closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Damit ist der Beweis erbracht, wie ich ohnehin seit längerem vermute, dass die Theologie (Geisteswissenschaft) keine Wissenschaft ist.
Das hat doch nur mit DEINER Definition von Wissenschaft zu tun - Du siehst Wissenschaft rein physikalistisch bzw. kritisch-rationalistisch.
Wissenschaft
ist kritisch-rational.
closs hat geschrieben:Scrypt hat geschrieben:Denn gerade die Geschichte kann die Dogmen, denen du ja ganz offensichtlich aufsetzt, niemals bestätigen. Wie also soll das gehen, kannst du das konkret schildern?
Ganz einfach:
Wenn Jesus WIRKLICH "Gottes Sohn"/Gott war, ist dies eine historische Wahrheit
Du weichst aus und gehst abermals von dem Dogma aus, Jesus wäre Gottes Sohn oder gar Gott selbst. Doch festhalten können wir anhand deiner Antwort ja ganz eindeutig, dass du dieses "Wenn" - deine Setzung also - historisch nicht belegen kannst.
Deine Aussage also, deine Glaubensinhalte könnten historisch bestätigt werden ist damit nichts weiter als Mumpitz.
Natürlich darfst du es erneut versuchen und darlegen, wie deine religiös geglaubten Setzungen geschichtlich nachzuweisen wären. Bisher ist dir das nämlich nicht gelungen.
closs hat geschrieben:Scrypt hat geschrieben:Natürlich kann ich das. Und zwar alleine basierend auf dem, was uns vorliegt.
Es gibt Fälle, in denen Belege so erdrückend sind, dass die Aussage "Adenauer war Bundeskanzler" als "wirkliche" Aussage verstanden werden kann
Exakt.
closs hat geschrieben:Aber das gilt doch nicht für Aussagen wie etwa "Jesus hatte eine Naherwartung".
Doch, natürlich.
Das ist - wie bei dir - nur und nur dann nicht mehr der Fall, wenn man beginnt aufgrund seiner subjektiven religiösen Glaubensbasis hier oder dort (je nach Religion) irgendwelche glaubensbedingte Inhalte einzubringen, die dann natürlich andere Rückschlüsse auf das Vorliegende geben.
Wichtig ist hier nur festzuhalten, dass uns kein Gott vorliegt sondern nur ein Mensch - ein Wanderprediger, wie es viele gab und gibt.
Alles andere sind Glaubensaussagen, für die es historisch keine Nachweise vorzulegen gibt. Glaubensinhalte und Personen wie Jesus sind dabei, je nach Glaubensausrichtung, natürlich durch und durch austauschbar.
closs hat geschrieben:Scrypt hat geschrieben:Dass hingegen Jesus mehr war als Mensch - nämlich Gott - kann ich nicht wissen.
Und was sagt das aus?
Dass es irrational wäre von dieser Behauptung auszugehen nur, weil du diese Behauptung a) stellst und b) selbst so sehr daran glaubst. Denn:
closs hat geschrieben:Was sagt diese Aussage aus, falls der historische Fall wahr ist, dass Jesus Gott war? - Wird dieser historische Fall dann als "wirklich" eliminiert, weil wir grundsätzliche Probleme mit unseren Wahrnehmungs-Möglichkeiten haben?
Exakt.
Es gibt auf der Welt so viele Religionen; es gibt tausende Götter und noch viel mehr Geschichten über sie. Und selbstverständlich werden sie alle "eliminiert", so wie du es auch selbst tust - ausgenommen von dem einen natürlich, an den
du gerade glaubst.
Dass deine persönliche und damit subjektive Glaubensentscheidung keine weitere Bedeutung hat - außer für dich selbst natürlich - sollte hier eigentlich nicht mehr erwähnt werden müssen.
Festzuhalten ist hier nur noch, dass du selbst ein Atheist bist sobald es um "alle anderen" Götter geht.
closs hat geschrieben:Scrypt hat geschrieben:All diese Dinge liegen in Form eines Nachweises in keinster Weise vor. Da kommst du eben nicht drum herum.
Das ist doch nur relevant für meine Wahrnehmung, aber doch nicht für das, was wirklich ist.
Stimmt.
Was nicht wahrzunehmen ist, spielt auch keine Relevanz. Etwas, das für uns nicht zu unterscheiden ist von Nicht-Existenz ist mehr oder weniger völlig überflüssig.
Vielleicht gibt es auch Monster in anderen Dimensionen, die ich sogar für wahrscheinlicher halten würde als einen Gott: Es lassen sich darüber keine Aussagen treffen.
closs hat geschrieben:Scrypt hat geschrieben:Das ist weiter auch überhaupt kein Problem, da es dazu keinerlei historische Fakten gibt, die du vorlegen könntest.
Auch Du verwechselst...
Nicht in Ausreden schwurbeln, ich verwechsle nichts.
Ich stellte nur fest, dass du keinerlei historische Fakten für deinen Standpunkt vorlegen kannst die selbigen belegen würden.
closs hat geschrieben:Scrypt hat geschrieben:Es bleibt demnach dabei: Nein. Dazu gibt es keine Methode.
"Hermeneutik" ist auch eine Methodik
Netter Versuch, aber: Über Hermeneutik lassen sich ebenfalls keine historischen Nachweise erbringen.
Noch einen dritten Versuch?
closs hat geschrieben:Münek hat geschrieben:Astrologiegläubige beispielsweise müssen in der Tat SETZEN, dass die himmlischen Gestirne das Vermögen besitzen, das Schicksal jedes Menschen beeinflussen.
Stimmt - es gibt unendlich viele falsche Setzungen.
Jegliche behaupteten Setzungen beruhend auf religiösen Überzeugungen sind erstmal falsche Setzungen; denn keine hat inhaltlich einen signifikanten Vorteil gegenüber einer anderen.
Sofern also eine dieser geglaubten Setzungen nicht nachweisbar richtig ist, gibt es keinerlei vernünftigen/plausiblen/logischen Grund, diese Setzung trotzdem als gegeben anzunehmen - auch deshalb, weil sie nicht notwendig ist und sich die einzige Notwendigkeit daraus ergibt, den darauf aufbauenden Glauben aufrecht erhalten zu können.
Eine Prüfung dieser ganzen Setzungen ist ebenfalls nicht möglich; aussortiert wird alleine, was zum eigenen Glauben passt bzw. nicht passt, mit den Glauben auf einen Konsens gebracht werden kann bzw. nicht kann.
closs hat geschrieben:relevant ist letztlich, welche Setzung authentisch ist zur Wirklichkeit.
Richtig.
Hier ist letztlich nur noch festzuhalten, dass deine Setzung nicht authentisch zur Wirklichkeit ist; auch wenn deine subjektive Glaubensüberzeugung das natürlich anders sieht. Das ist bei jedem Gläubigen so, ganz egal, welchen Glauben er nun vertritt.
Ihr müsst einfach glauben, dass euer Glaube und damit eure Setzungen authentisch sind zur Wirklichkeit, sonst hätte der Glaube ja keinen Sinn. Das wäre ja schrecklich!!!!!111einseinself
Nur gibt es natürlich weder für diese noch für jene Glaubensinhalte relevante Befunde, ein tausendfaches Patt sozusagen. Dass hingegen der einzelne Gläubige es freilich schafft, sich seinen persönlichen Glauben plausibel erscheinen zu lassen ist wiederum ziemlich irrelevant. Der, der diesen oder jenen Glauben nicht teilt, wird zu dieser jeweiligen verglaubten (=verdrehten) Ansicht nie kommen.
In diesem Sinne: Drehe dich nur weiter im Kreis, denn aufgrund des eben Dargelegten wirst du nicht einen kleinen Schritt voran kommen hier.
Jede Wette würde ich eingehen, so hoch sie auch sei.
