Alles Teufelszeug? V

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Münek
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#671 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von Münek » Mo 13. Feb 2017, 02:45

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Deren Glaubensbereich will und kann die wissenschaftliche Exegese nicht abdecken.
Die Dogmatik brauchen wir hier gar nicht.
Doch - sie ist ein wichtiger Teil der Theologie - nämlich die unhinterfragbare Glaubenslehre der Mutter Kirche. Allerdings hüllt sich diese bezüglich Jesu Irrtum in Schweigen. Eine Kontroverse zwischen Wissenschaft und Glauben findet in der Theologie nicht statt, weil die Kirche diese Auseinandersetzung aus gutem Grunde scheut.

Sich aus dogmatischer Sicht mit der theologischen Universitäts-Exegese anzulegen, wagen nur wenige Theologen (siehe Klaus Berger, für den die Exegeten Bibelfälscher und Zertrümmerer des Glaubens sind).

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Damit wird Jesu Botschaft von der nahen Gottesherrschaft auf Erden erfüllt. Punkt!
Das stimmt sogar. - Aber ganz anders als Du denkst. - "Mit Wohnung bei den Menschen" sagt Jesus etwas, was fast wortgleich bei der Salomon-Geschichte (Tempelbau) vorkommt - dort ist NICHT eine körperliche Anwesenheit Jahwes gemeint, hier ist keine körperliche Anwesenheit Jesu gemeint.
Du irrst Dich. Lasse Dich eines Besseren belehren und lies mal, was der Seher von Patmos Johannes in der Offenbarung über die neue Welt Gottes am Ende der Zeit und dessen SICHTBARE Präsens (Wohnen) unter den Menschen schreibt (Offb. 21:1 - 22:5).

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:In der Hiobdichtung zeigt "Gott", was für ein kleines Licht er eigentlich ist.
Dort zeigt Gott, welche kleine Licht er, Gott, ist? - Wäre dies ein historisch-kritische Auslegung?
Das ist meine Auslegung und die vieler anderer. Die historisch-kritische Forschung hingegen äußert sich zu "Gott" aus wissenschaftlicher Sicht nicht. Das solltest Du langsam mal geschnallt haben.

Für mich steht fest - so wie Du Hiob auslegst, ist das Eisegese vom Allerfeinsten... Besorge Dir mal einen guten Hiob-Kommentar und lasse mal eine andere, nicht laienhafte Sicht zu...

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Für die zentrale Wahrheitsfrage gilt das nicht.
Das ist richtig: Die zentrale Frage "Gibt es Gott" ist vorab bejaht.
Eben - das IST doch der springende Punkt. Also gibt es diesbezüglich KEINEN ergebnisoffenen Korridor - wie Du fälschlicherweise immer wieder behauptest.

closs hat geschrieben:so wie sie methodisch bei dem, was Du unter "Forschung" verstehst, methodisch verneint ist.
Die wissenschaftliche Exegese VERNEINT NICHT die Existenz Gottes, sondern lässt diese Frage offen, weil diese objektiv NICHT BEANTWORTBAR ist. Der Glaube oder Nichtglaube an ein höheres Wesen ist ausschließlich persönlich-subjektive Sache eines je-
den einzelnen Menschen.

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#672 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von Münek » Mo 13. Feb 2017, 03:36

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Jesus hatte den nahen Anbruch der Gottesherrschaft AUF ERDEN ins Zentrum seines Evangeliums gestellt.
Damit hat er die Nähe Gottes im Menschen nach der Erlösung durch Jesus gemeint. Ansonsten gilt: Mein Reich ist nicht von dieser Welt.
Richtig - als Jesus diesen (mit Sicherheit unauthentischen) Ausspruch vor Pilatus tat, war das "Reich Gottes" in der Tat noch im jenseitigen Himmel und (noch) nicht von (in) dieser Welt. Die Gottesherrschaft auf Erden sollte ja erst noch in naher Zukunft kommen.

Im Übrigen hat Jesus dem Volk nie verkündet, durch seinen baldigen Tod die Menschen von ihren Sünden zu erlösen. Im Gegenteil - genauso wie Johannes der Täufer rief er seine Zeitgenossen mahnend dazu auf, angesichts des nahenden Zornesgerichts Gottes umzukehren und Buße zur Vergebung der Sünden zu tun.

Reuevolle Umkehr zur Vergebung der Sünden! Das war die dringende Mahnung und Botschaft.

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#673 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von closs » Mo 13. Feb 2017, 14:06

Münek hat geschrieben:Doch - sie ist ein wichtiger Teil der Theologie - nämlich die unhinterfragbare Glaubenslehre der Mutter Kirche. Allerdings hüllt sich diese bezüglich Jesu Irrtum in Schweigen.
Weil es nicht ihr Thema ist - sie ist für Glaubensfragen auf Basis der Bibel-Auslegung zuständig, aber nicht selbst Bibel-Auslegung.

Münek hat geschrieben: lies mal, was der Seher von Patmos Johannes in der Offenbarung über die neue Welt Gottes am Ende der Zeit und dessen SICHTBARE Präsens (Wohnen) unter den Menschen schreibt (Offb. 21:1 - 22:5).
Erstens ist das die Offenbarung der Apokalypse und nicht eine Naherwartungs-Erscheinung. - Zweitens ist das gleichnishaft und nicht naturalistisch gemeint - oder meinst Du, folgendes ist irdisch möglich?
"Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen nicht des Lichtes eines Leuchters, noch des Sonnenscheines; denn Gott der Herr wird sie erleuchten."

Keine Nacht mehr und keine Sonne mehr? - Irdisch gemeint?

Münek hat geschrieben:Das ist meine Auslegung und die vieler anderer.
Halten wir fest: Du und viele andere deuten "Hiob" so, dass Gott ein "kleines Licht" ist - richtig? - Jetzt wäre interessant, ob unter diesen "vielen anderen" auch Theologen dabei sind, die sich Wissenschaftler nennen. - Kannst Du welche benennen?

Münek hat geschrieben:Also gibt es diesbezüglich KEINEN ergebnisoffenen Korridor
INNERHALB eines setzungs-mäßig vorgegebenen Korridors ist es sehr wohl ergebnisoffen. - Aber es ist nicht UNIVERSAL ergebnisoffen, weil es das nicht gibt, da jedes Untersuchungs-System seine Setzungen hat.

Münek hat geschrieben: Die wissenschaftliche Exegese VERNEINT NICHT die Existenz Gottes, sondern lässt diese Frage offen, weil diese objektiv NICHT BEANTWORTBAR ist.
Formal richtig, de facto falsch. - Denn da die HKM Jesus und die Bibeltexte methodisch setzungs-gemäß nur so untersuchen kann, als sei Jesus nichts anderes als nur ein Wanderprediger, interpretiert sie diese Texte innerhalb eines spezifischen Korridors, innerhalb dessen sie zwar ergebnisoffen ist (wie die Kanonik auch), aber nicht universal ergebnisoffen ist. - Dementsprechende Ergebnisse kommen dann raus.

Münek hat geschrieben:Reuevolle Umkehr zur Vergebung der Sünden! Das war die dringende Mahnung und Botschaft
Korrekt. - Denn die Nähe des göttlichen Reichs, personalisiert durch Jesus und seine Erlösung der Menschen, ist verbunden mit der Reinmachung des Menschen durch Vergebung durch Gott. - Ohne diese Reinmachung ist der Mensch nicht erlösungs-fähig, selbst wenn das Reich Gottes nah ist.

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#674 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von Münek » Mi 15. Feb 2017, 02:02

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Doch - sie ist ein wichtiger Teil der Theologie - nämlich die unhinterfragbare Glaubenslehre der Mutter Kirche. Allerdings hüllt sich diese bezüglich Jesu Irrtum in Schweigen.
Weil es nicht ihr Thema ist - sie ist für Glaubensfragen auf Basis der Bibel-Auslegung zuständig, aber nicht selbst Bibel-Auslegung.
Schön, dass Du das endlich kapiert hast. Hat lange gedauert. :clap:

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: lies mal, was der Seher von Patmos Johannes in der Offenbarung über die neue Welt Gottes am Ende der Zeit und dessen SICHTBARE Präsens (Wohnen) unter den Menschen schreibt (Offb. 21:1 - 22:5).
Erstens ist das die Offenbarung der Apokalypse und nicht eine Naherwartungs-Erscheinung.
Das Thema ist die von Dir bestrittene sichtbare Anwesenheit Gottes unter den Menschen auf der (erneuerten) Erde als Erfüllung der zentralen Botschaft Jesu. Und selbstverständlich ist die Johannesoffenbarung Bestandteil der neutestamentlichen Naherwartungs-Li-
teratur ("Ich komme bald." etc.).


closs hat geschrieben:- Zweitens ist das gleichnishaft und nicht naturalistisch gemeint - oder meinst Du, folgendes ist irdisch möglich?
"Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen nicht des Lichtes eines Leuchters, noch des Sonnenscheines; denn Gott der Herr wird sie erleuchten."Keine Nacht mehr und keine Sonne mehr? - Irdisch gemeint?
Göttlich gemeint. ;)

Steht nicht in der Bibel, dass bei Gott kein Ding unmöglich ist? Also auch die Erschaffung einer neuen Erde als endzeitliche Wohnstatt Gottes unter den Menschen - ohne Sonne, Mond und Meere. So steht es klipp und klar in den letzten beiden Kapiteln der Johannes-Apokalypse.


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das ist meine Auslegung und die vieler anderer.
Halten wir fest: Du und viele andere deuten "Hiob" so, dass Gott ein "kleines Licht" ist - richtig? - Jetzt wäre interessant, ob unter diesen "vielen anderen" auch Theologen dabei sind, die sich Wissenschaftler nennen. - Kannst Du welche benennen?
Du hast meine Replik mal wieder nicht vollständig zitiert, sonst würdest Du diese Frage nicht stellen. Ich schrieb: "Die historisch-kritische Forschung äußert sich hingegen zu "Gott" aus wissenschaftlicher Sicht nicht. Das solltest Du langsam mal geschnallt haben."

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Also gibt es diesbezüglich KEINEN ergebnisoffenen Korridor
INNERHALB eines setzungs-mäßig vorgegebenen Korridors ist es sehr wohl ergebnisoffen.
Nö - man kann redlicherweise unmöglich von Ergebnisoffenheit sprechen, wenn das Ergebnis von vornherein per Setzung explizit und unumstößlich festgelegt ist.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die wissenschaftliche Exegese VERNEINT NICHT die Existenz Gottes, sondern lässt diese Frage offen, weil diese objektiv NICHT BEANTWORTBAR ist.
Formal richtig, de facto falsch. - Denn da die HKM Jesus und die Bibeltexte methodisch setzungs-gemäß nur so untersuchen kann, als sei Jesus nichts anderes als nur ein Wanderprediger, interpretiert sie diese Texte innerhalb eines spezifischen Korridors, innerhalb dessen sie zwar ergebnisoffen ist (wie die Kanonik auch), aber nicht universal ergebnisoffen ist.
Als wissenschaftliche Diziplin lässt die historisch-kritische Forschung die Frage nach göttlichen Eingriffen offen, weil diese objektiv nicht beantwortbar ist. Die objektive Nichtbeantwortbarkeit gilt selbstverständlich auch für die kanonische Exegese. Diese kocht auch nur mit Wasser.

Der Glaube oder Nichtglaube an Gott ist ausschließlich persönlich-subjektive Annahme eines jeden einzelnen Menschen.


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Reuevolle Umkehr zur Vergebung der Sünden! Das war die dringende Mahnung und Botschaft
Korrekt. - Denn die Nähe des göttlichen Reichs, personalisiert durch Jesus und seine Erlösung der Menschen, ist verbunden mit der Reinmachung des Menschen durch Vergebung durch Gott. - Ohne diese Reinmachung ist der Mensch nicht erlösungs-fähig, selbst wenn das Reich Gottes nah ist.
Deine eisegetische Vorstellung hat mit der überlieferten Reich-Gottes-Botschaft Jesu an das Volk nun wirklich NICHTS zu tun.

Jesus hat dem Volk nie verkündigt, durch seinen baldigen Sühnetod die Menschheit von ihren Sünden zu erlösen. Genauso wie Jo-
hannes der Täufer rief er seine Zeitgenossen eindringlich dazu auf, umzukehren und Buße zutun, um dem nahenden Zornesgericht
Gottes zu entgehen ("Die Gottesherrschaft ist nahe herbeigekommen"!).

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#675 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von closs » Mi 15. Feb 2017, 09:50

Münek hat geschrieben:Schön, dass Du das endlich kapiert hast.
Oje - das war nie das Problem. - Das Problem ist die exegetische Basis, auf der die Systematischen Theologien ihre Arbeit machen - und das sind sicherlich nicht die inhaltlichen Auslegungen DER HKM-ler, die Du als repräsentativ für die HKM darstellst.

Münek hat geschrieben:Und selbstverständlich ist die Johannesoffenbarung Bestandteil der neutestamentlichen Naherwartungs-Literatur ("Ich komme bald." etc.).
Die "Offenbarung" ist ganz sicher NICHT Bestandteil der neutestamentlichen Naherwartungs-Literatur.

Münek hat geschrieben:Steht nicht in der Bibel, dass bei Gott kein Ding unmöglich ist?
Aha - wenn es um eine gegen jede naturwissenschaftliche Regeln missachtende "Himmelreichs-Daseins-Welt" geht, geht das plötzlich. - Slalom.

Münek hat geschrieben:Du hast meine Replik mal wieder nicht vollständig zitiert, sonst würdest Du diese Frage nicht stellen.
Moment: Die Aussage war, dass Gott laut "Hiob" "ein kleines Licht" sei. - Deine Begründung dafür ist nicht davon abhängig, ob ich etwas komplett oder nur in Ausschnitten zitiere. - Also: Was ist Deine Begründung?

Münek hat geschrieben: man kann redlicherweise unmöglich von Ergebnisoffenheit sprechen, wenn das Ergebnis von vornherein per Setzung explizit und unumstößlich festgelegt ist.
Also ist auch die HKM nicht ergebnisoffen. - Was willst Du jetzt eigentlich sagen: "ergebnisoffen" oder "nicht ergebnisoffen".

Münek hat geschrieben:Als wissenschaftliche Diziplin lässt die historisch-kritische Forschung die Frage nach göttlichen Eingriffen offen, weil diese objektiv nicht beantwortbar ist.
Davon abgesehen, dass das nichts mit "wissenschaftlich" oder "unwissenschaftlich" zu tun hat, ist Deine Aussage für die HKM richtig. - Das heisst: Sie kann seine Aussagen nur so interpretieren, als sei Jesus keine göttliche Person - richtig? - Genau das sage ich mit dem Ausdruck "methodische Setzung". - Jetzt verstanden?

Münek hat geschrieben:Deine eisegetische Vorstellung hat mit der überlieferten Reich-Gottes-Botschaft Jesu an das Volk nun wirklich NICHTS zu tun.
Für Dich scheint wirklich jede geistige Vernetzung über ein konkretes Zitat hinaus "eisegetisch" zu sein. - Was glaubst Du eigentlich, was "Theologie" ist? - Zitate runterplappern?

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#676 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von Münek » Mi 15. Feb 2017, 20:09

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Schön, dass Du das endlich kapiert hast.
Oje - das war nie das Problem.
Doch doch - ich sah mich aus gegebenem Anlass des Öfteren dazu genötigt, Dir aufzuzeigen, dass die Auslegung biblischer Texte NICHT zum Aufgabenbereich der Dogmatik gehört.

Das Problem ist die exegetische Basis, auf der die Systematischen Theologien ihre Arbeit machen - und das sind sicherlich nicht die inhaltlichen Auslegungen DER HKM-ler, die Du als repräsentativ für die HKM darstellst.
Es gibt dieses Problem nicht. Dass Du da ein Problem hast, ist Dein Problem.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Und selbstverständlich ist die Johannesoffenbarung Bestandteil der neutestamentlichen Naherwartungs-Literatur ("Ich komme bald." etc.).
Die "Offenbarung" ist ganz sicher NICHT Bestandteil der neutestamentlichen Naherwartungs-Literatur.
Da irrst Du Dich. Die in der Apokalypse verwendeten Adverbien wie "ist nahe", "geschieht in Kürze", "komme bald" sprechen eine mehr als eindeutige Sprache in Richtung Naherwartung.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Steht nicht in der Bibel, dass bei Gott kein Ding unmöglich ist?
Aha - wenn es um eine gegen jede naturwissenschaftliche Regeln missachtende "Himmelreichs-Daseins-Welt" geht, geht das plötzlich. - Slalom.
Moment. Wenn ich aus der Bibel zitiere, heißt das nicht, dass ich mich mit der entsprechenden Aussage identifiziere. Du als Christ solltest aber doch froh sein, wenn ich auf biblische Aussagen zurückgreife. Dass Gott am Ende der Zeit vom Himmel auf die Neue Erde (ohne Sonne, Mond und Meere) umzieht, um sichtbar bei den Menschen zu wohnen, steht nun mal klipp und klar so in der Bibel - und zwar in den beiden letzten Kapiteln der Johannesoffenbarung.

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#677 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von Münek » Mi 15. Feb 2017, 21:29

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Du hast meine Replik mal wieder nicht vollständig zitiert, sonst würdest Du diese Frage nicht stellen.
Moment: Die Aussage war, dass Gott laut "Hiob" "ein kleines Licht" sei.
Nicht "laut Hiob", sondern nach MEINER PERSÖNLICHEN AUFFASSUNG stellt sich Jahwe in der Hiobslegende als verantwortungsloser, unempathischer Spätpubertierender, mithin als "kleines Licht" dar.

closs hat geschrieben:Deine Begründung dafür ist nicht davon abhängig, ob ich etwas komplett oder nur in Ausschnitten zitiere.
Ich sollte ja nichts begründen, sondern Dir theologische Wissenschaftler nennen, die Gott auf der Basis der Hiobsgeschichte ebenso wie ich als "kleines Licht" bezeichnen. Meine Antwort war, dass sich Wissenschaftler nicht mit "Gott" befassen. Punkt. Du hast dann nochmals nach den Wissenschaftlern nachgefragt, ohne meine Aussage, die die Antwort bereits enthielt, mitzuzitieren. Das habe ich beanstandet.

closs hat geschrieben:Also: Was ist Deine Begründung?
Wofür?

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: man kann redlicherweise unmöglich von Ergebnisoffenheit sprechen, wenn das Ergebnis von vornherein per Setzung explizit und unumstößlich festgelegt ist.
Also ist auch die HKM nicht ergebnisoffen.
Nee nee - ausschließlich die sog. "kanonische Exegese" legt ihr Ergebnis von vornherein per Setzung fest. Die historisch-kritische Exegese ist jederzeit bereit, ihre Ergebnisse in Frage zu stellen, wenn neue Fakten oder Erkenntnisse auftauchen, die zu einem Umdenken zwingen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Als wissenschaftliche Diziplin lässt die historisch-kritische Forschung die Frage nach göttlichen Eingriffen offen, weil diese objektiv nicht beantwortbar ist.
Davon abgesehen, dass das nichts mit "wissenschaftlich" oder "unwissenschaftlich" zu tun hat, ist Deine Aussage für die HKM richtig.
Na also - geht doch. Die Frage nach der Existenz Gottes lässt sich objektiv nicht beantworten. Das kann auch die Kirche nicht, das kann auch die Dogmatik nicht. Das kann niemand. Die Annahme der Existenz eines Gottes ist IMMER NUR subjektiver Glaube.

closs hat geschrieben:Das heisst: Sie kann seine Aussagen nur so interpretieren, als sei Jesus keine göttliche Person - richtig? - Genau das sage ich mit dem Ausdruck "methodische Setzung". - Jetzt verstanden?
Nö - was ist eine göttliche Person?

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Deine eisegetische Vorstellung hat mit der überlieferten Reich-Gottes-Botschaft Jesu an das Volk nun wirklich NICHTS zu tun.
Für Dich scheint wirklich jede geistige Vernetzung über ein konkretes Zitat hinaus "eisegetisch" zu sein.
Deine ganze "geistige Vernetzung" bringt nichts, wenn Du biblisch-historische Fakten immer dann ausklammerst, wenn sie nicht in Dein "geistiges Glaubenskonzept" passen. Deine eisegetische Schriftauslegung ist Selbsttäuschung par excellence. Schlimmer geht's nimmer.

Es hätte nahegelegen, auf meine (biblisch gestützten) Sachargumente einzugehen. Aber da bist Du stumm wie ein Fisch.

closs hat geschrieben:Was glaubst Du eigentlich, was "Theologie" ist?
Ganz gewiss keine einsame eisegetische Wunsch-Single-Party. ;)

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#678 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von closs » Mi 15. Feb 2017, 21:52

Münek hat geschrieben:Doch doch - ich sah mich aus gegebenem Anlass des Öfteren dazu genötigt, Dir aufzuzeigen, dass die Auslegung biblischer Texte NICHT zum Aufgabenbereich der Dogmatik gehört.
Darauf habe ich Dir geantwortet, dass sich die Dogmatik aber ausschließlich auf Bibelexegese bezieht und daraus ihre Schlussfolgerungen bezieht - nur dass es eben keine historisch-kritische Exegese ist. - Worauf Du meinst, nur historisch-kritische Exegese sei "redlich" :lol: , weshalb jegliche andere Exegese NICHT "redlich" ist - also auch die Dogmatik nicht "redlich" ist. - Und damit meinst Du offenbar, 2000 Jahre GEISTES-Wissenschaft aushebeln zu können. :D - Ist das nun tragisch oder komisch?

Münek hat geschrieben:Die in der Apokalypse verwendeten Adverbien wie "ist nahe", "geschieht in Kürze", "komme bald" sprechen eine mehr als eindeutige Sprache in Richtung Naherwartung.
Auch dazu gibt es meterweise Interpretationen. - Geh davon aus, dass die Apokalypse am Ende mehrerer Zeit-Phasen kommt, die sicherlich nicht im Jahres-Turnus wechseln.

Münek hat geschrieben:Dass Gott am Ende der Zeit vom Himmel auf die Neue Erde (ohne Sonne, Mond und Meere) umzieht, um sichtbar bei den Menschen zu wohnen, steht nun mal klipp und klar so in der Bibel
Dann übersetze es halt ins Geistige. - Dann kommst Du eventuell drauf, dass hier eine "Welt" umschrieben wird, in dem es kein naturalistisches Umfeld (Sonne, Mond und Meere) gibt und für den Menschen Gott erkennbar ist - das kann auch per Visio Beatifico sein.

Wir werden sicherlich nicht in der Lage sein, 2000 Jahre Apokalypse-Interpretation in allen Facetten aufzumischen. - Es sollte für den Moment reichen, dass unser anthrpozentrisches Bild der naturalistischen "Welt" nicht gemeint sein muss.

Münek hat geschrieben:Ich sollte ja nichts begründen, sondern Dir theologische Wissenschaftler nennen, die Gott auf der Basis der Hiobsgeschichte ebenso wie ich als "kleines Licht" bezeichnen. Meine Antwort war, dass sich Wissenschaftler nicht mit "Gott" befassen. Punkt.
"Wissenschaft" = wenn man peripher um die Substanz rumeiert - richtig?

Münek hat geschrieben:ausschließlich die sog. "kanonische Exegese" legt ihr Ergebnis von vornherein per Setzung fest.
Deine Aussage ist nach wie vor falsch - aber wahrscheinlich dogmatisch nötig, um die von Dir vertretene Ideologie aufrecht erhalten zu können. - Ich habe Dir mehrfach gezeigt, welche historische Möglichkeiten die HKM NICHT zum Ergebnis haben kann.

Münek hat geschrieben:Nö - was ist eine göttliche Person?
Beispielsweise dass Gott in Jesus unmittelbar wirkt. - Das wäre bei einem Nur-Wanderprediger nicht zu erwarten. - Und es macht einen grundlegenden Unterschied in der Exegese des NT.

Münek hat geschrieben:Es hätte nahegelegen, auf meine (biblisch gestützten) Sachargumente einzugehen.
Soll ich zum 351.Mal erklären, warum Deine Argumente nur unter atheistisch-präjudizierenden Gesichtspunkten richtig sein können?

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#679 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von Münek » Do 16. Feb 2017, 14:25

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Doch doch - ich sah mich aus gegebenem Anlass des Öfteren dazu genötigt, Dir aufzuzeigen, dass die Auslegung biblischer Texte NICHT zum Aufgabenbereich der Dogmatik gehört.
Darauf habe ich Dir geantwortet, dass sich die Dogmatik aber ausschließlich auf Bibelexegese bezieht und daraus ihre Schlussfolgerungen bezieht - nur dass es eben keine historisch-kritische Exegese ist
.
Sondern? Eine von Dir gewünschte "geistige Exegese" wird meines Wissens an den theologischen Fakultäten mangels Wissenschaftlichkeit nicht praktiziert.

closs hat geschrieben:Worauf Du meinst, nur historisch-kritische Exegese sei "redlich" :lol: , weshalb jegliche andere Exegese NICHT "redlich" ist - also auch die Dogmatik nicht "redlich" ist.
Wenn ich den Begriff "intellektuelle Redlichkeit" benutze, meine ich primär das gegen sich selbst unbedingt ehrliche Verhalten von Personen in bestimmten Situationen.

closs hat geschrieben: Und damit meinst Du offenbar, 2000 Jahre GEISTES-Wissenschaft aushebeln zu können. :D
Ich will gar nichts aushebeln - möglicherweise die moderne Philosophie, die schon lange nicht mehr die Magd der Theologie ist. Diese finsteren Zeiten sind vorbei.

closs hat geschrieben:st das nun tragisch oder komisch?
Was Du hier oft zum Besten gibst, finde ich eher komisch als tragisch.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die in der Apokalypse verwendeten Adverbien wie "ist nahe", "geschieht in Kürze", "komme bald" sprechen eine mehr als eindeutige Sprache in Richtung Naherwartung.
Auch dazu gibt es meterweise Interpretationen.
Du irrst Dich.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dass Gott am Ende der Zeit vom Himmel auf die Neue Erde (ohne Sonne, Mond und Meere) umzieht, um sichtbar bei den Menschen zu wohnen, steht nun mal klipp und klar so in der Bibel
Dann übersetze es halt ins Geistige. - Dann kommst Du eventuell drauf, dass hier eine "Welt" umschrieben wird, in dem es kein naturalistisches Umfeld (Sonne, Mond und Meere) gibt und für den Menschen Gott erkennbar ist - das kann auch per Visio Beatifico sein.
Ich gebe nur das wieder, was Jesus im Auftrag Gottes Johannes gesagt und gezeigt hat, was in Kürze geschehen soll.

closs hat geschrieben:Wir werden sicherlich nicht in der Lage sein, 2000 Jahre Apokalypse-Interpretation in allen Facetten aufzumischen. - Es sollte für den Moment reichen, dass unser anthrpozentrisches Bild der naturalistischen "Welt" nicht gemeint sein muss.
Es waren göttliche Zukunftsvisionen, die dem Seher von Patmos gezeigt wurden - keine anthropozentrischen Bilder.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ich sollte ja nichts begründen, sondern Dir theologische Wissenschaftler nennen, die Gott auf der Basis der Hiobsgeschichte ebenso wie ich als "kleines Licht" bezeichnen. Meine Antwort war, dass sich Wissenschaftler nicht mit "Gott" befassen. Punkt.
"Wissenschaft" = wenn man peripher um die Substanz rumeiert - richtig?
Du redest an unserem Thema vorbei.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:ausschließlich die sog. "kanonische Exegese" legt ihr Ergebnis von vornherein per Setzung fest.
Deine Aussage ist nach wie vor falsch - aber wahrscheinlich dogmatisch nötig, um die von Dir vertretene Ideologie aufrecht erhalten zu können. - Ich habe Dir mehrfach gezeigt, welche historische Möglichkeiten die HKM NICHT zum Ergebnis haben kann.
Mit göttlichen Eingriffen als "historischen Möglichkeiten" hat seriöse Geschichtswissenschaft selbstredend nichts am Hut.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Nö - was ist eine göttliche Person?
Beispielsweise dass Gott in Jesus unmittelbar wirkt. - Das wäre bei einem Nur-Wanderprediger nicht zu erwarten. - Und es macht einen grundlegenden Unterschied in der Exegese des NT.
Wahrscheinlich meinst Du, eine göttliche Person (was immer das sein mag) könne sich nicht irren. Wieso eigentlich nicht? Auf jeden Fall hat Jesus sich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit geirrt, sagt die wissenschaftliche Theologie.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es hätte nahegelegen, auf meine (biblisch gestützten) Sachargumente einzugehen.
Soll ich zum 351.Mal erklären, warum Deine Argumente nur unter atheistisch-präjudizierenden Gesichtspunkten richtig sein können?
Was bringt es Dir, wenn Du wichtige Aussagen Jesu einfach ignorierst und Dir was zusammenspinnst, was durch die Quellen nicht gedeckt ist? Jesus hat dem Volk NICHT die Botschaft verkündet, dass er demnächst für die Sünden der Menschheit im Auftrag Gottes den Sühnetod erleiden wird. Die Botschaft Jesu war eine völlig andere.

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#680 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von closs » Do 16. Feb 2017, 14:45

Münek hat geschrieben:Es waren göttliche Zukunftsvisionen, die dem Seher von Patmos gezeigt wurden - keine anthropozentrischen Bilder.
Visionen/Offenbarungen sind IMMER anthropozentrisch, weil sie so gemacht sind, dass der Mensch sie verstehen kann. - Somit sind sie immer Gleichnisse für das Göttliche, aber nicht das Göttliche selbst.

Münek hat geschrieben:Mit göttlichen Eingriffen als "historischen Möglichkeiten" hat seriöse Geschichtswissenschaft selbstredend nichts am Hut.
Es wäre also "unseriös", wenn Gott in die Historie eingreifen würde - richtig? - Nach dem Motto: "Der christliche Gott ist unseriös, weil er die Setzungen unserer Methodik verletzt. Du unwissenschaftlicher Gott, Du - das ist unredlich, was Du da machst". :lol: - Verstehst Du jetzt, warum man zwischen "historisch-kritisch" und "wie es wirklich war" unterscheiden muss?

Münek hat geschrieben:Auf jeden Fall hat Jesus sich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit geirrt, sagt die wissenschaftliche Theologie.
Nicht die "wissenschaftliche", sondern die "historisch-kritische" Theologie - zumindest zu einem großen Teil.

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