Nach meinem Verständnis ist die wiki-Definition nicht schlecht:Halman hat geschrieben:Ich bezweifle, dass Eure Bewertung der kanonischen Exegese korrekt ist. Möglicherweise irre ich mich. Das will ich wissen.
"Die Kanonische Exegese (Kanonische Bibelexegese oder Kanonische Schriftauslegung) ist ein hermeneutischer Zugang zur Bibel, der die einzelnen Bibeltexte primär im Kontext des gesamten Bibelkanons interpretiert. Sie ist eine christlich-theologische Bibelexegese, die in Jesus Christus den Schlüssel der ganzen Bibel sieht"
Wenn hier "Jesus" steht, ist natürlich "Jesus im christlichen Verständnis" gemeint, da sie sich als " christlich-theologische Bibelexegese" versteht. - Das ist das eine.
Nun kann natürlich die kanonische Exegese formal von einem Agnostiker betrieben werden, wenn man bspw. die kanonische Endform der Bibeltexte untersucht (Brevard Childs)- wobei dies aus meiner Sicht schon wieder eher eine historisch-kritische Aufgabe ist. - Aber geistig-inhaltlich meine ich, dass kanonische Exegese nur transzendierend betrieben werden kann - also unter der Voraussetzung von Gott.
Insofern kann auch ein richtig guter Rabbi oder Imam eine kanonische Exegese durchführen - weil er von Gott ausgeht. - Aber wie das ein Agnostiker können soll, ist mir ein Rätsel.
Eine Sache verstehe ich NICHT - nämlich die Bedeutung des Wortes "synchron". - Denn der rezeptionelle Teil der Kanonischen Exegese setzt doch eigentlich voraus, dass man Sprache in verschiedenen Zeiten untersucht - da blicke ich nicht durch.