Trinität!

Themen des Neuen Testaments
closs
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#861 Re: Trinität!

Beitrag von closs » Mi 19. Okt 2016, 22:48

Halman hat geschrieben:Nach meiner Meinung hatte Jesus einen Anfang.
Irgendwo steht doch Joh. 8,58: " Ehe denn Abraham ward, bin ich." - Allerdings sagen manche, man könne es auch anders übersetzen.

Unabhängig davon - wieder von der Sache selbst aus:
WENN Jesus göttliche Selbst-Offenbarung Gottes ist, ist er es nur ab dann und so lange, wie diese Offenbarung wirksam sein soll. Soll sie noch nicht oder nicht mehr wirksam sein, ist Vater, Sohn und HG in Jahwe, der sie zu gegebener Zeit wieder als Jahwe-Ich offenbart.

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Halman
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#862 Re: Trinität!

Beitrag von Halman » Mi 19. Okt 2016, 23:43

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Nach meiner Meinung hatte Jesus einen Anfang.
Irgendwo steht doch Joh. 8,58: " Ehe denn Abraham ward, bin ich." - Allerdings sagen manche, man könne es auch anders übersetzen.
Ja, darauf htte jk80 hingewiesen. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch Ein Brief an meinen Pastor (Joh 8:58 "Ich bin"). Darin beruf sich der Briefschreiber auf seinen jüdischen Freund namens Uri:
Es ist so, wie mein Freund Uri sagt: „Das große „ICH BIN“-Kartenhaus fällt in sich zusammen, wenn man es im Licht der grammatikalischen Beweise genauer untersucht. Es gibt keinen einzigen Vers im Johannesevangelium, in dem behauptet wird, das Jeshua GOTT ist. Im Gegenteil, an vielen Stellen finden wir die Aussage, dass er der Sohn des lebendigen GOTTES, der Messias und der König Israels ist.

Betrachten wir Jesus Aussage, "πρὶν ’Αβραὰμ γενέσθαι ἐγὼ εἰμί" ("prin Abraám genésthai egṓ eimí") im Kontext.
Zitat aus Joh 8:56-58:
56 Abraham, euer Vater, jubelte, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich.
57 Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?
58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.
Die Aussage, "ehe Abraham war, bin ich", ist der Abschluss einer theologischen Debatte, in der sich seine Gegner auf Abraham, ihren Erzvater, beriefen.
Jesus sagte im Grunde zeitlich gesehen aus, dass er vor Abraham präexistent war. Eine in die Ewigkeit reichende Vergangenheit setz dies nicht voraus. Die Präsensform mag er gewählt haben, um anzuzeigen, dass er nicht nur vor Abraham war, sondern noch immer gegenwärtig ist und er in theologischer Hinsicht größer als Abraham ist. Darum ging es ja im Streitgespräch.

Da Jesus gem. einigen Bibelstellen vor aller Schöpfung von Gott hervorgebracht/gezeugt wurde, war er logischerweise auch vor dem Erzvater Abraham.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#863 Re: Trinität!

Beitrag von Münek » Mi 19. Okt 2016, 23:53

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Glaubt Du im Ernst, auf den Thronen im Neuen Jerusalem sitzen Gott und dass Lamm als zwei unsichtbare stumme Geister? Denke nur mal an das Dogma "Visio Beatifica" (die beseligende Anschauung Gottes).
Sie "sitzen" nirgends - geistige Wahrehmung ist keine "haptische" Wahrnehmung.
Nach der Johannes-Apokalypse werden die nach dem Weltgericht ewig lebenden Menschen Gottes Angesicht schauen. Vorher hätte der Anblick Gottes unweigerlich zum Tode geführt. Allein Mose wurde von Gott das Privileg eingeräumt, wenigstens seinen Rücken sehen zu dürfen (Ex. 33, 20-23). Immerhin. :)

Zwei unsichtbare Geister auf den Thronen in der neuen Stadt Jerusalem sind undenkbar und widersprechen den eindeutigen Aussagen der Schrift.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Denke nur mal an das Dogma "Visio Beatifica" (die beseligende Anschauung Gottes).
Damit ist GEISTIGES Sehen gemeint, kein körperlich-sinnliches.
Papst Benedikt XII. würde da gewiss anderer Meinung sein als Du. Was verstehst Du unter "geistigem Sehen" Gottes, wenn dieser nicht sichtbar ist?

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es handelt sich nicht um "menschliche Bilder", sondern um göttlich offenbarte.
JA - die Offenbarung ist, dass der Mensch es so wahrnimmt.
Dennoch sind es keine "menschlichen Bilder", also Bilder, die menschlicher Fantasie entsprungen sind. Die Visionen, denen Johannes teilhaftig werden durfte, entstammen der göttlichen Sphäre. Was spricht nach Deiner Auffassung dagegen, dass es haargenau so kom-
men wird, wie es dem Seher von Patmos durch den Auferstandenen vermittelt worden ist?


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die Bibel spricht im Übrigen nicht von geistiger, sondern von leiblicher Auferstehung der Toten
Auch schon lange geklärt - damit ist der Geistleib gemeint (erinnere Dich an die Szene in der Apostelgeschichte, als Jesus durch die geschlossene Tür des Zimmers hereintritt und den Jüngern als Körper erlebbar wird.
Ein Geistleib ist ein Oxymoron wie ein hölzernes Eisen. Wenn ein Geist einen Leib besäße, wäre er kein Geist.

Die in sich widersprüchlichen, nicht zu vereinbarenden Erscheinungen des Auferstandenen werden in Übrigen von der neutestament-
lichen Forschung als pure Legenden angesehen - also nichts Historisches, sondern Erfindungen der Evangelisten oder ihrer Tradenten.


Denke mal nach: Der (angeblich) auferstandene Jesus durchdringt eine geschlossene Tür und isst gebratenen Fisch, nur um zu beweisen, dass er eben KEIN Geist ist, sondern ein Mensch aus Fleisch und Knochen. So steht es klipp und klar bei Lk. 24, 36-42. Tja - und nun?

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#864 Re: Trinität!

Beitrag von Münek » Do 20. Okt 2016, 00:26

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Jahwe bleibt Jahwe - egal in welcher Sphäre er tätig wird.
Richtig - deshalb ist er derselbe, ob er im Vater, dem Sohn oder dem HG tätig wird.
Gott wird nicht "IN" irgendwelchen Personen tätig.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Als ob es da einen Unterschied gäbe.
Für uns gibt es in der Tat keinen Unterschied - solche Diskussionen sind nur dann wichtig, wenn jemand meint, Vater, Sohn und HG seien drei Götter.
Nicht nur für "uns" gibt es keinen Unterschied. Gott erschuf die Welt nicht in seiner Offenbarungform "Gott", sondern höchstselbst als Gott. Gott als Geist, der heilig ist, ist nicht in der Offenbarungsform "Heiliger Geist" wirksam, sondern er selbst. Einen zweiten "Heili-
gen Geist" neben Gott (= "Heiliger Geist"), gibt es nicht.


Deine Hypothese, dass Gott seine Transzendenz nicht verlässt, sondern in der Welt nicht selbst, sondern durch unterschiedliche personale Offenbarungformen agiert, ist biblisch nicht gedeckt und entspringt lediglich Deinen subjektiven Glaubensvorstellungen. Es ist immer Jah-
we, der Gott Israels, höchstpersönlich, der handelt.

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#865 Re: Trinität!

Beitrag von closs » Do 20. Okt 2016, 00:41

Halman hat geschrieben:Jesus sagte im Grunde zeitlich gesehen aus, dass er vor Abraham präexistent war. Eine in die Ewigkeit reichende Vergangenheit setz dies nicht voraus. Die Präsensform mag er gewählt haben, um anzuzeigen, dass er nicht nur vor Abraham war, sondern noch immer gegenwärtig ist und er in theologischer Hinsicht größer als Abraham ist.
Ich verstehe Dich, würde es aber anders interpretieren. - Denn Jesus hätte auch sagen könne: "Ich war vor Abraham und bin heute noch".

So aber ist der Satz strengenommen grammatikalisch schräg - ODER er drückt ein überzeitliches Sein ("Jahwe" - "Ich bin") aus, was ich glaube - im Sinne Jahwes 2.Kön. 19,25 (Buber):
"Von fernher habe ich das bereitet - von Urtagen her gebildet" (Stichwort: Fügung).
Und das klingt stark nach "Vor"-Schöpfungs-"Zeit" (richtiger wäre so was Ähnliches wie: "Aus der ewigen Gegenwart ("bin ich") über der Zeit").

Halman hat geschrieben:Da Jesus gem. einigen Bibelstellen vor aller Schöpfung von Gott hervorgebracht/gezeugt wurde, war er logischerweise auch vor dem Erzvater Abraham.
Aber was ist damit gemeint? (Ich weiß es echt nicht):

1) Jesus ist als Offenbarung zeitlich viel eher geschaffen worden als mit seiner Geburt durch Maria?
Finde ich persönlich nicht so prickelnd. - Was sollte der Grund sein, eine Offenbarung zu schaffen, bevor sie vorgesehen ist? Zum Warmlaufen?

2) "Jesus" steht für jegliche Offenbarung Jahwes durch das Fleisch?
Könnte sein - dann wäre bspw "der Mann", gegen den Jakob kämpft, Jesus gewesen - nur halt unter anderem oder keinen Namen.

3) Jesus ist "von fernher ... bereitet - von Urtagen her gebildet" - also "vor" der Schöpfung (besser: "über" der Schöpfung)? - Das kommt mir am logischsten vor - im Sinne von:

Gott weiß bereits "vor" der Schöpfung, dass die Vergabe der Ebenbildlichkeit zu dem, was man "Sündenfall" nennt, führen MUSS - und weiß somit auch, dass hier sowohl Gott als Mensch durchmüssen, weil dies die einzige Möglichkeit ist, dass der Mensch eigen-bewusst Gott erkennen kann - und weiß somit auch, dass die Aufhebung der Weg-Orientierung des Menschen von Gott nur durch Gott selber ermöglicht werden kann ("Erlösung").

Oder ganz einfach: Aus Sicht Gottes gibt es eh kein Vorher oder Nachher - das ist nur die Sicht dessen, der in der Zeit ist: Das sind wir und eben auch Offenbarungen - also auch Jesus.

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#866 Re: Trinität!

Beitrag von closs » Do 20. Okt 2016, 01:07

Münek hat geschrieben:Gott wird nicht "IN" irgendwelchen Personen tätig.
Wie kommst Du darauf? - Würdest Du es Gott absprechen, dass er sich in und durch Jesus selbst-offenbart?

Münek hat geschrieben:Gott erschuf die Welt nicht in seiner Offenbarungform "Gott", sondern höchstselbst als Gott.
Absolut richtig - aber WIR erkennen davon nur die Offenbarungs-Größe, die es gibt, damit wir überhaupt etwas erkennen können. - Ohne Offenbarungen ist Gott für die menschliche Wahrnehmung nicht thematisierbar.

Münek hat geschrieben:Deine Hypothese, dass Gott seine Transzendenz nicht verlässt, sondern in der Welt nicht selbst, sondern durch unterschiedliche personale Offenbarungformen agiert
Denkfehler: Wenn Gott für uns ersichtlich agiert, tut er dies auch in personalen Offenbarungsformen höchstselbst.

Münek hat geschrieben:Nach der Johannes-Apokalypse werden die nach dem Weltgericht ewig lebenden Menschen Gottes Angesicht schauen.
Das sind doch Chiffren nach unseren Daseins-Maßstäben - damit es der Mensch versteht. - WIE der Mensch nach seinem Tod wahrnimmt, davon haben wir doch nicht die geringste Ahnung.

Münek hat geschrieben: Was verstehst Du unter "geistigem Sehen" Gottes, wenn dieser nicht sichtbar ist?
Falsche Schiene - man darf nicht nach Dasein-Möglichkeiten unserer jetzigen Sinne geben. - Wir wissen doch nicht, welche Arten von "Sehen" es im Geistigen geben kann.

Unterm Strich wird sein: Der Mensch ERKENNT dann Gott mit seinen geistigen Sinnen - welche auch immer es geben wird.

Münek hat geschrieben:Die Visionen, denen Johannes teilhaftig werden durfte, entstammen der göttlichen Sphäre. Was spricht nach Deiner Auffassung dagegen, dass es haargenau so kommen wird, wie es dem Seher von Patmos durch den Auferstandenen vermittelt worden ist?
Aber auch die göttliche Sphäre muss sich übersetzen ins Wahrnehmbare des Menschen, wenn sie vom Menschen thematisiert werden soll.

"Haargenau" wird es aus meiner Sicht zwar vom Ergebnis her (aber allein das wäre eine eigene Diskussion) kommen, aber nicht mit den Chiffren, mit denen es unserer Daseins-Möglichkeit angeboten wird.

Münek hat geschrieben:Wenn ein Geist einen Leib besäße, wäre er kein Geist.
Im Sinne dieses Begriffs ist das falsch. - Gemeint ist damit, dass die menschliche geistige Identität "kompakt" erhalten wird: "Ich rufe Dich mit Deinem Namen", heisst es irgendwo im AT. Du bleibst also als Identität erkennbar und erkennst diejenigen, die Du gekannt hast.

Münek hat geschrieben:Die in sich widersprüchlichen, nicht zu vereinbarenden Erscheinungen des Auferstandenen werden in Übrigen von der neutestament-
lichen Forschung als pure Legenden angesehen
Unter säkular-kritisch-rationalen Voraussetungen ist das auch nicht anders möglich. Man würde auch dann dasselbe sagen, wenn es Quellen aus dem Jahr 35 n.Chr. sagen würden.

Münek hat geschrieben:Denke mal nach: Der (angeblich) auferstandene Jesus durchdringt eine geschlossene Tür und isst gebratenen Fisch, nur um zu beweisen, dass er eben KEIN Geist ist, sondern ein Mensch aus Fleisch und Knochen. So steht es klipp und klar bei Lk. 24, 36-42. Tja - und nun?
Es gibt irgendwo noch eine Stelle, aus der deutlich wird, dass er durch die geschlossene Türe kommt. - Er ist also jemand, der durch geschlossene Türen geht und trotzdem eine Curry-Wurst essen kann - wie interpretierst Du DAS?

Hier übrigens die Stelle - Joh. 20,26:
26 Und nach acht Tagen waren seine Jünger wiederum drinnen, und Thomas war bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt in ihre Mitte und spricht: Friede sei mit euch! 27 Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28 Und Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29 Jesus spricht zu ihm: Thomas, du glaubst, weil du mich gesehen hast; glückselig sind, die nicht sehen und doch glauben!

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#867 Re: Trinität!

Beitrag von Münek » Do 20. Okt 2016, 02:45

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Gott wird nicht "IN" irgendwelchen Personen tätig.
Wie kommst Du darauf? - Würdest Du es Gott absprechen, dass er sich in und durch Jesus selbst-offenbart?
Dass Gott sich "IN" anderen Personen offenbart, ist lediglich ein menschengemachtes frühkirchliches Glaubenskonstrukt, das geschaffen wurde, um die Trinität zu etablieren und zu "begründen". In höchstem Maße fragwürdig - und wenn man ehrlich ist: eigentlich Blödsinn.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Gott erschuf die Welt nicht in seiner Offenbarungform "Gott", sondern höchstselbst als Gott.
Absolut richtig - aber WIR erkennen davon nur die Offenbarungs-Größe, die es gibt, damit wir überhaupt etwas erkennen können. - Ohne Offenbarungen ist Gott für die menschliche Wahrnehmung nicht thematisierbar.
Das verstehe, wer will. Wenn es beispielsweise in der Genesis heißt, GOTT habe die Welt erschaffen, bedarf es mitnichten der künstlichen Konstruktion, nicht Gott, sondern die "Offenbarungsform Gott" sei der der Schöpfer. Das ist m.E. Schwachfug hoch fünf und nur einem bestimmten Glauben geschuldet.

Jedes Kind erkennt beim Lesen des ersten Schöpfungsberichts, dass Gott selbst Himmel und Erde erschaffen hat - und nicht eine ominöse "Offenbarungsform" Gottes.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Deine Hypothese, dass Gott seine Transzendenz nicht verlässt, sondern in der Welt nicht selbst, sondern durch unterschiedliche personale Offenbarungformen agiert
Denkfehler: Wenn Gott für uns ersichtlich agiert, tut er dies auch in personalen Offenbarungsformen höchstselbst.
Warum sollte er das tun? Als Jahwe beispielsweise beschloss, die Menschheit bis auf acht Auserwählte zu ertränken, war es Gott selbst, der so entschied, nicht irgendeine Erscheinungform von ihm. Merkst Du eigentlich nicht, wie sehr an den Haaren herbeigezogen Deine Glaubensannahme ist?

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Nach der Johannes-Apokalypse werden die nach dem Weltgericht ewig lebenden Menschen Gottes Angesicht schauen.
Das sind doch Chiffren nach unseren Daseins-Maßstäben - damit es der Mensch versteht. - WIE der Mensch nach seinem Tod wahrnimmt, davon haben wir doch nicht die geringste Ahnung.
Wenn Du keine Ahnung hast, wieso vertraust Du dann nicht den Aussagen des Johannes in seiner Apokalypse? Sein Text ist göttlich inspiriert und Gott ist der eigentliche Autor dieser Schrift.

Wenn Du mir nicht glaubst, wirf einen Blick in den "Katholischen Katechismus" und überzeuge Dich selbst.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Was verstehst Du unter "geistigem Sehen" Gottes, wenn dieser nicht sichtbar ist?
Falsche Schiene - man darf nicht nach Dasein-Möglichkeiten unserer jetzigen Sinne geben. - Wir wissen doch nicht, welche Arten von "Sehen" es im Geistigen geben kann.
Wenn Du es nicht weißt, solltest Du schweigen und hier nicht selbstgewisse Sprüche loslassen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die Visionen, denen Johannes teilhaftig werden durfte, entstammen der göttlichen Sphäre. Was spricht nach Deiner Auffassung dagegen, dass es haargenau so kommen wird, wie es dem Seher von Patmos durch den Auferstandenen vermittelt worden ist?
Aber auch die göttliche Sphäre muss sich übersetzen ins Wahrnehmbare des Menschen, wenn sie vom Menschen thematisiert werden soll.
Mit dieser inhaltsleeren Schwurbelei bist Du lediglich meiner konkreten Frage ausgewichen. Wieso ist es für Dich unannehmbar, dass es so kommt, wie es der Auferstandene dem Seher von Patmos in Gesprächen und Visionen übermittelt hat?

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wenn ein Geist einen Leib besäße, wäre er kein Geist.
Im Sinne dieses Begriffs ist das falsch. - Gemeint ist damit, dass die menschliche geistige Identität "kompakt" erhalten wird: "Ich rufe Dich mit Deinem Namen", heisst es irgendwo im AT. Du bleibst also als Identität erkennbar und erkennst diejenigen, die Du gekannt hast.
Das verbuche ich unter "Schwurbelei". Du hast mit vielen Worten zu meinem konkreten Einwand nichts gesagt.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die in sich widersprüchlichen, nicht zu vereinbarenden Erscheinungen des Auferstandenen werden in Übrigen von der neutestamentlichen Forschung als pure Legenden angesehen
Unter säkular-kritisch-rationalen Voraussetungen ist das auch nicht anders möglich. Man würde auch dann dasselbe sagen, wenn es Quellen aus dem Jahr 35 n.Chr. sagen würden.
Lassen wir es einfach so stehen, wie es die neutestamentliche Wissenschaft sieht.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Denke mal nach: Der (angeblich) auferstandene Jesus durchdringt eine geschlossene Tür und isst gebratenen Fisch, nur um zu beweisen, dass er eben KEIN Geist ist, sondern ein Mensch aus Fleisch und Knochen. So steht es klipp und klar bei Lk. 24, 36-42. Tja - und nun?
Es gibt irgendwo noch eine Stelle, aus der deutlich wird, dass er durch die geschlossene Türe kommt. - Er ist also jemand, der durch geschlossene Türen geht und trotzdem eine Curry-Wurst essen kann - wie interpretierst Du DAS?
Die neutestamentliche Exegese hat darauf eine klare Antwort gegeben. Dass Jesus eine geschlossene Tür durchdringt, habe ich doch selbst geschrieben. Viel wichtiger finde ich es, dass Jesus selbst darauf besteht, KEIN Geist zu sein, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut.

Nur um DIESES zu beweisen, isst er ein Stück Bratfisch. Hast Du es jetzt verstanden?

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#868 Re: Trinität!

Beitrag von seeadler » Do 20. Okt 2016, 04:31

Münek hat geschrieben:Jedes Kind erkennt beim Lesen des ersten Schöpfungsberichts, dass Gott selbst Himmel und Erde erschaffen hat - und nicht eine ominöse "Offenbarungsform" Gottes.

Ich spare mir die Bibelstellen, woraus hervorgeht, dass Jesus Christus die Welt erschaffen hat, welcher ist Gott selbst, aber in diesem Fall das ausgesprochene Wort Gottes.

Mal ne Frage an dich technisch interessierten. Wir leben in einem technischen Zeitalter, da brauchst du nur zu sagen : "Licht an!" und siehe da, das Licht geht an. Frage an dich, wer hat hier das Licht angemacht? Du, oder dein ausgesprochenes Wort?

Münek hat geschrieben:.... Wieso ist es für Dich unannehmbar, dass es so kommt, wie es der Auferstandene dem Seher von Patmos in Gesprächen und Visionen übermittelt hat?

Wie GENAU kommt Er denn?
Zuletzt geändert von seeadler am Do 20. Okt 2016, 05:09, insgesamt 1-mal geändert.
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#869 Re: Trinität!

Beitrag von seeadler » Do 20. Okt 2016, 04:36

Münek hat geschrieben:closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Denke mal nach: Der (angeblich) auferstandene Jesus durchdringt eine geschlossene Tür und isst gebratenen Fisch, nur um zu beweisen, dass er eben KEIN Geist ist, sondern ein Mensch aus Fleisch und Knochen. So steht es klipp und klar bei Lk. 24, 36-42. Tja - und nun?
Es gibt irgendwo noch eine Stelle, aus der deutlich wird, dass er durch die geschlossene Türe kommt. - Er ist also jemand, der durch geschlossene Türen geht und trotzdem eine Curry-Wurst essen kann - wie interpretierst Du DAS?

Die neutestamentliche Exegese hat darauf eine klare Antwort gegeben. Dass Jesus eine geschlossene Tür durchdringt, habe ich doch selbst geschrieben. Viel wichtiger finde ich es, dass Jesus selbst darauf besteht, KEIN Geist zu sein, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut.

Nur um DIESES zu beweisen, isst er ein Stück Bratfisch. Hast Du es jetzt verstanden?


Die Bibel schreibt genau:
Joh. 20,26 Und nach acht Tagen waren seine Jünger wiederum drinnen, und Thomas war bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt in ihre Mitte und spricht: Friede sei mit euch!

Ist gemäß der Schrift Jesus durch die Tür gekommen? Oder wurde hier lediglich festgestellt, dass Jesus in ihrer Mitte auftauchte? Was genau ist der Unterschied zwischen diesen Aussagen. Es ist einigermaßen logisch, dass die Jünger erstaunt waren und aufgrund rationalen irdischen Denkens richtete sich ihr erster Blick auf die Tür, die offenbar verschlossen war. Das heißt nicht, dass Jesus aus Richtung der Tür gekommen ist, wozu auch?!

was oder wer war Jesus, als er das Essen vor den Jüngern zu sich nahm? War es DER Jesus, den sie leiblich kannten und gesehen haben, oder war es eine andere Gestalt? beachte dazu auch die Emausjünger
Lukas 24,15 Und es geschah, als sie so redeten und sich miteinander besprachen, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen. 16 Aber ihre Augen wurden gehalten, dass sie ihn nicht erkannten.
und die Aussage in
Markus: 16,12 Danach offenbarte er sich in anderer Gestalt zweien von ihnen
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#870 Re: Trinität!

Beitrag von seeadler » Do 20. Okt 2016, 05:29

closs hat geschrieben: 1) Jesus ist als Offenbarung zeitlich viel eher geschaffen worden als mit seiner Geburt durch Maria?
Finde ich persönlich nicht so prickelnd. - Was sollte der Grund sein, eine Offenbarung zu schaffen, bevor sie vorgesehen ist? Zum Warmlaufen?

Es sind zwei Zustandsebenen Jesu Christi, die hier angesprochen werden, die göttliche und die menschliche. Die göttliche Zustandsebene war zwischen seiner "Zeugung" aus Gott heraus und seiner Geburt als Mensch.
Die menschliche Zustandsebene war demzufolge zwischen seiner Entstehung im Mutterleib Marias und seinem Tod am Kreuz.

Als Er hinauf fuhr, nach den 40 Tagen hatte er dann zwei Zustandsmerkmale in sich, die des Menschen und die Gottes. Denn auch das menschliche wird ihm ja dnan nicht mehr abgesprochen. Zumal er ein Vorbild für die Auferstehung und Verwandlung der Gläubigen ist, die, wie du oder Roland an anderer Stelle richtig schreibst, in der Erinnerung an den gewesenen Menschen vollendet wird, weshalb sich die "Menschen" dann auch untereinander erkennen können, wiewohl sie keine Menschen mehr sein werden. Mit anderen Worten, wäre ich einfach nur eine physikalische Kugel mit 25 cm im Radius, was ich auch im Verhältnis zu allen anderen beliebigen Massen im Kosmos bin, so wäre ich trotzdem von anderer Beschaffenheit als du. Auch dann, wenn ich nicht mehr aus jenem Material bestehe, wie jetzt. Auch Jesus Christus bestand nicht mehr aus dem gleichen biologischen Material wie vor seinem Tod. Er konnte sich jedoch wie alle Engel auch in unserer Welt "materialisieren".

Die Adventisten meinen, dass Jesus in seiner Zeit der Göttlichkeit als "Erzengel" Michael fungieren musste, "der ist wie Gott". Denn den Namen Jesus, respektive Imanuel bekam er ja erst in seiner menschlichen Gestalt. So gesehen sind es drei Zustandsebenen, die in Jesus Christus zum Schluss vereinigt sind, als Gott, als Erzengel Michael und als Mensch Jesus Christus. Auch der Mensch besitzt jene drei Zustansgrößen, wenn er aufersteht und verwandelt wird.... so, wie letzten Endes auch Gott am Ende aller Tage
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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