seeadler hat geschrieben:Jesus tat das einzig Richtige: Er ging zum Tempel und wartete dort, bis Er abgeholt wurde. *mal wörtlich lese und nicht das halbe Universum in diese Begebenheit hineininterpretiere*
ich habe verstanden, Magdalena, dann macht mal schön auf dieser Ebene weiter - da halte ich mich raus. Denn wnen du wirklich meinst, es hätte nur jene oberflächliche Bedeutung, dann kann ich mir die Erklärungsversuche sparen...
?
Eigentlich dachte ich, wir diskutieren hier

.
Du hast dir eine Meinung gebildet, ich auch. -- Da ich seit mehr als 30 Jahren daran gewöhnt bin, mit Kindern und Teenies zu sprechen, muß ich irL meine hochfliegenden Gedanken immer wieder auf ein alltagstaugliches, umgangssprachliches Niveau transformieren, weil ich sonst nicht verstanden werde.
Die Bibel präsentiert sich uns in (mindestens) zwei Ebenen:
Es gibt eine offenbarte und eine verborgene Thora.
Was vom kleinen Mann- dem theologischen Laien- verstanden (und wörtlich genommen wird) ist nicht "falsch",
denn er realisiert, teilweise instinktiv, was gemeint ist und kann damit arbeiten; er kann die vermittelten Inhalte (Weisungen, Gebote) in seinem Leben
umsetzen. Und darauf kommt es an.
Wohl deshalb verwendete Jesus so oft Gleichnisse, wenn Er einen Sachverhalt veranschaulichen wollte. Er griff auf Erlebnisse und Situationen zurück, die seinen Zuhörern bekannt waren, bevorzugt auf den Personenkreis
1. Kor. 1,27 zugeschnitten.
Das Gleichnis vom Unkraut im Weizen... super

. Der "Weizen" nimmt die Worte persönlich und überprüft seinen Glauben und sein Leben, und die Gelehrten richten ihre Energie darauf, die Beschaffenheit des Bodens zu ergründen, die Wetter- und Lichtverhältnisse zu erforschen, die Qualität des Saatguts; die Arbeitsmoral der Angestellten, und nicht zuletzt analysieren sie natürlich auch die politischen Verhältnisse... denn der "Feind" muß ja schließlich identifiziert und daran gehindert werden, seine kriminelle Energie weiterhin auszuleben, nicht wahr?
Irgendwann haben sie ihre Untersuchungen vielleicht abgeschlossen und liefern eine saubere akademische Arbeit von 800 Seiten Umfang ab.
Pro Band.
Aber der kleine Mann macht es
auch "richtig", mit seinem bißchen theologischen Wissen, weil er den "Acker" und das Drumherum aus eigener Erfahrung kennt.
Ich versuche also gelegentlich, in manchen Threads zu mehr "Erdnähe" zu leiten und die Diskussion zu "entkomplizieren", damit sich die Unterhaltung nicht auf einem Niveau festfährt, bei dem nur ein immer kleiner werdender Teil der User mithalten kann.
Also bitte.... nicht persönlich nehmen, o.k.?
seeadler hat geschrieben:warum wohl steht beispielsweise jener typische satz in deinem Lukaszitat :
Und es begab sich nach drei Tagen
, kommt dir dies nicht irgend woher bekannt vor....
Das steht bei Lukas oft drin.
Doch, das kommt mir bekannt vor. Wie ich deine Antwort lese, kommt mir die Erinnerung an: "...Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde". In vier Monaten und 7 Tagen wird das dann wieder flächendeckend in den christlichen Kirchen verlesen...
seeadler hat geschrieben:und wenn dann jene Aussage die folgt ebenso gewöhnlich sein soll:
Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich über seinen Verstand und seine Antworten.
nun ja, dann eben nicht....
Hm, also, ich lese das etwas anders als du.
Zunächst schaue ich in anderen Übersetzungen, der Elberfelder und der HFA:
Lk. 2, 46-47 (Elberfelder): Und es geschah, dass sie ihn nach drei Tagen im Tempel fanden, wie er inmitten der Lehrer saß und ihnen zuhörte und sie befragte. 47 Alle aber, die ihn hörten, gerieten außer sich über sein Verständnis und seine Antworten.
Lk. 2, 46-47HFA): Endlich, nach drei Tagen, entdeckten sie Jesus im Tempel. Er saß bei den Schriftgelehrten, hörte ihnen aufmerksam zu und stellte Fragen.
47 Alle wunderten sich über sein Verständnis und seine Antworten.
Die Verwunderung der Zuhörer bezieht sich, so, wie ich das verstehe, auf die Schriftkenntnis, das Verständnis und die Weisheit des 12-Jährigen Jesus.
Seine Worte: "Was ist der Grund dafür, dass ihr mich gesucht habt? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?" (V.49) beziehen sich meiner Meinung nach auf die Begriffsstutzigkeit der Eltern, die ihn sage und schreibe DREI Tage lang in Jerusalem suchten, bevor sie auf den Gedanken kamen, den
Sohn des Höchsten im
Tempel zu suchen.
Jesus sagte praktisch: "Warum habt ihr denn nicht
gleich im Tempel nachgeschaut? Ihr hättet euch doch denken können, dass ich hier bin". Schließlich waren die Eltern über die Identität Jesu seit
Lk 1, 30-33 informiert gewesen.

Ein interessantes Thema... und deine Gedanken finde ich auch interessant. Ich habe nur leider oft nicht die Zeit, alles zu beantworten, was eigentlich erforderlich wäre. Weil ich relativ lange brauche, um Posts gründlich zu lesen und meine Beiträge zu schreiben.
Was mich an 4religion derzeit anzieht und fasziniert ist diese "neu zusammengewürfelte" Gesprächsrunde, die sich aus Usern mit unterschiedlichem konfessionellem Hintergrund... aus Christen und Nichtchristen, die teilweise aus verschiedenen renommierten Foren kommen, zusammensetzt. Da sind so viele gute Gedanken, neue Impulse.
LG