closs hat geschrieben: SilverBullet hat geschrieben:Dass die Suggestionen bei mir nicht funktionieren, liegt jedenfalls an der Inhaltleere.
Willkürliche Annahme - viel nüchterner wäre: Es liegt daran, dass Dein Weltanschauungs-System die beschriebenen Inhalte nicht vorsieht.
Da muss ich dich enttäuschen, das Wort „Geist“ ist kein „beschriebener Inhalt“ und deine „Analogieversuche“, rund um körperliche Situationen helfen nicht weiter.
Das „Ich“ und die „subjektive Perspektive“ sind Zusammenhänge, die auf den aktiven Körper zielen.
closs hat geschrieben:Achtung: Da der Mensch nie etwas universal (= absolut) weiß, weiß ich natürlich auch nicht, ob all meine Wahrnehmungen richtig oder falsch sind - aber hier greift das Argument von Descartes, wonach diese Wahrnehmungen nur dann falsch sind, wenn geistige Ausstattung dafür an sich eine Täuschung wäre - dann wäre zu fragen, warum die Evolution ein so großes Täuschungs-Manöver angestellt hätte.
Der Philosoph „Descartes“ hatte nur den religiösen Ansatz und konnte die behauptete "Verschiedenheit zum Körper" nicht infrage stellen. Er verwendet also eine Voraussetzung, um die er sich nicht kümmert und baut sich dann ein Luftschlösschen auf (natürlich schön im Sinne der Religion).
Da die Voraussetzung nicht bestätigt werden kann, sondern das Gehirn (also der Körper) die ganze Arbeit macht, sollte man dieses Luftschlösschen „in die Freiheit entfleuchen lassen“.
closs hat geschrieben: SilverBullet hat geschrieben:Überleg mal, was könntest du machen, damit meine Aussage falsifiziert wird?
Nichts - weil Du unter "Falsifizieren" einen Vorgang INNERHALB des rational-kritischen Raumes meinst. - Diese Fragestellungen sind jedoch außerhalb.
Warum redest du dann überhaupt „darüber“.
Sprache ist ein Werkzeug der Wahrnehmung. Wahrnehmung geht ausnahmslos mit Zusammenhängen um.
Sprache zu benutzen, aber keinen Zusammenhang liefern zu können, ist ein So-Tun-Als-Ob-Theater.
closs hat geschrieben: SilverBullet hat geschrieben:Wieso wird die Formulierung „geistige Sicht“ von dir verwendet? Welche Fähigkeit, welches Ergebnis, welche Botschaft soll das verdeutlichen?
Dass der Mensch über naturalistische Wahrnehmung Hinausgehendes wahrnehmen kann.
Genau das kann er nicht – wie soll das gehen?
Das Gehirn kann nur mit Zusammenhängen arbeiten.
Wenn keine Zusammenhänge vorliegen, kann das Gehirn nicht arbeiten, „Ende der Vorstellung“.
closs hat geschrieben: SilverBullet hat geschrieben:Du möchtest Hoheitsrechte „zusprechen“, ohne dass auch nur ein einziger „Etwas-Zusammenhang“ vorliegt
Nicht nötig, weil es eine allgemeine Aussage ist - man könnte genauso sagen: Das, was der Fall ist, ist es unabhängig davon, ob wir es kapieren. - Ein ganz einfacher Satz.
Nö, kann man nicht sagen, weil kein „es“ vorliegt.
Wir sind nicht Stadium „es“ zu kapieren, sondern wir haben keine Ahnung um „was" es gehen soll.
Bei einer Suggestionsstrategie ist das natürlich egal, denn man will ja nur das So-Tun-Als-Ob-Theater einleiten.
closs hat geschrieben:Du zum Beispiel glaubst, dass Deine Wahrnehmung wahr ist, wenn sie kritisch-rational überprüfbar ist (glaube ich übrigens auch)
Nein, ich spreche nicht von „wahr“.
Ich spreche von Korrektheit.
Beim Umgang mit Zusammenhängen gibt es kein „wahr“ sondern maximal „nur“ Korrektheit in Bezug auf andere Zusammenhänge.
„Wahrheit“ und „Täuschung“ gehören zum Wunschgebäude von Philosophie und Religion.
closs hat geschrieben:altes Descartes-Thema, wobei (in eigenen Worten) herauskommt: "Wenn ich glaube, dass meine naturalistische Wahrnehmung in Form von Sinnen oder Messung keine großangelegte Täuschung ist, macht Naturwissenschaft Sinn".
Das ist philosophisch/religiöses Phantasieren.
Naturwissenschaft wird deshalb betrieben, weil das Aufstellen von wahrnehmungsunabhängigen Zusammenhängen sehr gut funktioniert – Stichwort: Korrektheit/Verlässlichkeit.
closs hat geschrieben: SilverBullet hat geschrieben:Es ist keine Verschwörungstheorie. Schau dir die Kritik der Kollegen an.
Das ist kein Argument.
Doch es ist ein nachvollziehbarer Zusammenhang, den du nur durch Funktionalität in seinen Aussagen entkräften könntest – aber damit haben Philosophie und Religion ja nichts zu tun, weil es reine Wunschveranstaltungen sind.
---
---
Hallo fin
Ich würde die Formulierung „Wissenschaft denkt nicht“ in der Form bestätigen, dass Naturwissenschaft sich nichts ausdenkt, also keine Wünsche ins Zentrum setzt, sondern nach wahrnehmungsunabhängiger Korrektheit in den Zusammenhängen strebt. Um diese Qualität zu erreichen, wird allerdings maximal mögliches Denken benötigt.
Nichts ist so anspruchsvoll, wie eine Funktion aufzubauen, denn es gibt keine Abkürzungen.
Heidegger verwendet seinen Satz in Bezug auf eine behauptete „Seins-Vergessenheit in der Welt“ (was meint er damit?). Weiter will er die Notwendigkeit zur Metaphysik suggerieren, indem er für „Raum“, „Zeit“ und „Bewegung“ andeutet, die Wissenschaft könne dies nicht erklären.
Denkst du, dass dem so ist und dass es die Philosophie erklären kann?
Wie erklärt Heidegger „Raum“, „Zeit“ und „Bewegung“?