Gott steht also deiner Meinung nach nicht über der Natur sondern ist Teil der Natur?Janina hat geschrieben:Letzteres ist eine Behauptung, die durch nichts begründet ist. Wenn etwas übernatürlich (oder außernatürlich) sein soll, interagiert es nicht mit der Natur. Was interagiert, ist natürlich. Deine Behauptung hieße, Gott interagiert nicht mit der Welt. Eine solche Behauptung wage ich nicht aufzustellen.Roland hat geschrieben: Ich versteh die Frage nicht. Du, Thomas, Janina und ich, wir glauben doch alle, dass Gott die Welt erschaffen hat. Und Gott ist übernatürlich!
Die Quelle deines und meines Glaubens, ist die Bibel. Auf welche Aussage der Bibel stützt du dieses Gottesbild?
Und woher weißt du, ob etwas, das übernatürlich ist, nicht mit der Natur interagieren kann?
Ich halte eher diese Behauptung für durch nichts begründet.
Es geht auch nicht darum Gott zu belegen oder zu beschreiben.Janina hat geschrieben:Wissenschaft kann (das ist der methodologische Naturalismus) nur Interaktionen untersuchen, deshalb KANN Außernatürliches prinzipiell nicht beschrieben werden. Diese Einschränkung ist notwendig, um Aussagen belegbar zu halten, denn Wissenschaft ist die Kunst, Aussagen zu belegen. Was nicht belegt werden kann, darüber muss sie schweigen.
Es geht darum die Natur zu beschreiben. Aber zwangsläufig müssen wir Vorentscheidungen treffen, über den Ursprung derselben. Und je nachdem, welche wir treffen, stehen die Daten in einem anderen Licht da. Der Naturalismus MUSS die Richtung "von einfach nach komplex" annehmen. Naturalistisch gesehen gibt es keine lenkende Instanz, es muss ganz einfach begonnen und sich nach oben entwickelt haben. Der Lückenbüßer für die unbekannten Mechanismen einer solch gigantischen Höherentwicklung, ist die angenommene "Wirkung" langer Zeiträume.
Genauso kann man die Natur als eine Entwicklung von "polyvalent nach spezialisiert" betrachten. Und so stimmt es mE mit der Bibel überein, ohne dass man größere Zusatzinterpretationen in den Text einbauen müsste.
Ernst Mayr beklagt in "Das ist Evolution" im Kapitel "Makroevoltion", dass "leider" zwischen Theorie und Beobachtung ein erstaunlicher Widerspruch zu bestehen scheint: Alle 30 Tierstämme seien durch große Lücken von einander getrennt. Noch auffälliger seien diese Lücken im Fossilbericht.Janina hat geschrieben:Aber das Konzept ist falsch. Was du für Grundtypen hältst, ist eine Klassifikation irgendwo zwischen Art und Gattung und hat keinerlei Aussagewert. Erst recht nicht über Abstammungslinien.Roland hat geschrieben: Grundtypen sind empirisch testbar und der Ansatz ist falsifizierbar.
Der Grundtyp zeigt nun, dass es bereits weit unterhalb der Stämme, Gruppen von Lebewesen gibt, die durch Kreuzungen miteinander verbunden sind und die sich von Nachbargrundtypen durch dieses Kriterium klar abgrenzen lassen. Ein Indiz für ursprüngliche Stammformen, also für eine vorangegeangene Entwicklung von "polyvalent nach spezialisiert". Nicht mehr und nicht weniger.
Wenn man der festen Überzeugung einer allgemeinen Abstammung ist, dann darf man behaupten, das sei falsch. Es bleibt aber zunächst mal nur eine Behauptung. Und es bleibt die Hoffnung für den Darwinisten, dass allein "Vermehrungshindernisse durch einfache Mutationen" für diesen "erstaunlichen Widerspruch" zur ET verantwortlich sind.
Schöpfung impliziert einen Schöpfer. Das Urknallmodell hat von daher mit Schöpfung nichts zu tun. Es behandelt "die Entwicklung des Universums von einem Zeitpunkt, zu dem der Urknall deutlich mehr als eine Planck-Zeit zurückliegt". Die davor liegende Ursache ist unerforschbar.Janina hat geschrieben:Stimmt nicht. Die Wissenschaft hat längst die Schöpfung entdeckt.Roland hat geschrieben: Trotzdem schließt man eine zweifellos mögliche Ursache für die Existenz der Welt, des Lebens und uns selbst von vornherein aus.
Damit wird methodisch ausgeschlossen, was man logisch nicht ausschließen kann, nämlich dass Gott die Welt in einem einmaligen Schöpfungsakt am Anfang erschaffen hat.
https://de.wikipedia.org/wiki/Urknall
Die eingehalten werden.Janina hat geschrieben:Einer Frage nachzugehen geschieht auf unterschiedliche Weise: Durch Schwadronieren - das ist Esoterik. Durch systematische Untersuchung - das ist Wissenschaft. Bei letzterer gibt es strenge Regeln.Roland hat geschrieben:Ihnen nachzugehen schon?Janina hat geschrieben: Bei der Frage nicht, aber bei der Suche nach einer Antwort. Rhetorische Fragen in den Raum werfen ist nicht verboten.
Die Schöpfungslehre nimmt lediglich eine andere unerforschbare Ursache für das Ganze an, als es der Naturalismus tut. Und an den Wirkungen muss sich nun zeigen, was plausibler ist.
Gefunden wurde hier: Die Welt hatte einen Anfang und wir kennen die Ursache dafür nicht.Janina hat geschrieben:Alter Hut. Ersteres wurde gefunden. https://de.wikipedia.org/wiki/UrknallRoland hat geschrieben: Genau. Das ist es, was ich sage. Erfolgte die Entstehung der Welt naturalistisch, hinterlässt das Spuren, erfolgte sie durch Intelligenz, hinterlässt das auch Spuren.
Das kann man auch als Spur für Letzteres werten.
Ach die Peer-Review-Debatte…Janina hat geschrieben: Letzteres nicht. https://de.wikipedia.org/wiki/Intellige ... eer_Review
"Weiter, wie der Richter zusammenfasst, gestand Behe ein, dass es keine von Gutachtern gegengeprüften Artikel gibt, die seine Behauptungen eines Intelligent Designs oder irreduzibler Komplexität stützen würden."
Hättest du wissen können.
In der Ursprungsfrage herrscht das atheistisch-naturalistische Paradigma und wer es wagt in einem Peer-Review-Journal einen Artikel über "Intelligentes Design" zu veröffentlichen der hat ein Problem bzw. verliert seinen Job. Die Beispiele hierfür dürften bekannt sein.
Was bleibt den Intelligent-Design-Befürwortern übrig, auch ihre eigenen Journale mit Peer Review zu veröffentlichen?
Es ist ein Kampf der Weltanschauungen!
Es kann nur eine Wahrheit geben, richtig. Das bedeutet aber nicht, dass man sich vollständig an die atheistische Weltsicht anpassen muss.Janina hat geschrieben:Das ist keine Gefahr, sondern notwendige Bedingung. Wenn Christen und Atheisten nicht zum selben Naturverständnis gelangen, kann dieses nicht richtig sein.Roland hat geschrieben: Ich sehe eine ganz andere Gefahr: dass man sich nämlich als Christ ein Naturverständnis aneignet, das vollständig an die atheistische Weltsicht angepasst ist.
Das ist doch ganz falsch, Janina! Die Absurditäten sind ganz auf Seiten derer, die meinen die Welt sei ein sich selbst aus dem Ursumpf ziehender Supermüchhausen. Und die in den entscheidenden Fragen immer noch mit leeren Händen dastehen, bzw. allein mit jeder Menge Spekulationen.Janina hat geschrieben: Dein Gottesverständnis ist in der Tat eine leere Formel, da es ausschließlich auf widerlegten naturalistischen Absurditäten basiert.
Der Design-Ansatz ist in keinster Weise widerlegt.
Das ist eine Prophetie, die auf dem Glauben beruht, dass die Welt irgendwann komplett naturalistisch erklärbar sein wird. Dass alle Lücken geschlossen werden können. Ein Glaubenssatz (siehe auch C.F.v. Weizsäcker unten)!Janina hat geschrieben: Ein Lückenbüßergott verschwindet mit den Lücken.
Man kann diesen Glauben teilen, muss es aber nicht. Es spricht mE auch wenig dafür. Ich tu's nicht.
Dem stimme ich vollständig zu.Janina hat geschrieben: Die Liebe ist z.B. keine Leerformel. Hoffe ich doch. Und der Vorschlag sie wegzulassen ängstigt sogar Atheisten. Der Versuch sie auf Chemie zu reduzieren bringt keinen Erkenntnisgewinn, sie kann einem höchstens entgleiten. Das heißt nicht dass die Chemie falsch ist, aber sie kommt nicht durch chemisches Wissen.
Die Freiheit z.B. ist auch keine Leerformel. Wer will sie im Labor untersuchen? Wir wissen trotzdem, wenn sie da ist, und wenn man sie einfängt, ist sie wieder weg. (http://www.songtexte.com/songtext/georg ... 9e9d1.html)
Es gibt 'ne Menge Dinge, die sich nicht auf Kraft und Stoff, Physik und Chemie reduzieren lassen. Das spricht gegen den Naturalismus.
Wenn das so ist, warum muss man sich dann in der Ursprungsfrage ganz und gar dem Naturalismus anpassen?
Das ist doch billig, Janina!Janina hat geschrieben:Das ist keine Antwort. Bist du ohne Vordenker nicht in der Lage, einen Gedanken zu verstehen?Roland hat geschrieben:Selbst Dawkins gibt unumwunden zu...Janina hat geschrieben: Es gibt sogar (mindestens) ein Szenario dazu, das in jedem Schritt chemisch belegt ist. Hast du das ignoriert, nicht verstanden, oder verdrängst du es, weil du hoffst, dass in der Leere deines Wissens sich dein verscheuchter Gott wieder ansiedelt?
Wir haben dieses Szenario ausführlich diskutiert, es taugt nicht zur Erklärung wie Leben entstanden ist. Begründung siehe z.B. das Ende dieses Beitrages.
Und niemand (eben selbst Dawkins nicht) würde dir zustimmen, dass die Entstehung des Lebens auch nur im Ansatz geklärt wäre.
Gruß Roland