Novalis hat geschrieben:Die Wahrheit ist, dass ich ein riesengroßer Freund und Verbündeter der Wissenschaft bin.
Schade ist dann nur, dass dir nicht ganz klar ist, was der Kern dessen ist, womit du dich verbündest.
Wissenschaft ist nur eine Hälfte. Glauben ist die andere. (Novalis).
Die Hälfte wovon? Deiner Lebenseinstellung, deiner Philosophie? Mag sein. Und erneut: Wissenschaft und Glaube schließen sich nicht aus. Aber darum geht es auch nicht.
Das große Problem unsrer Zeit scheint zu sein, dass die Menschen verlernt haben in Begriffen der Einheit zu denken. Schon in der Romantik wurde das thematisiert: als die innere Zerrissenheit des modernen Menschen.
Wenn das das große Problem unserer Zeit ist, dan müssen die Zeiten sehr rosig sein. Das Problem unserer Zeit ist doch, dass nach der Bewältigung der Ideologien des 20. Jahrhunderts jetzt eine Rückbesinnung auf religiöse Ideologien beginnt. Das Wasser schwappt zurück. Und damit kommt eine Welle ideologisch-religiöser Gewalt auf uns zu, deren Anfang wir gerade erleben dürfen.
naja, da du alles begreifst, muss es boshaft sein - Polemik eben.
Einbildung ist auch eine Bildung.
Du reißt ganz bewusst eine Aussage aus ihrem Zusammenhang, entfernst den Nebensatz und stellst wiederum bewusst einen Zusammenhang her, der nicht in der Aussage enthalten war. Das ist boshafte Rhetorik, nichts anderes. Und du kannst nicht mal zurückrudern. Das ist dann eben erbärmlich. Und jetzt tust du so, als würdeich dich grundlos der Polemik beschuldigen. Da sind wir dann wieder bei der Selbstgerechtigkeit.
Wir dürfen unterschiedliche Sichtweisen und Weltanschauungen vertreten, ich halte nichts von Gleichschaltung, aber ich wäre froh, wenn wir den gemeinsamen Nenner finden würden.
Man könnte jetzt fast glauben, dass du hinter dieser Aussage stehst. Ich würde diesen Satz jedenfalls jederzeit unterschreiben. Daher respektiere ich auch deinen Glauben, solange du als Soldat, als den du dich bezeichnest, mir nicht die Mündung deiner Waffe vorhältst oder gar abdrückst. Nur müsstest du dann auch Respekt gegenüber anderen Weltanschauungen aufbringen - eben nicht nur religiösen von sonstwoher, sondern auch vor rationalen, säkularen und atheistischen Anschauungen.
Wie die Einsicht, dass naturwissenschaftliche Theorien und Schöpfungsglaube gewinnbrigend kombiniert werden können.
Wie sollte das gehen falls(!) die Schöpfung nicht so abliefm wie du glaubst? Nimm mal an (falls du sowas kannst), dass "Gott" wirklich den Zufal für sich spielen lässt und nur den Startschuss gegeben hat. Nimm an, Gtt hätte de Evolution vorausgesehen und die Natur machen lassen. Dann wäre nicht alles einzeln geschöpft worden und Evolution gäbe es. Für die Evolution sprechen viele Beobachtungen, die Technik des Züchtens, Experimente, die Genetik usw. Für das einzelne Schöpfen innerhalb weniger Tage spricht nur ein alter Text (er spricht "davon", mehr auch nicht), der zudem ohnehin sehr bildhaft ist und gerne Gleichnisse verwendet.
Wie soll man hier kombinieren, wenn die Evolution als Irrtum benannt wird, die Kritiker aber keine echten Argumente haben? Und wenn etwas kommt, dann nur ein rhetorischer Trick: "Du kannst mir das Gegenteil nicht beweisen, ätsch bätsch!" Oder: "Beweise mir deine Theorie", womit wir wider da sind, wo wir anfingen - da hat jemand nicht begriffen, was eine Theorie ist und was ein Beweis ist. So simpel kann man sich outen, Naturwissenschaftlichkeit nicht wirklich zu begreifen. Und trotzdem kannst du dich als Freund der Naturwissenschaften bezeichnen. Auch das widerspricht sich nicht.