Diese Behauptung ist aber falsch. Ein schwarzes Loch ist aus jeder Perspektive heraus ein schwarzes Loch. Dass die Kreisbahngeschwindigkeit bereits bei r = 1.5 rs die Lichtgeschwindigkeit erreicht, ändert daran rein gar nichts.seeadler hat geschrieben:Agent Scullie hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
und 2. was soll denn deiner /eurer Meinung nach in das SL eindringen, wenn beim Überschreiten des Rs eigentlich längst die Lichtgeschwindigkeit überschritten sein muss
Die Lichtgeschwindigkeit muss ja gar nicht überschritten sein. Nur ein hypothetischer auf einer Kreisbahn bewegter Körper müsste zwischen r = rs und r = 1.5 rs eine Geschwindigkeit höher als c haben. Ein radial einstürzender Körper braucht dagegen keine so hohe Geschwindigkeit, um in das schwarze Loch stürzen zu können.
Wenn du über der Erdoberfläche einen Stein fallen lässt, hat der ja auch nicht gleich eine Geschwindigkeit von 7.9 km/s, sondern fällt vorerst mit einer viel niedrigeren Geschwindigkeit.
Schön, dass du dies ansprichst, denn dies ist mit ein Grund warum ich ja auch behaupte, ein SL sei nicht aus jeder Perspektive heraus ein SL
Nein, werde ich nicht. Der Wert für rs ist immer gleich, egal ob aus der Nähe oder aus der Ferne ermittelt. Auch das ändert sich nicht dadurch, dass die Kreisbahngeschwindigkeit bereits bei r = 1.5 rs die Lichtgeschwindigkeit erreicht.seeadler hat geschrieben:respektive wirst du, wenn du dich in der "Nähe" eines SL befindest einen ganz anderen Wert für den Rs ermitteln, als von einer sehr weiten Position aus.
Sofern man annimmt, dass sie im Unendlichen mit der Geschwindigkeit v = 0 startete und außerdem auf ihrem Weg zur Erde durch keinen sonstigen Einfluss abgelenkt wurde.seeadler hat geschrieben:Wenn eine Masse aus dem Unendlichen kommend auf die Erde zusteuert, so wird diese allein aufgrund der Gravitation der Erde in Erdradius eine Geschwindigkeit gleich der Fluchtgeschwindigkeit vf = 11,2 km/s erreichen.
Das ist so nicht korrekt. Hier muss man berücksichtigen, dass in der ART (außer im SRT-Grenzfall) die Geschwindigkeit eine sehr beliebige Größe ist, weil sie vom gewählten Koordinatensystem abhängt, und die Wahl des Koordinatensystems sehr beliebig ist. In Schwarzschildkoordinaten z.B. kommt für einen auf ein schwarzes Loch zu stürzenden Körper heraus, dass er zunächst immer schneller wird, seine Fallgeschwindigkeit dann aber wieder abnimmt, weil die gravitative Zeitdilatation immer stärker wird. Nahe am Ereignishorizont wird seine Fallgeschwindigkeit sehr klein und geht für r -> rs gegen 0.seeadler hat geschrieben:Desgleichen auch bei einer Masse, die aus dem unendlichen Universum kommend in ein SL fällt, auch sie wird in Höhe des Sr (je nach absoluter Stärke des Gravitationsfeldes) den Wert c erreichen, also gleich dem Wert der Fluchtgeschwindigkeit im Sr.
Ganz anders in Eddington-Finkelstein-Koordinaten oder frei fallenden Koordinaten. In frei fallenden Koordinaten kommt tatsächlich heraus, dass ein Körper, der im Unendlichen mit v = 0 startet und dann ohne sonstigen äußeren Einfluss auf das schwarze Loch zu stürzt, am Ereignishorizont die Lichtgeschwindigkeit erreicht. Siehe auch
http://casa.colorado.edu/~ajsh/schwp.html#freefall
Da müsstest du mir erst einmal erklären, welche besondere Bedeutung das denn sein soll, dass das hier:seeadler hat geschrieben:Vielleicht könntest du ja unserem lieben Pluto davon überzeugen, welche besondere Bedeutung jene 11,2 km/s auf der Erdoberfläche hat
für diese Bedeutung von Bedeutung sein soll.seeadler hat geschrieben:und warum ich ihm vorgerechnet habe, würde eine Teilmasse der Erde mit jener Geschwindigkeit also 11,2 km/s die Erde verlassen, so würde er zwar in Bezug zur Erde die Unendlichkeit erreichen, aber aufgrund der überlagerten Kraft der Sonne reicht die Geschwindigkeit "lediglich" aus, bis zur Uranusbahn zu kommen, weshalb ich ja auch annehme, dass der Komet Tempel Tuttle ein ehemaliger Körper der Erde war und eventuell bei der Entstehung unseres Mondes von der Erde herausgeschleudert wurde.
Hier haben wir wieder ein sehr häufig auftretendes Problem bei dir: du lässt die wichtigsten Aspekte deiner Gedanken unerwähnt, vermutlich weil du denkst, die hätte gefälligst jedem augenblicklich klar zu sein und bedürften daher keiner Erwähnung. Sind sind aber nicht jedem klar, zumindest mir nicht. Du verlangst also von mir, dass ich versuche zu erraten, wovon du hier redest. Ganz, dann will ich mal versuchen zu raten:seeadler hat geschrieben:Die Basis für die einfache Berechnung des Abstandes ist ro / 1- (v/vf)² = r2.
Du betrachtest einen Körper, der im Abstand r0 mit der Geschwindigkeit v = 0 startet. Der fällt auf einen Himmelskörper mit dem Radius r2 zu, und erreicht, wenn er dessen Oberfläche erreicht, die Geschwindigkeit v. Für die soll die Beziehung
r0 / [1- (v/vf)²] = r2
gelten. Probieren wir mal zu untersuchen, ob ich deine Überlegung da richtig erraten haben könnte. Wir betrachten dazu den umgekehrten Fall, dass der Körper an der Oberfläche des Himmeskörper mit der Geschwindigkeit v startet, und versuchen die Entfernung zu ermitteln, bei der der Körper durch die Gravitation des Himmelskörpers auf die Geschwindigkeit v = 0 abgebremst worden ist. Dazu nehmen wir die Newtonschen Formeln:
E_kin = 1/2 mv²
E_pot = - G M m / r
E_kin + E_pot = const.
vf = 2 G M / r2
Wenn der Körper bei r = r2 startet, ist seine potentielle Energie E_pot = - G M m / r2 = - 1/2 m vf², und seine kinetische Energie E_kin = 1/2 mv². Wenn er sich vom Himmelskörper entfernt, wird E_pot größer und E_kin kleiner. Jetzt wollen wir die Entfernung r0 bestimmen, wo die kinetische Energie 0 wird, so dass die Gesamtenergie durch die potentielle Energie gegeben ist:
E_pot(r0) = E_pot(r2) + E_kin = - G M m / r2 + 1/2 mv²
<=> - G M m / r0 = - G M m / r2 + 1/2 mv² | Division durch (G M m / r2) auf beiden Seiten
<=> - (G M m / r0) / (G M m / r2) = - 1 + 1/2 mv² / (G M m / r2) | (G M m / r2) auf der rechten Seite durch 1/2 m vf² ersetzen
<=> - r2/r0 = -1 + (1/2 mv²) / (1/2 m vf²)
<=> - r2/r0 = -1 + v²/vf² | Vorzeichen umdrehen
<=> r2/r0 = 1 - v²/vf² | Multiplikation mit r0 auf beiden Seiten
<=> r2 = (1 - v²/vf²) r0 | Division durch (1 - v²/vf²) auf beiden Seiten
<=> r2 / (1 - v²/vf²) = r0
Stimmt fast mit deiner Formel überein, nur r2 und r0 sind umgedreht. Also vermute ich, dass r0 der Radius des Himmelskörpers ist und r2 > r0 die Start-Entfernung des Probekörpers.
Allerdings stimmt das Ergebnis dann erstmal nur in der Newtonschen Theorie, da du ja die Newtonschen Formeln benutzt hast. In der ART gilt das so nicht, jedenfalls nicht in Schwarzschildkoordinaten (außer halt im Newtonschen Grenzfall). In frei fallenden Koordinaten könnte es schon eher gelten, dass müsste man mal nachrechnen.
Wenn man nach Newton rechnet.seeadler hat geschrieben:Dies gilt umgekehrt logischer Weise auch für die entsprechende Fallgeschwindigkeit vf * √( 1-(r0/r2)).
Genauer: theoretisch nach Newton. Was das Ergebnis gänzlich unbrauchbar macht, da man für ein schwarzes Loch definitiv die ART braucht und Newton nicht ausreicht.seeadler hat geschrieben:Setze ich für vf = c an, so lässt sich folglich auch die entsprechenden Werte für den Schwarzschildradius ermitteln.... theoretisch.
Es gibt keine Formel 1 / √ 1-( r/rs), höchstens einen Faktor 1 / √ 1-( r/rs). Der kommt aber aus der ART und geht daher in deine Newtonschen Formeln nicht ein. Was deine Rechnung ja auch völlig unbrauchbar macht.seeadler hat geschrieben:Was mir dabei nun zu denken gibt, in wieweit fließt hier aber dann auch jene Formel 1 / √ 1-( r/rs) mit ein
Schon irgendwie witzig, dass du so oft anderen vorwirfst, relativistische Effekte nicht zu berücksichtigen, andererseits aber selber ständig nichtrelativistisch rechnest.