closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:, bricht aber dann auf halben Weg ab
Wo? - Meinst Du, es ist besser, wenn man über das logische "Ich bin" hinausdie Materie setzungsweise reinschmuggelt?
Wahrnehmung ist die Verwaltung von Zusammenhängen und keine Existenz. Wahrnehmung ist immer die Reaktion, die Wirkung, aber nie das Wahrgenommene oder das Reagierende.
„Ich“ ist ein Zusammenhang.
Descartes versucht dem Zusammenhang einen Existenzstatus zu geben.
Genau hier passiert der Schwindel, denn wenn die Wirklichkeit des Körpers als nicht entscheidbar gelten soll, dann kann dies nicht plötzlich bei einem gedeuteten Existenzzusammenhang anders sein.
Descartes wählt aus, „welchen“ Existenzzusammenhang er „wie“ als gesichert ansehen möchte – er wünscht es sich.
Es gibt keinen Grund dem „Ich“-Zusammenhang eine höhere Sicherheit zuzusprechen, als der Umwelt, denn Sicherheit gibt es bei Zusammenhängen nur durch Korrektheit in Bezug auf viele andere Zusammenhänge.
Wenn man die Wahrnehmung analysiert und alle Inhalte der Zusammenhänge anzweifelt, können nur wenige Punkte festgestellt werden:
1. Es findet ein Zusammenhangswechsel statt: ein Prozess, ein Ablauf, eine Reaktion.
2. Dieser Ablauf wird hergestellt (von wem/was ist unklar) – der Ablauf einhält Fehler, wird schrittweise „besser“ und danach langsam wieder „schlechter“.
3. Im Ablauf kommt es zu Festlegungen.
All diese Punkte sind maximal neutral formuliert.
Von diesem Fundament aus, beginnt die Suche nach dem „wie“ und der „herstellenden Instanz“.
Schau dir die drei Punkte an und daneben den aktiven Körper – „da passt kein Blatt dazwischen“ es passt.
-> auf diese Weise kommt „die Materie“ mit wehenden Fahnen ins Spiel. Durch sie ergibt sich eine in sich geschlossene Zusammenhangssequenz, die als korrekt akzeptiert werden kann.
Warum sollte die Suche im Gegensatz dazu geradezu „aufgegeben“ werden, indem „die Lösung“ ins Unsichtbare entsorgt wird?
Dazu gibt es keinen Anlass.
Die Unwissenheit von antiken Religionen und alten Philosophen wäre ein lächerlicher Grund.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:„Ich denke“ ist bereits falsch, denn es beinhaltet eine rein wahrnehmungsbasierte Existenzaussage
Die aber zwangsläufig stimmt - denn selbst, wenn man das ich anzweifelt, ist es das Ich, das zweifelt, also "ist" das Ich.
Schau dir die drei Punkte an und versuche daraus das „zwangsläufig“ aus deiner Aussage zu entwickeln.
Du machst den Fehler, dass du
willkürlich, manche Existenzzusammenhänge in Frage stellst und andere nicht. Du kannst noch nicht einmal sagen, ob diese Zusammenhänge überhaupt trennbar sind.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Ich dachte eigentlich du hättest erst kürzlich gesagt: „ein Etwas kann sich nicht selbst prüfen“
Stimmt - aber es kann sich seine Existenz als Subjekt nicht abstreiten
Das „Es“ ist aber lediglich ein Umgang mit Zusammenhängen, also Wahrnehmung und keine Existenz.
Das Spiel lautet doch gerade, alle Existenzzusammenhänge anzuzweifeln und einen grundlegenden Aufbau zu starten.
Indem du der Wahrnehmung den Subjektstatus zuordnest, machst du nichts weiter als eine phantasierte Existenzbehauptung -> Verstoss gegen die Spielregeln!
Weg damit…
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Die Logik ist ein Hilfsmittel der Wahrnehmung und soll auf etwas anderem aufbauen als Zusammenhänge?
Der Zusammenhang ist, dass im einzigen Fall, in dem Subjekt und Objekt identisch sind, mit der existenziellen Infragestellung des Objekts auch das Subjekt existentiell in Frage gestellt wäre. - Das geht aber nicht, weil es denkt - egal, was es denkt. - "Si enim fallor, sum", sagt Augustinus dazu. - "Cogito ergo sum" sagt Descartes.
Maximal falsch:
Wahrnehmung ist kein Subjekt sondern ein Umgang mit Zusammenhängen.
Du nennst es „Logik“ und machst haarsträubende Fehler.
Wahrnehmung ist nur die Wirkungsreaktion, aber nicht das Ausführende der Reaktion.
Wenn die Suche vernünftig sein soll, dann muss eine konsequente Aufgabe der Existenzbehauptungen durchgeführt werden – dies ist auch nur ein Umgang mit Zusammenhängen, also von der Wahrnehmung durchaus machbar.
„Augustinus“ und „Descartes“ haben allerdings kläglich versagt…
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Das Ebenen-Gerede bringt nichts
Doch - man muss Kategorien unterscheiden können.
Die Suggestion von Ebenen/Kategorien ist keine Unterscheidung, sondern ein So-Tun-Als-Ob.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Na immerhin hast du kein Gegenargument angeführt
Immer noch nicht?
Sorry, ich kann in diesem Fehlerwirrwahr der Religion und Philosophie immer noch kein Gegenargument entdecken.