Theodizee

Rund um Bibel und Glaube
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sven23
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#321 Re: Theodizee

Beitrag von sven23 » Di 20. Sep 2016, 09:53

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wohl eher, weil sie voreingenommen und nicht ergebnisoffen ist.
Ja - sie hat geistige Setzungen, während andere säkulare Setzungen hat. - Wenn's gut gemacht ist, haben beide im Sinne ihrer Ausgangslage recht.
Aber nicht bezogen auf das, was der Fall ist. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#322 Re: Theodizee

Beitrag von closs » Di 20. Sep 2016, 09:56

sven23 hat geschrieben:Aber nicht bezogen auf das, was der Fall ist.
Im besten Fall, ja. - Aber gerade in geistigen Dingen nicht falsifizierbar.

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Münek
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#323 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Di 20. Sep 2016, 10:34

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Für absolut und ewig-gültig erklärte Dogmen gilt die Freiheit der Wissenschaft und Forschung nicht.
Du verstehst nicht, dass die Freiheit der Wissenschaft in der Art der Untersuchung liegt - "wie beurteile ich etwas systematisch/methodisch, also wissenschaftlich".
Gottesglaube und Wissenschaft schließen sich aus. Punkt. Das ist der Grund, weshalb Exegeten bei ihrer bibelwissenschaftlichen Forschungstätigkeit ihren persönlichen Glauben außen vorlassen bzw. außen vorlassen müssen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Es gibt hier keine Differenzen. Oder kannst Du das Gegenteil belegen?
Ja - damit, dass ein durchschnittlicher evangelischer, orthodoxer, katholischer Theologe die einschlägigen Bibeltexte aus seiner Perspektive anders als Du interpretiert.
Dass ein Pfarrer aus Glaubensgründen nicht bereit ist, die Ergebnisse der historisch-wissenschaftlichen Exegese (z.B. den Irrtum
Jesu) zu akzeptieren, ist seine persönliche Entscheidung. Die Karawane indes zieht weiter...

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Münek
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#324 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Di 20. Sep 2016, 10:50

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Aber nicht bezogen auf das, was der Fall ist.
Im besten Fall, ja. - Aber gerade in geistigen Dingen nicht falsifizierbar.
Das ist ja gerade der Schwachpunkt; denn setzen, glauben, behaupten kann jeder, was er will - auch den allergrößten Blödsinn. Was ist damit gewonnen?

closs
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#325 Re: Theodizee

Beitrag von closs » Di 20. Sep 2016, 11:00

Münek hat geschrieben:Gottesglaube und Wissenschaft schließen sich aus.
Das ist falsch - auch Weltanschauungen (egal ob säkular oder religiös) können auf Basis ihrer Setzungen wissenschaftlich bearbeitet werden.

Münek hat geschrieben:Das ist der Grund, weshalb Exegeten bei ihrer bibelwissenschaftlichen Forschungstätigkeit ihren persönlichen Glauben außen vorlassen bzw. außen vorlassen müssen.
Tut doch keiner - wenn man methodisch an ein Nur-Mensch-Tum Jesu glaubt (siehe Kritischer Rationalismus), kann man trotzdem wissenschaftlich arbeiten - und zwar ergebnisoffen innerhalb des damit vorgegebenen Korridors.

Münek hat geschrieben:Die Karawane indes zieht weiter...
Es ziehen ZWEI Karawanen weiter.

Münek hat geschrieben:Das ist ja gerade der Schwachpunkt
Aber unvermeidlich - auch die HKM kann nicht mehr untersuchen, als was im Rahmen ihrer Setzung möglich ist.

Scrypt
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#326 Re: Theodizee

Beitrag von Scrypt » Di 20. Sep 2016, 15:08

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Gottesglaube und Wissenschaft schließen sich aus.
Das ist falsch - auch Weltanschauungen (egal ob säkular oder religiös) können auf Basis ihrer Setzungen wissenschaftlich bearbeitet werden.
Nein. Dazu gibt es keine Methode.
Welche kannst du dazu denn anbieten?

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das ist der Grund, weshalb Exegeten bei ihrer bibelwissenschaftlichen Forschungstätigkeit ihren persönlichen Glauben außen vorlassen bzw. außen vorlassen müssen.
Tut doch keiner
Wenn es ein Fundamentalist ist, nicht.
Darum werden Menschen wie du auch nie objektiv arbeiten können; sie sind in ihren (Glaubens)-Setzungen gefangen.

closs
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#327 Re: Theodizee

Beitrag von closs » Di 20. Sep 2016, 15:19

Scrypt hat geschrieben:Nein. Dazu gibt es keine Methode.
Man kann sogar bei Glaubensdingen historisch-kritisch arbeiten (wiewohl die übliche Methodik die hermeneutische Methodik ist).

Der methodisch glaubens-mäßig gebundene HKM-ler kann nur unter der Setzung systematisch untersuchen, dass Jesus nur Mensch ist - der methodisch glaubens-mäßig gebundene Kanoniker kann nur unter der Setzung systematisch untersuchen, dass Jesus auch "Gottes Sohn"/Gott ist. - Beide arbeiten systematisch.

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Halman
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#328 Re: Theodizee

Beitrag von Halman » Di 20. Sep 2016, 15:20

closs hat geschrieben:
Scrypt hat geschrieben:Nein. Dazu gibt es keine Methode.
Man kann sogar bei Glaubensdingen historisch-kritisch arbeiten (wiewohl die übliche Methodik die hermeneutische Methodik ist).
Historisch-kritisch ist doch eine hermeneutische Methodik.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#329 Re: Theodizee

Beitrag von Scrypt » Di 20. Sep 2016, 15:22

closs hat geschrieben:
Scrypt hat geschrieben:Nein. Dazu gibt es keine Methode.
Man kann sogar bei Glaubensdingen historisch-kritisch arbeiten
Du beweist konstant, dass dem nicht so ist.

closs hat geschrieben:Der methodisch glaubens-mäßig gebundene HKM-ler kann nur unter der Setzung systematisch untersuchen, dass Jesus nur Mensch ist
Etwas anderes liegt auch nicht vor.
Natürlich kannst du trotzdem etwas anderes glauben; nämlich daran, dass er z.B. auch Gott ist. Daraus folgt dann natürlich weiter, dass er sich nicht irren kann. Woraus wiederum folgt, dass es nie eine Naherwartung gegeben haben kann.

Auf diesen Zirkelschlüsseln aufgrund dessen, was du glauben willst, entsteht ja das ganze Dilemma erst.
Weiter kommst du nicht. Damit ist die Diskussion mit dir für mich bereits wieder erledigt. :)

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sven23
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#330 Re: Theodizee

Beitrag von sven23 » Di 20. Sep 2016, 16:05

closs hat geschrieben:
Scrypt hat geschrieben:Nein. Dazu gibt es keine Methode.
Man kann sogar bei Glaubensdingen historisch-kritisch arbeiten (wiewohl die übliche Methodik die hermeneutische Methodik ist).

Der methodisch glaubens-mäßig gebundene HKM-ler kann nur unter der Setzung systematisch untersuchen, dass Jesus nur Mensch ist - der methodisch glaubens-mäßig gebundene Kanoniker kann nur unter der Setzung systematisch untersuchen, dass Jesus auch "Gottes Sohn"/Gott ist. - Beide arbeiten systematisch.
Nur arbeiten die Kanoniker systematisch falsch, weshalb sie in der historischen Jesusforschung nicht zu gebrauchen sind.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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