Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

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lovetrail
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#121 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von lovetrail » Mo 29. Aug 2016, 09:22

Pluto hat geschrieben:Was fragst du noch?
Meine Meinung kennst du.

Wie so oft bei alten Legenden ist ein kleiner Funken Wahrheit dahinter. Aber durch die Erzählkunst der alten Barden ist oft nicht viel übrig geblieben.
Meine Frage richtet sich vor allem an ThomasM.

Dass du nicht an Gott und die Inspiriertheit seines Wortes glauben kannst, Pluto, das weiß ich doch.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

ThomasM
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#122 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von ThomasM » Mo 29. Aug 2016, 10:02

lovetrail hat geschrieben: Und damit wäre der historisch erste Mensch, Adam, schon vom Tisch? Das erscheint mir ebenfalls zu einseitig.
...
Einfach erfunden?
Was heißt denn erfunden? Die alten Schreiber der Bibel haben das sicherlich nicht so empfunden - vollkommen unabhängig von dem realen Geschehen.
Es ist ein konstanter Fehler von Christen zu meinen, man könne das, was die Bibel beschreibt, nur entweder als "echt" oder "erfunden" sehen. Solche schwarz-weiß Malerei führt zu Extremismus und zerstört den Glauben.

Nehmen wir als Beispiel die Altersangaben in dem von dir zitierten Text. Beinahe 1000 Jahre sollen die Menschen gelebt haben.
Die Wörtlichkeitsfanatiker sehen diese Angaben fix und rechnen sogar auf den Tag genau dem Moment der Schöpfung aus (ich glaube sogar die Tageszeit hatten sie abgeleitet, auch wenn sie jede Menge Esoterik dazu nehmen müssen).
Die folgenden Aussagen sind dazu zu machen

- Die Altersangaben sind für den Glauben an Gott oder Jesus weder nötig noch relevant.

- In vielen alten Texten findet man solche Angaben, gerade auch in mythischen nicht-Bibel Texten. Es zeigt, dass die Menschen damals einen Ahnenkult hatten und diese Altersangaben eine symbolisch-religiöse Bedeutung hatten, die nichts mit Realität zu tun hatte.

- Rein biologisch müssen solche Angaben Unsinn sein. Der Homo Sapiens ist nicht für solche Alter gemacht (schon 80 Jahre sind viel für die Welt der Biologie). Phantastereien wie "genetische Reinheit" (eine Art Rassismus) oder Wunderwirken Gottes oder so sind biblisch nicht gedeckt, sondern eben Phantastereien.

- Ahnenreihen waren den Menschen damals wichtig, denn es ging darum, Jesus als Nachkomme Davids in das jüdische Verständnis von Gottes Heilsplan einzubetten. Für Christen spielen diese aber keine Rolle mehr, denn nicht die körperliche Abstammung definiert die Stellung in Gottes Heilsplan, sondern der Glaube - geistige Qualitäten.

Für jemanden, der, aus Tradition oder weil er es im Kindergottesdienst so eingetrichtert bekommen hat, die Bibel vergöttlicht, sind solche Aussagen schwer zu tragen und wenn man seinen Glauben an der Göttlichkeit von Menschentexten festgemacht hat (sogenannte "Bibel-Treue", eigentlich Gotteslästerung), ist es auch ein Angriff auf seine Glaubensbasis. Man muss auch feststellen, dass das bei Christen beliebte Atheisten-Bashing "weil die Bibel es so sagt", auf diese Weise nicht mehr funktioniert.

Dafür kommt man ins Nachdenken, was denn wirklich die Basis des Glaubens ist. Und diese muss die persönliche Begegnung mit Gott, die persönliche Erfahrung der Person Jesu, das persönliche Reden mit Gott sein. Dann stehen alle diese Aussagen als Diskussionspunkte ohne wirklich Konsequenzen für den Glauben.
Ich habe Jesus erlebt und Gottes Liebe gespürt, egal ob Adam nun der erste Homo Sapiens war oder erst nach 50.000 Jahren auftauchte, egal ob er mit 20 Jahren starb oder mit 1000, und auch egal, ob er tatsächlich körperlich existierte oder nicht.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#123 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Pluto » Mo 29. Aug 2016, 10:09

lovetrail hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wie so oft bei alten Legenden ist ein kleiner Funken Wahrheit dahinter. Aber durch die Erzählkunst der alten Barden ist oft nicht viel übrig geblieben.
Meine Frage richtet sich vor allem an ThomasM.

Dass du nicht an Gott und die Inspiriertheit seines Wortes glauben kannst, Pluto, das weiß ich doch.
Ich bin erleichtert, dass Thomas es ähnlich sieht wie ich.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#124 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Pluto » Mo 29. Aug 2016, 10:13

ThomasM hat geschrieben:Nehmen wir als Beispiel die Altersangaben in dem von dir zitierten Text. Beinahe 1000 Jahre sollen die Menschen gelebt haben.
Die Wörtlichkeitsfanatiker sehen diese Angaben fix und rechnen sogar auf den Tag genau dem Moment der Schöpfung aus (ich glaube sogar die Tageszeit hatten sie abgeleitet, auch wenn sie jede Menge Esoterik dazu nehmen müssen).
Richtig.
Der "Ur-Vater" des Kreationismus, der irische Bischof Ussher, behauptete sogar den genauen Tag zu wissen. Wikipedia schreibt dazu:
Danach fand der Schöpfungsakt im Jahre 4004 vor Christi Geburt am Vorabend des 23. Oktober statt, also nach damaliger Auffassung – früher galt der Sonnenuntergang als Tagesbeginn – am Beginn des 23. Oktober, heute würde man sagen am 22. Oktober. Die Sintflut fand nach dieser Rechnung 2501 v. Chr. statt. Die für den Schöpfungsakt oftmals genannte genaue Zeitangabe wird Ussher fälschlich zugeschrieben, sie geht auf John Lightfoot zurück. Bei der Berechnung der Daten wurden wohl hauptsächlich die im Alten Testament angegeben Abstammungsbäume und Lebenszeiten der Patriarchen (beispielsweise der 969-jährige Methusalem) herangezogen. Das Werk wird u. a. von Junge-Erde-Kreationisten herangezogen, nach deren Glauben die Erde tatsächlich etwa 6000 Jahre alt ist; es wurde indes auch häufig als Symbol des religiösen Obskurantismus verspottet. Im ausgehenden 17. Jahrhundert war diese vorkritische Art der Zeitrechnung jedoch verbreitet. Eine ähnliche Chronik stammt von Isaac Newton.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#125 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von lovetrail » Mo 29. Aug 2016, 11:02

ThomasM hat geschrieben: Dafür kommt man ins Nachdenken, was denn wirklich die Basis des Glaubens ist. Und diese muss die persönliche Begegnung mit Gott, die persönliche Erfahrung der Person Jesu, das persönliche Reden mit Gott sein. Dann stehen alle diese Aussagen als Diskussionspunkte ohne wirklich Konsequenzen für den Glauben.
Ich habe Jesus erlebt und Gottes Liebe gespürt, egal ob Adam nun der erste Homo Sapiens war oder erst nach 50.000 Jahren auftauchte, egal ob er mit 20 Jahren starb oder mit 1000, und auch egal, ob er tatsächlich körperlich existierte oder nicht.
Ich finde es ja gut, dass für dich die Begegnung mit Jesu Christus die Basis des Glaubens ist.

Deine Argumente die du anführst sind mE aber eher von der Art: Es kann nicht sein, wie es in der Bibel steht, weil wir es heute unter wissenschaftlich-naturalistischer Perspektive besser wissen. Und genau diese Haltung kann zum Fallstrick werden, da sie im nächsten Zug auch die himmlische Abkunft Jesu und seine leibliche Auferstehung ins vermeinliche Reich der Mythen einreihen mag.

Und das geschieht ja bereits in gewissen christlichen Kreisen. Ich weiß nicht, wie du dazu stehst.

LG
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#126 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Hemul » Mo 29. Aug 2016, 11:52

Pluto hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben:
Kein Wort darüber, dass der neuzeitliche ET Guru Richard Dawkins der von seinen Kollegen als z.Z. fähigster Kopf seiner Garde anerkannt wird-erst kürzlich in einem Interview zugab-ich zitiere wörtlich: "JEDE NACHT WERDE ICH VORÜBERGEHEND GEISTESKRANK".
Gibt es dafür einen Beleg?
Vermutlich schon. Nur ist es ein aus dem Kontext gerissenes Zitat, was nichts bedeutet. Ich ignoriere es.
Ignorieren? Warum sollte man das ignorieren? Du kennst doch ganz genau die Quelle -gelle? Warum nennst du sie nicht einfach? 8-)
Also, auf folgende Frage des Interviewers :

"Ärgert sie als Rationalist, dass selbst Sie manchmal des Nachts die Vernunft fahren lassen müssen?"
antwortete der "Gotteswahner" Dawkins:
Nein, aber es interessiert mich, dass wir Menschen zeitweise verrückt werden. Ich werde jede Nacht vorübergehend geisteskrank,weil ich mich von der Realität verabschiede. So muss es sich anfühlen wenn man schizophren ist und nicht weiß, wie unwirklich die eigene Fantasien sind.
Ich kann mir schon vorstellen was den "Gotteswahner" jede Nacht quält. :) Im Hinterstübchen ist bei ihm immer noch ein Rest
eines Schöpfergottes manifestiert-denn 100% Atheist ist er ja nicht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Dawkins

Weltanschauung
In einem 1994 veröffentlichten Interview beschrieb sich Dawkins selbst als „ziemlich militanten Atheisten“.[8] 1996 antwortete er auf die Frage, ob er lieber als Wissenschaftler oder militanter Atheist bekannt sein möchte: „Bertrand Russell bezeichnete sich als leidenschaftlichen Skeptiker. Das ist ein großes Ziel, aber ich strebe es an.“[9] Da Dawkins die Existenz eines Gottes nicht zu 100 Prozent ausschließt, bezeichnet er sich auch als Agnostiker. Dabei schätzt er die Wahrscheinlichkeit, dass Gott existiert, als sehr gering ein.
Das entspricht aber nicht seiner Realität und quält ihn offensichtlich besonders nachts wenn so alles durch seinen Kopf geht. Bevor ich es vergesse. Es gab schon einmal jemand der den Schöpfer herausforderte u. deshalb auch vorübergehend genau wie Dawkins "GEISTESKRANK" wurde. Es war der stolze und überhebliche König Nebukadnedzzar und über diesen wird diesbezgl. in Daniel 4:30-34 folgendes berichtet:
30 Im gleichen Augenblick wurde das Urteil an Nebukadnezzar vollstreckt. Er wurde aus der Gemeinschaft der Menschen ausgestoßen, aß Kraut wie das Rind und wurde nass vom Tau. Sein Haare wurden wie Adlerfedern und seine Nägel so lang wie die Krallen der Vögel. 31 Nach Ablauf der Zeit erhob ich, Nebukadnezzar, den Blick zum Himmel. Da kehrte mein Verstand wieder zurück und ich pries den Höchsten. Ich rühmte und verherrlichte den, der ewig lebt, dessen Herrschaft niemals aufhört und dessen Reich in Ewigkeit besteht. 32 Alle Bewohner der Erde sind vor ihm wie nichts. Er macht mit ihnen, was er will. Selbst das Heer des Himmels ist in seiner Hand. Niemand kann ihm wehren und ihn fragen, was er da tut. 33 Als mein Verstand wieder zurückgekehrt war, kehrten zum Ruhm meines Königtums auch meine Herrlichkeit und meine Gesundheit zurück. Meine Ratgeber und die Großen meines Reiches suchten mich auf, und ich wurde wieder in meine Herrschaft eingesetzt. Meine Macht wurde noch größer als vorher. 34 Nun rühme und preise ich, Nebukadnezzar, den König des Himmels. Ich ehre ihn, denn er steht zu seinem Wort, und alles, was er tut, ist recht. Alle, die sich überheben, kann er demütigen.
Dieser stolze König hatte erkannt, dass man gegen den Gott der Bibel nicht ankommen kann. Bin sehr gespannt ob Dawkins auch
noch den Absprung schafft-noch ist es ja Zeit. Auch für dich ist es noch nicht zu spät-alter Schwede. :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#127 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Hemul » Mo 29. Aug 2016, 12:20

Pluto hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wie so oft bei alten Legenden ist ein kleiner Funken Wahrheit dahinter. Aber durch die Erzählkunst der alten Barden ist oft nicht viel übrig geblieben.
Meine Frage richtet sich vor allem an ThomasM.

Dass du nicht an Gott und die Inspiriertheit seines Wortes glauben kannst, Pluto, das weiß ich doch.
Ich bin erleichtert, dass Thomas es ähnlich sieht wie ich.
Kann ich mir sehr gut vorstellen. :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#128 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Hemul » Mo 29. Aug 2016, 12:28

@Pluto
Hier fehlt auch noch deine Fach- Deuchtung dazu:
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 10#p211703
Bei Terra X war man hier gestern leider ziemlich mundfaul.
:wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#129 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Pluto » Mo 29. Aug 2016, 12:30

Hemul hat geschrieben:@Pluto
Hier fehlt auch noch deine Fach- Deuchtung dazu:
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 10#p211703
Meinst du das hier?
Hemul hat geschrieben:Meine Güte ist das nicht aufregend? 8-)
Meine Antwort ist: Ja.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#130 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Hemul » Mo 29. Aug 2016, 12:39

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:@Pluto
Hier fehlt auch noch deine Fach- Deuchtung dazu:
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 10#p211703
Meinst du das hier?
Hemul hat geschrieben:Meine Güte ist das nicht aufregend? 8-)
Meine Antwort ist: Ja.
Weihe uns ein in die geheimen Gesetze der Genetik. Ein Computer muss um funktionstüchtig zu sein programmiert werden.
Einmal programmiert kann er schier unmögliches leisten. Er kann millionenfache Informationen speichern und wiedergeben . Aber gegen die Speicherfähigkeit einer einzigen Zelle sieht er alt aus. Welches geheime Gesetz kann so etwas einzigartiges veranlasst
haben? Hau endlich rein in die Tasten und geniere dich nicht länger. :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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