seeadler hat geschrieben:Agent Scullie hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
zumal wir ja dann das Problem bekommen, dass bei wesentlich höheren Geschwindigkeiten, wie sie ja auch schon bei den Elektronen auftreten, die relativistischen Effekte nicht mehr zu negieren sind.
Die relativistischen Effekte haben lediglich zur Folge, dass die kinetische Energie bei gleicher Geschwindigkeit größer ist als sie es nach der nichtrelativistischen Formel E_kin = 1/2 mv² wäre. Sie ändern nichts daran, dass die kinetische Energie die kinetische Energie ist.
Mir ist es klar, dass IHR es trotzdem so nennt, also jede relativistische Energie für euch im Grund eine kinetische Energie ist. Mir persönlich leuchtet ein, wenn, wie Zeus damals erklärte, aus der "negativen" potenziellen Energie eine "positive" kinetische Energie ist, wenn ich also die newtonsche Ebene anwende, so wird aus m * g * h letztlich 1/2 m v².
Nein, überhaupt nicht. Um zu dem Ergebnis zu gelangen, dass in der nichtrelativistischen Newtonschen Theorie auf einer Ellipsenbahn abwechselnd kinetische und potentielle Energie ineinander umgewandelt werden, musst du schon noch berücksichtigen, dass die gravitative potentielle Energie in der Newtonschen Theorie E_pot - G M m / r ist, nicht m g h. Die Formel E_pot = m g h ist eine Näherung, die nur in Situationen anwendbar ist, in denen sich r nur geringfügig ändert. Wenn du z.B. auf der Erdoberfläche einen Körper um einen Meter anhebst, dann kannst du mit E_pot = m g h rechnen (mit h = 1 m), weil 1 m klein ist gegenüber dem Erdradius.
Also wird 1/2 m v² nicht aus m g h, sondern aus G M m / r.
Um nochmal das Prinzip klarzumachen wie man aus der Formel E_pot = - G M m / r die Näherung E_pot = m g h macht: die potentielle Energie
E_pot = - G M m / r
lässt sich umschreiben zu
E_pot = - G M m / R + G M m / R - G M m / r
wobei R z.B. der Erdradius ist. Jetzt verschiebt man den Energienullpunkt der potentiellen Energie, so dass die potentielle Energie nicht mehr bei r = unendlich null wird, sondern bei r = R. Für die potentielle Energie mit verschobenem Energienullpunkt gilt dann
E_pot = G M m / R - G M m / r
Ist jetzt die Höhe h = r - R viel kleiner als R, so kann man eine Taylor-Entwicklung bis zur ersten Ordnung in h machen:
E_pot(h) = E_pot(h = 0) + h G M m / R²
woraus mit g = G M / R² unter Berücksichtung von E_pot (h = 0) = 0 die Formel
E_pot(h) = m g h
wird.
seeadler hat geschrieben:Nach wie vor versuche ich zu verstehen, wodurch diese zusätzliche Energie geschaffen wird, woher sie kommt, wenn sich doch m*g*h nach nichtrelativistischen Kriterien berechnen lässt.
Erstens lässt sie sich nicht nach E_pot = m g h auf nichtrelativistische Weise berechnen, sondern nach E_pot = - G M m / r.
Zweitens gibt es zwar sowohl bei nichtrelativistischer als auch bei relativistischer Betrachtungsweise eine kinetische Energie, aber nur bei relativistischer Betrachtungsweise lässt sie sich mit einer dynamischen Masse in Verbindung bringen. Und auch nur bei relativistischer Betrachtungsweise ist sie eine "zusätzliche" Energie, die zusätzlich zur Ruhenergie E0 = m c² vorhanden ist. Bei nichtrelativistischer Betrachtungsweise gibt es keine Ruhenergie, die kinetische Energie ist da also nicht "zusätzlich" zu einer Ruhenergie vorhanden.
seeadler hat geschrieben:Daher kam ich zunächst auf die Idee, dass wir es schon hier nicht wirklich mit einen "Ebenen Raum" zu tun haben, sondern diese aufgrund der gegebenen Kraft bereits gekrümmt ist, und somit es dann auch keine Strecke des Werte R gibt, die für m * g * R herhalten kann
Die Idee kannst du gleich wieder vergessen, denn selbstverständlich kann man auch in einem gekrümmten Raum eine Größe R definieren, die dann vielleicht nicht unbedingt für den Radius im Sinne eines Abstandes von einem Mittelpunkt steht, aber z.B. den reduzierten Umfang eines Kreises, also den Umfang geteilt durch 2Ï€, bedeuten kann. Und diese Größe kann man dann natürlich in die Formel
E_pot = - G M m / R
einsetzen. Und man kann daraus auch eine Größe h konstruieren und in die Näherungsformel E_pot = m g h einsetzen.
Wobei anzumerken ist, dass das in der ART so nicht gemacht wird, dort gibt es keine gravitative potentielle Energie.
seeadler hat geschrieben:Mit anderen Worten, die dann zutage tretende kinetische Energie rührt aus der real längeren Strecke, die wir aber nicht wahrnehmen, weil wir ja die Raumkrümmung selbst nicht wirklich wahrnehmen können.
Auch diese Überlegung ist völlig abwegig: selbstverständlich können wir feststellen, dass in einem gekrümmten Raum das Verhältnis zwischen Kreisumfang und Kreisradius (= Abstand zwischen Mittelpunkt und Umfang) nicht gleih 2Ï€ ist.
seeadler hat geschrieben:Auch hier erinnere ich wieder an meine Formel c² = (c - vb)² + vE².
Hinter dieser Formel steckt einfach nur die Vorstellung, dass einen Lichtstrahl betrachtest, der sich in einem euklidischen, also ungekrümmten Raum in einem bestimmten Winkel zur x-Achse ausbreitet. c ist dabei die Ausbreitungsgeschwindigkeit in Ausbreitungsrichtung, (c - vb) die Ausbreitungsgeschwindigkeit in x-Richtung und vE die Ausbreitungsgeschwindigkeit in y-Richtung. Und da die Ausbreitungsgeschwindigkeit in Ausbreitungsrichtung immer die gleiche ist, sind die beiden Ausbreitungsgeschwindigkeiten in x-Richtung (d.h. c - vb) und y-Richtung (vE) kleiner als c.
Das ist das was deine Formel aussagt. Alles, was du in deine Formel sonst noch hinzuinterpretieren versuchst, ist nur Gelaber.
seeadler hat geschrieben:Graphisch ergibt sich dafür ein entsprechendes räumlich gebogenes Dreieck.
Nein, gar nicht. Du gehst von einem Dreieck mit geraden Seiten in einem ungekrümmten Raum aus.
seeadler hat geschrieben:Die vertikale Strecke c wird um den Wert vb relativ gekürzt
Nein, wir sie gar nicht, weil c überhaupt nicht die vertikale Strecke ist. c - vb ist die vertikale Strecke und vE die horizontale. c ist die Strecke, die im Winkel α zur vertikalen Strecke verläuft, wobei sin(α) = vE / (c - vb).