Nö - DU redest hier doch ununterbrochen davon, dass Jesus keine Naherwartung hatte.closs hat geschrieben:Genau das ist die grundlegende Haltung der RKK - von was anderem rede ich nicht.Münek hat geschrieben:Nach Ratzinger lautet der zentrale Inhalt des Evangeliums Jesu, dass das Reich Gottes nahe sei. Diese Ankündigung, so schreibt der Expapst in seinem Jesusbuch, bildet tatsächlich die Mitte von Jesu Wort und Wirken.
Der Glaube an Gott ist und bleibt eine persönliche Glaubensentscheidung, der in seiner Subjektivität für die Wissenschaft ohne Belang ist. Dasselbe gilt für den persönlichen Glauben an sonstige Gottheiten, Teufel, Engel, Dämonen, Elfen, Pumuckl, Spaghettimonster, Rübezahl etc., deren Existenz Gläubige für "historisch möglich" halten.closs hat geschrieben:Darum geht es nicht - es geht darum, dass es zwei historische Möglichkeiten gibt, von denen nur eine historisch-kritisch untersuchbar ist.Münek hat geschrieben:Die Bejahung der Existenz (eines) Gottes ist eine Frage des persönlichen Glaubens

Nach den Quellen, d.h. nach Jesu eigenen Worten, hat er sich aber geirrt. Und wenn Du Dich auf den Kopf stellst, an Jesu eigenen eschatologisch-prophetischen Aussprüchen kommst Du einfach nicht vorbei. Diese kannst Du nicht unter den Tisch fallen lassen.closs hat geschrieben:Glatt nichts. - Es geht darum, dass unter Einbeziehung des Geistige (= Existenz Gottes) Jesus nicht geirrt hat.Münek hat geschrieben:Was hat (ein) Gott mit der wissenschaftlichen Erkenntnis zu tun, dass der historische Jesus sich in seiner in den Evangelien mehrfach dokumentierten Voraussage der unmittelbar bevorstehenden Gottesherrschaft geirrt und sich damit als stinknormaler Mensch erwiesen hat?
Die Naherwartung Jesu ist keine "geistige Interpretationsfrage", sondern eine historische. Weil dies so ist, hat sich die HKM mit dieser Frage befasst und ist zu dem einvernehmlichen Ergebnis gekommen, dass Jesu Ankündigung nicht eingetroffen ist, er sich mithin geirrt hat.closs hat geschrieben:Aber doch nur in dem Ausmaß, in dem sie sich rein um Sachfragen und nicht um geistige Interpretationsfragen ("Hatte Jesus eine Naherwartung?") kümmert.Münek hat geschrieben:Die historisch-kritische Methode ist kein Teilbereich der Exegese, sondern DIE Standard- und Leitexegese an der theologischen Fakultäten schlechthin.
Um die Theologie beispielsweise des Paulus zu verstehen, bedarf es keiner "geistigen Öffnung". Die sachgemäße Auslegung der Worte Pauli erfordert es auch nicht, dass die Exegeten den persönlichen Glauben des Apostels teilen.closs hat geschrieben:Falscher Ansatz. - Natürlich kann die HKM auch theologisch argumentieren - aber eben nur dann, wenn - wie es Ratzinger sagt - sie sich zum Geistigen hin öffnet.Münek hat geschrieben:Tja - da staunst Du, was die HKM so alles leistet. Das ist Dir völlig unbekannt.
Die wissenschaftlich-historisch arbeitenden Exegeten betrachten es (auch) als ihre Aufgabe, den theologischen Gehalt aus den Texten herauszuarbeiten und zu verdeutlichen - und erledigen diese exegetische Aufgabe mit professioneller Bravour.