Dogmen

Rund um Bibel und Glaube
Pluto
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#261 Re: Dogmen

Beitrag von Pluto » So 21. Aug 2016, 16:24

Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Du übersiehst Lukas 9,27.
Und Du übersiehst meine Erklärung dazu.
Nein. Ich habe sie nicht übersehen. Ich habe sie bloß als verworfen.
Das ist was anderes.

Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Wie rezipieren die Evangelisten Jesus?
Er predigte die kurz bevorstehende Parusie, ZU LEBZEITEN seiner Zuhörer.
Das ist biblischer Fakt.
Nein, ist es nicht.
Doch. Willst du den Beweis?
Lies doch einfach die Bibel! Sie ist voll der frohen Botschaft von Jesus' Naherwartung.
Markus 13,30
Matthäus 24,34
Lukas 9,27
Lukas 10,9

Halman hat geschrieben:Seltsam ist nur, das von einigen hier verkannt wird, was da so "eindeutig" verkündet wird.
So kenne ich dich gar nicht, Halman. Du bist doch sonst auch lernfähig.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

2Lena
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#262 Re: Dogmen

Beitrag von 2Lena » So 21. Aug 2016, 17:17

Pluto hat geschrieben:Aber... wer bestimmt welche Deutung die Richtige ist?
Das ergibt sich von selbst, weil der Text entschlüsselt ist, als richtig erkannt wird.

closs
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#263 Re: Dogmen

Beitrag von closs » So 21. Aug 2016, 18:29

sven23 hat geschrieben:Schwierig wird es nur deshalb, weil Kanoniker auch das vermutlich abstreiten, was in der Forschung längst Konsens ist.
Deshalb nicht. - Was im kritisch-rationalen System Konsens ist (WENN es überhaupt so ist), muss nicht die Lösung sein, weil es ganz andere Systeme zur Wahrheitsfindung gibt.

sven23 hat geschrieben: Man spielt also auf 2 völlig verschiedenen Hochzeiten: Wissenschaft vs. Glaubendogmatik.
Das ist irreführend. Wenn schon, muss es heißen "Methodische Dogmatik versus spirituelle Dogmatik".

sven23 hat geschrieben:Darf ich sagen: ich weiß, dass Pumuckel es nicht war, oder muß ich sagen: ich glaube, dass Pumuckel es nicht war.
Wenn Du wissenschaftlich sauber arbeiten willst, musst Du sagen: "Ich glaube oder bin mir gewiss, dass es Pumuckl nicht war". - Dass man dann umgangssprachlich sagt "Ich weiss es", ist eine andere Sache. Umgangssprachlich "weiss" ich genauso wie Du, dass er es nicht war.

sven23 hat geschrieben:Nein, es macht keinen Sinn, Texte aus verschiedenen Jahrhunderten, die aus unterschiedlichen Traditionen und Intentionen geschrieben wurden, zu einer Einheit vergewaltigen zu wollen
Doch - man könnte problemlos ausgewählte Texte aus dem Gilagemsch-Epos, der Ilias, dem Parzival, von Shakespeare, Goethe und Thomas Mann zu einer geistigen Einheit machen. - Unter dem Motto: Wo kommt in den genannten Werken das Motiv x (nimm einfach nur mal "Liebe") vor und schaue, wie man in den Jahrtausenden damit umgegangen ist - man wird erstaunliche geistige Parallelen finden.

sven23 hat geschrieben:Heilsgeschichte ist ein völlig überbewerteter, künstlicher Begriff.
Man muss ihn halt verstehen ...

Pluto hat geschrieben:Ramses wurde, wie alle Pharaonen, als Nachfahre des Sonnengottes gehuldigt. Das war Teil der ägyptischen Religion.
War er aus Deiner Sicht jetzt Gott oder nicht?

Pluto hat geschrieben:Wenn Gott aber nicht existiert, sind alle Schlussfolgerungen nur Müll.
Stimmt - diese aus geistiger Sicht unwahrscheinliche Möglichkeit ist nicht auszuschließen.

Münek hat geschrieben:die säkulare Aussage: "Ich glaube, es wird morgen regnen".
Die meine ich nicht. - Ich meine die methodische Aussage, dass man nur unter den Bedingungen der kritisch-rationalen Methodik die Bibel verstehen kann. - Das ist Dogma pur.

Münek hat geschrieben:Was historische Inhalte betrifft, ist ausschließlich die Exegese zuständig.
Historische Inhalte: ja. - Aber bitte keine Schlussfolgerungen ins Geistige hinein.

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sven23
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#264 Re: Dogmen

Beitrag von sven23 » So 21. Aug 2016, 18:52

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Schwierig wird es nur deshalb, weil Kanoniker auch das vermutlich abstreiten, was in der Forschung längst Konsens ist.
Deshalb nicht. - Was im kritisch-rationalen System Konsens ist (WENN es überhaupt so ist), muss nicht die Lösung sein, weil es ganz andere Systeme zur Wahrheitsfindung gibt.
Welche Systeme sollen das sein? :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Man spielt also auf 2 völlig verschiedenen Hochzeiten: Wissenschaft vs. Glaubendogmatik.
Das ist irreführend. Wenn schon, muss es heißen "Methodische Dogmatik versus spirituelle Dogmatik".
Wissenschaft benötigt keine Dogmen. Wissenschaft muss sich über iher Methoden Rechenschaft geben. Das tut sie auch. Dagegen ist Glaubensdogmatik Willkür pur.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Darf ich sagen: ich weiß, dass Pumuckel es nicht war, oder muß ich sagen: ich glaube, dass Pumuckel es nicht war.
Wenn Du wissenschaftlich sauber arbeiten willst, musst Du sagen: "Ich glaube oder bin mir gewiss, dass es Pumuckl nicht war". - Dass man dann umgangssprachlich sagt "Ich weiss es", ist eine andere Sache. Umgangssprachlich "weiss" ich genauso wie Du, dass er es nicht war.
Wie kannst du so was nur behaupten, solange es nicht falsifiziert ist? :lol:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nein, es macht keinen Sinn, Texte aus verschiedenen Jahrhunderten, die aus unterschiedlichen Traditionen und Intentionen geschrieben wurden, zu einer Einheit vergewaltigen zu wollen
Doch - man könnte problemlos ausgewählte Texte aus dem Gilagemsch-Epos, der Ilias, dem Parzival, von Shakespeare, Goethe und Thomas Mann zu einer geistigen Einheit machen. - Unter dem Motto: Wo kommt in den genannten Werken das Motiv x (nimm einfach nur mal "Liebe") vor und schaue, wie man in den Jahrtausenden damit umgegangen ist - man wird erstaunliche geistige Parallelen finden.
Dass man in umfangreichen Texten immer irgendwelche thematischen oder stilistischen Parallelen finden wird, ist doch unbestritten. In Anlehnung an die Bibel müßte ein Literaturkritiker nun behaupten, diese unterschiedlichen Texte seien auf einen gemeinsamen Kanon hin geschrieben worden.
Zum Beweis wird angeführt, dass die Sintflut des Gilgameschepos ein Vorgriff auf Thomas Manns "Tod in Venedig" sei, weil es in Venedig auch oft regnet. :lol:
Klingt absurd, muss aber keine Vergleiche mit Ratzingers "heilig, heilig, heilig" scheuen. :lol:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Heilsgeschichte ist ein völlig überbewerteter, künstlicher Begriff.
Man muss ihn halt verstehen ...
Er ist halt ein alttestamentarisches Motiv. Wo bleibt da der angebliche Paradigmenwechsel?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ramses wurde, wie alle Pharaonen, als Nachfahre des Sonnengottes gehuldigt. Das war Teil der ägyptischen Religion.
War er aus Deiner Sicht jetzt Gott oder nicht?
Auch hier wieder das bekannte Mißverständnis. Das ist gar nicht das Thema der Forschung. Sie beschreibt, dass man dies im ägyptischen Kult glaubte. Um nichts anderes geht es, genau so wie in der historischen Jesusforschung. Wie sahen die religiösen Kultvorstellungen damals aus und wie unterschieden sie sich von vorherigen Kulten, aus denen sie hervorgegangen waren.


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Was historische Inhalte betrifft, ist ausschließlich die Exegese zuständig.
Historische Inhalte: ja. - Aber bitte keine Schlussfolgerungen ins Geistige hinein.
Die Beschreibung religiöser Kulte ist Kernaufgabe der Forschung. Du verwechselst immer wieder die Beschreibung der Kulte mit dem Glauben an dieselben.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#265 Re: Dogmen

Beitrag von Pluto » So 21. Aug 2016, 19:50

closs hat geschrieben:Was im kritisch-rationalen System Konsens ist (WENN es überhaupt so ist), muss nicht die Lösung sein, weil es ganz andere Systeme zur Wahrheitsfindung gibt.
Ach ja...?
Welche denn? Und woher weißt du, dass sie zielführend sind?

closs hat geschrieben:Doch - man könnte problemlos ausgewählte Texte aus dem Gilagemsch-Epos, der Ilias, dem Parzival, von Shakespeare, Goethe und Thomas Mann zu einer geistigen Einheit machen. - Unter dem Motto: Wo kommt in den genannten Werken das Motiv x (nimm einfach nur mal "Liebe") vor und schaue, wie man in den Jahrtausenden damit umgegangen ist - man wird erstaunliche geistige Parallelen finden.
Das ist Anthropomorphismus (wie der gestiefelte Kater) pur. Der Grund dafür ist, dass sind menschliche Geschichten über die Liebe, von Menschen geschrieben.

PS:
Bei den vielen biblischen Erzählungen über Gott, verhält es sich ähnlich: Es sind anthropomorphe Geschichten!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#266 Re: Dogmen

Beitrag von closs » So 21. Aug 2016, 20:28

sven23 hat geschrieben:Welche Systeme sollen das sein?
Hermeneutik, Emotion, innere Wahrnehmung, Literatur, etc.

sven23 hat geschrieben:Wissenschaft benötigt keine Dogmen. Wissenschaft muss sich über iher Methoden Rechenschaft geben.
Das schließt sich doch nicht aus. - Und immer wieder: Die methodischen Setzungen haben de facto dogmatischen Charakter.

sven23 hat geschrieben:Zum Beweis wird angeführt, dass die Sintflut des Gilgameschepos ein Vorgriff auf Thomas Manns "Tod in Venedig" sei, weil es in Venedig auch oft regnet.
Nein - ein "Beweis" wäre bspw., dass das Hohe Lied der Liebe im AT und Tristan und Isolde wesensverwandt sind.

sven23 hat geschrieben:Er ist halt ein alttestamentarisches Motiv.
Nein - Heilsgeschichte ist ein universaler Begriff über alle Zeiten und in jedem einzelnen Menschen.

sven23 hat geschrieben: Sie beschreibt, dass man dies im ägyptischen Kult glaubte.
Das ist ja in Ordnung - und so kann man interpretieren, dass "man" damals in Teilen glaubte, dass Jesus eine Naherwartung hatte. Dagegen ist nichts einzuwenden. - Aber Exegese ist doch mehr als Untersuchung historischer Aspekte in der und rund um die Bibel, oder nicht?

sven23 hat geschrieben:Die Beschreibung religiöser Kulte ist Kernaufgabe der Forschung.
Du nährst meinen Verdacht, dass hier im Forum "Theologie" und "Religions-Wissenschaft" verwechselt wird. - Für die Religions-Wissenschaft hast Du recht.

Pluto hat geschrieben: Und woher weißt du, dass sie zielführend sind?
Das "weiss" man nirgends - entweder es passt oder nicht. Der kritische Rationalismus jedenfalls scheint nicht sonderlich zielführend zu sein, wenn es um das substantielle Verständnis der Bibel geht.

Pluto hat geschrieben:Bei den vielen biblischen Erzählungen über Gott, verhält es sich ähnlich: Es sind anthropomorphe Geschichten!
In gewisser Weise ja - der Mensch bezieht etwas auf sich und drückt es dementsprechend aus.

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#267 Re: Dogmen

Beitrag von Münek » So 21. Aug 2016, 23:31

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Schwierig wird es nur deshalb, weil Kanoniker auch das vermutlich abstreiten, was in der Forschung längst Konsens ist.
Deshalb nicht. - Was im kritisch-rationalen System Konsens ist (WENN es überhaupt so ist), muss nicht die Lösung sein, weil es ganz andere Systeme zur Wahrheitsfindung gibt.
Aber nicht im historischen Bereich - hier hat die unwissenschaftliche Dogmatik nichts zu suchen.

Wie Glauben der Wahrheitsfindung dienen soll, erschließt sich mir nicht. Glauben kann man schließlich alles und jedes. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:die säkulare Aussage: "Ich glaube, es wird morgen regnen".
Die meine ich nicht. - Ich meine die methodische Aussage, dass man nur unter den Bedingungen der kritisch-rationalen Methodik die Bibel verstehen kann.
Diese "methodische Aussage" wirst Du von keinem ernstzunehmender Bibelforscher zu hören bekommen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Was historische Inhalte betrifft, ist ausschließlich die Exegese zuständig.
Historische Inhalte: ja. - Aber bitte keine Schlussfolgerungen ins Geistige hinein.
Die historisch-kritische Wissenschaft äußert sich nicht zu biblischen Glaubensaussagen. Für diesen Bereich ist die Dogmatik zuständig. Ganz andere Spielwiese - im außerwissenschaftlichen Bereich.

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#268 Re: Dogmen

Beitrag von Pluto » So 21. Aug 2016, 23:38

closs hat geschrieben:Und immer wieder: Die methodischen Setzungen haben de facto dogmatischen Charakter.
Von welchen methodischen Setzungen redest du?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Und woher weißt du, dass sie zielführend sind?
Das "weiss" man nirgends - entweder es passt oder nicht. Der kritische Rationalismus jedenfalls scheint nicht sonderlich zielführend zu sein, wenn es um das substantielle Verständnis der Bibel geht.
Sagst du das jetzt, weil du die Faktenlage ablehnst?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Bei den vielen biblischen Erzählungen über Gott, verhält es sich ähnlich: Es sind anthropomorphe Geschichten!
In gewisser Weise ja
Nicht nur in gewisser Weise, sondern insgesamt.

closs hat geschrieben:der Mensch bezieht etwas auf sich und drückt es dementsprechend aus.
Falls die Schrift von Gott inspiriert wurde, warum sorgte Gott nicht dafür, dass der Text richtig erfasst wurde?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#269 Re: Dogmen

Beitrag von closs » Mo 22. Aug 2016, 00:30

Münek hat geschrieben:Aber nicht im historischen Bereich
Nix dagegen, wenn es keine geistigen Schlussfolgerungen gibt.

Münek hat geschrieben:Wie Glauben der Wahrheitsfindung dienen soll, erschließt sich mir nicht.
Das glaube ich Dir.

Münek hat geschrieben:Diese "methodische Aussage" wirst Du von keinem ernstzunehmender Bibelforscher zu hören bekommen.
Sagst DU das nicht ständig? Zur Erinnerung: Die HKM-Exegese ist die maßgebliche zum Verständnis der Bibel - das sagst Du doch ständig? Oder habe ich mich verhört.

Münek hat geschrieben:Die historisch-kritische Wissenschaft äußert sich nicht zu biblischen Glaubensaussagen.
Doch - sie verkauft bspw. den Satz "Jesus hatte eine apoklayptische Naherwartung" als historische Tatsache.

Pluto hat geschrieben:Von welchen methodischen Setzungen redest du?
Etwa dass älteste Quellen automatisch die authentischsten zum untersuchten Gegenstaund sind. - Oder dass Jesus als Nur-Mensch zu verstehen ist, bevor das Gegenteil nachgewiesen ist - was nicht geht, selbst wenn er Gott ist.

Damit werden sowohl heilsgeschichtliche Logik als auch die historische Möglichkeit, dass Jesus wirklich, also historisch, "Gottes Sohn"/Gott war, ignoriert. Eine dogmatische Präjudizierung.

Pluto hat geschrieben:Sagst du das jetzt, weil du die Faktenlage ablehnst?
Die Faktenlage lehne ich natürlich NICHT ab - aber Fakten sind das, was wirklich der Fall war, und nicht abhängige Größe einer Methodik.

Pluto hat geschrieben:Falls die Schrift von Gott inspiriert wurde, warum sorgte Gott nicht dafür, dass der Text richtig erfasst wurde?
Weil der Mensch erst richtig erfassen kann, wenn er auf einem entsprechenden Erkenntnis-Level ist.

Schreibe einem Kind die Herleitung der allgemeinen Relativitäts-Theorie an die Tafel: Es wird es nicht verstehen, selbst wenn der Text "richtig" ist.

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#270 Re: Dogmen

Beitrag von Münek » Mo 22. Aug 2016, 01:36

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Aber nicht im historischen Bereich
Nix dagegen, wenn es keine geistigen Schlussfolgerungen gibt.
Die HKM wird sich hüten, "geistliche" Schlussfolgerungen aus ihren Forschungsergebnissen zu ziehen. Das überlässt sie den Gläubigen und Nichtgläubigen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Diese "methodische Aussage" wirst Du von keinem ernstzunehmender Bibelforscher zu hören bekommen.
Sagst DU das nicht ständig? Zur Erinnerung: Die HKM-Exegese ist die maßgebliche zum Verständnis der Bibel - das sagst Du doch ständig?
Du bringst hier was durcheinander. Die HKM als Standardexegese befasst sich ausschließlich mit biblisch-historischen Sachverhalten.

Außerhalb der historischen Wissenschaft kann man sich mit aufgesetzter Glaubensbrille selbstverständlich auch den biblischen
Texten mit seinen Glaubenszeugnissen, Heilszusagen und Wunderberichten zuwenden. Das steht außer Frage.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die historisch-kritische Wissenschaft äußert sich nicht zu biblischen Glaubensaussagen.
Doch - sie verkauft bspw. den Satz "Jesus hatte eine apoklayptische Naherwartung" als historische Tatsache.
In der Tat besteht über Jesu Irrtum ein breiter Konsens in der neutestamentlichen Wissenschaft. Die Predigt Jesu über die nah bevorstehende Gottesherrschaft verbunden mit dem drohenden Gottesgericht wird aus überzeugenden Gründen als historisch
authentisch angesehen
.

Die Frage, was Jesus dem Volk verkündigt hat, ist keine Glaubensfrage. Historische Sachverhalte kann man nicht "erglauben".

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