closs hat geschrieben:Damit drückst Du das Grundproblem der Spät-Aufklärung aus: Man meint, wenn man (zu Recht!!) keine falsifizierbaren Wahrnehmungs-Maßstäbe hat, gäbe es das nicht, wozu man keine falsifizierbaren Wahrnehmungs-Maßstäbe hat.
Worüber redest du da, „was“ soll es nicht geben können?
Vielleicht das, wovon du gar nicht sagen kannst, was es geben soll?
Du stellst lediglich den Wunsch auf, dass dort irgendetwas sein soll - mehr nicht.
Soll man sagen “jawohl, wir haben keine Ahnung wovon wir überhaupt reden, aber wir haben bestimmt einen Volltreffer gelandet“?
closs hat geschrieben:Wie kannst Du aus obigem Weltanschauungs-System zu einer anderen SChlussfolgerung kommen?
Ich suche Korrektheit.
Bin ich laut „deinem System“ dafür verantwortlich, dass du für deine Wunschvorstellung keine Korrektheit liefern kannst?
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Das Eichhörnchen kann es, das Auto nicht
Auch da würde man theologisch nicht von "Bewusstsein" sprechen.
Was sollen theologische Aussagen dabei für ein „Gewicht“ haben?
Worin soll die Korrektheit dieser Aussagen bestehen – dass sie deinem Wunsch entsprechen, wobei dein Wunsch genau entlang dieser Aussagen suggeriert wurde?
Das ist ein reines Nullsummenspiel.
closs hat geschrieben:Ist der Flug der Fledermaus aus Deiner Sicht dem "Bewusstsein" der Fledermaus zuzuordnen?
Das Gehirn steuert, indem es Zusammenhänge aufbaut.
„Bewussstein“ ist die Menge an Zusammenhängen, bei denen der Körper (als zentraler Ausgangspunkt für Aktivitäten) auf andere Zusammenhänge in der Verarbeitung dieser Zusammenhänge so reagiert, als wären sie „ein Ganzes“, also ein Überblicksverhalten. Diese Reaktion kann man als „Verstehen“ bezeichnen.
Das Gehirn berechnet also Zusammenhänge, bei denen „aus dem Blickwinkel des aktiven Körpers, ein Verstehen stattfindet“.
Weil das Gehirn diese Zusammenhänge aufbaut, fliegt die Fledermaus mit einer Kombination aus zielgerichteter Orientierung (Echolot), Bewegungsabstimmung und letztlich einem motorischen Gesamtverhalten, durch das sie überlebt und dabei grossartige Tricks auf Lager hat.
Man kann also nicht sagen, dass „das Bewusstsein“ etwas ist, das den Flug durchführt.
Das Gehirn steuert den Flug durch, aber um dies zu erreichen, wird „das Bewusstsein“ berechnet.
Das ist bei dir nicht anders.
Zieh mit einem Finger eine grosse Kreisbahn in den Raum. Es wird dir leicht fallen, obwohl die Koordination von Gelenken und Muskeln für diese inverse Kinematik eine Komplexität erreicht, die aktuell keine Animationssoftware befriedigend erreichen kann.
Du bekommst davon aber gar nichts mit.
Die Steuerung des Armes übernimmt das Gehirn, wobei „das Bewusstsein nur eine Überblicksreaktion darstellt“.
Damit das Gesamtkunststück aber überhaupt stattfinden kann, muss das Bewusstsein für diese Szene berechnet werden.
Ein Roboter könnte zwar eine Kreisbahn abfahren, aber er könnte dazu nicht den Körper eines Lebewesens verwenden.
Darüber hinaus: an die Selbstständigkeit eines Eichhörnchens wagt aktuell noch niemand zu denken, wenn er einen Roboter sieht.
Der Grund dafür ist, dass eine gigantische Menge an Zusammenhängen nicht vom Roboter aufgebaut wird, vor allem, weil er nicht den entsprechenden Köperstatus hat.
Die Steuerung des Roboters bewegt den Roboter im Sinne eines Werkzeugs, aber nicht im Sinne eines eigenständigen Lebewesens, das in einer Welt überleben muss – es fehlen Zusammenhänge.