Münek hat geschrieben: Gläubige besitzen ganz gewiss nicht mehr Sinne als Nichtglaubende, d.h. sie besitzen KEINEN übersinnlichen Zugang zu einer in einer imaginären Transzendenz wesenden Gottheit.
Das kommt darauf an, wie man "Sinn" definiert - in Bedeutung der 5 üblichen Sinne sicherlich nicht. - Andererseits kenne ich Menschen, die bspw. Musik-Werke sofort erkennen - und zwar unisono in der ganzen Welt. - Es gibt "Drähte", die über die 5 Sinne hinausgehen.
Münek hat geschrieben:Nur wenn es sie NACHGEWIESENERMASSEN gäbe.
Der übliche Denkfehler des kritisch-rationalen Weltanschaulers, die Realität von methodischen Wahrnehmungs-Techniken abhängig macht. - Mit anderen Worten: Grottenfalsch.
Münek hat geschrieben:Trotz mehrfacher Nachfragen konntest Du mir nicht eine offizielle Stimme aus dem kirchlichen Lager benennen, die explizit eine Gegenposition gegen den wissenschaftlichen Konsens in der jesuanischen Irrtumsfrage bezieht.
Doch - neben Ratzinger und Berger wurden mehrere Kandidaten genannt und zitiert, die jedoch mit unterschiedlichen Begründungen nicht zugelassen wurden.
Glaub's mir einfach: Die überwältigende Mehrheit bspw. der Katholiken betrachtet die Naherwartung Jesu als methodisches Ergebnis der HKM, welchselbige zwar als Sachinformationen-Geberin gewollt, aber als geistig die Bibel auslegende Akteurin nicht sehr ernst genommen wird.
Münek hat geschrieben:Nach meiner Erinnerung hat Dir Thaddäus so gut wie nie zugestimmt.
Stimmt - deshalb hat sie ihre eigenen Zitate in diesem Fall auch nicht gesamt-kanonisch angewendet.
Münek hat geschrieben: Sie war als Kennerin der Materie gegenüber Deinen persönlichen Laien-Thesen sehr kritisch eingestellt
Thaddäus habe ich wirklich sehr geschätzt, weil sie hoch-intelligent ist und sogar geistig sehr begabt. - Aber sie hat diese geistige Begabung innerhalb ihrer Wissenschaft nie zugelassen - innerhalb ihres abgesteckten Feldes erschien sie mir durchaus ebenfalls als Kennerin. - Aber das reicht nicht, wenn man Theologie und das, was dahinter steckt, erfassen will.
Münek hat geschrieben:Die historisch-kritische Exegese operiert immer mit Wahrscheinlichkeiten, nie mit Tatsachen. Das ist Dir hier im Forum nun wirklich oft genug verklickert worden.
Das sind Feigenblatt-Argumente. - Natürlich hast Du formal recht, aber eben nicht de facto. - De facto scheint es gelegentlich zum schlechten Ton der HKM-Verfechter zu gehören, es als aufgeklärten Triumph zu verstehen, NICHT über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.
Das führt dann dazu, dass man nur eigene Wahrscheinlichkeiten überhaupt in die engere Wahl nimmt - und übrigens: Die Aussage "Jesus hatte eine Naherwartung" ist eine Tatsachen-Aussage - würden man sagen "Aus historisch-kritischer Perspektive <= wir kennen auch andere> hatte Jesus mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Naherwartung", wäre es gut. - Formales die Hände-in-Unschuld-Waschen ("Wir lassen zwar nichts anderes zu - aber selbstverständlich sprechen wir nur in Wahrscheinlichkeiten") ist unredlich.
Münek hat geschrieben:Du solltest Dich schon bemühen, die Begriffe "historisch" und "historisch-kritisch" sauber zu trennen, d.h. im jeweiligen Zusammenhang korrekt anzuwenden.
Bisher bin ich gegen größten Widerstand so ziemlich der einzige, der das tut. - Aber ich nehme Dich gerne beim Wort.
Münek hat geschrieben:Und die wissenschaftliche Nichtberücksichtigung dieser "realen Möglichkeiten" soll ein "Setzung" sein?
Wenn man Theologie nur dann betreiben kann, wenn man Gott NICHT beachtet, ist das schon eine bemerkenswerte Setzung.
Münek hat geschrieben:Der Glaube an personale transzendente allmächtige Wesenheiten hat mit Wissenschaft soviel zu tun, wie die Kuh mit Sonntag.
Nicht "Glaube" an Gott, sondern Einbezug Gottes in seine Arbeit ist der Punkt. - Deiner Antwort ist zu entnehmen, dass Deiner Auffassung nach die Bibel nur peripher wissenschaftlich zu bearbeiten ist - stehe wenigstens dazu.