Alles Teufelszeug? IV

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#661 Re: Alles Teufelszeug? IV

Beitrag von closs » Sa 8. Okt 2016, 23:44

Halman hat geschrieben:Gott erlöst die Menschneit durch Jesus Christus.
Was bedeutet das?
* Gott erlöst durch einen Menschen?
* Gott erlöst IN einem Menschen?

Halman hat geschrieben:Warum bekannte Paulus gem. Rö 8:15:
Das kann man so oder so interpretieren:
* Ich, Jesus, bin der erste Mensch, der Abba sagen darf - und Ihr dürft es auch (Wenn ja: Mit welcher Autorisierung dürfte dies der Mensch Jesus sagen?)
* Ich, als Gott in Jesus, mache den Weg für Euch frei, dass Ihr es fortan auch tun dürft

Halman hat geschrieben:Weil Jesus durch Heiligen Geist von seinem Vater in den Schoß Marias gelegt wurde. Weil er der Sohn Gottes ist, wie Petrus erkannt hatte.
Dann ist Jesus Mensch und Gott - bei diesen zwei Elternteilen - oder nicht?

Mir geht es gar nicht um den Begriff Trinität, sondern um die Folgen, wenn man Jesus nur als Mensch sieht. - Oder anders gesagt: Die Frage "Wo war Gott beim Holocaust?" ist mit "Am Kreuz" richtig beantwortet. - Oder noch anders: Die ontologische Differenz zwischen Mensch und Gott kann nur durch Gott (Kreuz/Erlösung) überbrückt werden - aber das wäre ein längeres Thema.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#662 Re: Alles Teufelszeug? IV

Beitrag von Münek » So 9. Okt 2016, 02:45

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Dringender Rat: Lies mal die Evangelientexte.
ICh werde Deinen Tipp an die orthodioxe, katholische und protenstantische Theologie weitergeben - man scheint ja überall dieselben Defekte zu haben, wenn man Dir folgt.
Wie kommst Du darauf, dass sie Deine Auffassung teilen? Nee nee - lies mal die Evangelientexte durch und achte darauf, wo Jesus das nahe Herbeigekommensein eines jenseitigen Gottesreiches im Himmel verkündigt hat. Du wirst nichts finden.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Man kann durch theologisches Nachdenken historische Ereignisse nicht aus der Welt schaffen.
Genauso wenig wie man historische Ereignisse nicht methodisch aus der Welt schaffen kann.
Die Bibelwissenschaft will ganz bestimmt nicht historische Ereignisse methodisch aus der Welt schaffen. Erstens ginge das nicht und zweitens: warum sollte sie das tun?

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Was hat der Glaube an die Existenz himmlischer Wesen mit Vernunft zu tun?
Viel einfacher: Was hat die Einsicht der Vernunft über die Begrenzheit menschlicher Vernunft mit Unvernunft zu tun?
Wir reden hier konkret über den Glauben an die Existenz himmlischer Wesen - nicht über die Begrenztheit der menschlichen Vernunft.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ach was - sie würde ihn höchstens fragen, wie er als Gottessohn Voraussagen machen konnte, die nicht eingetroffen sind.
Genau: Was fällt Dir Arsch ein, dass wir Dich nicht kapiert haben. :devil:
Ganz bestimmt nicht - Jesus hatte sich ja nicht missverständlich ausgedrückt. Und spätestens seit Pfingsten, als sie vom "Heiligen Geist" erfüllt wurden, hatten die Jünger den vollen Durchblick.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#663 Re: Alles Teufelszeug? IV

Beitrag von Münek » So 9. Okt 2016, 03:08

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Gott erlöst die Menschneit durch Jesus Christus.
Ich, Jesus, bin der erste Mensch, der Abba sagen darf - und Ihr dürft es auch (Wenn ja: Mit welcher Autorisierung dürfte dies der Mensch Jesus sagen?)
Die Gottesanrede "Vater" gab es auch schon im "Alten Testament" - z.B. Jesaja 63:16: "Du, Herr, bist unser Vater."

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#664 Re: Alles Teufelszeug? IV

Beitrag von sven23 » So 9. Okt 2016, 05:58

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nee, nicht wie überall. Zwar in der Theologie besonders, weil hier so ziemlich alles auf Willkür und Beliebigkeit angelegt ist.
Du hast noch nicht erkannt, wie wissenschaftlich streng die systematische Theologie arbeitet - Halman hat kürzlich ein Bsp. von Zenger gebracht, das uns alle wissenschaftlich überfordert hat.
Überfordert? Jetzt übertreibst du maßlos.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das geben selbst Theologen zu, um im gleichen Atemzug zu sagen, sie (die Trinität) sei halt im NT nur noch nicht "entfaltet" worden.
Sie "geben es nicht zu", sondern sagen genau das Richtige: Wenn man Erlösung, Abba und Zeugung durch den HG (= biblisch) annimmt, ist es schwer, etwas anderes zu glauben.
Das kommt halt davon, wenn man sich nicht für die ursprüngliche Bedeutung eines Textes interessiert. Dann vergewaltigt man den Sinn eines Textes und mißbraucht ihn für eigene Zwecke. So geschehen im NT.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Diese Wahrscheinlichkeit tendiert gegen null.
Aus Deinem weltanschaulichen System heraus ist das gut möglich - aber vergiss nicht: Realität selbst hat keine Weltanschauung, sondern "ist".
Eben, denn es "ist" nix. :lol:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Theologen in der historischen Jesusforschung benötigen keine Setzung.
Wenn sie den Regeln der HKM folgen, dann schon. - Nochmals: Das ist kein Vorwurf - es GIBT keine setzungs-freie Wahrnehmung.
Welche Setzung braucht man dann, um wahrzunehmen, dass es regnet? :lol:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Manche mögen es bedauern, dass sich Philosophie nicht mehr mit Gott beschäftigt, aber ganz ehrlich: das hat sie lange genug getan.
Ersetze "Gott" durch "Jenseits vom Materialismus" - darum geht es. - Oder anders: Welche Fragen der Welt bleiben neben naturwissenschaftlich klärbaren Fragen übrig, die dem Wort "Liebe zur Weisheit" (Philosophie) gerecht werden würden?
Meinst du nicht, dass es besser wäre, Weisheit nicht von Göttern abhängig zu machen?

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Warum, seine Zeitgenossen hatten doch auch kein Problem mit dem "nur" Menschen Jesus?
Soll das ein Argument sein? - Die meisten Menschen haben heute auch kein Problem, dass es keinen Gott gibt. Ist das ein qualitatives Argument?
Du hast es doch problematisiert, dass Jesus "nur" Mensch ist. Ich habe kein Problem damit.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#665 Re: Alles Teufelszeug? IV

Beitrag von closs » So 9. Okt 2016, 08:31

Münek hat geschrieben:Wie kommst Du darauf, dass sie Deine Auffassung teilen?
Weil diese drei christlichen Gruppen ihren Glauben darauf basieren.

Münek hat geschrieben:Die Bibelwissenschaft will ganz bestimmt nicht historische Ereignisse methodisch aus der Welt schaffen. Erstens ginge das nicht und zweitens: warum sollte sie das tun?
1) Die historisch-kritische Bibelwissenschaft tut es.
2) Es geht.
3) Weil es aus ihrer Sicht methodisch so "vorgeschrieben" ist.

Münek hat geschrieben:Wir reden hier konkret über den Glauben an die Existenz himmlischer Wesen - nicht über die Begrenztheit der menschlichen Vernunft.
Wir reden über beides, da es als un-vernünftig dargestellt wird, wenn man über das Materialistische hinausdenkt.

Münek hat geschrieben:Jesus hatte sich ja nicht missverständlich ausgedrückt. Und spätestens seit Pfingsten, als sie vom "Heiligen Geist" erfüllt wurden, hatten die Jünger den vollen Durchblick.
1) Für "das Volk" war Jesus NICHT verständlich.
2) Die Jünger hatten auch nach Pfingsten nicht den vollen theologischen Durchblick, sondern fühlten sich erst mal in ihrer Mission gestärkt.

Münek hat geschrieben:Die Gottesanrede "Vater" gab es auch schon im "Alten Testament"
Als "Abba"?

sven23 hat geschrieben:Überfordert? Jetzt übertreibst du maßlos.
Das war sauschwer - sicherlich mit viel Mühe fassbar, aber arg kompliziert.

sven23 hat geschrieben:Das kommt halt davon, wenn man sich nicht für die ursprüngliche Bedeutung eines Textes interessiert.
Mit dieser Stereotype kommst Du nicht ewig weiter. - Aus Deiner Sicht scheint Theologie der Versuch zu sein, Jesus zu etwas anderem zu machen, als was er ist. :lol:

sven23 hat geschrieben:Eben, denn es "ist" nix.
Warte doch einfach ab.

sven23 hat geschrieben:Welche Setzung braucht man dann, um wahrzunehmen, dass es regnet?
Dass die Rex Extensa keine Täuschung sind (Descartes). - Unabhängig davon: In naturwissenschaftlichen Dingen (also bei Phänomenen der Natur) spielt "Setzung" eine untergeordnete Rolle - man muss nur setzen, dass die eigene Wahrnehmung adäquat ist zu den Phänomenen, die stattfinden. - Also in unserem Zusammenhang vernachlässigbar.

Nicht vernachlässigbar ist es in den Geisteswissenschaften - hier spielen i.d.R. weltanschauliche Setzungen hinein und präjudizieren das Ergebnis.

sven23 hat geschrieben:Du hast es doch problematisiert, dass Jesus "nur" Mensch ist. Ich habe kein Problem damit.
Muss Du auch nicht - das ist nur relevant für Leute, die theologisch denken.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#666 Re: Alles Teufelszeug? IV

Beitrag von sven23 » So 9. Okt 2016, 08:52

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Überfordert? Jetzt übertreibst du maßlos.
Das war sauschwer - sicherlich mit viel Mühe fassbar, aber arg kompliziert.
Das haben Theologen manchmal so an sich. Sie verstecken fehlende Substanz oder Widersprüche hinter hochgestochenem Geschwurbel.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das kommt halt davon, wenn man sich nicht für die ursprüngliche Bedeutung eines Textes interessiert.
Mit dieser Stereotype kommst Du nicht ewig weiter. - Aus Deiner Sicht scheint Theologie der Versuch zu sein, Jesus zu etwas anderem zu machen, als was er ist. :lol:
Zum einen ist es die Grundkonstruktion kanonischer Exegese und zum anderen bist du ziemlich nahe an der Wahrheit. Die Forschung hat doch gerade gezeigt, dass der verkündete Jesus der Evangelien nur noch sehr wenig mit dem historischen zu tun hat.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Eben, denn es "ist" nix.
Warte doch einfach ab.
Sorry, nochmal 2000 Jahre sind mit definitiv zu lang. :lol:


closs hat geschrieben: Nicht vernachlässigbar ist es in den Geisteswissenschaften - hier spielen i.d.R. weltanschauliche Setzungen hinein und präjudizieren das Ergebnis.
Sehr richtig, und besonders schön zu sehen an der zirkelreferenten kanonischen Exegese. :thumbup:


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Du hast es doch problematisiert, dass Jesus "nur" Mensch ist. Ich habe kein Problem damit.
Muss Du auch nicht - das ist nur relevant für Leute, die theologisch denken.
Genau, denn es sind die Glaubensogmatiker, denen regelmäßig die Kinnlade runterfällt, wenn sie mit Forschungsergebnissen konfrontiert werden. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#667 Re: Alles Teufelszeug? IV

Beitrag von Münek » So 9. Okt 2016, 09:47

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wie kommst Du darauf, dass sie Deine Auffassung teilen?
Weil diese drei christlichen Gruppen ihren Glauben darauf basieren.
Mir ist nicht bekannt, dass diese Konfessionen davon ausgehen, Jesus hätte ein jenseitiges Reich gepredigt.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die Bibelwissenschaft will ganz bestimmt nicht historische Ereignisse methodisch aus der Welt schaffen. Erstens ginge das nicht und zweitens: warum sollte sie das tun?
1) Die historisch-kritische Bibelwissenschaft tut es .2) Es geht. 3) Weil es aus ihrer Sicht methodisch so "vorgeschrieben" ist.
Unsinn.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wir reden hier konkret über den Glauben an die Existenz himmlischer Wesen - nicht über die Begrenztheit der menschlichen Vernunft.
Wir reden über beides, da es als un-vernünftig dargestellt wird, wenn man über das Materialistische hinausdenkt.
Vorsicht! Nicht alles was denkbar ist, gibt es auch.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Jesus hatte sich ja nicht missverständlich ausgedrückt. Und spätestens seit Pfingsten, als sie vom "Heiligen Geist" erfüllt wurden, hatten die Jünger den vollen Durchblick.
1) Für "das Volk" war Jesus NICHT verständlich.
Der Begriff "Reich Gottes" bzw. "Königsherrschaft Gottes" war nach Auffassung der Bibelwissenschaft dem Volk geläufig.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die Gottesanrede "Vater" gab es auch schon im "Alten Testament"
Als "Abba"?
"Abba" ist ein aramäisches Wort - die Bibel wurde in hebräischer Sprache geschrieben.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#668 Re: Alles Teufelszeug? IV

Beitrag von closs » So 9. Okt 2016, 12:00

sven23 hat geschrieben:Das haben Theologen manchmal so an sich. Sie verstecken fehlende Substanz oder Widersprüche hinter hochgestochenem Geschwurbel.
Aha - wenn's mir zu schwer wird = Geschwurbel. - Dieses Muster ist aus dem Forum sattsam bekannt.

sven23 hat geschrieben:Zum einen ist es die Grundkonstruktion kanonischer Exegese und zum anderen bist du ziemlich nahe an der Wahrheit.
Wisch und weg. :lol: - Was soll ich mich mit Sachen beschäftigen, die mich überfordern könnten - ich wische sie einfach weg. - Damit meine ich nicht Dich persönlich, sondern die materialistische Sichtweise. - "Aufklärung" = Reduktion auf das, was man versteht.

sven23 hat geschrieben:nochmal 2000 Jahre sind mit definitiv zu lang.
Das persönliche Zeit-Maß ist zwischen Geburt und Tod.

sven23 hat geschrieben:Sehr richtig, und besonders schön zu sehen an der zirkelreferenten kanonischen Exegese.
Auch die HKM ist Geisteswissenschaft/Philologie. Da gilt es, wie mehrfach begründet, genauso.

Münek hat geschrieben:Mir ist nicht bekannt, dass diese Konfessionen davon ausgehen, Jesus hätte ein jenseitiges Reich gepredigt.
Echt? - Interpretierst Du Katholizismus, Protestantismus und Orthodoxie SO?

Münek hat geschrieben:Unsinn.
Das klingt nicht nach Widerlegung.

Münek hat geschrieben:Nicht alles was denkbar ist, gibt es auch.
Zumindest nicht als intersubjektive Realität - korrekt.

Münek hat geschrieben:Der Begriff "Reich Gottes" bzw. "Königsherrschaft Gottes" war nach Auffassung der Bibelwissenschaft dem Volk geläufig.
In DEREM Verständnis!!!!!!

Münek hat geschrieben:"Abba" ist ein aramäisches Wort - die Bibel wurde in hebräischer Sprache geschrieben.
Moment - wenn ich richtig orientiert bin, hatte es eine sehr persönliche Konnotation - also nicht "Vater" (neutral), sondern "Papa" (persönlich).

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#669 Re: Alles Teufelszeug? IV

Beitrag von sven23 » So 9. Okt 2016, 13:12

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das haben Theologen manchmal so an sich. Sie verstecken fehlende Substanz oder Widersprüche hinter hochgestochenem Geschwurbel.
Aha - wenn's mir zu schwer wird = Geschwurbel. - Dieses Muster ist aus dem Forum sattsam bekannt.
Ich kann nichts dafür, wenn es dir zu schwer wird. :lol: Ich habe nicht behauptet, dass es mir zu schwer wird. Doch ich habe schon ein gewisses Gespür dafür, wann ein Theologe anfängt zu schwurbeln. Besonders häufig findet man das bei Dogmatikern.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Zum einen ist es die Grundkonstruktion kanonischer Exegese und zum anderen bist du ziemlich nahe an der Wahrheit.
Wisch und weg. :lol: - Was soll ich mich mit Sachen beschäftigen, die mich überfordern könnten - ich wische sie einfach weg. - Damit meine ich nicht Dich persönlich, sondern die materialistische Sichtweise. - "Aufklärung" = Reduktion auf das, was man versteht.
Das machst du es dir zu einfach. Schließlich sind das die Ergebnisse der theologischen Forschung, die sehr gut begründet sind.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:nochmal 2000 Jahre sind mit definitiv zu lang.
Das persönliche Zeit-Maß ist zwischen Geburt und Tod.
Eben, und dass ein Mensch 900 Jahre alt wird, ist wohl eher literarische Fiktion. Jesus versprach seinen Anhängern, die eher zu den Verlierern der Gesellschaft gehörten, Belohnung im kommenden Gottesreich. (Die Letzten werden die ersten sein). Jesus führte also so eine Art galiläische Pegidabewegung an.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Sehr richtig, und besonders schön zu sehen an der zirkelreferenten kanonischen Exegese.
Auch die HKM ist Geisteswissenschaft/Philologie. Da gilt es, wie mehrfach begründet, genauso.
Nein, da auf keinen Fall. Wer käme auf die Idee, Historikern grundsätzlich zirkelreferentes Denken zu unterstellen? Oder denjenigen, die griechische Mythologie, hinduistische oder aztekische Mythologie untersuchen.
Natürlich ist die christliche Mythologie die große Ausnahme, weil hier die Fundamente des eigenen Glaubenskonstrukts zerbröselt werden. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#670 Re: Alles Teufelszeug? IV

Beitrag von closs » So 9. Okt 2016, 16:15

sven23 hat geschrieben:Schließlich sind das die Ergebnisse der theologischen Forschung, die sehr gut begründet sind.
Das, was Du unter "HKM" präsentierst, ist keine theologische, sondern säkular-religions-wissenschaftliche Forschung. - Richtig ist: Innerhalb der Theologie gibt es in der Regel ein gutes Einvernehmen zwischen HKM und systematische Theologie, weil die kirchen-internen HKM-ler theologisch, worüber sie historisch forschen.

sven23 hat geschrieben:Jesus versprach seinen Anhängern, die eher zu den Verlierern der Gesellschaft gehörten, Belohnung im kommenden Gottesreich.
So ist es - bspw. am Kreuz zu dem rechts hängenden Kollegen.

sven23 hat geschrieben:Wer käme auf die Idee, Historikern grundsätzlich zirkelreferentes Denken zu unterstellen?
"Präjudizierend" und "zirkelreferent" (in DEINEM Sinne des Wortes) sind Unterschiedliches: "Präjudizierend" heisst "im Rahmen einer Setzung" - da sind Theologen genauso präjudizierend wie Bibel-HKM-ler. - "Zirkelreferent" (in Deinem Sinne des Wortes) ist einfach ein argumentativer Stockfehler - egal wo.

Gesperrt