Jesus Christus - Damals und Heute

Rund um Bibel und Glaube
Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#21 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Pluto » Mo 20. Feb 2017, 17:52

Flavius hat geschrieben:Fragst Du aus Interesse ?
An Dämonen und an das Weiterleben glaube ich nicht.
Die Frage zielte darauf, zu verstehen, wie du Dämonen siehst — als Realität oder als Fiktion?

Danke für deine Antwort!

Flavius hat geschrieben:Wo die Grenze von psychisch gestört zu anderen Störungen ist, kann ich nicht sagen.
Die Frage ist, ob nach dem Tod diese geistigen Störungen behoben werden?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
Scrypton
Administrator
Beiträge: 10771
Registriert: Mi 17. Apr 2013, 13:17
Wohnort: /root/

#22 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Scrypton » Mo 20. Feb 2017, 18:48

ThomasM hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:Welche Religion wurde denn gegründet mit dem Ziel, "das Werk Jesu" zu verleugnen? Kannst du nur eine einzige benennen oder darf ich davon ausgehen, dich nicht ernst nehmen zu müssen?
Kingdom hat es mit seiner Art ziemlich fromm ausgedrückt, aber tatsächlich sind die Entstehung sowohl des Islam als aus der Religion der Sikhs eine Reaktion auf das Vorhandensein der christlichen Religion mit ihren Ansprüchen.
So ausgedrückt hätte ich meinen Beitrag auch gar nicht so eingeworfen wie ich es habe.
So ausgedrückt müsste ich aber einwenden, dass die Beziehung (um die es gerade geht) Christentum|Islam umzumünzen ist auf Judentum|Christentum, also der von Kingdom eingebrachte Vorwurf nicht vor dem Christentum Halt macht.

Über den Sikhismus habe ich mich gerade näher informiert. Danke dafür, von dieser Religion habe ich durch dich das erste mal etwas gehört.

Benutzeravatar
Tyrion
Beiträge: 828
Registriert: Mo 21. Nov 2016, 00:24

#23 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Tyrion » Mo 20. Feb 2017, 20:59

[quote="Flavius"] Ich kenn das so : re-legio = "zu den Wurzeln zurückkehren";[quote]

Das verwechselst du vermutlich mit dem Wort radikal. Radix ist das lateinische Wort für Wurzel. relegere hat mit Wurzel gar nichts zu tun.

Benutzeravatar
Tyrion
Beiträge: 828
Registriert: Mo 21. Nov 2016, 00:24

#24 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Tyrion » Mo 20. Feb 2017, 21:08

Flavius hat geschrieben:Ja, Jesus war kein Weichling (und bei allem auch Mensch). Und ich verstehe diese "andere" Seite.

Etwas weiter oben findest du seine Friedensbotschaft so toll und zitierst dabei Bob Dylan. Und jetzt findest du gut, dass er kein Weichling ist und das Schwert predigte? Muss man das verstehen?

Wenn man sich reinversetzt in das was da damals "abging". Schon alleine die ständig-lauernden, am Ende tödlichen Angriffe von Seiten derer, die um ihre Macht fürchteten !! Unsereins hätte das sehr bald zum Aufgeben und Schweigen gebracht. Jesus machte weiter.

Er hat offensichtlich relativ lange ohne Probleme gelebt, bis er einena uf Wanderprediger machte. Und auch da ging es ja erst gut und er hatte wohl eine kleine Schar an Anhängern. Und sollte er Gottes Sohn sein, ein Teil Gottes, dann sollte es ihm nicht schwerfallen, gelassen zu bleiben. Wenn er dann austickt und plötzlich einen auf hart macht, dann wäre das nicht gerade vorbildlich. Vielleicht war er doch nur ein Mensch, ein Wanderprediger, der den Römern zu revoluzerhaft wurde? Kein harmloser Mensch wäre mit Nägeln gekreuzigt worden. Die Story ist da sehr krumm. Hätten die Juden seine Kreuzigung haben wollen (und die Römer es halt des lieben Frieden wegens mitgemacht), wäre er ohne die erschärfung der Strafe gekreuzigt worden.

(Dazu noch ein Kampf mit inneren und äusseren Dämonen).

Innere Dämonen als Gottes Sohn? Echt jetzt?

- Ein Wunder, dass Jesus überhaupt solange durchhielt und so selten "ausrastete".

Weil er nur Mensch war und absolut nicht göttlich? Sonst sollte es nicht wundern. Und Ausrasten passt nicht zu einem sündelosen Wesen, dass als Gott auf Erden herumlief.

Die Friedensbotschaft an alle die guten Willens (u. guter Vernunft) sind, halte ich für etwas Wertvolles.

Ich ebenfalls. Aber erging die nicht an alle? Warum schränkst du das ein? Und warum findest du dann die "harte Seite" gut? Frieden durch das Schwert? Naja. Menschen in Feuer zu versenken? Naja. Städte zu bedrohen? Naja. Sehr friedliebend, in der Tat. :silent:

Bleibt zu hoffen, dass sie sich die Botschaft durchsetzt.

Fragt sich, welcher Teil seiner Botschaft. Dass man das Unkraut verbrennen soll, das die Scheiterhaufen lodern ließ, wohl kaum. Dein Bezug steht ja zur Friedensbotschaft. Ja, hoffen wir, dass sie sich nach 2000 Jahren endlich durchsetzt. Ich glaube eher, dass sie sich unter Christen durchgesetzt hat, weil sie mussten. 1600 Jahre lang haben Christen diese Friedensbotschaft offensichtlich völlig missachtet. Warum nur?

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#25 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von ThomasM » Di 21. Feb 2017, 09:04

Tyrion hat geschrieben: Innere Dämonen als Gottes Sohn? Echt jetzt?
Hat mit dem eigentlichen Thema hier nichts zu tun, aber du berührst mit dieser Frage das entscheidende theologische Diskussionsthema der frühen Christenheit.

Es ging um Christologie, die Stellung Christi. Zusammengefasst war die Frage "Christus - Mensch oder Gott?"

Argumente gab es für beide Seiten.
Nur als Gott durfte er Sünden vergeben, nur als Gott den Anspruch auf Herrschaft stellen, nur als Gott angebetet werden, nur als Gott, Gott Vater persönlich gegenübertreten und seinen Heilsplan kennen.
Nur als Mensch konnte er für unsere Sünden sterben, nur als Mensch konnte er Leid erfahren (wie in deiner Frage), nur als Mensch in Versuchung geführt werden.

Die Diskussion hat die frühe Christenheit für einige Jahrhunderte geprägt und in Machtkämpfe getrieben. Auswirkungen kann man bis heute erkennen, wie man an dem "ewigen" thread über Trinität sehen kann (ein Thema, das eng verknüpft ist mit dieser Frage).
Die offizielle Antwort, die sich herausgebildet hat ist "beides - ganz Mensch und ganz Gott", eine typisch theologische Antwort, die die Logik hinter sich lässt.

Und mit dieser Antwort präpariert kann man dir dann antworten: Ja, echt auch als Sohn Gottes, weil Jesus eben auch ganz Mensch war.

Und jetzt auf, singen: I :Herz: Theologie.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Benutzeravatar
Flavius
Beiträge: 1478
Registriert: Mi 10. Sep 2014, 16:34
Wohnort: zur Zeit: Erde

#26 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Flavius » Di 21. Feb 2017, 09:24

"an Tyrion"
... ich sehe da keinen Widerspruch. Jesus war Mensch und ein von Gott Inspirierter. . Das etwas verzerrte Bild von Jesus (immer sanft, lieb und gut) und auch das von Gott (ewig nett) stimmen nicht mit der Realität überein. (= Weder Gottes Geist noch Jesus waren/sind nur immer nett; - dafür oft konsequent - letztlich aber wohlmeinend !)
Kennst Du: im Zorn Gottes, in "gerechtem Zorn" ? Manchmal ist es gut u. notwendig vehement für eine Sache einzustehen, stimmt's ? Wenn er im Zorn über die Entfremdung od. den Mißbrauch des Tempels für kommerzielle Zwecke erzürnt die Tische der Geldwechsler umwirft, war das taktisch wohl nicht klug, aber menschlich nachvollziehbar. (Jesus hatte laufend mit dem religiösen Establishment Händel, (die zum Teil um ihre Macht und um ihren Einfluss auf's Volk fürchteten.) - - Ich bin mir sicher, dass er auch große innere Kämpfe hatte. (Weisungen müssen auch erarbeitet /erbetet werden. Werden nicht immer nur geschenkt).
- Mir ist "sympathisch", dass Jesus sowohl eine Kraft von oben hatte, als auch Mensch war.
- Christ-Sein heisst noch lange nicht perfekt sein zu müssen.
- Die Botschaft vom Teilen, Frieden u. Brüderlichkeit mitsamt der, sein Leben ehrlich und sinnvoll zu leben (vielleicht auch "nur" nicht so sehr im oberflächlichem/materialistischem Konsum-Verhalten stecken zu bleiben ?) sich einzubringen, ist bestimmt nicht verkehrt.
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

janosch
Beiträge: 6382
Registriert: Do 17. Sep 2015, 18:24
Wohnort: Bayern

#27 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von janosch » Di 21. Feb 2017, 14:51

Pluto hat geschrieben:
Kingdom hat geschrieben:Hat Joseph Jesus als Sohn angenommen oder nicht?
Lau Bibel hat er ihn adoptiert!
Kingdom hat geschrieben:Das ist ausschlaggebend für ein Geschlechtsregister.
Nein. Ausschlaggebend für ein Geschlechtsregister ist die Blut-Linie und diese ist laut christlichem Glauben unterbrochen, weil Joseph nicht der leibliche Vater war.

So ist es! Jeremia genau dass Prophezeit hat.

Jer. 31.31Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; 32nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern schloß an dem Tag, da ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, obwohl ich doch ihr Eheherr war, spricht der Herr.
33Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein; 34und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: »Erkenne den Herrn!« Denn sie werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen, spricht der Herr; denn ich werde ihre Missetat vergeben und an ihre Sünde nicht mehr gedenken!
35So spricht der Herr, der die Sonne als Licht bei Tag gegeben hat, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zur Leuchte bei Nacht; der das Meer erregt, daß seine Wellen brausen, Herr der Heerscharen ist sein Name: 36Wenn diese Ordnungen vor meinem Angesicht beseitigt werden können, spricht der Herr, dann soll auch der Same Israels aufhören, allezeit ein Volk vor meinem Angesicht zu sein!
37So spricht der Herr: Wenn man den Himmel droben messen kann und die Grundfesten der Erde drunten zu erforschen vermag, so will ich auch den ganzen Samen Israels verwerfen wegen all dessen, was sie getan haben, spricht der Herr.


Eigentlich das ist Jüdisch, aber ist egal...
lg janosch

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#28 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von closs » Di 21. Feb 2017, 15:17

janosch hat geschrieben:, es kommen Tage, spricht der Herr, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde
Christlicherseits hat der "neue Bund" etwas mit Jesus zu tun.

Benutzeravatar
Janina
Beiträge: 7431
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:12

#29 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Janina » Di 21. Feb 2017, 15:59

Flavius hat geschrieben:Jesus menschliche Herkunft ist wohl nicht die Hauptsache bei der Sache, sondern das was er lehrte.
Eben.

Pluto hat geschrieben:Mag sein, dass Jesus de jure Josephs Sohn war. Aber war er auch sein leiblicher Vater?
(Für ein Geschlechtsregister ist die Blut-Linie ausschlaggebend.)
Dass Blut die Erblinie trägt, ist Quatsch aus der Nazizeit. Und das Spermium war zu biblischen Zeiten auch noch nicht entdeckt.

Übrigens ist heute immer noch aktuell gültiges Recht:
Vater ist, wer
1) zum Zeitpunkt der Geburt mit der Mutter verheiratet ist,
2) falls 1) fehlt, derjenige, der die Vaterschaft anerkannt hat, oder
3) falls 1) und 2) fehlt, derjenige, dem die Vaterschaft nachgewiesen wurde.
Auch hier spielt heute (!) die Gen-Linie nur eine Ersatz-Reserve-Rolle.
Nach Lukas gilt 1), nach Matthäus gilt 2)

Apropos: Was haltet ihr von der Theorie, dass Pierre Trudeau nicht der genetische Erzeuger seines Sohnes Justin (Premierminister von Kanada) ist, sondern Fidel Castro? :lol:

Benutzeravatar
Flavius
Beiträge: 1478
Registriert: Mi 10. Sep 2014, 16:34
Wohnort: zur Zeit: Erde

#30 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Flavius » Di 21. Feb 2017, 16:09


Flavius hat geschrieben:
Jesus menschliche Herkunft ist wohl nicht die Hauptsache bei der Sache, sondern das was er lehrte. JANINA => Eben.
Dann bleiben wir doch einfach bei dem ..
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

Antworten