Andreas hat geschrieben:Ich liebe das AT. Ich liebe Kinder und Erwachsene, so wie ich mich als Kind liebe, das ich mal war und mich als Erwachsener auch.Novalis hat geschrieben:Dennoch wertschätze ich die ganze Bibel und dazu gehört auch das Alte Testament.
Mach ich nicht im geringsten.Novalis hat geschrieben:Marcion wies das gesamte Alte Testament zurück.
Ganz deiner Meinung. Wenn es mich als Kind nicht gegeben hätte, wäre ich als Erwachsener auch nicht da. Das Leben ist schön. Die Bibel ist schön. Jubilate!Novalis hat geschrieben:ohne AT gibt es auch kein Neues Testament - und niemand würde verstehen, was das Neue Testament sagt, wenn es nicht den Kontrast zum AT geben würde. Das ist der Grund, weshalb sich Marcion irrte.
Wenn die Sammlung von Büchern und Briefen, welche wir die Bibel nennen, etwas in uns bewirken soll, dann eigene Erfahrungen. Das ist etwas, was mich wurmt, wenn Menschen meinen, sie hätten von vornherein auf alles eine Erklärung oder die einzig wahre, vollkommene Theologie, denn das ist einfach nicht wahr. Als Christ habe ich nicht für alles eine Erklärung, ich bin sehr weit davon entfernt, aber ich bezeuge eine Erfahrung. Zusammen mit den zahllosen Menschen, welche die Texte zusammengetragen haben.
Selbst die beste theologische Erklärung, kann niemals ein Ersatz für die eigene Erfahrung sein. Diese Erfahrung ist auch nicht statisch, sondern in Entwicklung, so wie der Fluss des Lebens. Die Bibel will uns dabei helfen, durchzubrechen in einen Glauben, in dem wir mit dem in Berührung kommen, was uns wirklich trägt; und zwar immer und unter allen Umständen.
Darum hat es seine Richtigkeit, dass auch die unschönen, sogar hässlichen und abstoßenden Seiten des Menschseins klar benannt werden, denn die gibt es nun mal. Genauer gesagt: das Kreuz ist (in dieser Welt) unausweichlich. Wir alle tragen es auf die ein oder andere Weise. Der Bibeltext spiegelt die Beschaffenheit des menschlichen Lebens und Bewusstseins auf eine erstaunlich klare Weise wider und ist dabei manchmal schonungslos ehrlich. Das Ganze gipfelt dann in dem Bild des auferstandenen Christus. Es scheint so zu sein, dass wir den Weg durch die ganze Bibel brauchen, um die Botschaft des Auferstandenen richtig zu verstehen. Im AT werden Charakterzüge wie Rache, Strafe und Kleinkarierteit auf Gott projiziert, weil sie im Menschen selbst sind. Das wird uns enthüllt. Nicht Gott ist so, sondern der Mensch.