Jesus Christus - Damals und Heute

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Novas
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#41 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Novas » Di 21. Feb 2017, 20:51

Janina hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Für die meisten Muslime ist der Glaube an die Jungfrauengeburt selbstverständlich, weil sie der Koran als eine Demonstration der Macht Gottes beschreibt. Die wären sehr erstaunt, wenn sie lesen würden, wie viele Christen dieses Wunder bezweifeln...
Pssssst, ich verrate dir was: Inzwischen wurde das Spermium entdeckt. Bild

Klar,der Mensch Jesus von Nazareth kann auch auf ganz natürlichem Wege entstanden sein. Da ich nicht dabei war, kann ich darüber keine endgültige Aussage treffen. Ob man ein Wunder für möglich hält, ist eine reine Glaubenssache: „Jesus Christus … geboren von der Jungfrau Maria“, so heißt es im apostolischen Glaubensbekenntnis ~ Jesus wird im Koran als „Sohn der Maria“ bezeichnet, um zu betonen, dass er keinen menschlichen Vater hat, sondern einem Wunder Gottes sein Leben verdankt.
Dem liegt die theologische Vorstellung zugrunde, dass der allmächtige Schöpfer durch sein reines Wort Leben geben und erschaffen kann (und nach orthodoxer christlicher Auffassung ist Jesus selbst das fleischgewordene Wort). In Sure 3,47 wird das noch deutlicher ausgedrückt:

„Das ist Gottes Art. Er schafft, was er will. Wenn er eine Sache beschlossen hat, sagt er zu ihr nur: sei!, dann ist sie.“


Ein nicht existierender Gott kann keine Wunder wirken. Doch wenn er existiert, wer oder was sollte ihn davon abhalten? ;) ich denke jedoch nicht, dass es nötig ist wortwörtlich daran zu glauben, so wie es auch nicht nötig ist im wortwörtlichen Sinne an die physische Auferstehung Jesu zu glauben. Ebenso legitim ist die Lesart einer rein geistigen Auferstehung. Ich sehe das differenziert: ich traue Gott Wunder zu, aber was wirklich geschehen ist, wissen nur diejenigen, die unmittelbare Zeugen des Geschehens waren.

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Tyrion
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#42 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Tyrion » Di 21. Feb 2017, 22:10

Flavius hat geschrieben:Kennst Du: im Zorn Gottes, in "gerechtem Zorn" ?

Zorn / Wut - das heißt, die negaticen Emotionen nehmen überhand und bestimmen das Handeln. Man macht Dinge, die man später bereut. Manche schlagen im Zorn ihre Frau oder Kinder, andere zerschlagen Dinge im Zorn. Wo das Gehirn aussetzt, beginnt der Zorn, beginnt die Gewalt. Und das findest du gut? Beziehungsweise du unterstellst deinem Gott, so schwach und primitiv zu sein, dass er Zorn empfindet und aus Zorn heraus handelt? Wäre dem so, dann würde ich die Göttlichkeit negieren. Gott wäre ein schwaches, primitives Wesen, dass wie ein kleines Kind, dem man das Spielzeug wegnimmt, tobt.

Du findest es vielleicht sympathisch, wenn Gott in Form von Jesus austickt und aus der Wut heraus gewalttätig wird. Ich finde das weniger lustig, da es sich ja um ein mächtiges Wesen handeln muss, wenn du es Gott nennst. Und Macht ohne ausreichende Intelligenz, Dinge sachlich zu berachten, wäre eine gefährliche Mischung.
Dieser Gott wäre mir zu primitiv, um als Gott bezeichnet zu werden.

Manchmal ist es gut u. notwendig vehement für eine Sache einzustehen, stimmt's ?

Vehemenz ist nicht Zorn. Zorn ist gewalttätig und wie gesagt ein Zeichen von Hilf- oder Machtlosigkeit. Überleg mal, in welchen Situationen du zornig wirst und ob du dann noch sachlich nachdenkst oder rein emotional handelst. Dass das menschlich ist, wissen wir alle - jeder war, sage ich mal, in seinem Leben schonmal zornig. Aber Gott? Wie schwach ist Gott denn?

Wenn er im Zorn über die Entfremdung od. den Mißbrauch des Tempels für kommerzielle Zwecke erzürnt die Tische der Geldwechsler umwirft, war das taktisch wohl nicht klug, aber menschlich nachvollziehbar.

Für einen Menschen ja. Und mehr war Jesus ja nicht (sage ich mal).

- Mir ist "sympathisch", dass Jesus sowohl eine Kraft von oben hatte, als auch Mensch war.

Wäre mir zu gefährlich. Absolute Macht von oben, aber schwach und unkontrolliert wie ein Mensch. Na super!

- Christ-Sein heisst noch lange nicht perfekt sein zu müssen.

Sagt hoffentlich auch niemand. Aber wie praktisch, wenn die "großen Vorbilder" selbst gewalttätig werden. Dann kann man ja alles entschuldigen (wie auch in der Geschichte des Christentums geschehen)

- Die Botschaft vom Teilen, Frieden u. Brüderlichkeit mitsamt der, sein Leben ehrlich und sinnvoll zu leben (vielleicht auch "nur" nicht so sehr im oberflächlichem/materialistischem Konsum-Verhalten stecken zu bleiben ?) sich einzubringen, ist bestimmt nicht verkehrt.

Da stimme ich vollkommen mit dir überein. Wenn nur die Drohung bezüglich des Zorns Gottes und der ewigen Verdammnis nicht dazu zwingen würde. Zur Friedlichkeit mit Gewalt gezwungen zu werden (weil sonst der Zorn Gottes ausgeläst wird), passt nicht so gut. Daher finde ich diese Aspekte der Mythologie zwar auch zutiefst menschlich, aber eben problematisch - und nicht so sympathisch.

JackSparrow
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#43 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von JackSparrow » Di 21. Feb 2017, 22:31

Pluto hat geschrieben:Verbindlich wissen wir nur, dass er ein Wanderprediger war.
Alles andere (Sohn Gottes, Auferstehung, Himmelfahrt, usw) wurde im Laufe der letzten 2000 Jahre hinzugedichtet.
Es ist problemlos möglich, dass seine komplette Existenz nur erfunden ist. Christliche Quellen sind nicht glaubwürdig und alle nichtchristlichen Quellen entstanden erst lange nach seinem angeblichen Tod.


Flavius hat geschrieben:Ich kenn das so : re-legio = "zu den Wurzeln zurückkehren"; wird oft auch mit beachten oder "Achtsam-sein" übersetzt.
Das heißt es ganz sicher nicht. Ich hatte 13 Punkte im Latinum, und legere dürfte so ziemlich zu den ersten Vokabeln gehören, die man im Unterricht lernt.

Ja, Jesus war kein Weichling (und bei allem auch Mensch).
Jesus wurde von nackten Jünglingen verfolgt. Ich habe geringfügige Zweifel, dass er damit für heutige Christen noch als Vorbild taugt...


Novalis hat geschrieben:Negative Entitäten in der geistigen Welt.
Wenn man an aussagekräftigen Antworten interessiert ist, gehört der nächstgelegene Bibelkreis vielleicht nicht unbedingt zu den geeignetsten Ansprechpartnern. Man sollte zumindest mal einen Blick ins Wörterbuch erwarten dürfen.

daiomai = teilen, austeilen, verteilen, zuteilen. daimon = der Zuteilende (ein Gott, ein Geist, das Schicksal, ...). daimonia = das Zugeteilte. eu-daimonia = Glück. kako-daimonia = Pech.

Sehr wohl gibt es lebensfreundliche und lebensfeindliche Gedanken, die als teuflisch oder himmlisch bezeichnet werden können.
Beispiele für lebensfeindliche Gedanken: Sich in Armut und Verzicht üben, seine Feinde lieben, die andere Wangen hinhalten, göttliche Erfahrungen und himmlische Belohnungen haben zu wollen, erlöst werden zu wollen, wieder zum Kind werden wollen, keine Frau zu begehren, das Ende der Welt erwarten, Leute in einen Feuerofen werfen lassen wollen (und trotzdem behaupten, man liebe alle Menschen), die eigene Familie und das eigene Leben hassen...
Zuletzt geändert von JackSparrow am Di 21. Feb 2017, 22:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Janina
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#44 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Janina » Di 21. Feb 2017, 22:41

Pluto hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Laut Bibel gebar Maria Jesus ohne die Mitwirkung Josephs.
Damit ist das Geschlechtsregister über Joseph irrelevant.
Josef hat's anerkannt, damit ist seine Erbfolge relevant.
Nee...
Jesus war ein Adopotivkind.
Jaaaa, so nennt man das heute. Und?

Pluto hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Das hieß frei von der "Erbsünde". Nicht frei von Spermaflecken auf dem Laken. :roll:
Andere meinen es läge an der falschen Übersetzung.
Wo steht das in der Bibel?
Von Flecken steht da gar nichts. :yawn:

Novalis hat geschrieben:Klar,der Mensch Jesus von Nazareth kann auch auf ganz natürlichem Wege entstanden sein.
Ja, so ist das üblich, seit 3,8 Mrd Jahren. Komisch, dass manche Leute mit belegter spontan selbstreplizierender RNA mehr Probleme haben als mit einer spontan selbstreplizierender Maria inklusive Y-Chromosomaler Urzeugung.

Tree of life
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#45 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Tree of life » Di 21. Feb 2017, 22:54

JackSparrow hat geschrieben: Jesus wurde von nackten Jünglingen verfolgt.
Wo kann ich das nachlesen? Bibelstelle?

Pluto
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#46 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Pluto » Di 21. Feb 2017, 22:55

Janina hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Klar,der Mensch Jesus von Nazareth kann auch auf ganz natürlichem Wege entstanden sein.
Ja, so ist das üblich, seit 3,8 Mrd Jahren. Komisch, dass manche Leute mit belegter spontan selbstreplizierender RNA mehr Probleme haben als mit einer spontan selbstreplizierender Maria inklusive Y-Chromosomaler Urzeugung.
Eben.
Das Y-Chromosom bei Jesus ist auch der Grund warum ich Parthenogenese ausschließe. Mit zwei X-Chromosomen wäre Jesus eine Frau. :silent:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

JackSparrow
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#47 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von JackSparrow » Di 21. Feb 2017, 23:01

Tree of life hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben: Jesus wurde von nackten Jünglingen verfolgt.
Wo kann ich das nachlesen? Bibelstelle?
Markus 14:51

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#48 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Tree of life » Di 21. Feb 2017, 23:11

JackSparrow hat geschrieben:
Tree of life hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben: Jesus wurde von nackten Jünglingen verfolgt.
Wo kann ich das nachlesen? Bibelstelle?
Markus 14:51
Ich kann deine Aussage an dieser Bibelstelle leider nicht finden
Was ich fand , ist jenes:
....49 Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen und habe gelehrt, und ihr habt mich nicht ergriffen. Aber so muss die Schrift erfüllt werden.
50 Da verließen ihn alle und flohen.

51 Und ein junger Mann folgte ihm nach, der war mit einem Leinengewand bekleidet auf der bloßen Haut; und sie griffen nach ihm.
52 Er aber ließ das Gewand fahren und floh nackt.

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Magdalena61
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#49 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Magdalena61 » Di 21. Feb 2017, 23:25

Pluto hat geschrieben:
Kingdom hat geschrieben:
Laut Bibel hat er ihn adoptiert!
Er hat ja gesagt zu Maria und dem Kind und somit galt Jesus als sein Sohn.
Mag sein, dass Jesus de jure Josephs Sohn war. Aber war er auch sein leiblicher Vater?
(Für ein Geschlechtsregister ist die Blut-Linie ausschlaggebend.)
Und die ist in Ordnung: Maria war AUCH aus dem Stamm Davids.
Sie musste AUCH zur Schätzung nach Bethlehem.

Die Nachkommen der Stämme waren dazu verpflichtet, innerhalb des eigenen Stammes zu heiraten. Folglich kam bei einem SO vorbildlichen Mann wie Josef nur eine Jungfrau aus der Linie David in Frage. Somit wäre diese Frage nach der Blut- Linie der Eizelle geklärt, und was den Rest betrifft, so klonte der Geist Gottes wohl sich selbst... das wäre ja nicht das erste Mal gewesen. Er hatte ja schon einige Übung im Klonen von wegen "die Frau aus der Seite des Mannes erschaffen"-- dafür brauchte Er nur eine oder mehrere Zellen... und musste das Y- Chromosom verschwinden lassen und das X- Chromosom verdoppeln, und schon konnte die Ergänzung Adams in Produktion gehen.

Die Abstammung Marias findet man in Lk. 3.
Mt. 1 erzählt von den Vorfahren Josefs.

Die beiden Geschlechtsregister sind nicht identisch. Das ist kein Fehler, sondern Genauigkeit.

Von den Söhnen Davids an sind das nämlich zwei verschiedene Stammbäume.


Matthäus führt die Linie ab Matthäus 1, 6 über Salomo weiter.
Lukas verfolgt die Linie über einen anderen Sohn Davids: Nathan.

Passt.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Münek
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#50 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Münek » Di 21. Feb 2017, 23:30

Tree of life hat geschrieben:51 Und ein junger Mann folgte ihm nach, der war mit einem Leinengewand bekleidet auf der bloßen Haut; und sie griffen nach ihm.52 Er aber ließ das Gewand fahren und floh nackt.
Der Jüngling ließ sein Gewand fahren? :o Hatte er was getrunken und hatten die damals schon Autos? :o

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