Der "Engel des Herrn" ist der "Bote des Herrn". Der Bote ist nicht der Sender.closs hat geschrieben:Doch - Gott ist doch eine Person (wir reden hier nicht von "Engeln", sondern vom "Engel des Herrn").Halman hat geschrieben:Oh - also gibt es für Dich auch keine personalen Engel.
Dann waren diese "Engel" schon vor ihrem Fall Individien. Denn Engel als Modi könnten nicht von Gott abfallen.closs hat geschrieben:Das geht schon - sie sind ja nicht "besetzt" als Selbst-Offenbarung Gottes.Halman hat geschrieben:Und damit wohl auch keine personalen gefallenen Engel (Dämonen) und keinen personalen Teufel.
Dies ist aber eine ganz andere Aussage. Was ist Wahrheit? Worin liegt die Rettung?closs hat geschrieben:Ich weiss grade nicht, wo diese Stelle steht. - "Ich bin die Wahrheit, der Weg und das Leben" wäre eine Alternative dazu.Halman hat geschrieben:Dann bitte ich Dich um eine Quelle.
Um dies mal aus antiker Sicht zu fragen? Ist Kaiser Augustus der Retter? Er genieß doch auch heute noch einen guten Ruf.
Lukas beginnt die Geburtsgeschichte mit Kaiser Augustus, aber er schreibt den Kind, dass aus dem Hause Davids ist, das Attribut Retter zu.
Die matthäischen Genialogie enthält eine Lücke (Ahasja, Joas und Amazja fehlen). Ich denke, diese Generationen wurden ganz bewusst ausgelassen, um auf dreimal 14 Generation zu kommen - insgesamt 41 Generationen von Abraham bis Jesus. (Dreimal 14 Generationen kann als die höchste Steigerungsform interpretiert werden, vgl. Hes 21:32).
Sollten es nicht 42 Generationen sein? Nicht gem. der matthäischen Zählung, denn David wird doppelt gezählt. So wurde die Genialogie komponiert, um in ihr eine symbolische Dimension einzupflechten.
Die Zahl "14" hat im Judentum eine bekannte Bedeutung. Der Name David wird im hebräischen דוד (Dáleth Waw Dáleth; DWD) geschrieben. Dáleth ist der 4. Buchstabe des hebräischen Alaphabets, Waw der sechste. Dies ergibt für den Namen DaWiD einen Zahlenwert von 14. Diese Zahl weist also auf König David hin, deshalb wird er auch zweimal in der matthäischen gezählt (einmal bis David, einmal ab David). Damit wird hervorgehoben, dass Jeus der wahre Erbe des davidischem Thrones ist.
Ganz in diesem Sinne komponierte Lukas die Geburtsgeschichte Jesu und stellte die Verkündung des Engels in Luk 2:11 ins Zentrum der Narration.
Jesus ist meiner Meinung nach nicht die Wahrheit im abstrakten Sinne, sondern ganz konkret in dem Sinn, dass sich durch bzw. in ihm die messianischen Prophezeiungen erfüllen und in dem Sinn, dass Gott durch ihn wirkt. Darum ist nicht Augustus der Heiland und der Gesalbte, sondern dieses Kind, nämlich Jesus von Nazareth.
Weil er die Wahrheit ist, der wahre Messias und der wahre Retter, welchen der Prophet Jesaja verhieß, ist er auch der Weg. Denn dieses Gebot empfingen die vertrautesten Apostel Jesu Christie direkt vom Vater und überlieferten uns die Synoptiker: Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören!
Nicht Theudas, der sich als Prophet sah, auch nicht der Rebell Judas der Galiläer (der von "Sadduk der Pharisäer" unterstützt wurde, s. Apg 5:35-37), noch die Sikarier der Zeloten vermochten in ihrem Eifer das Volk zu retten. Der wahre Weg zu Gott ist Jesus, denn er ist der Messias und Gottes Sohn. Auf ihn sollen wir hören.
Christus nachzufolgen bedeutet es Christ zu sein. Weil er das wahre Brot vom Himmel ist, ist er das Licht und das Leben. Denn durch ihn offenbarte sich Gott und schenkt Leben den Menschen des Wohlgefallens, allen "Schafen".
Jesu Aussage im JohEv (welche Du zitiert hattest) ist meiner Meinung nach keine philosphische, sondern eine theologische und bezieht sich auf die Schriften im Tanach (AT). Damals wie heute fragten und fragen sich Menschen, was denn der Weg zu Gott ist. Welchen sollen wir gehen? Die christliche Antwort ist: Den christlichen Weg.
Inwiefern widespricht dies der Trinität? Benedikt XII. ( * um 1285; †25. April 1342) stimmte doch sicher mit dem Trinitätsdiagramm aus von Peter of Poitiers aus dem Jahre 1210 n. Chr. überein.closs hat geschrieben:Weil es "DEI" heisst, um ein Zitat von Dir zu verwenden.Halman hat geschrieben:Wo wird in der "Visio Beatifica" der Trinität, also "der Wirklichkeit der drei persona", widersprochen?

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Dei ist einfach der Genetiv von Deus (Nominativ) und heißt schlicht Gott. Damit wird doch gar nichts darüber ausgesagt, ob Deus trinitarisch oder nicht-trinitarisch geschaut wird.
Eine Begründung kann aber nicht logisch durch die Prämisse erfolgen.closs hat geschrieben:Stopp: Zirkelschlüsse gibt es nur, wenn man beweisen will - hier geht es um BEgründung.Halman hat geschrieben:Deine Begründung ist ein Zirkelschluss, weil die Konklusion aus der Prämisse Deiner sabellianischen Glaubensvorstellung folgt.