closs hat geschrieben:Von Descartes wird dieser Zusammenhang doch nicht bestritten - im Gegenteil: Er steht im Zentrum.
Eben, er verstösst gegen seine eigenen Spielregeln:
das radikale Anzweifeln der Existenzzusammenhänge in der Wahrnehmung.
Er kann es halt einfach für seine religiöse Motivation gebrauchen, dass er die Existenzzusammenhänge von Umwelt und Körper als „unentscheidbar“ einordnet und dann beim „Ich“ das „grosse Unsichtbare“ auszurufen, dessen Existenz einwandfrei feststehen soll.
Das ist maximale Schlamperei, denn nach einem Ausschluss des Körpers, zielt der „Ich“-Zusammenhang auf rein gar nichts mehr.
Er suggeriert also „das Entsorgen der Zusammenhänge“, zu denen es untersuchbare Funktionalitäten gibt und projiziert genau dieselben Zusammenhänge, die sich nämlich gar nicht entsorgen lassen, einfach in eine Art „Anders-Welt“.
Das ist ein reiner Taschenspielertrick.
Durch konsequentes und sauberes Anwenden der Regeln wird die Schlamperei entlarvt.
closs hat geschrieben:Wenn eine gesunde Bauersfrau am Morgen auf der Alm erwacht und merkt, dass sie existent ist, gilt das nicht?
Nein, denn die Bauersfrau stellt sich als „gesunden Körper“ fest, aber genau das soll ja angezweifelt werden.
Also lassen wir beim systematischen Zweifel das „Feststellen von Existenzen mit Hilfe der Wahrnehmung“ bitteschön konsequent sein – ansonsten wird nur eine lächerliche Wünsch-Dir-Was-Show daraus.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:„Innerhalb des Zusammenhangwechsels gibt es keine Sicherheit, wie der Zusammenhangswechsel zustande kommt.“
Das WIE ist eh wurscht - hier geht es um das WAS.
Ohne die Funktion ist jedes Untersuchen eines Kandidaten sinnlos.
Dass sich Philosophie und Religion einfach eine neue Welt erfinden und behaupten, es gäbe „eine Verbindung“, ist nichts wert, denn es verändert den Fragezustand keinen Millimeter - aber das scheint in diesen Kreisen ja ein beliebtes „Vorgehen“ zu sein.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Das „Merken“ ist wiederum „nur“ ein separater Zusammenhang.
Egal, wie Du es begründest: Die Bauersfrau merkt es.
Sie „merkt“, dass sie der Körper ist – aber genau das soll ja angezweifelt werden.
Man kann nicht einfach den Körperzusammenhang als unentscheidbar erklären, nur um dann zu
exakt demselben Zusammenhang eine absolute Gewissheit „in Richtung Unsichtbarkeit“ auszusprechen, denn „jetzt steht ja kein Körper mehr im Wege“ – stell dir Descartes mit einer roten Nase vor, dann erkennst du wo der Hase lang läuft.
closs hat geschrieben:Das Wie unserer Wahrnehmung entscheidet doch nicht über grundlegende (onto-)logische Dinge.
Das „Wie der Wahrnehmung“ (nicht „unserer“, denn wir wollen ja Existenzzusammenhänge anzweifeln) entscheidet exakt über das „Merken“, also das Aufstellen von Zusammenhängen und deren Wechsel.
D.h. es ist ausschliesslich „das Wie“, mit dem entschieden werden kann, welche Existenzzusammenhänge gültig sind.
Die Logik ist, dass Zusammenhänge aufgestellt werden und dass es in den Zusammenhänge keinen „blassen Schimmer“ gibt, wie das zu machen ist.
=> Es handelt sich hierbei also nicht um „eine Instanz, die sich selbst beurteilen kann“, sondern um eine Konstellation, wie sie bei einer „unfertigen Entwicklung“ zustande kommen würde: die Instanz baut Zusammenhänge auf, ohne dass sie „weiss“, das sie es macht.
=> der Körper (Gehirn) ist hierfür ein prima Kandidat.
closs hat geschrieben:Es fällt auf, dass Du ungern auf konkrete Fragestellungen antwortest und Dich in Deine Verfahrens- Systemtaik zurückziehst.
Wenn du deine Fragen mit „stell dir vor Christen hätten recht“ einleitest, dann weiss ich schlicht nicht, was ich da machen soll.
Die einzig richtige Reaktion ist dann nachzufragen, was ich mir den genau vorstellen soll.
closs hat geschrieben:Wer sagt denn, DASS kein Zusammenhang aufgebaut wurde.
Ich habe dich sowohl nach der Fähigkeit zum Aufstellen eines derartigen Zusammenhanges, als auch nach dem Resultat gefragt -> kein Zusammenhang.
closs hat geschrieben:Seine Lösung finde ich nach wie vor tiefgreifender als Deine, weil sie auf eine materialistische Setzung verzichtet, ohne die Du nicht auskommst.
Selbstverständlich, weil du dir ein Wunschverhalten entlang dieser Phantasie angewöhnt hast.
Allein die Behauptung „er kommt ohne etwas aus und es ist immer noch eine Lösung“ ist nur unter diesem Gesichtspunkt nachvollziehbar, denn es ist klar ersichtlich, dass der systematische Zweifel bei „dieser Lösung“ willkürlich abgebrochen wird.