Fehler in der Bibel?

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Tyrion
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#121 Re: Fehler in der Bibel?

Beitrag von Tyrion » Do 5. Jan 2017, 22:18

Andreas hat geschrieben: was erwartet er von einem Buch das über 2000 Jahre alt ist - eine Doppelblindstudie mit Peer-Review? Das ist einfach nur gehässig - ein Armutszeugnis.

Naja, wäre es Gottes Wort, hätte es das bestmögliche Peer-Review-System erfolgreich durchöaufen, nämlich das von Gott selbst.

Nehmen wir an, es gibt einen Gott (ja, nur einen, der Einfachheit halber). O.k., soweit, so gut. Und nehmen wir an, wir erhoffen und durch ihn ein Leben nach dem Tod. Aus welchem Grund sollte dieser Gott gerade die Bibel als sein Sprachrohr verwendet haben, und nicht beispielsweise das Buch Mormon?

Die Antwort lautet vermutlich, weil das Buch Mormon völlig abstrus ist. Nun, die Bibel ist auch abstrus. Man erkennt eben, dass sie von diversen Menschen geschrieben wurde, die zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedlichen Rahmenbedinungen gelebt haben. Man liest von Krieg und Töten im Namen eines Gottes. Und man liest, dass derselbe Gott das Gegenteil verlangt. Man findet sachliche Fehler - die Sonne kreist eben nicht um die Erde und somit kann sie auch nicht angehalten werden...

Hier wird auf ein paar deutliche Fehler aufmerksam gemacht.

Wieso also, auch wenn es einen Gott geben sollte, ist gerade die Bibel die einzige Heilige Schrift, die richtig ist? Und mit welchem Recht werten Gläubige andere Heilige Schriften (wie z. B. den Koran) ab?

Ich vermute, das wissen die Gläubigen auch nicht, haben aber Angst davor, dass ihr Kartenhaus zusammenstürzt. Deshalb reagieren so viele so aggressiv, wenn man "ihre" Heilige Schrift kritisiert.

Es kommt immer die gleiche Antwort: man fühlt, dass es richtig ist (oder so ähnlich). Nur sagen das auch Angehörige anderer Religionen. Wo ist da der Unterschied?

Würden tief Gläubige Menschen einen restzweifel behalten, würden sie dann, wenn ihnen ihre Heilige Schrift scheinbar Verbrechen auferlegt, diese nicht ausführen. Sie könnten sich ja auch irren und dann wären es Verbrechen... Ich höre nur, dass dies nicht passiert, weil Gott in der BIbel Verbrechen verbotenm hat, weshalb ein Christ niemals gewalttätig werden könne.

Gut, warum diskriminieren Gläubige dann so gerne Menschen, die ihren Glauben nicht teilen und sich deshalb nicht an alle Verbote und Regeln halten wollen, die die Bibel vorschreibt? Würden sie Restzweifel behalten, wären sie sicherlich vorsichtiger und toleranter.

Der größte Fehler der Bibel ist, dass sie als Gottes Wort gesehen werden kann. Besser wäre es, wenn dieses Buch als eine mögliche Beschreibung Gottes darstellt, auch hinsichtlich der Geschichte Jesu. Dann nimmt man nicht alles so wortwörtlich und bleibt toleranter. Der Absolutheitsanspruch vieler Regeln und der Zwang anderen gegenüber, sich auch daran halten zu müssen (auch wenn sie gar nicht an die Inhalte der Bibel glauben), ist das größte Problem der Bibel - finde ich.

So wird mir - ohne mich und meine Partnerin oder meine früheren Partnerinnen zu kennen - Egoismus vorgeworfen, weil ich mich der Regeln bezüglich Sexualität verweigere, die die Bibel den Menschen auferlegt. Na toll - mit welchem Recht? Ein "ich finde das so nicht gut, ich lebe es anders" würde reichen. Nein, es wird sofort gerichtet (ich bin ein Egoist) - obwohl sogar das die Bibel verbietet. Offenbar verwirrt die Bibel und führt sehr schnell zu Ausgrenzung und Herabwürdigen von Menschen, die anders denken.

Kurz gesagt: ihr fehlt auch ein "göttlicher" Disclaimer, quasi als Einleitung, der darstellt, dass man keine Verbrechen begehen darf, dass man niemanden diskriminieren darf und dass alle Inhalte nur für die gelten, die an die Inhalte glauben. Von mir aus auch die Warnung, dass nur letztere das ewige Leben erhalten können. Dann wäre der Welt sehr viel Leid erspart worden.

Entweder wollte Gott dieses Leid oder er hat so einen Disclaimer vergessen (toller Gott) - oder Gott hat mit der Bibel nichts zu tun und die INhalte, die ihn ja darstellen wollen, beleidigen ihn eigentlich. Ich denke, das würde stimmen, wenn es denn einen Gott geben sollte. Allein für die Sintflutstory und das offene Schreiben, dass er mit seiner Schöpfung murks gebaut hat, obwohl er sie für gut empfand, sie also bereut hat und daher wieder zerstörenwollte, beleidigt doch Gott auf Tiefste. Wer/was/wie Gott ist, ist egal - der Wortlaut der Bibel ist wichtiger (für Fundis).

Ach, so viele Fehler in einem Buch... und so viel Blut, das an ihm klebt. Und es wird immer noch von Milliarden gelobt. Traurig...

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Halman
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#122 Re: Fehler in der Bibel?

Beitrag von Halman » Do 5. Jan 2017, 22:20

Pluto hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Aber gut, du willst halt auch keine konstruktive Antwort auf die Frage geben
Nein, Andreas. Du willst polemische Debatten: Darin fühlst du dich am wohlsten. Doch darauf lasse ich mich nicht ein.

Andreas hat geschrieben:...genau wie Silverbullet der meint, was nicht in der Bibel steht, seien "Fehler der Bibel" - was erwartet er von einem Buch das über 2000 Jahre alt ist - eine Doppelblindstudie mit Peer-Review? Das ist einfach nur gehässig - ein Armutszeugnis.
Was Silverbullet erwartet, weiß ich nicht. Aber ich kann dir sagen, was ich erwarte:
Ich erwarte, dass Leute aufhören (übrigens ohne jegliche Begründung) zu behaupten die Bibel sei Gottes inspiriertes Wort. Das ist sie nicht, sondern sie ist ein Sammelsurium von Erzählungen, oft mit sehr nützlichen Weisheiten, aber sie bleibt eine Legende unter Vielen.
Diese Erwartung wird mit nahezu völliger Sicherheit unerfüllt bleiben, jedenfalls in einem Religionsforum, in dem auch evangelikale und andere bibeltreue Christen mitschreiben.
Oder um es anders auszudrücken: Wer ein Religionsforum betreibt, sollte sich darüber im klaren sein, dass eine solche Erwartung realitätsfremd ist, so berechtigt sich auch erscheinen mag.
Was man vielleicht erwarten kann, wäre, dass Gläubige, die behaupten, die Bibel sei Gottes inspiriertes Wort, dies nicht nur behaupten, sondern auch versuchen argumentativ zu begründen.

Übrigens ist Deine Feststellung aus christlicher Sicher lediglich eine Meinung und keine Gewissheit.

Wenn zwei konträre geschlossene Weltbilder mit Wahrheitsanspruch aufeinander prallen, entsteht erst gar keine Diskussion. Um diesem Dilemma zu entkommen, empfehle ich, hypothetisch Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, die man aus Überzeugung für falsch hält, also seine Überzeugung nicht als alles bestimmenen Maßstab zu setzen, so nach dem Motto: Dies sind die Leitplanken!
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Novas
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#123 Re: Fehler in der Bibel?

Beitrag von Novas » Do 5. Jan 2017, 22:24

Pluto hat geschrieben:Du aber willst, entgegen jede Vernunft, an das Versprechen eines alten Buches glauben, das ewiges Leben verspricht

Ja, ich halte das für eine spirituelle Wahrheit ;) an die man aber auch glauben muss, damit sie im Innersten eines Menschen wirken und verwandeln kann, sodass er aus seiner Todverfallenheit befreit wird.

Phil 4:7 “Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.”

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Andreas
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#124 Re: Fehler in der Bibel?

Beitrag von Andreas » Do 5. Jan 2017, 22:27

Pluto hat geschrieben:Aber ich kann dir sagen, was ich erwarte:
Ich erwarte, dass Leute aufhören (übrigens ohne jegliche Begründung) zu behaupten die Bibel sei Gottes inspiriertes Wort.
Forenregeln hat geschrieben:Das Ziel dieses Forums ist es, Glaube und Religion mit Säkularismus und Naturwissenschaft so weit wie möglich zu versöhnen. Wir sind diesem Ziel verpflichtet aber sind ebenfalls Realisten genug, um zu erkennen, dass wir keine falschen Erwartungen hegen. Wir wollen in der Diskussion gegenseitige Standpunkte besser verstehen und voneinander lernen. Deshalb gehen wir respektvoll miteinander um.
Ohne Worte.

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#125 Re: Fehler in der Bibel?

Beitrag von Novas » Do 5. Jan 2017, 22:29

Halman hat geschrieben:m diesem Dilemma zu entkommen, empfehle ich, hypothetisch Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, die man aus Überzeugung für falsch hält, also seine Überzeugung nicht als alles bestimmenen Maßstab zu setzen, so nach dem Motto: Dies sind die Leitplanken!

Das ist für Pluto unmöglich. Als Narzisst ist er vollkommen davon überzeugt, dass seine Überzeugung der allein bestimmende Maßstab ist. Was er sagt, das ist Vernunft und Gesetz :lol: er hat sich nicht ganz grundlos nach dem Gott der Unterwelt benannt.
Zuletzt geändert von Novas am Do 5. Jan 2017, 22:31, insgesamt 2-mal geändert.

JackSparrow
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#126 Re: Fehler in der Bibel?

Beitrag von JackSparrow » Do 5. Jan 2017, 22:29

Novalis hat geschrieben:dass Menschen viele heroischen Projekte starten, nur um dem Tod auszuweichen, als einer Art Kompensation, um die Angst und Ohnmacht angesichts der eigenen Sterblichkeit zu entgehen.
Menschen starten gern heroische Projekte um Geld zu verdienen, ihren sozialen Status zu erhöhen und das eigene Leben möglichst angenehm zu gestalten. Warum sonst sollte Gott im Alten Testament nach Wein und makellosen Rindern verlangt haben?

Die Ironie besteht nun darin, dass der Mensch dem Leben ausweicht, wenn er dem Tod ausweicht.
Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen kann die Lebenserwartung statistisch signifkant gesteigert werden, wenn man vor einem frontal heranfahrenden Lastkraftwagen rechtzeitig ausweicht, anstatt einfach auf der Straße stehen zu bleiben.

bekommt der Mensch Zugang zu einem höheren spirituellen Bewusstsein, zu wahrer Lebendigkeit und erlebt seine Einheit mit einem sehr viel größerem Leben
Einer ungebildeten Unterschicht kann man prinzipiell jeden Schwachsinn verkaufen. Im heutigen Internetzeitalter, wo man Produkte öffentlich nach ihrer Nützlichkeit im Alltag bewerten kann, wird eine solche Geschäftspraktik aber leider zunehmend unrentabel...

Christsein ist die Wende vom Tod zum Leben in der gesamten Seinsweise.
Durch [d]verlogene[/d] nicht belegte Werbeversprechen versucht man in kapitalistischen Gesellschaften üblicherweise Kunden zu ködern und sich gegenüber Mitbewerbern einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen...

Das ist etwas, was man wirklich erfahren kann
Sehr interessant. Um wie viel höher ist dein Bewusstsein gestiegen, seitdem du Christ bist?

Novas
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#127 Re: Fehler in der Bibel?

Beitrag von Novas » Do 5. Jan 2017, 22:35

JackSparrow hat geschrieben:
Die Ironie besteht nun darin, dass der Mensch dem Leben ausweicht, wenn er dem Tod ausweicht.
Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen kann die Lebenserwartung statistisch signifkant gesteigert werden, wenn man vor einem frontal heranfahrenden Lastkraftwagen rechtzeitig ausweicht, anstatt einfach auf der Straße stehen zu bleiben.

Ok, gut zu wissen!

Novas
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#128 Re: Fehler in der Bibel?

Beitrag von Novas » Do 5. Jan 2017, 22:40

JackSparrow hat geschrieben:
bekommt der Mensch Zugang zu einem höheren spirituellen Bewusstsein, zu wahrer Lebendigkeit und erlebt seine Einheit mit einem sehr viel größerem Leben
Einer ungebildeten Unterschicht kann man prinzipiell jeden Schwachsinn verkaufen
Es ist wohl eher so, dass Du hier ständig Schwachsinn von Dir gibst.
Zuletzt geändert von Novas am Do 5. Jan 2017, 22:42, insgesamt 2-mal geändert.

SilverBullet
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#129 Re: Fehler in der Bibel?

Beitrag von SilverBullet » Do 5. Jan 2017, 22:41

Tyrion hat geschrieben:Naja, wäre es Gottes Wort, hätte es das bestmögliche Peer-Review-System erfolgreich durchöaufen, nämlich das von Gott selbst.
Korrekt, es wäre von Anfang klar gewesen, in welchen Situationen Menschen hilflos ausgeliefert sein würden (Krankheiten, Unfall, usw.), welche Aktionen von Menschen durchgeführt werden würden (unterschiedlichste religiöse Kulte, wahnhafte Macht-/Rassenvorstellungen), weil sie keine Ahnung davon haben, was sie sind und wie sie funktionieren.

Wenn also schon ein Text (vom Hersteller ausgehend) herhalten soll, dann möglichgst präzise und mit unterstützenden Angaben.
Ein Hersteller würde wissen, dass "seine Arbeit" diese Angaben benötigt, um seinen Absichten entsprechend, vernünftig zu funktionieren - und zwar von Anfang an und überall...

Novas
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#130 Re: Fehler in der Bibel?

Beitrag von Novas » Do 5. Jan 2017, 22:47

Tyrion hat geschrieben:Nehmen wir an, es gibt einen Gott (ja, nur einen, der Einfachheit halber). O.k., soweit, so gut. Und nehmen wir an, wir erhoffen und durch ihn ein Leben nach dem Tod. Aus welchem Grund sollte dieser Gott gerade die Bibel als sein Sprachrohr verwendet haben, und nicht beispielsweise das Buch Mormon?

Das hängt von der Glaubensgemeinschaft ab. Warum sollte ich mich daran stören, dass es neben der Bibel auch noch andere Heiligen Schriften gibt? Die gibt es natürlich: sei es die Bhagavad-GÄ«tā, der Koran, die Upanishaden usw. Für Christen sind jedoch die biblischen Texte das Fundament. Oder besser gesagt das Vorbild von Jesus Christus :thumbup: ich selbst habe mich mit den anderen Weltreligionen beschäftigt und viel Wahres und Gutes darin gefunden. Das wundert mich nicht, denn laut Genesis wurden alle Menschen nach dem Bild Gottes geschaffen („imago dei“). So verwundert es nicht, wenn sie auch alle eine gemeinsame Intuition für das Wahre, Schöne und Göttliche miteinander teilen.
Zuletzt geändert von Novas am Do 5. Jan 2017, 22:59, insgesamt 1-mal geändert.

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