Andreas hat geschrieben: was erwartet er von einem Buch das über 2000 Jahre alt ist - eine Doppelblindstudie mit Peer-Review? Das ist einfach nur gehässig - ein Armutszeugnis.
Naja, wäre es Gottes Wort, hätte es das bestmögliche Peer-Review-System erfolgreich durchöaufen, nämlich das von Gott selbst.
Nehmen wir an, es gibt einen Gott (ja, nur einen, der Einfachheit halber). O.k., soweit, so gut. Und nehmen wir an, wir erhoffen und durch ihn ein Leben nach dem Tod. Aus welchem Grund sollte dieser Gott gerade die Bibel als sein Sprachrohr verwendet haben, und nicht beispielsweise das Buch Mormon?
Die Antwort lautet vermutlich, weil das Buch Mormon völlig abstrus ist. Nun, die Bibel ist auch abstrus. Man erkennt eben, dass sie von diversen Menschen geschrieben wurde, die zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedlichen Rahmenbedinungen gelebt haben. Man liest von Krieg und Töten im Namen eines Gottes. Und man liest, dass derselbe Gott das Gegenteil verlangt. Man findet sachliche Fehler - die Sonne kreist eben nicht um die Erde und somit kann sie auch nicht angehalten werden...
Hier wird auf ein paar deutliche Fehler aufmerksam gemacht.
Wieso also, auch wenn es einen Gott geben sollte, ist gerade die Bibel die einzige Heilige Schrift, die richtig ist? Und mit welchem Recht werten Gläubige andere Heilige Schriften (wie z. B. den Koran) ab?
Ich vermute, das wissen die Gläubigen auch nicht, haben aber Angst davor, dass ihr Kartenhaus zusammenstürzt. Deshalb reagieren so viele so aggressiv, wenn man "ihre" Heilige Schrift kritisiert.
Es kommt immer die gleiche Antwort: man fühlt, dass es richtig ist (oder so ähnlich). Nur sagen das auch Angehörige anderer Religionen. Wo ist da der Unterschied?
Würden tief Gläubige Menschen einen restzweifel behalten, würden sie dann, wenn ihnen ihre Heilige Schrift scheinbar Verbrechen auferlegt, diese nicht ausführen. Sie könnten sich ja auch irren und dann wären es Verbrechen... Ich höre nur, dass dies nicht passiert, weil Gott in der BIbel Verbrechen verbotenm hat, weshalb ein Christ niemals gewalttätig werden könne.
Gut, warum diskriminieren Gläubige dann so gerne Menschen, die ihren Glauben nicht teilen und sich deshalb nicht an alle Verbote und Regeln halten wollen, die die Bibel vorschreibt? Würden sie Restzweifel behalten, wären sie sicherlich vorsichtiger und toleranter.
Der größte Fehler der Bibel ist, dass sie als Gottes Wort gesehen werden kann. Besser wäre es, wenn dieses Buch als eine mögliche Beschreibung Gottes darstellt, auch hinsichtlich der Geschichte Jesu. Dann nimmt man nicht alles so wortwörtlich und bleibt toleranter. Der Absolutheitsanspruch vieler Regeln und der Zwang anderen gegenüber, sich auch daran halten zu müssen (auch wenn sie gar nicht an die Inhalte der Bibel glauben), ist das größte Problem der Bibel - finde ich.
So wird mir - ohne mich und meine Partnerin oder meine früheren Partnerinnen zu kennen - Egoismus vorgeworfen, weil ich mich der Regeln bezüglich Sexualität verweigere, die die Bibel den Menschen auferlegt. Na toll - mit welchem Recht? Ein "ich finde das so nicht gut, ich lebe es anders" würde reichen. Nein, es wird sofort gerichtet (ich bin ein Egoist) - obwohl sogar das die Bibel verbietet. Offenbar verwirrt die Bibel und führt sehr schnell zu Ausgrenzung und Herabwürdigen von Menschen, die anders denken.
Kurz gesagt: ihr fehlt auch ein "göttlicher" Disclaimer, quasi als Einleitung, der darstellt, dass man keine Verbrechen begehen darf, dass man niemanden diskriminieren darf und dass alle Inhalte nur für die gelten, die an die Inhalte glauben. Von mir aus auch die Warnung, dass nur letztere das ewige Leben erhalten können. Dann wäre der Welt sehr viel Leid erspart worden.
Entweder wollte Gott dieses Leid oder er hat so einen Disclaimer vergessen (toller Gott) - oder Gott hat mit der Bibel nichts zu tun und die INhalte, die ihn ja darstellen wollen, beleidigen ihn eigentlich. Ich denke, das würde stimmen, wenn es denn einen Gott geben sollte. Allein für die Sintflutstory und das offene Schreiben, dass er mit seiner Schöpfung murks gebaut hat, obwohl er sie für gut empfand, sie also bereut hat und daher wieder zerstörenwollte, beleidigt doch Gott auf Tiefste. Wer/was/wie Gott ist, ist egal - der Wortlaut der Bibel ist wichtiger (für Fundis).
Ach, so viele Fehler in einem Buch... und so viel Blut, das an ihm klebt. Und es wird immer noch von Milliarden gelobt. Traurig...