Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#301 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Fr 24. Feb 2017, 17:58

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Solche sog. "Konstruktionsfehler" lassen sich nicht beweisen, denn man weiß nicht, welche Nachteile sich evt. eingestellt hätten, wenn die Konstruktion anders realisiert worden wäre.
Nein.
Beim Mensch ist der Vagusnerv der das Gehirn mit der Larynx verbindet etwa doppelt so lang wie er sein braucht. In der Praxis wirkt sich das kaum auf unser Sprechvermögen aus.

Bei der Giraffe ist derselbe Nerv rund 5 Meter lang (statt optimal 20 cm), was sehr wahrscheinlich der Grund ist, warum sie nur in der Lage ist ein blökendes Grunzen von sich zu geben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Roland
Beiträge: 1399
Registriert: Mi 9. Mär 2016, 13:07

#302 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Roland » Fr 24. Feb 2017, 18:52

SilverBullet hat geschrieben: Mit deiner Frage „woher Materie kommt“ vertrittst du nichts weniger als die waghalsige Behauptung, dass du 1:1 an Existenz herankommen kannst.

Nein. Gerade weil wir "Höhlenbewohner" sind und unsere Wahrnehmung nicht "die Welt an sich" erkennen kann, braucht es Offenbarung von außen. Ich sehe sie in Jesus Christus als gegeben.

SilverBullet hat geschrieben: …ich sage, dass es keinen Hinweis für eine Übertragungserlaubnis unseres Verständnisses von „Erschaffen“ (Anordnen von Materie) auf die Notwendigkeit eines „Herstellen von Materie“ gibt – genau um diese Erlaubnis kümmerst du dich nicht, sondern du übergehst es einfach.

Und ich sehe keine Notwendigkeit einer "Erlaubnis" für das Stellen der Frage wo wir herkommen. Die Existenz der Welt und unser selbst, schreit förmlich nach einer Antwort auf diese Fragen. Warum existieren wir, wo kommen wir her, was ist der Sinn des Ganzen.

SilverBullet hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Die "Warum-gibt-es-Alles-und-nicht-Nichts-Frage" lässt sich nicht durch "Kopf-in-den-Sand" lösen.

Philosophische Fragen zeichnen sich doch (in der Regel) gerade dadurch aus, dass die Aktiven ihren Schädel in einen besonderen „Wunschsand“ hineinstecken.
Indem man ernsthaft zu klären versucht, was ein Mensch ist, wie er funktioniert und was er kann und nicht kann, bekommt „der Kopf“ zum ersten Mal die Freiheit sich „in Richtung Korrektheit zu bewegen“.

Der Versuch zu klären, wie der Mensch "funktioniert und was er kann und nicht kann" ist gut und richtig. Beschränkt man sich aber bei der Frage "was er ist" nur auf das Messbare, kann es sein, dass man große Bereiche der Wirklichkeit einfach ausklammert. Denn das von uns Menschen Messbare ist mit Sicherheit nicht alles!

SilverBullet hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Nun darfst du gern in deinem Denken (vor allem in deinem Wünschen) an ein Universum glauben, das auf blinde, nichtrationale und geistlose Faktoren zurückzuführen ist.
Wenn ich mich richtig beobachtet habe, stelle ich eher die Gültigkeit des menschlichen Wahrnehmungssystems („Denkens“) in Frage, wenn es um „Extrembelastungen“ unserer Umweltzusammenhänge geht.

„Ursache von Existenz“,
„Ausdehnen/Krümmen des Raumes“,
„kein Raum, keine Zeit“

Wieso soll ein Mensch etwas sein, das hierzu eine sinnvolle Schlussfolgerung aufstellen kann?
Unser Reaktionssystem benötigt „die Grundlagen der Welt“, um überhaupt funktionieren zu können. Wie soll es dabei zu einer Fähigkeit kommen, um diese Basis zu „durchschauen“?
Du kümmerst dich nicht darum, sondern tust einfach so, als ob diese Unmöglichkeit gar nicht zählen würde.
Naturalistisch gesehen magst du recht haben. Wenn wir wirklich diese sinnlosen Zufallsprodukte in einem geistlosen, unpersönlichen, erbarmungslos gleichgültigen Universum sind, die im Vergleich zu demselben zeitlich und räumlich gesehen buchstäblich ein Nichts darstellen, dann wäre es vermessen zu sagen, ausgerechnet dieses "Nichts" könne sinnvolle Schlussfolgerungen aufstellen, und "die Grundlagen der Welt" durchschauen.

Ich glaube aber daran, in einem vom Gott der Liebe erschaffenen Universum zu leben, der sich offenbart hat, der uns alle nötigen Informationen übermittelt hat.

closs hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Eine Grundentscheidung ist der Naturalismus, eine andere ist eine anfängliche Schöpfung.
Ebenfalls korrekt. - Aber die Evolutionstheorie ist keine Weltanschauung, sondern Wissenschaft. - Das Problem liegt beim Naturalismus, der wissenschaftliche Ergebnisse in eine Weltanschauung erhöht.
Sehe ich anders. Der Naturalismus ist nicht das Problem, er ist einfach eine Weltanschauung, die man vertreten kann. Das Problem ist, dass für die Wissenschaft Grenzüberschreitungen ins Weltanschauliche in der Ursprungsfrage unausweichlich sind. Wenn Wissenschaft den "methodischen Naturalismus" auch auf die Ursprungsfrage ausweitet, begeht sie eine solche Grenzüberschreitung, denn ob es einen intelligenten Designer gibt oder nicht, darüber kann sie letztlich garkeine Aussage machen. Da diese Grenzüberschreitung aber, wie gesagt, unausweichlich ist, ist es gut und wünschenswert, wenn Wissenschaft versuchsweise parallel dazu auch in die andere Richtung die Grenze überschreitet. Denn wenn Gott die Welt erschaffen hätte, so wie es die Bibel es in ihrem Gesamtkontext beschreibt, müsste man die Daten anders interpretieren.
Und das kann man, es ist durchaus möglich.

closs hat geschrieben: Das Christentum (oder große Teile davon) sagt: Die Evolutions-Theorie bildet das Prozedere der biologischen Schöpfung ab, die bspw. zum menschlichen Bewusstsein führt - umgekehrt: Ohne diese biologische Entwicklung kann ein Mensch auf Erden nicht bewusst auftreten. - Das Christentum fügt aber hinzu: Der Ursprung von all diesem ist Gott, der die Evolution überhaupt erst ermöglicht hat, weil aus ihm ("Geist") Materie wurde.
Ein Gott, der den Menschen nach darwinistischen Prinzipien erschaffen haben soll, widerspricht mE allem, was die Bibel über Gott aussagt.
Warum ist der Mensch verloren und braucht einen Retter? Weil ihn eine von Gott selbst gelenkte Evolution im Kampf ums Dasein dazu gemacht hat? Nein, sondern weil er als herrliches Geschöpf Gottes durch seine Abkehr von seinem Schöpfer seinen ursprünglichen Stand verloren hat. Nur vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum Jesus Mensch wurde und sich für uns am Kreuz geopfert hat. "Schöpfung durch Evolution" pulverisiert mE das Evangelium von Jesus Christus.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#303 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Fr 24. Feb 2017, 19:31

Roland hat geschrieben:Ein Gott, der den Menschen nach darwinistischen Prinzipien erschaffen haben soll, widerspricht mE allem, was die Bibel über Gott aussagt.
Welcher Gott?
Und... warst du dabei als er die Welt erschuf, oder ist es nur Wunschdenken?

Roland hat geschrieben:Warum ist der Mensch verloren und braucht einen Retter?
Wer sagt, dass der Mensch verloren sei? Und wozu braucht er einen Retter?

Roland hat geschrieben:Nein, sondern weil er als herrliches Geschöpf Gottes durch seine Abkehr von seinem Schöpfer seinen ursprünglichen Stand verloren hat.
Wieder die Frage, woher weißt du das?

Roland hat geschrieben:Nur vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum Jesus Mensch wurde und sich für uns am Kreuz geopfert hat. "Schöpfung durch Evolution" pulverisiert mE das Evangelium von Jesus Christus.
Gäbe es einen Gott, hätte er keinen anderen Weg finden können um den Mensch zu retten?
Anders gefragte: Musste es dieses grässliche Opfer an Menschenblut geben?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#304 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Fr 24. Feb 2017, 20:16

Roland hat geschrieben:Wenn Wissenschaft den "methodischen Naturalismus" auch auf die Ursprungsfrage ausweitet, begeht sie eine solche Grenzüberschreitung, denn ob es einen intelligenten Designer gibt oder nicht, darüber kann sie letztlich garkeine Aussage machen.
Wir sind uns in der Sache einig - allerdings interpretiere ich ander - nämlich:

WENN Wissenschaft ihre Aufgabenstellungen auf die Ursprungsfrage ausweitet, ist es keine Wissenschaft mehr. - Das ist doch genau das, was ich ständig kritisiere: Die Verschwimmung von Weltanschauung und Wissenschaft aufgrund von purer Disziplinlosigkeit. Konkret: Die Wissenschaft kann zeigen, wie Leben biologisch entsteht oder den Urknall analysieren. - Sie kann auch vorrechnen, dass die Entstehung von Universum und Mensch ohne Gott vorstellbar sind. - Aber sie kann nicht darüber befinden, ob Universum und Leben Schöpfungen Gottes sind oder nicht. - Ähnliche Grenzüberschreitungen gibt es übrigens auch in der historisch-kritischen Exegese - aber das nur nebenbei.

Roland hat geschrieben: Da diese Grenzüberschreitung aber, wie gesagt, unausweichlich ist, ist es gut und wünschenswert, wenn Wissenschaft versuchsweise parallel dazu auch in die andere Richtung die Grenze überschreitet. Denn wenn Gott die Welt erschaffen hätte, so wie es die Bibel es in ihrem Gesamtkontext beschreibt, müsste man die Daten anders interpretieren.
Zunächst: Für einen disziplinierten Wissenschaftler ist es NICHT unausweichlich - es reicht, zu beobachten und zu beschreiben und innerhalb des Beobachteten und Beschriebenen zu interpretieren.

Ansonsten sind wir uns wieder einig: WENN man schon über den eigenen Tellerrand hinaus interpretieren will, kann man es aus meiner Sicht dann innerhalb der Wissenschaft, wenn man ALLE theoretisch möglichen Ansatzpunkte berücksichtigt - eben weil dann (wie Du sagst) bestehende Daten anders zu interpretieren sind. - Allerdings wäre meine Empfehlung: Erst gar nicht mit Interpretationen anfangen - dafür sind andere Disziplinen da.

Roland hat geschrieben:Nein, sondern weil er als herrliches Geschöpf Gottes durch seine Abkehr von seinem Schöpfer seinen ursprünglichen Stand verloren hat.
Richtig - aber der Zeitpunkt, an dem sich der Mensch "abkehren" kann, gibt es doch auch in der Evolution. - Denn sobald das Leben soweit entwickelt ist, dass es geistiges Bewusstsein abbilden kann ("und ihre Augen klärten sich"), stehen wir genau da, wo die Genesis einsteigt.

Roland hat geschrieben: "Schöpfung durch Evolution" pulverisiert mE das Evangelium von Jesus Christus.
Keine Angst - das ist nicht so. - Dann würde ja die RKK das Evangelium pulverisieren. - Es ist rein sachlich nicht nötig, diese Befürchtung zu haben.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#305 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Fr 24. Feb 2017, 20:24

closs hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: "Schöpfung durch Evolution" pulverisiert mE das Evangelium von Jesus Christus.
Keine Angst - das ist nicht so. - Dann würde ja die RKK das Evangelium pulverisieren. - Es ist rein sachlich nicht nötig, diese Befürchtung zu haben.
Daran erkennt man wie Weltanschauung einen Menschen in seinem Urteilsvermögen beeinflussen kann.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#306 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Fr 24. Feb 2017, 20:30

Pluto hat geschrieben:Daran erkennt man wie Weltanschauung einen Menschen in seinem Urteilsvermögen beeinflussen kann.
:?:

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#307 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Pluto » Fr 24. Feb 2017, 20:37

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Daran erkennt man wie Weltanschauung einen Menschen in seinem Urteilsvermögen beeinflussen kann.
:?:
Roland meint, theistische Evolution würde das "Evangelium von Jesus Christus pulverisieren".

"pulverisieren"...??
Das ist reine Weltanschauug.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#308 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von closs » Fr 24. Feb 2017, 21:33

Pluto hat geschrieben:Roland meint, theistische Evolution würde das "Evangelium von Jesus Christus pulverisieren".
Da wäre ich anderer Meinung. - Roland: Hat Pluto Dich richtig verstanden?

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#309 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Münek » Sa 25. Feb 2017, 07:12

Roland hat geschrieben:Ich glaube aber daran, in einem vom Gott der Liebe erschaffenen Universum zu leben, der sich offenbart hat, der uns alle nötigen Informationen übermittelt hat.
Es ist Dein gutes Recht, an die Existenz eines liebevollen Weltenschöpfers zu glauben - auch daran, dass diese göttliche Allmacht
den Menschen alle nötigen Informationen durch biblische Offenbarungen übermittelt hat. Es gibt indes vorzeigbare Gründe, Deine Glaubensannahmen NICHT zu übernehmen.


Roland hat geschrieben:Wenn Wissenschaft den "methodischen Naturalismus" auch auf die Ursprungsfrage ausweitet, begeht sie eine solche Grenzüberschreitung, denn ob es einen intelligenten Designer gibt oder nicht, darüber kann sie letztlich garkeine Aussage machen.
Das kann und dass macht sie auch nicht. Ich kenne keine Wissenschaft, die sich mit der Existenz des biblischen Gottes beschäftigt und darüber dezidierte Aussagen trifft.

Roland hat geschrieben:Da diese Grenzüberschreitung aber, wie gesagt, unausweichlich ist, ist es gut und wünschenswert, wenn Wissenschaft versuchsweise parallel dazu auch in die andere Richtung die Grenze überschreitet. Denn wenn Gott die Welt erschaffen hätte, so wie es die Bibel es in ihrem Gesamtkontext beschreibt, müsste man die Daten anders interpretieren.
Du sprichst richtigerweise im Konjunktiv. Ob und dass ein allmächtiges transzendentes Geistwesen das Universum geschaffen hat,
kann niemand wissen - auch Du nicht. Du glaubst das nur - aber glauben kann man (an) alles. Belastbare Daten, die von der Natur-
wissenschaft in Deinem Sinne interpretiert werden könnten, existieren erkennbar NICHT.

Benutzeravatar
Janina
Beiträge: 7431
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:12

#310 Re: Unser aller gemeinsamer Ururur...opa.

Beitrag von Janina » Sa 25. Feb 2017, 08:04

Roland hat geschrieben:Die Existenz der Welt und unser selbst, schreit förmlich nach einer Antwort auf diese Fragen. Warum existieren wir, wo kommen wir her, was ist der Sinn des Ganzen.
Ich vermute eher, dass diese Fragen nur Verirrungen der eigentlich existenziellen Fragen sind: Wie kriege ich den Nachwuchs groß, wo bekomme ich was zu essen und zu vögeln her, und was kommt heute in der Glotze.

Antworten