Pluto hat geschrieben:Wer sagt denn, dass das Ziel der Wisseschaft es ist, die Existenz Gottes nachzuweisen?
Niemand. - Aufgabe der Wissenschaft ist, Gottesvorstellungen methodisch in verschiedenen Disziplinen zu begleiten.
Pluto hat geschrieben:Du weißt, dass dem nicht so ist.
Nee - ich meine das ernst. - Die RKK vertritt dezidiert eine klare Weltanschauung, sagt aber nicht, dass sie diese Anschauung "weiss", sondern glaubt. - Der Naturalismus meint philosophisch, dass es das, was nicht nachweisbar ist, nicht gibt - und vertritt dies als Wissen. - Somit ist der Naturalismus (wenn er so denkt) ideologisch und die RKK nicht.
Pluto hat geschrieben:Gerade weil die Wissenschaft KEINE Setzungen braucht, arbeitet sie ergebnisoffen.
Die Setzung, dass Wissenschaft keine Setzungen habe, ist das Problem - natürlich hat sie methodische Setzungen. - Wenn man setzt, dass man nicht setzt, immunisiert man sich ultimativ.
Pluto hat geschrieben:Und warum kann es nicht so sein?
Weil sich Empirie nur auf die natürliche Welt beziehen kann. - Gott ist aber wesensmäßig nicht Teil der natürlichen Welt.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben:Sagt die Bibel-Wissenschaft denn, dass Jesus nicht Gottes Sohn ist ?
Sie sagt es NICHT, geht aber methodisch so vor, als wäre es so. - Und somit interpretiert sie Aussagen Jesu so, als habe er sie ausschließlich aus seiner menschlichen Dimension heraus gesagt.
Davon abgesehen: Ich kenne kirchliche Bibel-Wissenschaftler, die das NICHT tun, sondern geistige Interpretationen konsequent aus der Wissenschaft draußen lassen. - Es gibt aber zunehmend eine atheistische Bibel-Wissenschaft, die per Bibel eine mögliche Gottes-Sohn-Schaft Jesu gleichsam falsifizieren will.
Münek hat geschrieben: Die Karawane der Wissenschaft und der Vernunft zieht weiter.
Gegen die Richtung, in die Du Wissenschaft und Vernunft ziehen lässt, muss man beide schützen.
Münek hat geschrieben:Nee - es gibt in der Wissenschaft keine Setzung!
Doch - die Setzung, dass Wissenschaft keine Setzungen habe, ist das eigentliche Problem - natürlich hat sie methodische Setzungen. - Wenn man setzt, dass man nicht setzt, immunisiert man sich ultimativ.
sven23 hat geschrieben:Welche Setzung benötigt denn ein Physiker, der an der Kernfusion forscht?
Dass die eigene Wahrnehmung keine Täuschung ist. - Ansonsten gibt es hier keine Probleme.
Denn da Mensch (Subjekt) und Natur (Objekt) auf gleicher Ebene sind, sind für ihn Phänomene der Natur auf gleicher Ebene intersubjektiv nachweisbar. - Unsere Diskussion hier betrifft die Naturwissenschaften nicht - allenfalls irgendwann mal in der Quanten-Physik.
Münek hat geschrieben:Ich lese auch jede Menge Fachlektüre.
Das ist gut - bleibe aber vorsichtig: Denn unsere Frage hier wird mit einiger Wahrscheinlichkeit selten bearbeitet, weil sie nicht inner-methodischer, sondern vor-methodischer Natur ist.
Mit anderen Worten:
Heutige Philosophie in ihrer Mehrheit und INNER-naturwissenschaftliche Äußerungen fangen erst INNERHALB einer Methodik/Setzung an und hinterfragen diese nicht.
Münek hat geschrieben:Wenn jemand einräumt, er mache Scheiße - und macht weiterhin Scheiße, dann ist das zwar ehrlich, aber keinesfalls bewundernswert, sondern - immer noch Scheiße.
Stimmt - aber es ist dann wenigstens keine Ideologie. - Ideologie ist, wenn einer Scheiße macht, es für Zucker hält, und jedem, der es nicht genauso tut als unaufgeklärt bezeichnet.