SilverBullet hat geschrieben: Mit deiner Frage „woher Materie kommt“ vertrittst du nichts weniger als die waghalsige Behauptung, dass du 1:1 an Existenz herankommen kannst.
Nein. Gerade weil wir "Höhlenbewohner" sind und unsere Wahrnehmung nicht "die Welt an sich" erkennen kann, braucht es Offenbarung von außen. Ich sehe sie in Jesus Christus als gegeben.
SilverBullet hat geschrieben: …ich sage, dass es keinen Hinweis für eine Übertragungserlaubnis unseres Verständnisses von „Erschaffen“ (Anordnen von Materie) auf die Notwendigkeit eines „Herstellen von Materie“ gibt – genau um diese Erlaubnis kümmerst du dich nicht, sondern du übergehst es einfach.
Und ich sehe keine Notwendigkeit einer "Erlaubnis" für das Stellen der Frage wo wir herkommen. Die Existenz der Welt und unser selbst, schreit förmlich nach einer Antwort auf diese Fragen. Warum existieren wir, wo kommen wir her, was ist der Sinn des Ganzen.
SilverBullet hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Die "Warum-gibt-es-Alles-und-nicht-Nichts-Frage" lässt sich nicht durch "Kopf-in-den-Sand" lösen.
Philosophische Fragen zeichnen sich doch (in der Regel) gerade dadurch aus, dass die Aktiven ihren Schädel in einen besonderen „Wunschsand“ hineinstecken.
Indem man ernsthaft zu klären versucht, was ein Mensch ist, wie er funktioniert und was er kann und nicht kann, bekommt „der Kopf“ zum ersten Mal die Freiheit sich „in Richtung Korrektheit zu bewegen“.
Der Versuch zu klären, wie der Mensch "funktioniert und was er kann und nicht kann" ist gut und richtig. Beschränkt man sich aber bei der Frage
"was er ist" nur auf das Messbare, kann es sein, dass man große Bereiche der Wirklichkeit einfach ausklammert. Denn das von uns Menschen Messbare ist mit Sicherheit nicht alles!
SilverBullet hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Nun darfst du gern in deinem Denken (vor allem in deinem Wünschen) an ein Universum glauben, das auf blinde, nichtrationale und geistlose Faktoren zurückzuführen ist.
Wenn ich mich richtig beobachtet habe, stelle ich eher die Gültigkeit des menschlichen Wahrnehmungssystems („Denkens“) in Frage, wenn es um „Extrembelastungen“ unserer Umweltzusammenhänge geht.
„Ursache von Existenz“,
„Ausdehnen/Krümmen des Raumes“,
„kein Raum, keine Zeit“
Wieso soll ein Mensch etwas sein, das hierzu eine sinnvolle Schlussfolgerung aufstellen kann?
Unser Reaktionssystem benötigt „die Grundlagen der Welt“, um überhaupt funktionieren zu können. Wie soll es dabei zu einer Fähigkeit kommen, um diese Basis zu „durchschauen“?
Du kümmerst dich nicht darum, sondern tust einfach so, als ob diese Unmöglichkeit gar nicht zählen würde.
Naturalistisch gesehen magst du recht haben. Wenn wir wirklich diese sinnlosen Zufallsprodukte in einem geistlosen, unpersönlichen, erbarmungslos gleichgültigen Universum sind, die im Vergleich zu demselben zeitlich und räumlich gesehen buchstäblich ein Nichts darstellen, dann wäre es vermessen zu sagen, ausgerechnet dieses "Nichts" könne sinnvolle Schlussfolgerungen aufstellen, und "die Grundlagen der Welt" durchschauen.
Ich glaube aber daran, in einem vom Gott der Liebe erschaffenen Universum zu leben, der sich offenbart hat, der uns alle nötigen Informationen übermittelt hat.
closs hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Eine Grundentscheidung ist der Naturalismus, eine andere ist eine anfängliche Schöpfung.
Ebenfalls korrekt. - Aber die Evolutionstheorie ist keine Weltanschauung, sondern Wissenschaft. - Das Problem liegt beim Naturalismus, der wissenschaftliche Ergebnisse in eine Weltanschauung erhöht.
Sehe ich anders. Der Naturalismus ist nicht das Problem, er ist einfach eine Weltanschauung, die man vertreten kann. Das Problem ist, dass für die Wissenschaft Grenzüberschreitungen ins Weltanschauliche in der Ursprungsfrage unausweichlich sind. Wenn Wissenschaft den "methodischen Naturalismus" auch auf die Ursprungsfrage ausweitet, begeht sie eine solche Grenzüberschreitung, denn ob es einen intelligenten Designer gibt oder nicht, darüber kann sie letztlich garkeine Aussage machen. Da diese Grenzüberschreitung aber, wie gesagt, unausweichlich ist, ist es gut und wünschenswert, wenn Wissenschaft versuchsweise parallel dazu auch in die andere Richtung die Grenze überschreitet. Denn wenn Gott die Welt erschaffen hätte, so wie es die Bibel es in ihrem Gesamtkontext beschreibt, müsste man die Daten anders interpretieren.
Und das kann man, es ist durchaus möglich.
closs hat geschrieben: Das Christentum (oder große Teile davon) sagt: Die Evolutions-Theorie bildet das Prozedere der biologischen Schöpfung ab, die bspw. zum menschlichen Bewusstsein führt - umgekehrt: Ohne diese biologische Entwicklung kann ein Mensch auf Erden nicht bewusst auftreten. - Das Christentum fügt aber hinzu: Der Ursprung von all diesem ist Gott, der die Evolution überhaupt erst ermöglicht hat, weil aus ihm ("Geist") Materie wurde.
Ein Gott, der den Menschen nach darwinistischen Prinzipien erschaffen haben soll, widerspricht mE allem, was die Bibel über Gott aussagt.
Warum ist der Mensch verloren und braucht einen Retter? Weil ihn eine von Gott selbst gelenkte Evolution im Kampf ums Dasein dazu gemacht hat? Nein, sondern weil er als herrliches Geschöpf Gottes durch seine Abkehr von seinem Schöpfer seinen ursprünglichen Stand verloren hat. Nur vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum Jesus Mensch wurde und sich für uns am Kreuz geopfert hat. "Schöpfung durch Evolution" pulverisiert mE das Evangelium von Jesus Christus.