Münek hat geschrieben:Gott wird nicht "IN" irgendwelchen Personen tätig.
Wie kommst Du darauf? - Würdest Du es Gott absprechen, dass er sich in und durch Jesus selbst-offenbart?
Münek hat geschrieben:Gott erschuf die Welt nicht in seiner Offenbarungform "Gott", sondern höchstselbst als Gott.
Absolut richtig - aber WIR erkennen davon nur die Offenbarungs-Größe, die es gibt, damit wir überhaupt etwas erkennen können. - Ohne Offenbarungen ist Gott für die menschliche Wahrnehmung nicht thematisierbar.
Münek hat geschrieben:Deine Hypothese, dass Gott seine Transzendenz nicht verlässt, sondern in der Welt nicht selbst, sondern durch unterschiedliche personale Offenbarungformen agiert
Denkfehler: Wenn Gott für uns ersichtlich agiert, tut er dies auch in personalen Offenbarungsformen höchstselbst.
Münek hat geschrieben:Nach der Johannes-Apokalypse werden die nach dem Weltgericht ewig lebenden Menschen Gottes Angesicht schauen.
Das sind doch Chiffren nach unseren Daseins-Maßstäben - damit es der Mensch versteht. - WIE der Mensch nach seinem Tod wahrnimmt, davon haben wir doch nicht die geringste Ahnung.
Münek hat geschrieben: Was verstehst Du unter "geistigem Sehen" Gottes, wenn dieser nicht sichtbar ist?
Falsche Schiene - man darf nicht nach Dasein-Möglichkeiten unserer jetzigen Sinne geben. - Wir wissen doch nicht, welche Arten von "Sehen" es im Geistigen geben kann.
Unterm Strich wird sein: Der Mensch ERKENNT dann Gott mit seinen geistigen Sinnen - welche auch immer es geben wird.
Münek hat geschrieben:Die Visionen, denen Johannes teilhaftig werden durfte, entstammen der göttlichen Sphäre. Was spricht nach Deiner Auffassung dagegen, dass es haargenau so kommen wird, wie es dem Seher von Patmos durch den Auferstandenen vermittelt worden ist?
Aber auch die göttliche Sphäre muss sich übersetzen ins Wahrnehmbare des Menschen, wenn sie vom Menschen thematisiert werden soll.
"Haargenau" wird es aus meiner Sicht zwar vom Ergebnis her (aber allein das wäre eine eigene Diskussion) kommen, aber nicht mit den Chiffren, mit denen es unserer Daseins-Möglichkeit angeboten wird.
Münek hat geschrieben:Wenn ein Geist einen Leib besäße, wäre er kein Geist.
Im Sinne dieses Begriffs ist das falsch. - Gemeint ist damit, dass die menschliche geistige Identität "kompakt" erhalten wird: "Ich rufe Dich mit Deinem Namen", heisst es irgendwo im AT. Du bleibst also als Identität erkennbar und erkennst diejenigen, die Du gekannt hast.
Münek hat geschrieben:Die in sich widersprüchlichen, nicht zu vereinbarenden Erscheinungen des Auferstandenen werden in Übrigen von der neutestament-
lichen Forschung als pure Legenden angesehen
Unter säkular-kritisch-rationalen Voraussetungen ist das auch nicht anders möglich. Man würde auch dann dasselbe sagen, wenn es Quellen aus dem Jahr 35 n.Chr. sagen würden.
Münek hat geschrieben:Denke mal nach: Der (angeblich) auferstandene Jesus durchdringt eine geschlossene Tür und isst gebratenen Fisch, nur um zu beweisen, dass er eben KEIN Geist ist, sondern ein Mensch aus Fleisch und Knochen. So steht es klipp und klar bei Lk. 24, 36-42. Tja - und nun?
Es gibt irgendwo noch eine Stelle, aus der deutlich wird, dass er durch die geschlossene Türe kommt. - Er ist also jemand, der durch geschlossene Türen geht und trotzdem eine Curry-Wurst essen kann - wie interpretierst Du DAS?
Hier übrigens die Stelle - Joh. 20,26:
26 Und nach acht Tagen waren seine Jünger wiederum drinnen, und Thomas war bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt in ihre Mitte und spricht: Friede sei mit euch! 27 Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28 Und Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29 Jesus spricht zu ihm: Thomas, du glaubst, weil du mich gesehen hast; glückselig sind, die nicht sehen und doch glauben!