Pluto hat geschrieben:Unerklärbare Vermutungen gehören in dem Mülleimer.
Im Sinne des Kritische Rationalismus, also einer Methotik zur Objektivierung von Wahrnehmung, ist das so und sollte auch so bleiben.
Pluto hat geschrieben:Woher willst du das wissen, wenn es sich um bloße Vermutung handelt?
Moment - das "Cogito, ergo sum" ist ein logisches Wissen. - Die einzige Voraussetzung dazu wäre, dass Logik keine Täuschung ist. - Soweit geht nicht einmal Descartes - das kann man ihm als NICHT radikal skeptizistisch vorwerfen.
Pluto hat geschrieben:Sie weisen dennoch auf Antworten hin.
Diese Antworten gibt es ja auch. - Die Frage ist, auf WELCHER EBENE diese Antworten greifen.
Pluto hat geschrieben:Ist schon oft gelungen.
Man sieht an Deinem Beispiel, dass es eben NICHT gelungen ist, den kategorialen Unterschied zwischen WAS und WIE zu verstehen. - Das, was Du als WAS bezeichnest, ist die Folge eines WIE. Du zäumst also so auf, als sei "das, was ist" abhängig von Wahrnehmung (bottom-up).
Unter theologischen Gesichtspunkten geht man top-down vor: "WAS gibt es/ist möglich, wenn man grundlegend nachdenkt?". - Das Wissenschaftliche daran ist dann, dass man dies widerspruchsfrei erläutert. - Ein ganz anderer Weg (induktiv/deduktiv).
Pluto hat geschrieben:Drei Fragen auf die christliche Ideologie keine klaren Antworten formulieren kann. Also versuche ich es auf eine andere Art.
Das wiederum passt: Ein ANDERER Weg. - Man kann sich einer Fragestellung induktiv und deduktiv annähern. - Genau darum geht es.
Pluto hat geschrieben:Bevor man etwas als theozentrisch bezeichnen kann, sollte man vielleicht erklären was das Zentrum genau sein soll.
Die einen tun es durch ihr Empfinden ("geistiger Instinkt") - das ist schwer analytisch umsetzbar. - Die anderen tun es philosophisch und kommen bspw. zum SChluss, dass das zu Ende Denken zu einer Aufhebung der Dialektik führt, dies aber nie im Dasein stattfinden kann. - Dieses "Ende" wäre das "Theozentrum".
Pluto hat geschrieben:Er kann zu jenem Zeitpunkt nicht zwischen Körper und Geist unterscheiden.
Indirekt kann er es dadurch, dass er nachweist, dass Geist ohne Körper geht, aber nicht umgekehrt.
Pluto hat geschrieben:Das gelang ihm erst Jahrzehnte später mit seinem Postulat der Körper/Geist Dualität (res extensa/cogitans), die sich aber be genauerem Hinschauen eine Seifenblase war.
Das einzige Postulat, das ich hierin erkennen kann, ist, dass man beides trennen muss, weil beide unterschiedlicher Kategorie sind - sonst könnte das eine nicht ohne das andere sein.
Pluto hat geschrieben:Der formale "Beweis" wurde durch die Widerlegung Mitte des 20. Jahrhunderts erbracht.
Aber nicht gegen die Aussage, dass Geist ohne Körper sein kann, und umgekehrt nicht. - Ich habe mir den Beweis man angeguckt und habe verstanden, dass er nur deshalb funktioniert, weil er vom Körperlichen AUSGEHT. - Er beweist oder widerlegt also etwas, worum es bei Descartes gar nicht geht.
Pluto hat geschrieben:Wieso sollte er deiner Meinung nach den Geist beeinflussen, wenn Geist kein körperlicher Prozess ist?
Selbstverständlich kann man den Geist, wenn er (wie es im Dasein der Fall ist) untrennbar verbunden ist mit Körper, über den Körper beeinflussen. - Deshalb habe ich nie verstanden, warum der kategoriale Unterschied zwischen Geist und Körper dazu führen sollte, dass psychiatrische Behandlung nicht wirksam sei.
Natürlich ist wirksam - solange Geist und Körper untrennbar verbunden sind, ist sie wirksam, weil einfach die Wechselwirkung zwischen beiden da ist.
Pluto hat geschrieben:Enttäuschend, dass du immer wieder Systembezogenheit ins Spiel bringst, wo die Welt doch das einzige System ist, was es gibt.
Genau das IST doch eine systembezogene Aussage.
Pluto hat geschrieben:Darin zeigt sich deine Resignation. Wir sollen nicht fragen dürfen, nicht forschen dürfen?
Doch - naturwissenschaftlich wird es noch viel zu tun geben, wenn man herausfinden will, wie Geistiges neurowissenschaftlich abbildbar ist.
Pluto hat geschrieben:Es geht mir nicht darum hieraus eine Abtreibungsdebatte zu machen.
Mir auch nicht - aber es ist unmittelbare Folge dessen, was wir hier besprechen.
Pluto hat geschrieben: Wie unterschiedest du zwischen Geist und Bewusstsein?
Kann ich nur über den Daumen tun:
Bewusstsein ist die aktivierte Eigen-Erkenntnis der transzentellen Welt (egal ob emotional oder intellektuell). Achtung: Das gilt auch für Materialisten, da sie mit der Weigerung der Anerkenntnis der transzentellen Welt in der Lage sind, diese zu thematisieren.
Geist wäre das, woraus alles ist - auch das Bewusstsein. - Wenn Du so fragst: Es kann durchaus sein, dass man bei näherem Nachdenken zum Ergebnis kommt, dass "menschlicher Geist" und "menschliches Bewusstsein" (natürlich nur, wie eben definiert) synonym sind.