'N abend zusammen!
Janina hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Aber die messbare Seite der Welt ist eben nicht die Welt….
Wenigstens ist es die Welt, die wir erforschen können. Mehr wollen wir gar nicht, dafür wäre dann die Esoterik zuständig.
Da nichts dagegen spricht, dass der Gott (an den du nach eigenem Bekunden auch glaubst) die Welt in einem einmaligen Schöpfungsakt am Anfang erschaffen hat, kann man die Natur auch unter dieser weltanschaulichen Vorgabe erforschen.
Der Naturalismus hat in der Frage nach unserem Ursprung kein Monopol.
Das hat absolut nichts mit Esoterik zu tun.
Janina hat geschrieben: Es geht in der Wissenschaft um die Suche nach rein naturalistischen Antworten auf jede Frage, die sich auf die beobachtbare Welt bezieht.
Methodischer Naturalismus, Ok. Die
Ursache für die Existenz der Welt
ist aber nicht beobachtbar. Man kann nun glauben diese Ursache sei eben auch nur irgendwie Kraft und Stoff, ungeplant und zufällig. Also naturalistisch.
Oder man glaubt (wie du und ich) an Gott als Schöpfer. Beides ist möglich und hat Konsequenzen!
Janina hat geschrieben: "Wahrheit" ist da uninteressant. Es reicht, wenn es nicht allzu falsch ist.
Wenn Wahrheit uninteressant ist, sollte man es gleich lassen!
Janina hat geschrieben: Und es ist auch kein Gewinn für die Esoterik, mit Hypothesen zu arbeiten, die schon naturalistisch völlig falsch sind. Was soll das für eine "Wahrheit" sein, wenn sie schon naturalistisch völlig daneben liegt?
Wie schon gesagt, nichts spricht dagegen, dass Gott die Welt in einem einmaligen Schöpfungsakt am Anfang erschaffen hat. Die Hypothese dagegen, dass Leben "naturalistisch" entstanden ist, die ist tatsächlich völlig daneben. Selbst Panspermie wird immernoch als mögliche Ursache für das Leben auf unserer Erde gehandelt, weil die Wahrscheinlichkeit einer natürlichen Entstehung fast Null ist (Jacques Monod). Und die Hypothese, dass ungeplante, geistlose, ziellose Prozesse hochkomplexe lebende Systeme, bis hin zu Bewusstsein tragenden Menschen, entsteht lassen, ist auch völlig daneben.
Also eine Wissenschaft, für die "Wahrheit" uninteressant ist, für die nur der Naturalismus zählt und die deshalb mit den beschriebenen, hochabsurden Hypothesen arbeiten muss, sollte gerade von uns Christen kritisch hinterfragt werden.
Janina hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Dieser Grund aber, also die Selektionsfaktoren, sind nichts anderes, als der zufällige Mix ökologischer Wechselbeziehungen und anderer historischer Umstände und Zufälle aller Art, verläuft also nicht zielgerichtet sondern [/u]rein zufällig[/u].
Was für ein Blödsinn. Zufällig bedeutet, ohne (erkennbare) Ursache. Mechanismen werden nicht dadurch zum Zufall, dass man die Ursachen nicht kennt,
Aber man kennt ja die Ursachen für Selektion! Ein neuer Fressfeind taucht auf oder ein Konkurrent oder beides, ein Erdbeben geschieht, eine Überschwemmung oder beides, das Nahrungsangebot verändert sich, das Klima wandelt sich, Krankheiten breiten sich aus oder Parasiten, die Verfügbarkeit von Brutplätzen ändert sich usw. usw. Es ist eine wilder Mischung verschiedenster Faktoren, die sich lokal in jeder Generation neu mixen.
All diese Faktoren arbeiten nicht langfristig zusammen um bestimmte komplexe Merkmale bei Lebewesen hervorzubringen, sondern sie mischen sich zufällig.
Also nochmal: Gerade weil man die Ursachen für Selektion kennt, muss man die Selektion zufallsgesteuert nennen.
Janina hat geschrieben: Die Abwesenheit von Planung heißt nicht "Zufall". Es heißt zunächst nur, es folgt einem natürlichen Mechanismus.
Und dieser Mechanismus besteht aus zufälligen Mutationen, deren Überleben wiederum davon abhängt, wie sich die oben beschriebenen Selektionsfaktoren zufällig dort gerade mischen, wo der Mutant das Licht der Welt erblickt.
JackSparrow hat geschrieben: Wenn sich Mensch und Affe beispielsweise 90 % ihrer Gene teilen, dann muss der letzte gemeinsame Vorfahr von Mensch und Affe ebenfalls diese Gene gehabt haben.
Nur wenn man Abstammung des Menschen vom Affe voraussetzt.
Setzt man Schöpfung voraus sind Ähnlichkeiten im Genom bei ähnlichen Lebewesen und bei den Lebewesen insgesamt, genauso zu erwarten.
JackSparrow hat geschrieben:Roland hat geschrieben:Niemand konnte bisher zeigen, dass Evolution grenzenlos möglich ist.
Außer man geht mal ins Naturkundemuseum.
Ganz schön zirkelschlüssig…
JackSparrow hat geschrieben: Nun nimmt man also die restlichen 10 % und berechnet die statistische Wahrscheinlichkeit, mit der diese innerhalb von 50 Millionen Jahren unter geeignetem Selektionsdruck zum Menschen mutiert sein könnten.
Ach wenn das doch alles so einfach wäre…
Übrigens liegt die genetische Ähnlichkeit des Menschen zum Fadenwurm bei 75 %. Hohe Übereinstimmung mit Fadenwürmern… Und zur Banane liegt die Übereinstimmung auch immerhin bei 55%!
Man mag das interpretieren als gemeinsame Abstammung des Menschen mit Fadenwurm oder Banane (ist aber mE ziemlich Banane…) oder ganz logisch folgern, dass ein Designer aus demselben Baumaterial eben unterschiedliches herstellen kann.
So wie man aus Backsteinen eine Kathedrale, eine Kaserne oder einen Knast bauen kann.
Anton B. hat geschrieben: Der Schöpfer, dem die kreationistische ID -- selbstverständlich nach Eigenanspruch rein wissenschaftlich -- auf die Spur kommen möchte, ist dagegen übernatürlich und agiert auch mit übernatürlichen Mitteln.
"Agier
te" mit übernatürlichen Mitteln. Du weißt das doch ganz genau, dass kein ständig in die Natur eingreifender Designer postuliert wird. Deshalb greift dein Argument ins Leere.
Die Frage ist: gab es einen Knall und alles entwickelte sich danach blind und ungeplant von unten nach oben, also von einfach nach komplex. Oder gab es einen anfänglichen intelligenten Schöpfungsakt und alles entwickelte sich danach von
polyvalent nach
spezialisiert.
Beide Möglichkeiten kann man voraussetzen und wissenschaftlich erforschen.
Anton B. hat geschrieben: Außerdem wurde die Kreuzungsfähigkeit in der Biologie schon immer untersucht. Der sog. Systematiker hat seit jeher auch diese Information zur Bestimmung der Verwandtschaftsverhältnisse heran gezogen und der Taxonom wiederum berücksichtigt das Wissen des Systematikers für die Ordnung und Gliederung des taxonomischen Systems.
Das wird auch gar nicht bestritten.
Trotzdem ist der Ansatz "Grundtyp = alle
Gattungen, die grundsätzlich kreuzbar sind und bei denen es mind. zu einer Expression mütterlicher und väterlicher Gene kommt" neu.
Und ein weiterer Unterschied ist der, dass die herkömmliche Taxonomie unter der Vorgabe arbeitet, dass alles miteinander verwandt sein möge.
Während die Grundtypenbiologie davon ausgeht, dass Grenzen plausibel gemacht werden können, Brüche, die nicht durch Mikroevolution überschritten werden können sondern allenfalls mittels von Sprüngen.
Deshalb ist deine Aussage falsch:
Anton B. hat geschrieben: Nicht ein Iota neue Information wird durch den Terminus Grundtyp im Sinne einer Kategorie generiert.
Da von einer anderen Voraussetzung ausgegangen wird, werden eine ganze Reihe von Fragestellungen aufgeworfen, denen unter der evolutionstheoretischen Käseglocke gar nicht nachgegangen würde. Etwa die Suche nach Indizien für eine ursprüngliche Polyvalenz, die Frage ob es auffällige Häufungen von Kreuzungen innerhalb von Grundtypen gibt, denen andererseits markante Grenzen gegenüberstehen usw.
Wie gesagt, Theorienpluralismus regt Forschung an.
Gruß Roland