schöpfer?
Vielleicht weiß er noch viel mehr
Du kannst dir ausmalen was immer dir vorschwebt, selbst wenn du dämlichen Lösungen die grundlegend besser zu lösen wären als beste Lösungen betrachtet haben willst. Es ist einfach nicht richtig.

Roland hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:Atavismen entsprechen den rudimentären Strukturen, mit dem Unterschied, dass sie nicht bei allen, sondern nur bei wenigen Vertretern einer Spezies auftreten. Dies ist die Folge einer Störung der Orthogenese eines Individuums. Beispiele beim Menschen sind z.B. eine Verlängerung des Steißbeins und damit ein >>sichtbarer Schwanz<<, starke Körperbehaarung, Schwimmhäute zwischen den Zehen und der treffend benannte Darwin-Ohrhöcker.
Man kann sie von anderen Missbildungen nur unterscheiden, indem man die ET voraussetzt.
Unter einem Atavismus versteht man das zufällige Auftreten eines anatomischen Merkmals, das im Laufe der Evolution schon einmal vorhanden war, dann aber irgendwann im Laufe der Evolution phänotypisch verloren ging.

Habe ich zwar bereits geschrieben, doch weil es von dir bewusst ignoriert wurde: Schöne Beispiele bei Tieren sind z.B. erkennbare Hinterbeine bei Walen und zusätzliche Zehen bei Pferden.

Speziell der Werdegang vom am Land lebenden Tier bis hin zum im Wasser lebenden, nämlich der des Wals ist sehr umfassend belegt und ist damit ein wunderschönes Beispiel, wie genetische Untersuchungen mit den Fossilien und dessen Chronologie im >>Zusammenhang<< klare Ergebnisse liefern.
Aber von diesen Zusammenhängen wollen Kreationisten entsprechend nichts wissen und konstruieren um aus dem Zusammenhängen gerissenen Dingen höchst seltsame Sachen.
http://www.spektrum.de/magazin/wale-der-urzeit/828876
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-47 ... 05-23.html

Roland hat geschrieben:Das Steißbein erfüllt eine wichtige Funktion.
Fast alle Rudimente erfüllen eine heute wichtige Funktion, haben aber ihre >>alte<< Funktion verloren: Der Schwanz ist weg, das Steißbein blieb über und konnte aufgrund der Sackgasse gegeben aus der sich entwickelten Notwendigkeit nicht mit verschwinden.

Roland hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:Steißbein->Schwanz, Weisheitszähne->Erheblich größeres Kiefer, Nickhaut->zu verschließender Augenschutz, Gänsehaut->Erfüllte Funktion als wir noch befellt waren usw. usw.
Die Nickhaut erfüllt auch eine Funktion
Unsere Nickhaut ist verkümmert und völlig nutzlos, die von dir hier geäußerte Funktion besitzt die Nickhaut beim Menschen in Wahrheit nämlich nicht.
Du unterstellst der Nickhaut eine Funktion, nämlich Fremdstoffe zu sammeln und zu einer klebrigen Masse zu verbinden. Dafür verantwortlich ist aber >>nicht<< die Nickhaut sondern die Tränenflüssigkeit sowie der Schleim aus den Becherzellen (Bindehaut). Fettiges Sekret der eigenen Produktion sammelt sich beim Schlaf zwar am inneren Lidwinkel des Auges, das hat aber weder etwas mit Fremdkörper noch mit der Nickhaut zu tun.

Roland hat geschrieben:Und die Gänsehaut… es kann durchaus Zeiten gegeben haben, als der Mensch eine stärkere Körperbehaarung hatte und das Aufstellen derselben sinnvoll war.
Natürlich, zu dieser Zeit war der Mensch aber noch kein Mensch.

Roland hat geschrieben:Gibt auch heute noch solche Exemplare…
Auch richtig, die Krankheit nennt sich "Hypertrichose".

Weiter geht es im nächsten Beitrag.

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